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Stockende Bahn-Reaktivierung in Geesthacht bleibt noch länger in der Schwebe

Die seit Jahren diskutierte Reaktivierung der alten Bahnstrecke zwischen Bergedorf und Geesthacht hängt immer noch in der Luft - und wird es voraussichtlich auch noch länger bleiben. Das sind die Gründe für den Stillstand.
Sabine Sommer
So ein Bild, wie dieses, wird es in den nächsten Jahren in Geesthacht nicht geben. Das Bahn-Reaktivierungsprojekt stockt.
So ein Bild, wie dieses, wird es in den nächsten Jahren in Geesthacht nicht geben. Das Bahn-Reaktivierungsprojekt stockt.
Foto: Christian Hinkelmann

Viele Initiativen, Verkehrsverbünde, Gemeinden und Kommunen engagieren sich seit Jahren für die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Seitdem der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) eine Liste mit 238 für den Personenverkehr stillgelegten Bahnstrecken vorgelegt hat, steht das Thema deutlich im Fokus, die Diskussion darüber wird deutschlandweit verstärkt geführt. So auch in Geesthacht, wo eine der Strecken verläuft, die der VDV zur Reaktivierung vorgeschlagen hatte.

Geesthacht: Ohne Anbindung an den Schienenpersonenverkehr

Obwohl Geesthacht mit über 30.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg und eine der größeren Städte in der Metropolregion Hamburg ist, verfügt die Stadt aktuell über keine Anbindung an den Schienenpersonenverkehr. Täglich pendeln tausende Menschen daher vorzugsweise mit dem eigenen PKW nach Hamburg. Nötig wäre das nicht, immerhin liegen auf dem größten Teil der Strecke bereits Gleise.

Aktuell ist hier jedoch nur wenig Verkehr unterwegs: Neben einigen Güterzügen fährt auch die Museumsbahn „Karoline“ auf dieser Strecke. Konkret ist das eine Bahnstrecke von 14 km Länge, die zwischen Geesthacht und Bergedorf verläuft. Seit 1953 ist die Strecke für den öffentlichen Personenverkehr stillgelegt.

Die Machbarkeitsstudie

Bereits vor einigen Jahren beauftragte der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) die Projektgemeinschaft IVE mbH / IGES Institut GmbH aus Hannover damit, eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung dieser Strecke z…

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14 Antworten auf „Stockende Bahn-Reaktivierung in Geesthacht bleibt noch länger in der Schwebe“

Warum wird keine alternative Streckenführung in Erwägung gezogen? Z.B. ab Reinbeker Bahnhof abbiegen Richtung Wentorf, Börnsen, Escheburg und dann Geesthacht? Dann wären auch die neu erschlossenen Baugebiet in Börnsen und Escheburg richtig eingebzogen. Außerdem kann man dann auf eine Umgehung für Wentorf über den Geesthang verzichten! Und auf der „alten“ Strecke können man dann wunderbar eine Fahrradschnellstraße errichten.

Eine Straßenbahn für diese Verbindung, die an der Querung des Sander Damms auf diesem bis zum Bahnhof Bergedorf weitergeführt und dort mit S- und Regionalbahnverknüpft wird, ist die einzig realistische Alternative. Die Straßenbahn kann dann auf oder parallel zur Bergedorferstraße über die Unfallklinik Boberg (hohes Verkehrsaufkommen) bis zur U-Bahnstation Mümmelmannsberg fortgeführt werden. Somit hätte man gleichzeitig ein Verknüpfung mit dem Regional-, S- und U-Bahnnetz und würde zahlreiche Verkehrsverbindugnen in den Hamburer Osten erschließen. Gleichzeitig wäre das ein sanfter Einstieg in die Wiedereinführung der Straßenbahn in Hamburg, mit der Chance die Linie als Tangentialverbindung über Jenfeld, Rahlstedt bis nach Farmsen fortzuführen. Ferner würde die Betriebsführung auf der Bahnstrecke eine einfachere Betriebsführung nach BO-Strab erlauben und die Sicherungseinrichtungen verbilligen. Zudem hätte man gleich eine elektrische Traktion ohne Dieselbetrieb unter Fahrdraht (oder Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb oder Akkus, die ihre Alltagsfestigkeit erst noch beweisen müssen), der sich bei einer Linienweiterführung bis zum Hauptbahnhof ergäbe. Fazit: Die Wiederinbetriebnahme als Straßenbahn wäre nicht nur preiswerter, sondern auch zukunftsweisend für die Weiterentwicklung des SPNV in Hamburg.

Eine Rumpelbahn hat mit dem SPNV noch weniger zu tun als eine U-Bahn. Wenn man schon unbedingt mit Abkürzungen und Fachbegriffen lauthals um sich werfen muss, sollte man sie vorher vielleicht mal nachschlagen. Muss man aber natürlich nicht.

