Paris, Barcelona, Göteborg und Oslo – Der „Zug der Ideen“, startet in den kommenden Tagen zu seiner großen Werbetour durch halb Europa. In sechs vollgestopften Waggons wird der geneigte Besucher multimedial mit Hamburgs Vorzeige-Umweltprojekten berieselt. StadtRad, A7-Autobahndeckel und ein klimaneutrales Wilhelmsburg ab dem Jahr 2050 sind die großen Themen. Ursprünglich sollte in Wagen 1 noch ein weiteres Projekt vorgestellt werden: Der Bau einer elektrischen Stadtbahn. Nachdem die SPD den Bau aber abgeblasen hat, musste auch der dazugehörige Ausstellungsteil im Zug der Ideen wegfallen.
17 Städte wird der Zug in den kommenden fünf Monaten ansteuern – 15 davon besitzen ironischerweise eine Stadtbahn. Eine bewusste Entscheidung? „Nein“, sagt Volker Dumann, Sprecher der Hamburger Umweltbehörde auf Nachfrage. Es handele sich nur um einen Zufall, den man in der Behörde selbst noch nicht bemerkt habe. Laut Dumann haben sich die Städte selbst um einen Stopp des Ideen-Zuges beworben. Die endgültige Auswahl erfolgte dann in der Stadtentwicklungsbehörde zusammen mit dem „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie“.
Ein Blick auf die Website des Ideen-Zuges stützt die „Zufalls-Theorie“. Straßenbahnen sind dort kein Thema. So wird zum Beispiel mit keinem Wort erwähnt, dass Hamburgs südfranzösische Partnerstadt Marseille für den Bau einer Stadtbahn vor vier Jahren die gesamte Innenstadt auf „umweltfreundlich“ trimmte. Autoverkehr gibt es seitdem dort immer weniger – gleichzeitig ist der Zahl der ÖPNV-Nutzer massiv angestiegen.
Auch die neu eingeführten Stadtbahnsysteme in Paris und Barcelona finden auf der Website keine Erwähnung. Stattdessen werden im Portrait von Barcelona Hybridbusse und fahrerlose U-Bahnen als wegweisende Umweltprojekte lobend hervorgehoben.
Lediglich bei der Vorstellung der französischen Stadt Nantes, die der „Zug der Ideen“ im Juli ansteuert, wird die Wiedereinführung der Stadtbahn erwähnt und als beispielhafte Verschmelzung von Ökologie und Ökonomie gepriesen. Demnach trug das g…