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Vier Beispiele, warum Hamburg noch weit von einer Fahrradstadt entfernt ist

Zugewucherte und blockierte Radwege, Slalomfahrten, Schotterpisten: Radfahren in Hamburg ist oft kein Vergnügen. Vier Beispiele und was die Behörden dazu sagen.
Christian Hinkelmann
Zugewucherter Fahrradweg an der Breitenfelder Straße am Eppendorfer Park
Zugewucherter Fahrradweg an der Breitenfelder Straße am Eppendorfer Park
Foto: Christian Hinkelmann

Hamburg will Fahrradstadt werden und den Radverkehrsanteil in den nächsten zehn Jahren verdoppeln.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter und steiniger Weg.

Wie weit – das vermitteln diese vier exemplarischen Bilder aus verschiedenen Hamburger Stadtteilen. Sie zeigen, wie unzureichend die Radverkehrs-Infrastruktur vielerorts noch ist.

Wir haben die zuständigen Behörden nach den Gründen dazu befragt.

Beispiel 1: Der Großstadtdschungel von Eppendorf

Bei diesem Bild bekommt der Begriff „Großstadtdschungel“ gleich eine ganz neue Bedeutung: Der benutzungspflichtige Radweg an der Breitenfelder Straße am Eppendorfer Park war am 10. September so zugewuchert, dass Radfahrer kaum noch durchkamen.

Scharfe Kritik daran kommt vom Radfahrerverband ADFC: „Benutzungspflichtige Radwege müssen benutzbar sein“, so der Hamburger Sprecher Dirk Lau zu NahverkehrHAMBURG. „Sie müssen eine ausreichende Breite haben, dürfen nicht zugewuchert, zugeparkt oder sonstwie zugemÃ…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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29 Antworten auf „Vier Beispiele, warum Hamburg noch weit von einer Fahrradstadt entfernt ist“

Also so wie ich das lese wurde von der Polizei eine Pruefung vorgenommen. Kann man die irgendwo einsehen? Sowas sollte doch oeffentlich sein.

Wenn es um die angebliche Nicht-Vergleichbarkeit von Hamburg und Münster geht: Es hilft ein Blick auf die Hamburger Verkehrsbelastungskarte:
http://www.hamburg.de/contentblob/4395232/e06f92b38a64c266895bf80ac3444fe9/data/verkehrsbelastung-dtv-karte-12.pdf
In der Regel haben gerade die umstrittenen Straßen keine höheren Verkehrsbelastungen als zahlreiche Abschnitte in Münster.
Auch in Münster sind 20.000, 30.000 oder gar über 40.000 Kfz im Querschnitt üblich.
Erst recht da Münster einen extrem starken Einpendlerverkehr aufweist.
Die Hambuger Straße Beim Schlump beispielsweise hat 16.000 Kfz pro Tag im Querschnitt, ein auch in Münster sehr üblicher Wert.

Davon ab ist auch in Münster nicht alles Gold was glänzt, denn auch in Münster hat man den Radverkehr zulasten von Gehwegen oder Busspuren ausgebaut, aber fast nie dem Autoverkehr etwas weg genommen. Mit entsprechenden Folgen für die Sicherheit des Radverkehrs.

interessante Diskussion hier.
Und jetzt noch mal mein Senf dazu:
der Artikel ist eine gute Zusammenfassung. Es fehlt nur die nicht vorhandene Führung des Fss-und Radverkehrs in Baustellen.
Jetzt aber zu den bisherigen Kommentaren: ich kenne keine Statistik, die das mit den angeblichen 90 % Radfahrenden belegt, die nicht auf der Fahrbahn fahren wollen. Das ist ja das grosse Manko in Deutschland das es dazu keine validen Zahlen gibt. (bei einer solchen Umfrage würde ich allerdings auch mal ein paar Verkehrsregeln wie Überholabstand und Benutzungspflicht abfragen 😉 )
Max- Brauer-Allee: angeblich war die Ãœberplanung schon fertig in der Schublade, das wurde doch eine Planungswerkstatt aufgerufen, erst sollte sie im September stattfinden dann einen Monat später …. Jetzt ist die Rede von Januar. Ein Schelm, wer dabei an die Damen vom Nyegaardstift denkt, die einen Antrag auf sofortige Verkehrsbeschränkung gestellt haben und damit alles „durcheinander“ gebracht haben. Hier noch ein paar Infos zur Max-Brauer-Allee: täglich 70.000 Fahrgäste im HVV, 20.000 bis 30.000 MIV, über mehrere Stunden täglich zu hohe Luftschadstoffwerte und natürlich die Lärmbelastung on Top.

Und nochmal: die Fahrradstrasse im Harvestuder Weg war keine richtige Fahrradstrasse, weil man ja unbedingt das alternierende MIV parken einrichten musste. Nein und für das Geld bekommt man keine 50 km neue Radwege, so ein Kilometer kann auch mal 700.000 Euro kosten…

Hamburgs Politik für die sogenannte Fahrradstadt lässt sich am besten „mit wasch mich aber mach mich nicht nass“ umschreiben. Die Schwerverletzten und Toten der letzten Wochen sind auf diese verfehlte Politik zurückzuführen. Die ganze Verkehrspolitik in Hamburg zeichnet Rückwärtsgewandheit und Mutlosigkeit und Angst vor der Handelskammer aus.
Wenn auf den Hauptstraßen eine komplette Fahrbahn dem Radverkehr gewidmet werden würde, dann wäre da auch genug Platz zum Ãœberholen von langsameren Radfahrern, das wird aber nicht passieren, weil die dann ja die kostenfreien Abstellanlagen für ihre Blechkisten nicht mehr erreichen könnten…..

Es gibt für Fahrradstadt keine wissenschaftliche Definition. Das ist halt ein verkehrspolitischer Begriff, der eine „Fahrradfreundlichkeit“ suggerieren soll und als Ziel einen hohen Anteil des Radverkehrs im Modal Split durch gute Radverkehrsanlagen anstrebt.

Da ist es immer knuffig, wenn Hamburg mit Städten wie Münster verglichen wird, die kleiner als manch Bezirk sind, nicht Verkehrsknotenpunkte für Güter- und Wirtschaftsverkehre sind und zugleich keinen ähnlichen ÖPNV haben. In Münster sind selbst in den Außenstadtteilen mehr Menschen zu Fuß unterwegs statt mit dem ÖPNV; in der Innenstadt sogar mehr als doppelt so viele. Ist bei der Größe der Studentenstadt auch nicht überraschend.

Was die Definition einer Fahrradstadt ist habe ich noch nirgends gefunden, in Hamburg passiert aber wirklich einiges in Bezug auf den Fahrradverkehr.
Interessant finde ich das Bild 1 vom Radweg Eppendorf. Das Fahrrad mit dem Anhänger darf nicht auf dem Radweg fahren weil der Anhänger breiter als 1 Meter ist.
Hier zeigt sich das viele Verkehrsteilnehmer sich nicht um die Regeln kümmern.

Ich bezweifel, dass der Anhänger breiter als 1 Meter ist, denn dann dürfte er überhauptnicht von Rad gezogen werden. § 32 (1) Nr. 3 StVZO

Ja, der Lichtmast ist nun weg. Aber sieht man sich den Fahrradweg an, der hinterlassen wurde, ist er trotzdem eine Zumutung, da er viel zu schmal ist und außerdem halb zugewuchert ist.
Es ist schön und gut, wenn vieles erneuert wird. Aber die Radwege müssen regelmäßig gepflegt werden. Und das sehe ich hier in Hamburg bisher nicht.

Statt der Lichtmasten auf dem Radweg an der Kieler Straße steht dort jetzt 10 Meter weiter ein Schild „Achtung Baustelle“ mittig auf dem Radweg.
An dem Radweg wird aber im weiteren Verlauf nicht gebaut.

Hamburg wird nie eine Fahrradstadt werden.
Die ganze Verwaltung ist durchsetzt mit Autofreunden und so sehen die Planungen dann auch aus.
Es fängt doch beim Bürgermeister an, geht über die Straßenverkehrsbehörden (ganz schlimm) und endet beim kleinen Mitarbeiter im Bezirksamt.
Es gibt in der Stadt auch keine breite „Wechselstimmung“ pro Fahrrad in der Bevölkerung. Zugegeben, es gibt einige gute Beispiele. In der Feldstr. z.B. wurde auch mal eine Autospur weggenommen und es gibt ein gutes Ergebnis. Ansonsten fällt mir etwas Vergleichbares in der inneren Stadt aber nicht ein. In der Straße Beim Schlump z.B. kommt nichts voran, weil dort auf eine Autospur verzichtet werden müsste. Wenn die Stadt nicht bereit ist, dem Auto auch mal eine Spur wegzunehmen, wird das nichts und das ist sie meiner Wahrnehmung nach nicht.
Man muss der Realität ins Auge sehen, es ist leider so.

Der Olaf ist ja auch Ruderer, kein Radler.
Und auch sonst ist er den Beweis schuldig geblieben, daß er ein erfolgreicher Macher mit zukunftsorientierten Plänen ist.
Und der gilt in der SPD als Kronprinz… schlimm.

Ehrlich gesagt frage ich mich manchmal, wie hoch das Pensum bzw. die Effizienz der Verkehrs-/Stadtplanungsbehörden in Hamburg ist. Die A7-Deckel scheinen ja alle Ressourcen aufzufressen. Und die HafenCity erst.
Wobei das alles Externe sind.

Aber sonst passiert auch nicht viel. Hamburgs Straßen(räume) und Verkehrsorganisation wirken manchmal so 1980er-Jahre auf mich; wie ein 1.Liga-Stadion, das noch eine Laufbahn aufweist…

Die Stadt schafft einfach nicht.
Nicht mal die glorreichen 259 Mio in der vorgesehenen Zeit in Bauleistungen umzusetzen.

Und was ist eigentlich aus dem Ärger-Atlas geworden?!

Wenn man die Hälfte der dortigen Punkte behebte, wäre Hamburg wahrscheinlich schon ein gutes Stück im Bezug aufs Radel weiter.
Hey, Frau Fegebank!
Statt sich in Berlin auf Parties herumzutreiben, könnten sie mal Ziele realisieren.

Das Lustige ist ja, dass die notorischen MIV-Nutzer das exakte Gegenbeispiel sehen. Da macht die Verwaltung wohl nicht viel verkehrt, wenn’s um die Abwägung unterschiedlicher Interessen geht.

Genau dieses beschriebene Beispiel passt gut zur geplanten Sanierung der „Hammer Landstraße“. Der LSBG hat zwei Varianten erarbeitet.
1. 4-spurige Sanierung
2. zwei Spuren bleiben Stadteinwärts erhalten, eine Spur fällt zugunsten einer Radspur Stadtauswärts weg.
Dreimal darfst du raten, welche Variante der LSBG favorisiert.
Die Bezirksversammlung (https://sitzungsdienst-hamburg-mitte.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1007840) wünscht zum Glück die zweite Variante.
Ich bin gespannt wie am Ende das Ergebnis aussehen wird.

„Und auch sonst ist er den Beweis schuldig geblieben, daß er ein erfolgreicher Macher mit zukunftsorientierten Plänen ist.
Und der gilt in der SPD als Kronprinz… schlimm.“

Gibt (gab) es in der Kohle- und Autopartei SPD überhaupt jemand der zukunftsorientiert ist ?
Außer Hermann Scheer und Willy Brandt, die ja beide schon tot sind, fällt mir niemand ein.
Und möge bitte kein Hamburger mit Helmut Schmidt kommen….

Das eigentlich schlimme ist ja, dass die neuen Fahrradwege auch nicht viel besser sind. Baulich nicht von der Straße getrennt und daher recht unsicher, zudem häufig nicht breit genug, um gefahrlos überholen zu können. Und von der Ausbaugeschwindigkeit in Hamburg braucht man garnicht erst zu sprechen…

Bei denen von ihnen offensichtlich bevorzugten konventionellen roten Radwegen gibt es viele Probleme, die sie nicht empfehlenswert machen. Platzproblem zu Lasten der Fußgänger, gefährlich bei abbiegenden Kfz ( siehe Todesfall an der Wandsb. Chaussee), Einmündungen, Ausfahrten, keine Schneeräumung, zu teuer im Vergleich mit Radstreifen.

