Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Züge zwischen Hamburg und Lübeck fahren ab 2021 an Wochenenden öfter

Zwischen Hamburg und Lübeck soll künftig auch an den Wochenenden halbstündlich ein Zug fahren - und zwar schon ab Anfang 2021, möglicherweise sogar noch früher. So soll der neue Takt aussehen.
Christian Hinkelmann
Menschen warten im Hamburger Hauptbahnhof auf einen Regionalexpress nach Lübeck
Menschen warten im Hamburger Hauptbahnhof auf einen Regionalexpress nach Lübeck
Foto: Christian Hinkelmann

Der oft überfüllte und pannenanfällige Zugverkehr zwischen Hamburg und Lübeck soll besser werden. Ab dem kommenden Jahr sollen an den Wochenenden mehr Züge zwischen den beiden Hansestädten fahren. Geplant ist ein durchgehender Halbstundentakt samstags zwischen 7 und 21 Uhr sowie sonn- und feiertags zwischen 7 und 20 Uhr. Das haben Hamburgs neuer Verkehrsstaatsrat Martin Bill (Grüne) und sein schleswig-holsteinischer Amtskollege Thilo Rohlfs (FDP) gestern in ihrem Auftaktgespräch vereinbart.

Bisher gilt der Halbstundentakt zwischen Hamburg und Lübeck nur montags bis freitags. An den Wochenenden fährt nur einmal pro Stunde ein Zug, obwohl die Bahnen laut Verkehrsbehörde samstags und sonntags „stark ausgelastet“ seien.

Taktverbesserung sollte eigentlich ein Jahr später kommen

Ursprünglich war geplant, die Taktverdichtung erst Ende 2022, einzuführen. Zu diesem Zeitpunkt strukturiert Schleswig-Holstein seinen Regionalverkehr rund um Lübeck komplett neu (siehe hier).

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie habe man sich aber nun darauf verständigt, den Halbstundentakt auf dieser Verbindung bereits im Jahr 2021 auf das Wochenende auszudehnen, heißt es aus der Verkehrsbehörde. „Der neue Takt soll bereits Anfang kommenden Jahres eingeführt werden“, so Staatsrat Bill zu NahverkehrHAMBURG. Demnach versucht die Deutsche Bahn, die Verbesserungen schon in den Fahrplanwechsel im kommenden Dezember einzuarbeiten.

„Mit der vorzeitigen Ausdehnung des Halbstundentakts zwischen Hamburg und Lübeck auf die Wochenenden wollen wir auch das Vertrauen in den Nahverkehr zurückgewinnen“, erklärte Verkehrsstaatsrat Bill die neue Planung. „Den Bürgerinnen und Bürgern werden damit ausreichende Kapazitäten zwischen den beiden Hansestädten bereitgestellt. Mich freut besonders, dass die Maßnahme so zügig umsetzbar ist.“

Die Verkehrsbehörde betont, dass sich mit dem Halbstundentakt auch die Reisezeiten mit der Bahn von Lübeck ins Ruhrgebiet und umgekehrt verkürzen. Hintergrund sind kürzere Umsteigezeiten am Hamburger Hauptbahnhof.

SPD-Verkehrspolitiker mahnt bessere Qualität auf der Strecke an

Der neue verkehrspolitische Sprecher der Hamburger SPD, Ole Thorben Buschhüter, begrüßt die vorgezogenen Taktverdichtungen. Darüber hinaus mahnt er eine höhere Qualität auf der oft unzuverlässigen Verbindung an: „In den letzten Monaten waren die Züge der Deutschen Bahn auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck nicht immer voll einsatzfähig: Türen sind mitunter nicht nutzbar, es fehlen Wagen und Loks sind zu häufig defekt“; so Buschhüter. „Diese Probleme muss die Bahn jetzt in den Griff kriegen.“

Die Qualitätsprobleme auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck sind seit vielen Jahren ein Dauerbrenner und bis heute nicht dauerhaft gelöst.

Nur 80-90 Prozent der Züge sind pünktlich

Defekte Bahnübergänge, Stellwerksstörungen und Weichenprobleme sorgen immer wieder für Ausfälle und Verspätungen – zuletzt am vergangenen Dienstagnachmittag, als wegen einer gestörten Weiche zahlreiche Züge ganz ausfielen oder teilweise mehr als eine Stunde verspätet unterwegs waren (siehe T…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Ein U-Bahnzug vom Typ DT5 an der Haltestelle Landungsbrücken

Neue Mobilitäts-Ideen für Hamburg

Vier Tage lang hat die internationale ÖPNV-Branche beim UITP-Kongress in Barcelona gezeigt, was sie kann und welche neuartigen Mobilitätslösungen es weltweit gibt. Auch aus Hamburg waren viele Entscheiderinnen und Entscheider dort. Das hat sie am meisten beeindruckt und diese Inspirationen haben sie mit nach Hause genommen.

Noch fahren zwar Züge durch das Neubauviertel Neue Mitte Altona - aber einen direkten Bahnanschluss gibt es bislang nicht.

Verkehrswende: Neuer S-Bahnhof für Altona?

Neue Haltestelle würde Fußwege drastisch verkürzen. Die angedachte Bauform wäre für Hamburger Verhältnisse einmalig. Doch die Station hätte mehrere Haken für die Fahrgäste. So sehen die Pläne im Detail aus, so hoch sind die Realisierungschancen und dann könnte der Bau frühestens starten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert