Bahn nach Kellinghusen: Planfeststellungsverfahren soll 2021 starten

Zehn Jahre lang wurde geplant – im nächsten Jahr soll aber nun endlich das Genehmigungsverfahren für den Wiederaufbau der Bahnstrecke in Schleswig-Holstein beginnen. So sieht der aktuelle Zeitplan aus.
Christian Hinkelmann
Stillgelegte Bahnstrecke in Kellinghusen in Schleswig-Holstein
Stillgelegte Bahnstrecke in Kellinghusen in Schleswig-Holstein

Der seit rund 20 Jahren diskutierte und seit zehn Jahren konkret geplante Wiederaufbau der alten Bahnstrecke zwischen Wrist und Kellinghusen im schleswig-holsteinischen Kreis Steinburg ist einen größeren Schritt weiter.

Nachdem es zuletzt ruhig um das Projekt geworden war, hat das Land vor einigen Wochen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung europaweit ausgeschrieben. In dieser vertiefenden Planung sollen die die bisherigen Pläne detaillierter fortgeschrieben werden.

Damit steht jetzt auch der Zeitplan für das nötige Planfeststellungsverfahren grob fest, wie NahverkehrHAMBURG vom Sprecher des schleswig-holsteinischen Verkehrsverbunds NAH.SH, Dennis Fiedel, erfuhr.

Nach seinen Worten soll der Auftrag für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung noch in diesem Jahr vergeben werden. Die Pläne selbst würden dann im 1. Halbjahr 2021 erstellt werden. „Mit diesen Dokumenten kann auch ein Planfeststellungantrag beim Eisenbahnbundesamt (EBA) gestellt werden“, so Fiedel.

Im Laufe des kommenden Jahres soll dann das Planfeststellungsverfahren für die 2,8 Kilometer lange Bahnstrecke beginnen. Weitere politische Beschlüsse sind vorher nicht nötig, wie der NAH.SH auf Nachfrage erklärte. „Die Grundsatzentscheidung ist bereits gefallen. Sie ist aber davon abhängig, dass die Reaktivierung volkswirtschaftlich sinnvoll ist.“

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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