Es gibt noch andere Möglichkeiten, Radwege baulich von der Fahrbahn zu trennen, zb durch Teilerhöhung des Radfahrstreifens oder eine schmale bauliche Abgrenzung zum Rest der Fahrbahn. In Kopenhagen und Amsterdam ist das der Fall, einfach mal nach Bildern googlen.

Warum so trennen? Solche Trennungen verhindern auch ein gefahrloses Überholen langsamerer Radfahrer oder das gefahrlose Ausweichen vor Hindernissen über die Fahrbahn. Auch wird es so viel schwerer im Winter mit einen breiten Schneepflug die Fahrbahn incl. Radfahrstreifen zu reinigen

@FREDDY:
Auf den Radwegen in Kopenhagen funktioniert der Winterdienst perfekt – im Gegensatz zu Hamburg. Und die Möglichkeit des Ãœberholens auf Radwegen ist erklärtes Programm in Kopenhagen. Viele Radwege werden dort mittlerweile sogar verbreitert, damit nicht nur zweispuriges, sondern dreispuriges Radeln möglich ist.

@Cylist:
Da wir nicht in Kopenhagen sind, sollte es man der Stadtreinigung so einfach wie möglich machen. In Hamburg vertraut man bzgl. der Radwege nur aufs Tauwetter.
Auch wird kein Druck auf die Grundstücksanrainer ausgeübt, zumindest die Fußwege eisfrei zu halten, aber im Winter sitzt natürlich das Ornungsamt lieber im warmen Büro als sich in der Kälte zu bewegen, ist ja auch zu gefährlich, auf eisigen Wegen unterwegs zu sein.
Genau genommen ist den Ordnungsbehörden absolut komplett egal, welchen Zustand Rad- und Fusswege haben. Bspw. ist heute in Lurup entlang der Luruper Hauptstraße der Fußgängerbereich teilweise zu 2/3 durch nicht zurückgeschnittenes Buschwerk zugewuchert (seit Monaten, wenn nicht Jahre)
Aber mein Tip wird hier sein, dass diese Radstreifen einfach nur ideale Ablageflächen für den Fahrbahnschnee sein werden. Dass ein Schneepflug direkt an der Bordsteinkante längs fährt glaube ich auch nicht. Die einzige Chance auf freie Radwege kann nur das Salz sein: Bitte keinen Splitt verstreuen, dafür kräftig Salz nutzen, so dass dieses den Radfahrstreifen wohl eher unbeabsichtigt mit frei tauen kann.
Interessant wird es auch, ob diese Radfahrstreifen im Frühjahr „entsplittet“ werden, Radwege werden es zumindest nicht zeitnah, wenn überhaupt….
Je komplizierter man es der Stadt macht, umso unwahrscheinlicher ist eine Räumung. Eine Chance auf regelmäßige Räumung besteht nur bei Erreichbarkeit der Rad-wege/fahrstreifen durch schwere LKWs (bzw. das von denen verstreute Salz)… Alles andere wäre reiner Zufall, denn für Radwege scheint es wohl für ganz Hamburg nur wenige Maschinen und Mitarbeiter zu geben.

Eine Fahrradstadt würde in solchen Beispielfällen eine Auto-Spur sperren und als temporären Radweg ausweisen, um den Radverkehr nicht zu behindern, bis das eigentliche Problem/Baustelle/… beseitigt werden konnte.

Es ließen sich noch zahlreiche Beispiele wie die oben anusgeführten finden. Besonders schlimm ist die Radwegesituation entlang der gesamten Max-Brauer-Allee. Zum Teil existieren keine Radwege, und wo welche sind , sind sie in einem Buckelpisten ähnlichem Zustand. Wenn die ohnehin nicht guten Hamburger Straßen in einem solchen Zustand wie die Mehrzahl der Hamburger Radwege wären, der ADAC hätte dem 1. Bürgermeister schon längst die Hölle heiß gemacht. Leider ist Hamburger RAdwgepolitik zum großen Teil Alibipolitik, wie die verkorkste Radstraße am Harvesthuder Weg zeigt. Ein guter Radweg wird geschlossen um die Radler auf eine gemeinsame enge Sraße mit den Autos und Bussen zu zwingen. Für das dort verplemperte Geld hätte man locker 50 km Radwege sanieren können. Wenn Hamburg es mit den Radwegen ernst meinen würde, dann müsste fest gelegt werden, dass für Radwege 30% des Straßenbauetats aufgewendet werden. Das wäre ein klares politisches Signal. Dazu hört man von den Grünen in Hamburg nun leider überhaupt nichts.

