Spekulationen nach Zugunglück von Elmshorn: Fehlte möglicherweise ein Stück Schiene?

Nach dem Bahnunglück in Elmshorn wird in Sozialen Netzwerken spekuliert, dass unter dem entgleisten Zug angeblich ein Stück Schiene fehlte. Eine Bestätigung gibt es nicht.
Christian Hinkelmann
Angeblicher Fotobeweis: Unter dem verunglückten Zug fehlt ein Stück Schiene
Angeblicher Fotobeweis: Unter dem verunglückten Zug fehlt ein Stück Schiene
Foto: Jens Heinitz

Einen Tag nach dem Bahnunglück in Elmshorn ist noch immer unklar, wie es zu der Entgleisung des Regionalzuges kommen konnte. Offizielle Angaben zur Ursache gibt es von der Deutschen Bahn und der Bundespolizei noch nicht – aber Spekulationen.

So verbreitet sich gerade in Sozialen Netzwerken und Internet-Foren ein Gerücht, nachdem unter dem entgleisten Zug angeblich Schienen gefehlt haben sollen.

Die beiden Weichen, die der Zug auf dem Weg nach Westerland überfuhr, um von einem Gleis auf das Nachbargleis zu wechseln, seien wegen Bauarbeiten nicht miteinander verbunden gewesen, behaupten Internetuser (siehe hier).

Weiche wurde offenbar kurz vor Unglück ausgetauscht

Auf Fotos soll angeblich zu sehen sein, dass ein Schienenstrang der Weichenverbindung im Nichts endet. Dort war der Zug gestern entgleist.

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Kein Vergleich zu Hamburger Bahnhöfen: Prunk und glänzende Fußböden in der U-Bahn in Peking.

Das sind die zehn größten U-Bahn-Netze der Welt

Nirgendwo sonst auf der Welt sind die U-Bahn-Netze so groß wie in China. Und sie wachsen rasant. Jedes Jahr kommen hunderte neue Streckenkilometer dazu. Ein Überblick der Superlative – und ein Vergleich mit Hamburg.

Kein Ort zum Verweilen. Die Zugänge zum S-Bahnhof Elbbrücken an der Zweibrückenstraße sehen schauderhaft aus.

Nagelneu und schon verlottert: S-Bahnhöfe Elbbrücken und Ottensen

Zwei fast baugleiche U- und S-Bahnhöfe an den Hamburger Elbbrücken: einer blitzsauber, der andere schmuddelig. Was macht die Hochbahn in puncto Reinigung dort anders als die Deutsche Bahn? Und warum ist auch der erst vor wenigen Monaten neu eröffnete S-Bahnhof Ottensen bereits so verlottert? Nachfrage bei den Verantwortlichen.

Bauarbeiten für die U5 südlich der Haltestelle Sengemannstraße: Die beiden Gleise der U5 werden zwischen den bestehenden Gleisen der U1 liegen und schwenken dann auf Höhe der Kräne Richtung City Nord aus.

Kostenexplosion bei der U5 in Hamburg: Lohnt sich der Bau jetzt noch?

Der Bau der neuen U-Bahnlinie U5 in Hamburg verteuert sich massiv um mehr als eine Milliarde Euro. Damit wird die U5 zur teuersten Tunnellinie, die jemals in Hamburg gebaut wurde. Doch ein Ausstieg ist im Grunde keine Alternative. Bei einem Baustopp müsste die Stadt wohl ähnlich viel zahlen wie bei einem Weiterbau der kompletten Strecke – aus diesen Gründen.

9 Antworten auf „Spekulationen nach Zugunglück von Elmshorn: Fehlte möglicherweise ein Stück Schiene?“

Falls es jemanden interessiert. Zwischen Neumünster und Bad Oldesloe fahren die LINT derzeit in Doppeltraktion und ein Umlauf wird mit DB Regio – LINT gefahren.

“… Flügelschiene …” Das mag schon sein, nur die Schiene zum befahren ist auch nicht da. Ich kann sie jedenfalls nirgendwo entdecken.

Also auf den Bildern ist ganz klar zu erkennen, das es da um Reste einer Weiche handelt.
Auf den “geraden” Gleis fehlt gar nix!
Sowas würde nie und niemand irgendein Bauüberwacher freigeben.
Der Pfeil zeigt auf das alte abbiegende Gleisstück, welches nun im nichts endet.
Vermutlich ist der Zug über das alte Herzstück der Weiche herausgeholpert…

Allerdings war der Zug nach Westerland unterwegs. Um von Gleis 1 (wo er zuvor hielt) dorthin zu kommen, hätte er über die (nicht vorhandene) Weichenverbindung fahren müssen.

Wie immer in solchen Fällen;
Da haben bestimmt Cyberrussen die Hände im Spiel gehabt.
Werden ja zur Zeit fast für alles verantwortlich gemacht.
Aber einmal etwas seriöser gefragt:
Wie gut sind die Schienen der Deutschen Bahn?
Wer wartet sie?
Ist es die Deutsche Bahn selbst mit gut ausgebildeten DB`lern dabei und dran?
Oder schon outgesourct und bestimmte Tarifbilligfirmen machen den Knochenjob ?
Wie wird eigentlich dieser Knochenjob bezahlt?
Haben wir genug Wartung?
Und wie viel Geld stecken DB und Bundesregierung und Länder in eine gutes
Schienennetz.
Eine Studie von Pro Allianz Schiene sagt:
In der Schweiz wird pro “Schweizer”kopf 350€ pro Jahr investiert.
In Deutschland gerade einmal 49€ pro Kopf und Jahr
https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/2015-023-pro-kopf-ranking-europa-vergleich-bei-schienen-investitionen/

Mal eine schnelle und positive Reaktion der S-Bahn Hamburg: Die Züge der S21 wurden wegen des hohen Fahrgastaufkommens von/nach Pinneberg in der nachmittäglichen HVZ über Elbgaustraße bis Pinneberg verlängert. (Ich habe davon aber leider erst am späten Abend erfahren.) Das soll auch am Freitag, dem 17.11.22017 in beiden HVZ so gemacht werden. Genaue Zeiten sind mir allerdings noch nicht bekannt.

Gut so! Aber warum hat man diese fahrplanmäßig früher immer verkehrenden Züge vor Jahren eigentlich ersatzlos gestrichen?

Auf der Homepage der AKN läuft ein LIVE-TICKER mit folgendem Inhalt:

15.11.2017 – 12:00 Uhr Elmshorn
+++ Aufgrund einer Zugentgleisung der Deutschen Bahn in Elmshorn können betroffene Pendler/Fahrgäste vorübergehend die Linie A1 Eidelstedt – Neumünster auch mit DB Tickets befahren +++

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert