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Zahl der Elektro-Linienbusse in Hamburg ist noch sehr gering

Noch vier Monate, dann will Hamburg nur noch emissionsfreie Linienbusse anschaffen. Wie viele solche Busse gibt es bereits in der Hansestadt? Eine Bestandsaufnahme.
Christian Hinkelmann
Zwei Elektro-Hybridbusse der Hochbahn am Elektrobusterminal in Hamburg
Zwei Elektro-Hybridbusse der Hochbahn am Elektrobusterminal in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Der Countdown läuft: In rund vier Monaten soll im Hamburger Nahverkehr eine Zeitenwende beginnen: Ab dem Jahr 2020 will die Stadt nur noch lokal emissionsfreie Busse anschaffen. Neue Dieselbusse sollen dann nicht mehr gekauft werden. Das ist die politische Vorgabe des Senats.

Die Vorbereitungen bei den beiden großen städtischen Busunternehmen, der Hamburger Hochbahn und den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) laufen seit Jahren auf Hochtouren. Die ersten Depots für Elektrobusse in Alsterdorf und Bergedorf sind bereits eröffnet (siehe hier). Doch wie viele lokal emissionsfreie Busse gibt es derzeit eigentlich schon in Hamburg?

Anfang August gab es 14 Elektro-Linienbusse in Hamburg

NahverkehrHAMBURG macht eine Bestandsaufnahme:

Die Hochbahn besaß Anfang August zehn Batterie-Solobusse und zwei Batterie-Gelenkbusse, die zusätzlich eine Brennstoffzelle als Reichweiten-Verlängerer besitzen. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage des CDU-Politikers Stephan Gamm (CDU) hervor (Drucksache 21/17913).

Im Vergleich zur Dieselbusflotte ist diese Anzahl noch verschwindend gering. Zum Stichtag 31. Juli 2019 besaß die Hochbahn insgesamt 958 Diesel-Busse. Damit entspricht der derzeitige Anteil der Elektrobusse an der Gesamtflotte nur etwas mehr als ein Prozent.

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein besaßen Anfang August zwei Elektro-Kleinbusse, während die Dieselbus-Flotte 563 Fahrzeuge umfasste. Damit liegt der Anteil der E-Busse an der gesamten Busflotte der VHH bei knapp 0,4 Prozent.

Hochbahn und VHH erwarten in den nächsten Monaten weitere E-Busse

Allerdings soll sich die Elektrobus-Flotte in Kürze ver…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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33 Antworten auf „Zahl der Elektro-Linienbusse in Hamburg ist noch sehr gering“

Es ist schon beachtlich, welche Winkelzüge SPD und Grüne in Hamburg hinlegen, nur um keine Straßenbahn fahren lassen zu müssen.
Interessanterweise sind andere Städte sogar mit E Bussen weiter, obwohl sie auf ihren Hauptlinien Straßenbahnen haben.
Dass man bei dieser Nahverkehrspolitik dauernd die Fahrpreise überproportional erhöhen muß, ist auch ein Ergebnis dieser verfehlten Politik.
Und das grüne Anhängsel diese SPD Politik spielt überall gerne mit. Umweltschutz ist jedenfalls etwas anderes.
Übrigens muß einstmals für die Geplant U 5 mehr aufgegraben werden und es müssen mehr Straßen länger gesperrt werden als es für jedweden Stadtbahnbau nötig wäre.

Mit = oder E-Bussen schafft man auch nicht mehr Fahrgäste pro Fahrzeug weg. Eine Stadtbahn auf den Querverbindungen und auf der M5 würden mehr Kapazität schaffen.

Sicher wäre die Stadtbahn das bevorzugte Verkehrsmittel für die Freie und Hansestadt. Nur leider wurden Dank solch ,, weitblickender“ Politiker, wie dem derzeitigen Bundesfinanzolaf (Der wenn es ganz schlecht läuft noch SPD-Vorsitzender wird) sämtliche Planungsvorleistungen eingestampft und müssten mühsam in den Archiven ausgegraben und überarbeitet werden. Das sollte man auch tun , möglichst bald! Planfeststellung und Bau lassen dann immer noch Jahrzehnte ins Land gehen. Bestimmte Straßenabschnitte lassen sich relativ unkompliziert mit O-Bus-Oberleitung überspannen und ein findiger Architekt würde sicher auch solche Masten entwerfen, die das Stadtbild sogar aufwerten! Dank Batterieladung während der Fahrt müssten das längst nicht alle Abschnitte sein, Kreuzungen könnte man aussparen und Umleitungen könnten genutzt werden. O-Bus wäre dann ein Vorlaufbetrieb für eine zu errichtende Stadtbahn. Die andere Alternative wäre eine Riesenelektrobusflotte, die nachts und so oft es geht, zwischendurch nachgeladen werden müsste, Wenn in dieser Zeit auch noch private E-Auto-Besitzer ihre Lieblinge aufladen, sollte man genügend Kerzen im Haus haben (-;

Zehn Jahre alte Pläne können aus Archiven nur noch zu historischen Studien ausgegraben werden. Sollte man von 2008 noch wissen. Die Planungen von 2001 und 2008 gingen vom Gleisdreieck aus und dieser Betriebshof-Standort ist verbaut. Daher beginnt jede Planung bei Null. Aus den heute noch möglichen Betriebshofstandorten irgendwo am Stadtrand kann sich nur eine noch unglücklichere Streckenwahl als 2010 ergeben. Da nützt es auch nichts mehr, dass „bestimmte Abschnitte“ in Hamburg für alles mögliche geeignet sein könnten. Entscheidend ist immer, ob man ein wirtschaftlich und verkehrlich sinnvolles Gesamtnetz hinbekommt. Ohne massivste Eingriffe in gewachsene Straßenräumen ist dies nicht machbar.

Den E-Bus zu verteufeln, nur weil die deutsche Bus-Industrie nicht in der Lage ist, solche Busse zu bauen, ist ähnlich sinnvoll, wie die Weltraumforschung zu ignorieren, nur weil Deutschland bisher keine Mondrakete gebaut hat.

Jaja, immer erst Stadtbahn (und Stadtbahnanhänger) lächerlich machen, um dann Ätsch zu sagen und die Autostadt Hamburg zu rechtfertigen.
„Ohne massivste Eingriffe in gewachsene Straßenräumen ist dies nicht machbar.“ Wie sind denn die „gewachsenen Straßenräume“ entstanden? Doch wohl nur die jahrzehntelange Bevorrechtung des Autoverkehrs!

Für die Umwelt viel bedenklicher finde ich dieses:
2011 gab die Hochbahn 709 Busse bei 214,9 Mio. Fahrgästen und 668,7 Mio. Personenkilometern an.

2018 waren es 980 Busse bei 214.1 Mio. Fahrgästen und 666 Mio. Personenkilometern
(Daten jeweils aus den Unternehmensberichten)

270 zusätzliche Busse (fast 40% mehr als 2011) – noch dazu eine Vielzahl an größeren Bussen – bei identischer (!) Fahrgastnachfrage.
Wieviel Diesel wird da für Lufttransporte verschleudert?

Möglicherweise wird dort gegen Überfüllung gesteuert oder es bleiben weniger Leute an den Haltestellen zurück. Das kann man natürlich als Verschwendung einordnen.

Sicherlich sind die Fahrzeuge jetzt leerer.
Ich kann mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern, dass vor 10 Jahren die Busse so voll waren, dass (nur) 40% mehr Busse die Leute von der Haltestelle wegkriegen.

Da muss eigentlich noch ein anderes Missverhältnis außer ‚mehr Qualität‘ sein.
Wie gesagt, es sind weder mehr Fahrgäste geworden, noch fahren die Fahrgäste jetzt weiter.
Zudem war da auch noch die Busbeschleunigung, die Fahrzeiten verkürzte und so sogar bei gleicher Fahrzeuganzahl dichtere Takte ermöglicht.

Ihre Zahlen stammen nicht aus dem Jahr 2011, sondern aus 2010. Aber bleiben wir einfach mal bei dem Jahr 2011. Ende 2011 hatte die HOCHBAHN 740 Fahrzeuge im Bestand und Ende 2018 insgesamt 927 (Quelle: Hamburger Fuhrparklisten. Die sehr genauen, sogar Tagesbestände der HOCHBAHN kann man dort unter der Rubrik „Verschiebungen“ bis zum Jahr 1980 nachlesen). Immer dabei zu berücksichtigen sind SEV Leistungen, wo dann ein Mehrbedarf an Fahrzeugen benötigt werden und das Neufahrzeuge in den Einsatz kommen, aber dafür dann noch keine ausgemustert wurden. Das wären dann allerdings nur 187 Fahrzeuge, die sich mehr im Gesamtbestand befinden und keine 270!. Aber auch diese Statistik ist so nicht richtig, da im Januar 2018 insgesamt 93 Fahrzeuge der Fa. Jasper in den Bestand der HOCHBAHN übergingen (die Gelenkbusse nicht mit einberechnet, da diese zum Bestand der HOCHBAHN gehörten und nur Leihweise bei der Fa. Jasper waren). Man muss also von den 187 Fahrzeugen 93 Fahrzeuge abziehen und kommt dann nur noch auf 94 Wagen. Inwiefern nun die Töchter darin berücksichtigt werden/wurden, ist mir nicht bekannt, denn es gibt neben der Fa. Jasper noch die Süderelbe Bus GmbH (SBG) mit ca. 50 Fahrzeugen, die ja alle im Auftrag der HOCHBAHN verkehren und es auch deren Fahrgäste sind. Für das Jahr 2018, käme man aber dann mit der SBG auf zirka 980 Fahrzeuge.
Richtig ist, das Gelenkbusse von der Anzahl her zugenommen haben und es weniger Solofahrzeuge gibt. Da kann sich jetzt aber jeder selber Gedanken darüber machen, ob man das aus Spaß gemacht hat, oder das man hier mehr Kapazitäten zum Einsatz gebracht hat. Dazu kommt sicherlich noch der Umstand, das man mit anderen Faktoren als Verbund rechnet, was die Kapazität der Fahrzeuge angeht. Hier zählt auf keinen Fall die Innenanzeige, oder weitere Herstellerangaben, sondern was der Verbund für die jeweiligen Fahrzeuglängen/Fahrzeugflächen ausrechnet (Fläche pro Person). Bei einem Bus mit einer Länge von 12 Metern, rechnet man nicht mit 111 Personen die befördert werden dürften, sondern mit dem Faktor 70. Bei normalen Gelenkbusse liegt man hier bei der Zahl 105. Man kann somit dann auch die Aussage machen, das ein E-Bus, der eigentlich 84 Personen befördern dürfte, die Fläche allerdings gleich geblieben ist gegenüber eines Standard Dieselbus, auch der Faktor 70 genommen wird. Somit hätte man hier auch mit keinerlei Einbußen zu rechnen, das man weniger Personen beförden könnte.

Das man oben unter dem Bild nun schreibt, das es sich um zwei „Elektro-Hybridbusse“ handelt, finde ich persönlich etwas unzutreffend. Es handelt sich hierbei um zwei Dieselelektrische-Hybrid Busse. Das bedeutet, es handelt sich um keine reinen E-Busse, sondern die Fahrzeuge werden mit ganz normalen Dieselmotoren angetrieben. Nur die Bremsenergie wird auf dem Dach in Lithium-Ionen Batterien gespeichert und soll die Fahrzeuge beim Anfahren bis zu einer Geschwindigkeit von 18 km/h unterstützen bis rein theoretisch der Dieselmotor anspringt. Leider liegt die Spritersparnis deutlich unter den Wert, den der Hersteller angibt.