Die Radwege entlang der Alster würde ich per se als mit das für Radfahrer gefährlichste Pflaster in Hamburg überhaupt betrachten. Da ist es nur gut, dass zumindest auf der Westseite dieser gefährliche , für das Verkehrsaufkommen viel zu enge Radweg beseitigt wurde. Durch Beseitigung der Engstellen wurde der Harvestehuder Weg befahrbar – es war ja auch nur ein Test mit den Parkplätzen auf der Fahrbahn.

„Scharfe Kritik daran kommt vom Radfahrerverband ADFC: „Benutzungspflichtige Radwege müssen benutzbar sein“, so der Hamburger Sprecher Dirk Lau zu NahverkehrHAMBURG. „Sie müssen eine ausreichende Breite haben, dürfen nicht zugewuchert, zugeparkt oder sonstwie zugemüllt sein.“ Andernfalls empfiehlt Lau, auf die Fahrbahn auszuweichen.“

Dies, Herr Lau, muss auch für nichtbenutzungspflichtige Radwege gelten.

Denn:

96% aller Radfahrer fahren lieber auf nichtbenutzungspflichtigen Radwegen als auf der Fahrbahn. Sehr viele nehmen Umwege in Kauf, um nicht auf der Fahrbahn radeln zu müssen.

Ohne eine politische Vertretung für diese übergroße Mehrzahl der Radfahrer wird es keine Fahrradstadt geben.

Der HHer ADFC, dies zeigen die Äußerungen des Herrn Lau überdeutlich, denkt gar nicht daran, ihre Interessen zu artikulieren, geschweige denn, ihre Interessen zu vertreten.

„Dies, Herr Lau, muss auch für nichtbenutzungspflichtige Radwege gelten.“

Da steht ja nirgendwo, dass Herr Lau das anders sieht.

Interessant finde ich:
„96% aller Radfahrer fahren lieber auf nichtbenutzungspflichtigen Radwegen als auf der Fahrbahn“. Gibt es dazu eine Untersuchung, oder ist das anekdotisch? Denn so eine Untersuchung mit validen Zahlen würde mich tatsächlich sehr interessieren.

Ein „Bicyclerepairman“ ist oder war im Forum des ADFC HH sehr aktiv. Deshalb wundere ich mich über diese Einlassung.
Die entsprechende BASt (Bundesamt für Straßenwesen)-Studie über Flächennutzung von Radfahreren, die diese Zahl (96% benutzen auch nichtbenutzungspflichtige Radwege statt auf der Fahrbahn zu radeln) konstatiert, ist allen bekannt, die sich mehr als oberflächlich mit Radverkehr beschäftigen. Diese Studie wurde auch auf den Seiten des ADFC HH besprochen und diskutiert. (Damals gab es noch nicht so viel Kritik am ADFC HH und die Kommentarfunktion zu Artikeln war noch nicht abgeschaltet.)

Danke für die Quelle. Ich interpretiere die Zahlen zwar etwas anders und finde auch die (geringfügig) niedrigere Zahl von 90% Radfahrern, die die Radwege nutzen (von wollen steht da nichts), aber interessant ist die Studie tatsächlich

@Julian: „Bei allen Baustellen in letzter Zeit wird immer Rücksicht auf die Fahrrad-Infrastruktur genommen“ – sorry, da musste ich laut lachen. In letzter Zeit mal den Ring 2 in Höhe Osterstraße gefahren? 😀

Natürlich ist Hamburg noch keine Fahrradstadt, aber immerhin tut sie einiges dafür eine zu werden.
Bei allen Baustellen in letzter Zeit wird immer Rücksicht auf die Fahrrad-Infrastruktur genommen. Und dass man nicht von heut auf morgen zu einer Fahrradstadt werden kann, ohne alle Straßen komplett zu sperren, dürfte wohl jedem klar sein.

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