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Taubendreck im HVV: Diese Lösungen könnten helfen

An vielen Hamburger Bahnstationen wimmelt es von Tauben, die auf Futtersuche ziemlich viel Dreck machen. Zuständig für das Problem fühlt sich jedoch niemand so richtig. Dabei gibt es in der Hansestadt und in anderen Großstädten durchaus überraschende Lösungsansätze, die wirken. So sehen sie aus.
Katrin Wienefeld
Am Hamburger Hauptbahnhof leben rund 800  Stadttauben. Ein Taubenschlag soll Abhilfe schaffen.
Am Hamburger Hauptbahnhof leben rund 800 Stadttauben. Ein Taubenschlag soll Abhilfe schaffen.
Foto: Hamburger Stadttauben e.V

Der Hamburger Hauptbahnhof: Jeden Tag strömen hier mehr als eine halbe Million Menschen zu ihren Zügen, nach draußen oder in die vielen Geschäfte und Imbissbuden. Es ist ein unablässiges Gewusel von frühmorgens bis spätabends zwischen Wandelhalle und Südsteg.

Was wohl nur die wenigsten wissen: Ein paar Etagen über ihnen gibt es ein ganz ähnliches Gewusel – bloß im viel kleinere Maßstab. Im sogenannten Mäuseturm des mehr als 100 Jahre alten Bahnhofsgebäudes gibt es eine ehemalige Lokführerwohnung, in der seit einigen Jahren rund 200 Tauben wohnen. Ganz legal. Jeden Tag bekommen sie dort frisches Futter.

Die „Taubenwohnung“ im Hamburger Hauptbahnhof ist Teil eines erstaunlichen und sehr effektiven Plans für weniger Taubendreck in Bahnstationen. Denn das Problem ist im HVV gewaltig. Allein am Hamburger Hauptbahnhof leben mehr als 800 Stadttauben, rund 350 sollen es rund um den Bahnhof Barmbek sein. Sie verdrecken Sitzbänke, Treppen, Fahrkartenautomaten und Schilder und sorgen in so mancher Station für eine unbehagliche Schmuddel-Atmosphäre. Nicht gerade hilfreich für eine erfolgreiche Verkehrswende.

Wieso fühlen sich Tauben in Bahnstationen überhaupt so wohl? Warum scheint sich niemand so richtig um die Stadttauben im HVV zu kümmern? Welche Lösungsansätze für das tierische Problem gibt es und wie gut wirken sie?

NAHVERKEHR HAMBURG-Redakteurin Katrin Wienefeld hat sich auf die Suche nach Antworten begeben. Sie hat mit dem Chef der „Taubenwohnung“ im Hauptbahnhof gesprochen, hat sich die Lage am Bahnhof Altona angeschaut, sich mit Menschen getroffen, die mit viel Herzblut an der Lösung des Problems arbeiten, mit einer Politikerin geredet, die im Hamburger Rathaus als die „Taubenfrau“ gilt und sie hat außerhalb Hamburgs nach neuen Lösungsansätzen gesucht. Ein Bericht über ein unpopuläres Thema, zu dem viele wenig sagen wollen.

Vom Augenzeugen zum Aktivisten

Heiligabend 2022, Hamburg-Hauptbahnhof: Dirk Schattner steht an Gleis 4 und wartet auf die S-Bahn Richtung Bergedorf. Sein Blick fällt auf ein graues Etwas zwischen Gleis und Stromschiene. Ein Taubenküken. Es ist Mittag, viel los, aber Schattner will es versuchen. Er ruft über die Servicesäule die 3S-Zentrale an und bittet um Hilfe. Doch in dem Moment, in dem die Mitarbeiterinnen am Bahnsteig ankommen, fährt die S21 ein, das Küken hüpft auf die Schiene und niemand kann mehr etwas tun.

Ein knappes Jahr später ist Schattner, Lehrer und Regisseur aus Hamburg, bereits Vorsitzender des Vereins „Hamburger Stadttauben“ und ein gefragter Taubenexperte. Erlebnisse wie jenes an Weihnachten 2022 haben ihn dazu gebracht. Zu der immer größer werdenden Taubenpopulation rund um den Hauptbahnhof sagt er: „Es ist krass was aus dem Ruder gelaufen. Dabei ist die Situation noch in den Griff zu bekommen. Man muss nur einmal den Mut haben und Geld, Zeit und…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Katrin Wienefeld arbeitet als freiberufliche Journalistin in Hamburg. Sie kennt ihre Heimatstadt als Autorin von Stadtführern aus dem Effeff, schreibt außer über Mobilität und Stadtplanung viel für evangelische Medien und würde nur aus einem Grund auf ihr geliebtes Fahrrad als Fortbewegungsmittel verzichten: Wenn es möglich wäre, durch Alster, Elbe und Bille von A nach B zu schwimmen.

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2 Antworten auf „Taubendreck im HVV: Diese Lösungen könnten helfen“

Umm, ich sehe nicht wieso Taubendchläge helfen. Auch wenn da viele Tauben einziehen, werden deren jetzige Nist- & Essplätze einfach von anderen Tauben belegt. Sie schreiben ja selbst, bis zu 6x brüten im Jahr. Da machen 900 geklaute Eier kaum einen Unterschied.

Was wirklich die Zahl reduzieren würde wäre weniger Futterangebot. Es ist ja nicht nur Taubendreck am Hbf und drum herum. Jede Menge weggeworfenes Essen auch – da sollte mal besser gereinigt werden

Danke für diesen Beitrag, der ein durchaus schwieriges Thema betrifft. Ich habe mal gehört, daß man einer Taubenplage auch her werden kann, in dem man Eulen ansiedelt. Das gibt sicherlich einige Gemetzel aber über kurz oder lang verändern die Tauben den Bereich, an dem sie heimisch sind. Mich stören Tauben übrigens viel weniger als viele Bahnnutzer, die die Züge als neuen Lebensraum entdeckt haben. (laut telefonieren, anbetteln, Schlafbereich und und und).

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