Und was soll man sich darunter vorstellen, das die Zahl der E-Busse noch „sehr gering“ ist, wenn man ab dem Jahr 2020 erst mit der Umstellung anfangen will? Was hätte denn dieses Jahr schon kommen müssen, das man mit dieser Aussage etwas anfangen könnte? Hätte man bei der HOCHBAHN mal nachgefragt, wann die E-Busse ausgeliefert werden sollen, die aus der Ausschreibung von 30 Fahrzeugen hervor gehen, dann hätte man vielleicht gewusst, das die sich jetzt gerade in der Auslieferung befinden und von den 30 Fahrzeugen nun schon 19 in Hamburg sind (vier Fahrzeuge davon kamen Ende 2018 nach Hamburg). Sieben Fahrzeuge befinden sich davon gerade in der Aufrüstung (Kasse/Kameras usw.) und gehen dann in den Einsatz. Was auch nicht stimmt, das die alle nun nach Alsterdorf gehen werden, denn knapp die Hälfte wird von den Betriebshof Hummelsbüttel aus eingesetzt. Somit sind zur Zeit 24 E-Busse in Hamburg. Es fehlen von Hersteller EvoBus nur noch drei Fahrzeuge. Die sind sogar mehr als pünktlich ausgeliefert worden. Also 5 (9) Fahrzeuge im Bestand gewesen, weitere 30 (26) aus der Ausschreibung der HOCHBAHN und weitere 18 von der VHH. Somit sollte man Ende 2019 bei 53 reinen E-Bussen angelangt sein. Dazu kommt noch, das die HOCHBAHN die Bestellung von E-Bussen nachträglich erhöhen möchte, die genaue Anzahl ist noch nicht bekannt. Somit verstehe ich das ganze Thema hier nicht wirklich, aber im Busbereich scheint man sich eh hier nicht viel Mühe zu geben, was schon längere Zeit auffällig ist.

Hallo Heiko,
vielen Dank für diese sehr ausführlichen und spannenden Details. Bitte beachte aber, dass sich die im Artikel genannte Zahlen auf „im Einsatz“ befindliche E-Busse Anfang August beziehen. Es geht nicht um E-Busse, die sich in Lieferung befinden, bzw. noch nicht im Linieneinsatz sind.
Die Zahlen basieren auf Angaben des Hamburger Senats auf Grundlagen von Auskünften der Hochbahn. Vgl: http://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/67525/ist_die_elektrobusinitiative_schon_wieder_beendet_neue_dieselbusse_fuer_den_nahverkehr_in_hamburg_wie_weit_ist_der_senat_mit_seiner_dieselbusbeschaffu.pdf
Dies haben wir oben im Artikel auch so vermerkt. Insofern kann ich deine Anmerkung, hier würde sich diesbezüglich „eh nicht viel Mühe gegeben“ nicht nachvollziehen. Kannst du bitte konkretisieren, worauf du dich damit im Detail beziehst, damit ich der Sache nachgehen kann? Vielen Dank.

Da gäbe es einige Dinge, die hier irgendwie nicht erwähnt werden, aber eigentlich bekannt gegeben wurden.
Sagen wir es mal so. Seit langer Zeit ist bekannt was die HOCHBAHN für das Jahr 2019 an E-Bussen geordert hat. Seit einigen Monaten steht auch fest, was die VHH als Schwesterunternehmen in Sachen E-Bus geordert hat. Seit Anfang 2019 ist bei der HOCHBAHN bekannt, wann die Serien E-Busse nach Hamburg kommen sollen. Wenn man dann lieber als Vorlage eine Senatsanfrage nimmt und das etwas Zeitverzögert als neuen Artikel präsentiert und das gerade in die Zeit fällt, wo die E-Busse in den Einsatz gehen, hätte sich ein Mitleser, der vielleicht sogar noch für die Seite hier zahlt, eine besser Info verdient. Hätte man einfach bei den beiden Verkehrsunternehmen nachgefragt, dann wüsste man, das jetzt gerade die Serienfahrzeuge nach Hamburg kommen und eingesetzt werden. Weiter offen bleibt dann die Frage, wie viele E-Busse denn jetzt, also Anfang August in Hamburg hätten vorhanden sein müssen, damit die Aussage „sehr gering“ eigentlich überflüssig gewesen wäre. Wie es auch der Pressesprecher der HOCHBAHN auf FB kommentiert hatte. Damit sei nur gesagt, das die Meldung nun eigentlich nicht als aktuell zu sehen sein kann.

Ob E-Busse nun sinnvoll sind, oder nicht, hat jeder sicherlich seine eigene Meinung zu. Ab 2021 dann noch eine Kombination mit Wasserstoff angeboten werden soll und die Reichweite für den normalen Tagesbedarf gedeckt sein soll. Davon mal abgesehen, das jede neue Technik ihre Zeit braucht sich entwickeln zu können. Leisten die Fahrzeuge den normalen Tagesbedarf, kann man sich die Frage stellen, ob man dann ein O-Bussystem benötigt und man dann auch weiterhin Masten und Strippen benötigen würde. Von den zusätzlichen Wartungskosten mal abgesehen. BOB, kann mit dem zusätzlichen Akku gerade mal bis zu 20 Kilometer fahren und man hätte hier dann auch zwei Systeme am Wagen. Man kann sich aber auch mal die Frage stellen, warum seit zig Jahren in den drei Städten kein Kilometer weiter mit Strippen gezogen wurde und man eher auf dem Akku setzt. Wenn das so ein Vorteil ist, hat man doch hier gerade die Chance, es anderen Verkehrsunternehmen zeigen zu können. Aber auch dort, sind weiterhin einige Dieselbusse im Einsatz. Wie sieht es dann aber mit den Ein- und Aussetzwegen und Leerfahrten aus? Wie dann einen geplanten oder ungeplanten SEV fahren und zusätzlich den Schulbusverkehr. Es gibt keine Stadt, wo rein nur der O-Bus den ÖPNV bewältigt. Somit kann man damit sicherlich einige Linien mit ersetzen, aber eben nicht alle Dieselbusse. Die Euro VI Norm ist nun schon mal sehr sauber, das man damit eigentlich Leben könnte, aber man will nicht nur vor Ort ohne Emissionen fahren, sondern auch von dem Rohstoff, also von dem Dieselmotor weg. Aber Hamburg ist damit nun nicht alleine. Viele Verkehrsunternehmen haben sich hier angeschlossen und wollen sogar früher als die HOCHBAHN den Fuhrpark komplett Dieselfrei machen. Würde man gar nichts machen, würde wohl aber auch das kritisiert werden. Und schlecht finde ich es auch nicht, das Fahrzeuge nun nachträglich, die noch etwas im Bestand bleiben werden, von der Euro V Norm in die Euro VI Norm umgerüstet werden sollen.

Hallo Heiko,

Der Hinweis „da gäbe es einige Dinge, die hier irgendwie nicht erwähnt werden“, ist leider nicht wirklich hilfreich, wenn wir hier konkret Fehler finden und künftig beheben wollen. Insofern würde ich mich weiter über konkrete Angaben freuen, denen ich nachgehen kann. Nur so lässt sich die Qualität dieser Website verbessern.

