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HVV führt im Spätsommer neue Preisgarantie und Mobilitätsbudget ein

Nie mehr zu viel zahlen: Noch in diesem Sommer will der HVV ein neues Ticket einführen, das automatisch immer den günstigsten Preis berechnet. So funktioniert es und diese zusätzlichen Angebote kommen in den nächsten Monaten noch dazu.
Christian Hinkelmann
Eine vollständig beklebte U-Bahn wirbt ab sofort für Switch im HVV.
Eine vollständig beklebte U-Bahn wirbt ab sofort für Switch im HVV.
Foto: Hochbahn / Marc-Oliver Schulz

Vermutlich jeder gelegentliche HVV-Fahrgast kennt diese Situation: Man steht vor dem Fahrkartenautomaten und fragt sich, ob es wirklich bei dieser einen Fahrt bleiben wird oder ob im Laufe des Tages nicht doch noch spontan weitere Fahrten mit Bus und Bahn dazu kommen.

Und vermutlich hat sich fast jeder bei dieser Frage schon einmal falsch entschieden und am Ende draufgezahlt – entweder für eine Tageskarte, die dann doch nicht voll ausgenutzt wurde, oder für mehrere später nachgekaufte Einzelfahrscheine. Ärgerlich.

Doch solche Situationen soll es ab dem Spätsommer in Hamburg und Umgebung nicht mehr geben. Dann will der Verkehrsverbund nach mehrjähriger Entwicklungszeit nämlich ein neues automatisches Ticket einführen, mit dem man am Tagesende immer den günstigsten Preis zahlt – egal, wie oft man spontan mit Bus und Bahn gefahren ist. „HVV Any“ soll das neue Produkt heißen, für das die Praxistests bereits laufen.

So funktioniert HVV Any

So funktioniert es: Fahrgäste brauchen für das Any-Ticket zwingend die HVV-Switch-App auf ihrem Smartphone. Wenn sie in einen Zug oder Bus einsteigen, bestätigen sie kurz in der App ihre Starthaltestelle (Check-In) und können sofort losfahren. Am Fahrtziel müssen sie nichts tun.

Das Handy erkennt automatisch den Ausstieg (Be-Out). Am Ende des Tages rechnet die App alle Fahrten zusammen und kombiniert daraus die jeweils günstigste Fahrkarte. Heißt konkret: Bleibt es im Laufe eines Tages beispielsweise nur bei einer Fahrt, wird e…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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2 Antworten auf „HVV führt im Spätsommer neue Preisgarantie und Mobilitätsbudget ein“

Best-Preis – Abrechnung ist sicher gut, wenn das Tarifsystem sehr komplex ist. Auch in Hamburg wird es einige Fälle geben, wo es sinnvoll. Viel entscheidender ist für die meisten selten fahrenden Fahrgäste doch die Botschaft: die (9.00) Tageskarte ist schon bei einer Hin- und Rückfahrt (Ausnahmen wenn sehr kurze Strecken genutzt werden) das günstigste Angebot. Der überwiegende Teil der Fahrgäste fährt in die und auch wieder zurück.
Was noch nicht gelöst ist – und das wäre sehr wichtig. – ist die Bestpreisabrechnung mit der Familie oder mit der Gruppe

Das Projekt HVV-Any, oder wie das Kind dann auch heißt, finde ich sehr gut und hoffe, dass es wirklich sehr bald flächendeckend zum Einsatz kommt. Ich würde es zumindest ausprobieren. Auch die Idee, eine „General-App“ zu haben, finde ich grundsätzlich gut, vor allem in Bezug auf die Verknüpfung von Rad und ÖPNV. Bei der Einbindung von Leihwagen wie Sixt oder Sharenow bin ich aber sehr skeptisch. Ich glaube, ich verstehe den Hintergedanken, aber man sollte sich nicht zu sehr zum Vermarkter von Großkonzernen und deren Profitinteressen machen, nach meiner Ansicht. Die Frage ist da, ob man damit das Gesamtsystem des städtischen Verkehrs stärkt und mehr Auswahlmöglichkeiten und Flexibilität erlangt oder ob am Ende staatlich unterstützt mehr Leute vom ÖPNV auf andere Services umlenkt. Man darf annehmen, dass die Switch-App eher von Kunden des ÖPNV genutzt wird. Sie öffnen die App und sehen dann im Gegensatz zur HVV-App alternative Angebote zum ÖPNV. Und einige, vermutlich eher finanzstärkere Kunden, wollen dies vielleicht einmal ausprobieren. Viele private Anbieter beschränken sich dabei auf die lukrativen Gebiete der Innenstadt, wo weniger Leute ein eigenes Auto besitzen und mehr Touristen unterwegs sind. Dort ist aber auch der ÖPNV meist sehr gut ausgebaut. Man bräuchte also eigentlich nicht so oft eine Alternative zu Rad und ÖPNV. In den Randlagen und im Umland hingegen ist der ÖPNV deutlich schwächer. Aber da fährt dann auch keine private Alternative. Wenn ich dann also im Kerngebiet mit dem Leihwagen unterwegs bin, fahre ich doch am liebsten die gesamte Strecke und steige nicht auf halben Weg in die Bahn um.

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