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Bürgerschaft entscheidet über höhere HVV-Preise

Die Hamburgische Bürgerschaft entscheidet übermorgen über eine Anhebung der HVV-Ticketpreise. Ab Januar sollen Fahrkarten im Schnitt um 1,9 Prozent teurer werden. Am stärksten steigen die Preise für Einzel- und Tageskarten: Plus 3,3 Prozent.
Christian Hinkelmann
Menschen kaufen Tickets an einem Fahrkartenautomaten in Hamburg
Menschen kaufen Tickets an einem Fahrkartenautomaten in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

So werden die Einzelkarten für Nah- und Großbereich sowie die Ganztagskarte im Großbereich um 10 Cent teurer. Die 9-Uhr-Tageskarte für den Großbereich wird um 20 Cent teurer, für den Gesamtbereich sind künftig sogar 50 Cent mehr fällig. Einzige Ausnahme: Die Kurzstreckenkarte. Hier bleibt der Preis unverändert.

Insgesamt erwartet der HVV durch die geplante Preisanhebung Mehreinnahmen in Höhe von 13,8 Millionen Euro netto.

Eine mehrheitliche Zustimmung der Bürgerschaft zu den neuen HVV-Ticketpreisen gilt als sicher.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Bürgerschaft entscheidet über höhere HVV-Preise“

Zum Einstieg vorne kann man sich einfach mal die Verbundberichte des HVV ansehen.
2010, ohne Einstieg vorne: Einnahmen stiegen um 28,4 Mio. bzw. 4,8% – davon 8 Mio. aus Tarifanhebung und 20 Mio. aus anderen Effekten, Fahrgastzahlen +20,2 Mio.
2011, das letzte Jahr vor dem flächendeckenden Einstieg vorne, war schon in Bergedorf aktiv: Einnahmen stiegen um 35,2 Mio (+5,7%), davon 14 Mio. aus Tarifanhebung und 21 Mio. aus anderen Effekten. Fahrgastzahlen um +20,4 Mio.
2012: ab März Einstieg vorne flächendeckend. Einnahmen stiegen um 40,2 Mio. oder 6,2 Prozent, davon diesmal angeblich nur 13 Mio. Euro aus der Tarifanhebung und 27 Mio. aus anderen Effekten. Die Fahrgastzahlen stiegen um 20,5 Mio. oder 2,9%.
2013: Jahr vollständig mit Vorneeinstieg, Einnahmen stiegen um 34 Mio. Euro, davon 20 Mio. Euro aus der Tarifanhebung und 14 Mio. aus anderen Effekten, die Fahrgastzahl stieg um 11,4 Mio. bzw. 1,6%
2014 gab es rund 30 Mio. Euro Einnahmen mehr bei 10 Mio. Fahrgästen mehr.

Es scheint einen gewissen Effekt gegeben zu haben, der aber wahrscheinlich bei unter 5 Mio. Euro lag, also unter 1% der Fahrgeldeinnahmen des HVV. Bezogen auf die Hochbahn wurde behauptet, man hätte beim Bus die Anzahl der Schwarzfahrer halbiert. Selbst wenn dies vorher 5% waren, so wären maximal 2,5% weniger Fahrgäste beim Bus Schwarzfahrer. Die daraus resultierenden Einnahmen lägen dann ebenfalls bei rund 5 Mio. Euro.
Das aber nur, wenn die Schwarzfahrerzahlen beim Bus wirklich so hoch waren und wirklich nachhaltig halbiert werden konnten. Wenn ich mir die Einnahmeentwicklung zwischen 2012 und 2014 jedoch ansehe wirkt es eher so, als wäre die Wirkung nicht anhaltend.

@Vorne einsteigen…: Hast du eine Quelle für deine Behauptungen? Welche Busse kommen wieviel später? Um wieviel ist der Fahrkartenverkauf wieder zurückgegangen? Wie stark sind die Einnahmen aus den „Knöllchen“ zurückgegangen? Wieviel Kontrolleure wurden eingespart?

Die stetigen Preiserhöhungen kommen im Hamburger System durch die steigenden Fahrgastzahlen. Das ist bescheuert. Wird aber durch komische Behauptungen zu vorne einsteigen nicht besser.

Wie hieß es noch im Jahre 2012: Durch das vorne einsteigen werden Mehreinnahmen in Millionenhöhe erwartet. Komisch, die Preise stiegen trotzdem unaufhörlich. Woran das wohl liegt?
Gestiegene Dieselpreise? Wohl kaum, wenn man bedenkt, dass der Preis aktuell sogar schon unter 1 Euro liegt!

Viel eher ist es so, dass durch das dämliche vorne einsteigen die Fahrtzeiten deutlich verlängert sind, die Busse extreme Verspätung haben und somit unzuverlässig geworden sind und dank der unökonomischen Verteilung im Bus (vorne immer brechend voll und kein durchkommen mehr, hinten sogar noch freie Sitzplätze) Fahrgäste sogar an der Haltestelle zurück bleiben müssen weil sie nicht mehr vorne rein passen.

Gleichzeitig wurden Kontrolleure eingespart und nach 3 Monaten hat selbst der letzte Horst gemerkt: „Hey geil, ich kam mit meiner zerknüllten Aldi-Rechnung rein der Busfahrer hat nix gesagt…“ Auf diese Weise entgehen nicht nur die 60,-€ Knöllchen sondern auch der zu anfangs bejubelte stark angestiegene Einzelfahrkarten (vorzugsweise Kurzstrecke) Verkauf.

Ein Abo-Kunde zahlt für ein Jahr ÖPNV (günstigste Karte für Jedermann, Preisstand 2016, Abo, gültig im ganzen Stadtgebiet):

– Hamburg: 1.020 €
– München: 919 €
– Berlin: 761 €
– Wien: 375 €

Fazit: In keiner Metropole Europas werden auch nur annähernd so hohe Preise aufgerufen, wie sie der HVV verlangt. Mit besonders guter Leistung korreliert es leider nicht, der HVV erbringt bei höchsten Preisen weiterhin die niedrigste Verkehrsleistung für die Bevölkerung. Nirgendwo sonst liegt der Modal Split des ÖPNV so weit utnen wie in Hamburg, nirgendwo sind so viele Autos auf den Straßen unterwegs und belasten die Einwohner unnötig mit Lärm und Schadstoffen.

Hamburg hat etwas besseres verdient als diesen Schmalspur-ÖPNV: Mit 50 ist der HVV reif für die Frührente.

Da kann die Bürgerschaft beschließen, was sie will. Bevor es nicht ein demokratisches Referendum in der Hamburger Bevölkerung gegeben hat, das Antwort gibt auf die Frage „Sollen die Preise im HVV erhöht werden?“ und die Mehrheit mit „ja“ gestimmt hat, ist die ganze Preiserhöhung ohnehin nicht legitim und wird dann nicht stattfinden.

Ist doch beschlossen und gedruckt.
Im M3 (also: der heisst demnächst wieder „3“) lagen die neuen Flyer aus „vorbehaltlich der Zustimmung“.
Außerdem wurde die €25 – Monatskarte inkl. Schnellbus durchgewunken. Das merkt man….

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