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Zugausfälle bei der Hamburger S-Bahn steigen auf Rekordwert

Die Hamburger S-Bahn war im vergangenen Jahr so unpünktlich wie seit Jahren nicht mehr. Gleichzeitig ist die Zahl der Ausfälle auf einen neuen Höchstwert gestiegen.
Christian Hinkelmann
Symbolbild: Menschen steigen am Bahnhof Hamburg-Jungfernstieg in eine S-Bahn
Symbolbild: Menschen steigen am Bahnhof Hamburg-Jungfernstieg in eine S-Bahn

Die Hamburger S-Bahn wird immer unpünktlicher. Im vergangenen Jahr waren nur 94,3 Prozent der Bahnen weniger als drei Minuten verspätet. Das ist der schlechteste Wert seit 2015, wie aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor geht.

Demnach lag die Pünktlichkeitsquote im Jahr 2017 noch bei 94,72 Prozent, 2016 waren es 94,93 Prozent und im Jahr zuvor 93,69 Prozent.

Laut dem Hamburger Senat hat die S-Bahn damit das mit dem HVV vereinbarte Pünktlichkeitsziel von mindestens 94,7 Prozent im vergangenen Jahr nicht erfüllt. Der DB-Tochter drohen damit jetzt Strafzahlungen.

Im Januar waren nur 90,5 Prozent der S-Bahnen pünktlich

Und auch das laufende Jahr begann für die Hamburger S-Bahn nicht gut. Im Januar waren nur 90,5 Prozent der Züge pünktlich, bzw. unter drei Minuten verspätet – wobei der Senat hier anmerkt, dass die Quote im Januar saisonal bedingt fast immer schlechter ist als der Jahresdurchschnitt.

S2 und S21 waren im Januar am unpünktlichsten

Die unpünktlichste S-Bahnlinie war im Januar 2019 die S2, die in den Hauptverkehrszeiten zwischen Altona und Bergedorf fährt. Hier waren nur 77 Prozent der Bahnen pünktlich, bzw. unter drei Minuten verspätet.

Danach folgt die S21 (Elbgaustraße – Bergedorf – Aumühle) mit 84,7 Prozent. Damit zählte die S-Bahn-Strecke zwischen der Innenstadt und Bergedorf zu den unpünktlichsten Abschnitten im…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „Zugausfälle bei der Hamburger S-Bahn steigen auf Rekordwert“

Als S21 / S2 Nutzer der täglich in die City fahren muss um dort am HBF umzusteigen ist jeder Morgen ein Glücksspiel… Bekomme ich am HBF meinen Anschluss? Komme ich pünktlich zur Arbeit? Erwische ich eine 490er? Gefühlt irgendwann in 2017 gab es bei der Zuverlässigkeit der Linie einen massiven Einbruch, davor konnte man sich eigentlich auf die Abfahrtszeiten immer verlassen (hin und wieder halt mal eine Verspätung oder ein Ausfall, aber alles im Rahmen). Jetzt neuerdings mit der Fahrplanerweiterung (S2 verkehrt länger etc) und den beschriebenen Problemen mit dem neuen Zug und Instandhaltungsarbeiten ist es echt eine Qual… Leider ist das Zeitfenster für meinen Umstieg am HBF sehr knapp bemessen, d.h. auch nur 1-2 Minuten später ankommen und ich erhalte meinen Anschluss nicht. Es kann nur besser werden. Sorry für das Nörgeln 🙂

Bei 10-Minuten-Takt bedeutet ein ausgefallener Zug für alle Fahrgäste 10 Minuten Verspätung. Leider kann ich dem Artikel nicht entnehmen, ob Zugausfälle in die Verspätungen schon eingerechnet sind.

Nein, Zugausfälle werden nicht als Verspätung gewertet, sondern extra gezählt. Sonst würde es im Artikel erwähnt werden.

Die Interpretation der HVV-Zahlen als „Pünktlichkeit“ ist inhaltlich fragwürdig, weil die Ausfälle natürlich für den Kunden auch als Verspätung zählen. Zumindest sollte man einschränkend sagen: „94,3 % der nicht ausgefallenen Fahrten waren pünktlich.“

Besser wäre: 92,98 % der fahrplanmäßigen Fahrten der S-Bahn waren pünktlich. Diese Zahl berücksichtigt den Ausfall von 1,4 % der angekündigten Fahrten. Bei der U-Bahn beträgt der Vergleichswert 97,01 %.

In der Verkehrsbranche ist es üblich, in Statistiken zwischen Verspätungen und Ausfällen zu unterscheiden, da eine ausgefallene Fahrt ja unendlich viele Verspätungsminuten generieren und damit die Statistik verzerren würde.
Wir geben hier diese Zahlen so, wie im Original geliefert, wieder und verzichten auf Eigeninterpretationen, um eine Vergleichbarkeit mit Verspätungs- und Ausfallstatistiken anderer Verkehrsbetriebe und -Verbünde zu ermöglichen.

Kritischer Journalismus ist ja nicht an alles gebunden, was „in der Branche üblich“ ist. Dass die Verkehrsunternehmen die Zahlen gerne positiv darstellen, ist klar. Wenn man sich für Fahrgastbelange einsetzt, könnte man aber zweigleisig berichten und beide Zahlen präsentieren, die offiziellen branchenüblichen und die echten Verspätungen, wie sie sich für den Fahrgast darstellen, d.h. indem man die ausgefallenen Züge in Verspätungen umrechnet und zu den übrigen Verspätungen addiert.

Wie sieht es mit den AKN Linie A1 aus? Die Linie fährt ja auch nach Hamburg rein (ab Burgwedel) und fährt auf hamburger Gebiert 5 Haltestelle an und hat in relation mit der S-Bahn ja Verspätung.

Ich fahre mit dieser Linie und die Pünktlichkeit ist OK. Die Probleme treten hauptsächlich auf der Rückfahrt auf, wenn man aus dem 10 Minuten Tackt der S-Bahn auf den 20 Minuten Tackt der AKN wechseln muss und die verspäteten S-Bahn den Anschluss nicht hinbekommen. Dann werden aus 3 Minuten schnell 20.

Freuen wir uns auf die S4 Ost und erst Recht die S4 West. Die bringen dann erst einmal so richtig Wirbel in den Fahrplan, der dann uFE (unverbindliche Fahrtempfehlung) heißen wird. Dann können S-Bahnpendler das Chaos in vollen Zügen genießen.

Es sind nicht die schadthaften Züge,sondern eher das fehlende Personal.Bis zu 35 Lokführer sind alleine aus dem Hamburger jetzt bei SBB beschäftigt.

Die Trendwende von Herrn Arnecke konnte ich heute (26.3.) morgen erst wieder bemerken. Zuerst fiel die S2 ab Altona 7:27 h wegen schadhaftem Zug (wie gefühlt jeden Morgen) aus. Ich also mit der S11 Richtung Dammtor um dort auf die S21 zu warten. Was säuselt mir die Lautsprecherstimme ins Ohr? Nächste S21 fällt aus wegen schadhaftem Zug……
Da stehste dann wie doof und darfst anschließend dem Chef erklären, warum man schon wieder zu spät kam :o(=(

Hallo WW,
da kann ich dir nur recht geben.
Leute, ich glaube wir sollten wieder etwas „runter kommen“. Wir reden hier von Pünktlichkeitsraten zwischen 94 und 95% (versus welchen zwischen 97 und 98% bei der U-Bahn)! Und es geht um einige Zehntel, die es diesmal weniger sind (trotz neuer Züge mit Kinderkrankheiten und alten, schadanfälligen – hier darf ich mal zurecht des R-Wort sagen – „Rumpelbahnen“).
Das sind doch nun wirklich Luxusprobleme. (Hoffentlich beschwert sich jetzt nicht eine, die in nicht vorgesehene Anschlüsse „hinein hechtet“. 😉 – Ich hatte übrigens heute früh auch so einen „Hechter“ in die fast abfahrende S-Bahn erlebt.)

Sinnvoll und aussagekräftiger wäre es dagegen, die Pünktlichkeitsraten der Hamburger S-Bahn mit analogen Schnellbahnen in anderen Ballungszentren des In- wie Auslandes zu vergleichen. Und da bin ich mir sicher, dass die Hamburger S-Bahn darin glänzend da steht. Das würde bestimmt einige, die immer über unsere S-Bahn herummeckern, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.

Übrigens reicht schon ein Vergleich mit dem Regionalverkehr im Hamburger Raum: Gerade wieder heute früh war ich die doppelte Zeit unterwegs, da die RB81 diesmal wegen Signalstörung ausfiel und die Busse der Linie 9 so richtig im stop-and-go standen. Das hatte mir gleich einen 45 Minuten längeren Arbeitsweg beschert. Da kann ich selbst von Pünktlichkeitsraten von 90% wirklich noch träumen. Ebenso kann ich nur davon träumen, das ich irgend etwas dazu von den ganzen mir inzwischen schon namentlich bekannten „Verkehrsexperten“ oder vom HVV hören werde.

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