Zu den weiteren Ausführungen: Im Artikel wird sauber benannt, dass sich die Zahl ausschließlich auf im Einsatz befindliche Busse Anfang August bezieht. Damit es klar: Möglicherweise ausgelieferte aber noch nicht im Einsatz befindliche Busse, werden nicht gezählt. Und: Es wird auch niemandem eine alte Zahl als „Neu“ verkauft.
Darüber hinaus erwähnen wir in dem Artikel explizit, dass die Hochbahn in diesem und im kommenden Monat 20 weitere E-Busse erwartet. Das entspricht allen Angaben, die Sie laut Ihrem Kommentar in dem Text vermissen.

Und: Gestern haben wir in einem Follow-Up-Artikel noch einmal über die Elektrobus-Flotte berichtet, in dem wir noch einmal explizit darauf hinweisen, dass derzeit die Auslieferung und Inbetriebnahme von 20 weiteren E-Bussen bei der Hochbahn läuft. Siehe: https://test.nahverkehrhamburg.de/hamburger-hochbahn-will-530-emissionsfreie-busse-kaufen-12765/

Vor diesem Hintergrund kann ich Ihre Kritik nicht nachvollziehen. Wir werden aber darauf achten, in Zukunft noch eindeutiger zu texten.
Übrigens: Ihrem Wunsch nach tiefergehenden Recherchen (z.B. zusätzliche Recherche-Anrufe), würden wir sehr gern entsprechen, damit wir hier in Zukunft noch besser berichten können. Allerdings fehlen uns dafür die nötigen finanziellen Mittel. Wir arbeiten defizitär. Unterstützen Sie uns gern mit einem freiwilligen Abonnement, damit wir künftig die Mittel haben, noch tiefgründiger arbeiten zu können. Hier können Sie helfen: https://test.nahverkehrhamburg.de/abo/

Danke für die spannenden Details. Wie lange dauert denn so eine „Aufrüstung“? Ich würde mich freuen, wenn im Bereich Barmbek demnächst auch E-Busse zum Einsatz kämen. Trotz täglicher Fahrt hatte ich bisher nämlich noch keinen erwischt.

Das ganz große Geheimnis der E Busse sind ihre Betriebskosten und ihre Gesamtökobilanz einschließlich der Batterien. Wir Steuerzahler sollen das alles zwar bezahlen – aber Infos gibt es nicht.
Vielleicht wären O-Busse auf der Linie 5 sehr viel wirtschaftlicher als unausgereifte E- Busse. Vielleicht sind auch moderne Dieselbusse umweltfreundlicher als E-Busse.
E-Busse sind aktuell ein politisches Dogma, was nicht hinterfragt werden darf.

So geheimnisvoll ist es nicht, wenn man sich einfach informiert statt das eigene Dogma tagtäglich zu predigen. Da schwirren in deutschen Bierzelten bloß viele Märchen der deutschen Automobillobby durch die Gegend, damit nicht weiter auffällt, dass Deutschland bei der Elektromobilität — egal ob auf der Straße oder im Eisenbahnwesen — zu den Schlusslichtern Europas gehört.

Aber klar, importieren wir weiter Öl aus Nigeria und Saudi-Arabien, kaufen billige Textilien aus Bangladesch, gönnen uns günstiges Gas aus Russland, zahlreiche Produkte aus chinesischen und vietnamesischen Massenfabriken, günstige Lebensmittel von nicht nachhaltigen Agrarkonzernen usw.

Aber bei Lithium aus Chile, das man für ein paar Dollar mehr auch aus Ländern wie Kanada beziehen könnte, kommen die großen moralischen Bedenken und man wird zum Weltretter. Und irgendwas mit Kinderarbeit im Kongo.

