Seit über zwei Jahren sind Hamburgs neue S-Bahnen der Baureihe 490 im Einsatz (siehe hier) und den meisten Menschen in der Stadt inzwischen wohlbekannt.
Was viele Hamburgerinnen und Hamburger, die täglich mit diesen neuen Bahnen durch die Millionenmetropole flitzen, aber sicher nicht wissen: Ein großer Teil dieser Züge hat seine Karriere ganze beschaulich im äußersten Osten der Republik begonnen – und zwar in Bautzen: 41.000 Einwohner, historische Altstadt, auch als „Stadt der Türme“ bekannt.
Vor den Toren der mittelalterlichen Altstadt liegt in einem Wohn- und Gewerbebiet eine Fabrik des kanadischen Zugbauers Bombardier und dort werden – neben Straßenbahn, U-Bahnen und Nahverkehrszüge für die ganze Welt – unter anderem auch die neuen Fahrzeuge für die Hamburger S-Bahn gebaut. Bautzen ist weltweit einer der wichtigsten Standorte von Bombardier.
Ursprünglich wurden die Züge sowohl in Bautzen als auch in Hennigsdorf bei Berlin endgefertigt, doch „seit Kurzem“ erfolge die Endmontage nur noch in Bautzen, wie eine Bombardier-Sprecherin auf Nachfrage mitteilte. Grund sei eine „Neuausrichtung und Spezialisierung der Standorte“.
NahverkehrHAMBURG war zu einem Ortsbesuch in Bautzen und hat sich an der „Geburtsstätte“ der neuen S-Bahnen für Hamburg umgeschaut.
Es gibt nur ein Gleis ins Bautzener Fahrzeugwerk
Was auf dem Weg zum Bombardier-Werk zuerst auffällt, ist das lange Zufahrtsgleis vom Netz der Deutschen Bahn zum Werk. Es verläuft nämlich auf den letzten 500 Metern quasi als Straßenbahngleis mitten durch eine Anwohner- und Gewerbestraße bis zum Werkstor. Hier muss jeder Zug, der das Bombardier-Werk in Bautzen auf der Schiene verlässt, einmal durch (siehe Titelbild). Fotos von solchen Überführungsfahrten sind selten. Wer hätte das ged…
6 Antworten auf „Fotostrecke: Hier wird Hamburgs neue S-Bahn zur Straßenbahn“
Moin,
ich fände es sehr gut, wenn Hamburgs Schnellbahnen durch moderne Straßenbahnen ergänzt würden. Wem die Vorstellungskraft fehlt, wie so etwas läuft, dem sei die Linie 1 in Saarbrücken empfohlen. Wenn man von Endpunkt zu Endpunkt fährt, sieht man alle Möglichkeiten, wie auch der Oberflächenverkehr gut harmonieren kann.
Moin,
Im Abschnitt „Es gibt nur ein Gleis ins Bautzener Fahrzeugwerk“ wurde einmal Bauten statt Bautzen geschrieben. Aber schöner und spannender Artikel.
Wirklich kurious ^-^. Ein interessanter Bericht – vielen Dank.
Dabei gehören die erwähnten [P]feiftafeln zur EBO, nicht zur BOStrab. Also doch keine Straßenbahn, wie die Hamburger Hochbahn. 🙂
Bei der Überschrift bin ich vor Schreck aus dem Bett gefallen. So schnell wurde ich schon lange nicht mehr wach. Aber sehr interessanter Bericht. ?
Ein bisschen Baldrian hilft.
Noch besser wäre Vernunft und Wirtschaftlichkeit im Kopf zu haben. Dann gäbe es keine Alpträume……