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Personal- und Fahrzeugprobleme machen der Hadag-Reederei zu schaffen

Seit Wochen fallen bei den Hafenfähren in Hamburg Fahrten aus oder werden verkürzt. Der Hadag-Reederei fehlen Personal und Schiffe. Besserung ist aber in Sicht.
Christian Hinkelmann
Menschenmenge wartet am Anleger Elbphilharmonie in Hamburg auf eine Hafenfähre
Menschenmenge wartet am Anleger Elbphilharmonie in Hamburg auf eine Hafenfähre

„Betriebsstörung: Die Linie 64 fährt den gesamten Nachmittag nur alle 30 Minuten“, „Die Abfahrten der Linie 62 um 13, 16 und 17.30 Uhr entfallen ersatzlos“, „Aus betrieblichen Gründen entfällt heute Nachmittag 14.30 bis 17.37 Uhr die Linie 75 ersatzlos.“ Mit Meldungen wie diesen verärgert die Hadag-Reederei seit Wochen ihre Fahrgäste im Hamburger Hafen.

Kaum ein Tag vergeht ohne Ausfälle und Linienkürzungen. Neben Hoch- und Niedrigwasser werden dabei immer wieder „betriebliche Gründe“ als Ursache genannt.

Wertet man das Twitter-Profil der Hadag aus, auf dem die Reederei seit einigen Monaten sämtliche Ausfälle kommuniziert, fällt auf, dass die Ausfälle fast alle Linien im Hamburger Hafen betreffen – ­allerdings in unterschiedlichem Maße.

Linie 75 fällt oft stundenlang komplett aus

Während es auf der hochbelasteten und vor allem bei Touristen sehr beliebten Linie 62 zwischen den Landungsbrücken und Finkenwerder meist nur einze…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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4 Antworten auf „Personal- und Fahrzeugprobleme machen der Hadag-Reederei zu schaffen“

Sorry, aber wnn die Touristen ein HVV-Ticket kaufen
und die Hafenfähre ist darin eingeschlossen,
dann ist die Fahrt damit NICHT kostenlos.

Sondern dann ist das genau das, was wir hier wollen,
nämlich dass sehr viele Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen.

Kommen Sie mal nach Stuttgart,
da gibt es ähnliche Schnäppchen-Angebote,
die in der Tageskarte um 5,20 Euro enthalten sind:
– Fahrt mit der Zahnradbahn Marienplatz – Degerloch (alle 15 Min)
– Fahrt mit einer Standseilbahn hoch zum Waldfriedhof
– Fahrt mit der Aussichtslinie U15 vom Charlottenplatz hoch zum Fernsehturm
– Fahrt mit U12 oder U14 am Neckar entlang bis Mühlhausen.
Für 80 Cent mehr eine Tageskarte um 6 Euro für 2 Zonen,
dann können Sie mit der U12 bis zur Endstation Remseck
und Mo – Fr einige Fahrten mit der R11 über hohe Brücken
die Strecke Untertürkheim – Kornwestheim.

Übrigens – danke für den Tip mit der Fährlinie 62,
werde das beim nächsten Besuch auch ausprobieren!
weiter durchs Neckartal fahren.

Die Fähren taugen schon lange nicht mehr als ernst zu nehmendes Verkehrsmittel. Linie 62 ist belagert von Touristen, die kostenlos eine Hafenrundfahrt schmarotzen und die anderen Linien sind an Unattraktivität kaum zu überbieten. Ein Wunder, dass es dir Fähren überhaupt noch gibt.

Naja, die Touris sind ja meist nicht morgens um 7 schon auf der Fähre. Ansonsten stimme ich aber zu. Wollte häufiger mal Landungsbrücken–Ernst-August-Schleuse fahren, trotz mieser Taktung. Meist kam ich nur zur Argentinienbrücke und durfte dann an lauten Hafenstraßen entlangspazieren. Wochenends fährt die Linie gar nicht, selbst bei einer — oft vorkommenden — Sperrung der S3 zwischen Wilhelmsburg und Hammerbrook. Also erst nach Berliner Tor fahren, dort in den SEV und von der Ballinnstadt dann zum Busbahnhof an der Veddel über mehrere Ampeln latschen, um in die 13 zu kommen. 15 Minuten Fahrt auf dem Wasser ohne Unterbrechung wären mir lieber, aber naja, das gibt das Angebot halt nicht mehr. An sich schade, da es mangels Stau und ob der Wasserinfrastruktur ein zuverlässiges, leistungsstarkes Verkehrsmittel sein kann. Aber für viele Nutzer müsste man eben erstmal ein entsprechendes Angebot schaffen und das senkt zunächst den geringen Kostendeckungsgrad der HADAG. Dass es langfristig ein gutes Potential hat, will man wohl nicht erkennen. Aber nun gut, interessant ist es vor allem von bzw. in Richtung Süden und der ist in der Hamburger Politik ja nicht so beliebt. Sieht man schon an der Ostverlängerung der U4, die mit viel Aufwand vorankommt. Aber von den Elbbrücken Richtung Süden? Vielleicht in ein paar Jahrzehnten.

Sehe ich ähnlich. Zu Zeiten der Freihafenzone konnte man ja manche Dinge noch nachvollziehen, jedoch ist es traurig, dass Hamburg als Stadt, wo leider immer alles im (direkten) Weg liegt (Alster, Flughafen und letztendlich Elbe) wenn man irgendwo hin will, es nicht auf die Reihe bekommt, zumindest dieses Hindernis ´Elbe´ vernünftig zu nutzen.
Es klappt mir die Kinnlade herunter, wenn man aus alten Büchern erfährt, wie selbstverständlich die Menschen früher das Wasser, auch für sich selbst als Transportweg genutzt haben. In einem intelligenten abgestimmten Verbund mit Bus und letztendlich Bahn könnte man sicher so sehr viele Brücken gen Veddel, Harburg etc. aber eben auch in viele andere Bereiche bauen und sich auch so unabhängiger von anderen (instabilen) Verbindungen machen.

Stattdessen wird nur ausnahmslos dem tollen Geschäftsmodell Hamburgs, Touristen bis zum Erbrechen anzulocken, nachgegangen und dadurch wird eben auch die Linie 62, wie es Lokstedter schon schrieb, nur sehr früh morgens bzw. abends zu einem dann verträglichen Verkehrsmittel eingeschränkt. Das dieses Geschäftsmodell auch die Möglichkeiten und Denkmodelle auf der Alster ad acta legt, macht Hamburg so sympathisch. Lange drum rum fahren und im Stau stehen ist doch auch was. Nachher würde sich so etwas wie ein entspanntes Lebensgefühl auf dem Weg zur Arbeit einstellen.
Ist zwar nur Spekulation, jedoch aus früheren Gesprächen mit einem (auch) 62er Bootsführer, konnte man heraushören, wie sehr Anspannung herrscht, wenn man zum einen für die Sicherheit und der Höchstfahrgastzahl der Fähre zuständig ist, aber andererseits mit endlosen Horden uneinsichtiger Touris und den damit einhergehenden Verständnisproblemen regelrecht zu kämpfen hat. Wer andere Möglichkeiten hat oder Kompromisse eingehen kann oder will, tut sich das auch als Schiffsführer sicher nur widerwillig an.

Das Hafenfähren nicht tuckernde Kähne sondern (auch durch den direkten Weg) recht schnelle Fortbewegungsmittel sein können, stellt die HADAG ja seit der aktuellen Modellreihe unter Beweis. Man müsste den Fluss nur vernetzt nutzen. An der Elbe liegt es sicher nicht.

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