Das Projekt hat jetzt schon mehr Geld verschwendet, als es bei Realisierung je einbringen wird.
Und es geht ja nicht nur um die reine Bahntrasse.
Es müssen diverse Überführungen oder Tunnel gebaut werden, damit der „normale“ Verkehr auch weiter fliesst.
Das wir obendrein noch Grundstück abgeben müssen und gegen ne schöne Lärmschutzwand schauen, kommt noch obendrauf.
Fazit eines Anwohners an der Bahnstrecke:
Die braucht keiner

Genau, „damit der “normale” Verkehr auch weiter fliesst“. Wie bei uns an der RB81. Da geht es auch nur um den eigenen “normalen Verkehr“, der wenig mit ÖPNV zu tun hat. Dass andere endlich mal mit der S4 eine bessere ÖPNV-Anbindung haben wollen, interessiert da auch nicht.
Schöne Grüße nach „Escheburg an der Bahnlinie“

„Behauptungen, die Nimbys gerne nennen. Beweise? Hauptsache ich kann weiter meinen PKW nutzen, alles andere…“
Jetzt sachlich: 1.wäre die BGE nicht zu 100% Eigentum der FHH 1953 gewesen, würde die Schiene heute noch intensiv genutzt (siehe AKN Nord)
2. Würden Geesthacht/Bergedorf im Raum Karlsruhe liegen gäbe es hier ein gut ausgebautes Stadtbahnsystem.
3. Empfehlung: Machbarkeitsstudie wirklich lesen, ca. 100 Seiten

Die beste Alternative ist überhaupt nicht genannt/erforscht:

Zwischen Nettelnburg und Allermöhe gibt es bereits bestehende Weichenanlange zum Wechsel der Fernbahngleise.

Da könnte man leicht noch eine Weiche ergänzen zum Wechsel vom Fernbahngleis auf das S-Bahn-Gleis. Endpunkt wäre dann der S-Bahnhof Allermöhe!

Westlich vom S-Baunhof Allermöhe ist Platz zwischen den S-Bahn-Gleisen für ein Abstell/Wendegleis

Sprich: Mit 2 neuen Weichen vom Fernbahn-Gleis zum S-Bahn-Gleis und Endpunkt Allemöhe wäre eine Anbindung schnell zu realisieren.

Oh man; sehr schade so etwas… Eigentlich wollen alle loslegen, aber nein; erstmal einen neuen LNVP erstellen. Kann man nicht die Variantenenbetrachtung schon mal parallel anlaufen lassen? Wenn das so weiter geht, wird da vor 2030 immer noch nichts fahren…

In Hamburg wird geschimpft, wenn ein Bahnprojekt ohne irgendeinen unverbindlichen Wischiwaschimasterplan vorangetrieben wird. Irgendwas ist halt immer.

Wahrscheinlich hat sich das Thema Reaktivierung aber eh bald erledigt, falls Lauenburg einen cremigen Expressbus mit Zwischenhalt in Geesthacht und Bergedorf bekommt: https://www.abendblatt.de/region/kreis-lauenburg/lauenburg/article231736683/Schneller-und-guenstiger-von-Lauenburg-in-die-Hamburger-City.html

Zwar ist die Idee, Steuerflüchtlinge im Umland mit einer Straßenbahn zu terrorisieren, durchaus sexy. Aber letztendlich sollte man Mensch bleiben und schauen, was sinnvoll ist. Vor allem die Kinder können ja nichts dafür.

Sie immer mit Ihrem Steuerflüchtlings- und Straßenbahnwahn… Da wohnen halt Menschen, die auch ein Recht auf hochwertigen ÖPNV haben. Und ob auf der Strecke jetzt eine Straßenbahn oder S-Bahn fährt, macht doch lärmtechnisch wirklich keinen Unterschied 😉

Eine langsame, träge, dröge, lahme, schnarchige Rumpelbahn hört man schon länger. Das ist wie die Dir bekannten Balzlaute der Wale, nur halt noch etwas quietschiger. Die „Lärmtechnik“ ist übrigens aber auch noch etwas anderes als die Akustik.

Naja, ich denke das kommt immer etwas auf den Einzelfall an. Wenn man jetzt nicht gerade alte Tatra-Wagen vom Schrottplatz holt, sondern moderne Stadtbahntriebwagen, dürften die Geräusche a) erträglich und b) ähnlich zu einer U-Bahn sein. Die schaffen auch problemlos 80km/h, was ja schon mal nicht schlecht ist für den Anfang.
Klar, ein Upgrade geht immer, aber bevor man jetzt gar nichts macht (wie z.B. die elegante Durchbindung zum Hbf), ist eine Straßenbahn direkt zum S-Bahnsteig doch immer noch besser als nichts (oder ein BUS!!).

Frei nach Chrischen Lindner: „Es ist besser, nicht zu planen, als falsch zu planen“

Eine Straßenbahn bis Bergedorf hätte aber immerhin den Vorteil, dass man dann „Hamburg hat auch eine Straßenbahn“ sagen kann. Das ist ja das Kernargument der Nostalgiker, die sich irgendeine Region auf der Welt herauspicken, willkürliche Einwohnerzahlen definieren und dann sagen, „Stadt X hat eine, aber Hamburg nicht“. Dann wäre das Randgruppenthema hoffentlich bis in alle Ewigkeit vom Tisch. Obwohl, wobei, Moment,… das ist es ja schon in der Realität. 🙂

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