So kann man sagen, dass einen alles überfordert, aber man immerhin weiß, dass Diesel Dreck macht, Batterien auch und schon hat es sich ausgeglichen. Es ist ja auch egal, ob ich 5 oder 5000 Euro in der Tasche habe. In beiden Fällen ist Geld „da“. Die Substituierbarkeit solcher Stoffe (z.B. mit Natrium) und Alternativen (Festoffbatterien) sprengen dann den Zeitrahmen, ebenso die Frage, wie hoch eigentlich ihr Anteil ist (ob nun reale 3% oder erträumte 99%… pfff!). Und entgegen der aktuellen Technik ist alles nach wenigen Ladezyklen kaputt, hat keine vorstellbaren Weiternutzungen und nichts davon ist recyclebar.

Zur Not holt man sich irgendeine schwedische Studie, hinterfragt die Methodik nicht und nimmt journalistische Werte, die im Paper an keiner einzigen Stelle stehen. Hauptsache der Schmuddelruf bleibt hängen, wenn ein E-SUV mit 2,5 Tonnen mit einem winzigen Diesel-Stadtflitzer verglichen wird, man ausschließlich CO2 anschaut (wen jucken Schall, SO2, NOx, PM5/10 usw.), aus mehreren Jahren Amortisierung einfach zur Unendlichkeit erklärt, die Produktion beim Verbrenner weglässt (inkl. Förderung, Herstellung und Transport von Öl bzw. Kraftstoff) und dann auch noch einen möglichst alten Datensatz nimmt, der mit heutigen Fahrzeugen nicht viel gemein hat. Voilà.

Und dafür, dass etwas nicht hinterfragt werden darf, kriegen diese Unkenrufe ja eine ziemlich große Plattform. Welch Diktatur! Wo ist da die Meinungsfreiheit? Wo sind da die Menschenrechte? Wir leben in einer GmbH, gesteuert von Reptiloiden.

Schöne Restwoche noch.

In China läuft das alles längst auch ohne O-Busse. Nur die deutsche Industrie kriegt das nicht hin und Hamburg muss auf die lahme deutsche Industrie warten. Der Münchner ÖPNV-Chef hat vor einigen Monaten mal eine sehr klare Ansage an EvoBus und Co gemacht und in allen Großstädten ist man sehr sauer, dass wir das nicht hinbekommen. Die Briten arbeiten einfach mit BYD (China) zusammen und schon funktioniert es…

O-Busse brauchen Infrastruktur und es gibt genug Bürger, die keine Strippen am, vor oder neben der Wohnung haben wollen.

O-Busse gibt es in D. nur in
– Solingen bei Wuppertal
– Esslingen bei Stuttgart
– Eberswalde bei Berlin.

Aber die sind nicht für Hamburg zu haben, die Betriebe brauchen die Fahrzeuge selbst!
😉

Stimmt nicht.
Oberleitung und somit vorgegebene Strecke.
Unterschied: Stadtbahn hat viel mehr Kapazität, ist komfortabler für die Fahrgäste und Waggonmaterial hält mind. 25 statt 10 Jahre.

Dank kleiner Batterien an Bord ist der Hybrid-O-Bus nicht ganz so auf die vorgegebene Strecke fixiert. Gegen eine Stadtbahn hätte ich auch nichts, aber deren Umsetzung kann ich mir im Schnellbahn- und Bus-fixierten Hamburg leider nicht vorstellen…

Übrigens halten O-Busse länger als 10 Jahre:
In Vevey und Montreux in der Schweiz fährt man mit 1994 bis 1996 gelieferten Bussen. In Luzern fuhren Busse mit Baujahr 1989 bis 2017, erreichten also fast dreißig Jahre Dienstzeit. In Solingen sind Wagen mit Baujahr 2000 noch munter im Einsatz. Von den über 30-jährigen Bussen in Sarajevo reden wir lieber nicht auch noch. 😉
U.a., weil die Erschütterungen durch die Dieselmotoren wegfallen, sind Elektrobusse weitaus langlebiger als ihre Diesel-Pendants.

Bei einem Unfall kann der Dieselbus eine Umleitung fahren, der reine O- Bus wohl eher nicht.
Heute das falsche Kraut geraucht?

Ja, mein Niveau ist unerreicht. Weil ich so schlau bin.
Senza wollte lieber eine Stadtbahn. Vermutlich weil die bei einem Unfall so gut ausweichen kann? 🙂

Es gibt zur Zeit ein funktionierendes Elektrobussystem, das da heißt O- oder Trolleybus! Funktioniert inzwischen auch mit beim Fahren aufladbaren Batterien, so dass nicht die Gesamtstrecke mit Fahrdraht überspannt sein muss. Dass spart auch teure Kreuzungs- und Abzweigkonstruktionen. Die Kosten für die Ladeinfrastruktur reiner Batteriebusse sind ebenfalls erheblich und diese sind nach wie vor in Erprobungsphasen und haben wie z.B. in Berlin keineswegs überzeugt!

Hallo Herr Hinnerksen,
ich bin da ganz bei Ihnen. Es gibt z.Z. und auch in Absehbarer Zeit kein Massentaugliches Personentransportmittel das a: mit Strom Betrieben wird b: keine große Schieneninfrastruktur braucht und c: Wenn mit Windkraft und Sonnenenergie Betrieben ein völlig Umweltfreundliches Transportmittel ist.
Leider habe ich mit bekommen das man an so einem Umweltfreundlichen System kein Interesse hat. Ich glaube das man in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation auf ein Unternehmen wartet, das mit der Ultrabatterie um die Ecke kommt, die den Lieben Langen Tag hält. Bisher haben in Hamburg alle gängigen Systeme für E Busse eine Chance bekommen sich zu beweisen. Nur das eine System was wirklich funktioniert hat nicht den Hauch eine Chance gehabt.
Hat sich eigentlich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht wieviel E Busse Hamburg braucht, um das vom HVV Angebotene Fahrtenangebot abzudecken.
Fakt zu diesem Zeitpunkt ist doch:
Will man viel Fahren ohne Nachzuladen braucht es eine große schwere Batterie die aber Fahrgäste einbüßt.
Will man viele Fahrgäste befördern bedarf es eine kleine Batterie wo man aber an den Endpunkten Nachladen muss.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Auch Hamburg wird um den Hybrid O-Bus nicht herum kommen. Er ist für die Zukunft das beste mittel um auf vielen Hamburger Buslinien einen Höchst Komfortablen und sehr Umweltfreundlichen ÖPNV anzubieten.

Die Idee finde ich auch gut (kenne Trolleybusse auch aus Schweiz-Urlauben und habe sie schätzen gelernt).

In Städten wie Hamburg (wo ja beim Wort Oberleitung im Straßenraum auch gern ein pauschaler Aufschrei erfolgt) könnte folgendes Argument für den Batterie-Oberleitungsbus noch wichtiger sein:
Auch an Stellen, wo aus ästhetischen Gründen (z.B., weil Gebäude oder der Alsterblick verdeckt werden könnten) die Oberleitung stören könnte, kann auch auf sie verzichtet werden und der O-Bus würde im Batteriebetrieb weiterfahren. Z.B. in Zürich oder Solingen funktioniert das bereits. Und nicht zu verachten: Die Batterien der O-Busse müssen – weil sie unterwegs nachgeladen werden – nicht so groß dimensioniert werden, dadurch sind sie leichter als die der reinen Batteriebusse. Dadurch kommt weniger Belastung auf die Straßen zu und/oder es könnten mehr Fahrgäste befördert werden.

Esslingen bei Stuttgart
eine von 3 O-Busbetrieben in D., macht das auch schon so.
Es wird mit Oberleitung zum Zollberg hochgefahren
und dann mit Batterie auf anderer Strecke wieder ins Tal zum Bahnhof.
Auch die Gegenrichtung der Linie soll auf diesen Bustyp umgestellt werden,
wenn die Batterie so leistungsfähig ist.
Ob das schon so ist, weiß ich aber nicht.

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