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Hamburger Senat legt 200 Meter Busspur im Klosterwall still

Der Hamburger Senat hat im Klosterwall am Hauptbahnhof eine rund 200 Meter lange Busspur stillgelegt. Sie muss dem Bau zusätzlicher Kfz-Spuren weichen. Die Buslinie M3 muss jetzt im Autoverkehr mitschwimmen und auf zwei Kilometern Länge einen regelrechten Zick-Zack-Kurs zwischen Straßenrand und Straßenmitte fahren.
Christian Hinkelmann
Busspur in Hamburg
Eine markierte Busspur in Hamburg

Während auf der einen Seite an neuen Extraspuren zur Beschleunigung des Busverkehrs gebaut wird, legt die Stadt am Hauptbahnhof eine 200 Meter lange bestehende Busspur still.

Vor Kurzem wurde die Busspur im Klosterwall, zwischen den Ein- und Ausfahrten des Wallringtunnels gesperrt und soll in den kommenden Monaten komplett entfernt werden.

Das teilte der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) in seiner Antwort auf eine entsprechende Bürgeranfrage auf dem Onlineportal FragdenStaat.de mit.

Grund für die Entfernung der Spur ist laut LSBG die notwendige Sanierung des Wallringtunnels, weil dieser nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht.

Demnach müsste künftig bei Staus im Tunnel die Einfahrt gesperrt werden. Deswegen soll die Zahl der Autospuren zwischen der südlichen Tunnelausfahrt und dem Deichtorplatz von heute zwei auf künftig vier Spuren verdoppelt werden, um Rückstaus bis in den Tunnel hinein zu vermeiden. Dafür muss die Busspur in Fahrtrichtung Innenstadt weichen.

Die stark belastete Metrobuslinie M3 sowie die Stadtbuslinie 112 „schwimmen“ jetzt zwischen Deichtorplatz und der Steinstraße im normalen Autoverkehr mit und halten an einer neuen Haltestelle am Straßenrand. …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „Hamburger Senat legt 200 Meter Busspur im Klosterwall still“

@ Busfahrer
Würde ich auch so machen wenn ich feststellen würde das praktisch alles was ich vor der Wahl gesagt habe unzutreffend ist: Ich mache es zutreffend. Beispiel:

„Wir können uns keine Stadtbahn leisten“ – Bauen wir eben eine U-Bahn, dann können wir das wirklich nicht mehr
„Die Stadtbahn verdrängt den MIV“ – reißen wir alle Busspuren raus so dass des später wirklich zutrifft

Das „mordernste Bussystem Europas“ findet sich meines Erachtens übrigens momentan in Metz – Dort, Entschuldigung für meine Wortwahl, „scheißt“ man auf den MIV. Der Bus dort ist beinahe eine Straßenbahn 😉

Scholz lässt alle Flächen, auf denen man irgendwie eine Stadtbahn bauen könnte, verplanen. Von S Veddel bis Hbf läuft durchgehend eine Busspur. Man hätte also praktisch von S Veddel bis U Niendorf Markt eine freie Trasse, wenn man von dem Stück Mönckebergstr./Jungfernstieg absieht. Hier könnte man sehr gut und ohne größere Störungen an der Oberfläche bauen und auch der MIV würde kaum gestört. Auch Rothenburgsort und die Hafencity wären leicht zu erschließen.
Ab morgen beginnt der Abriss der Langenfelder Brücke, was zunächst 2 Jahre dauert, bevor man die andere Hälfte der Brücke abreisst . Bald gibt es nur noch halb so viel Platz auf der A7, wie sonst und das über Jahre hinweg. Der Fernverkehr soll über die A1 abgefangen werden, da kann man natürlich auch auf der Amsinckstr. eine MIV-Spur mehr gebrauchen…ich ahne Böses…

Wenn der Individual Verkehr so viele Spuren benötigt, dann machen wir doch einfach den Wallringtunnel zu einer Busspur…. die Haltestellen werden in den „Keller“ verlegt und mit einem Fahrstuhl verbunden… 😉

Und das ist erst der Anfang. Mit Umbau der Deichtorkreuzung wird m. W. auch die Busspur unterhalb der DB Gleise ersatzlos entfallen.
Hat eigentlich schon jemand Arbeiten auf der gesperrten Busspur feststellen können? Inzwischen ist die ja seit mehreren Wochen gesperrt.

Tja, das ist halt Hamburg. Was anderes erwarte ich von unserem „großen Bruder“ schon gar nicht mehr. Also ernsthaft überraschen tut mich verkehrspolitisch in der Stadt gar nichts mehr. Einfach lächerlich. Und wer heutzutage immer noch glaubt dass man mit mehr Fahrspuren den Verkehr beruhigen kann, dem ist m.M.n. auch nicht mehr zu helfen. Fakt ist schließlich dass man „mehr Verkehr erntet, wenn man mehr Straßen sät“.

Warum soll ich dann noch mit dem Bus fahren, der MIV hatte doch in Hamburg schon immer Vorrang und wird es auch bleiben. Wenn Busse keine eigenen Fahrspuren erhalten oder sogar abgeschafft werden, kann ich mir das Ticket sparen und mit dem eigenen PKW im Stau stecken bleiben. Ist doch eigentlich schwachsinnig, oder?

Busfahren ist dermaßen schlecht: Vor allem der Komfort. Das Gedränge, das Rucken beim Bremsen und Anfahren, so daß man fast umfällt. Einfach alles. Es ist so 1980er Jahre*…

*) da helfen auch nicht „modernster Bus im HVV“ nichts.

Kann mir einmal einer eine Frage beantworten bitte:
Busse sollen den ÖPNV ja flexibler und wirtschaftlicher machen als schienengebundener ÖPNV. Warum sind dann die Tickets in HH nicht signifikant preiswerter? Oder überhaupt preiswerter (die Abos sind ja sogar teuerer als in Berlin, München & co.)?

So lange der Fahrer in einem „Metro“-Bus noch Fahrscheine verkauft, ist die versuchte Busbeschleunigung ohnehin ein Vollwitz.

Unglaublich: Vorne profiliert sich Olaf Scholz mit dem teuren Busbeschleunigungsprogramm, und hinten reißt sein Senat bestehende Busspuren von gerade in der „Beschleunigung“ befindlichen Buslinien wieder ein.
Und das allem Anschein nach nur, um Kosten für eine bessere Tunnelentlüftung einzusparen.
Außerdem: Wenn die 4 Spuren im Tunnelausgang dann auch nicht reichen und sich der Verkehr in den Tunnel hineinstaut, muss trotzdem die Einfahrt gesperrt werden.
Wie sinnlos hier Geld verbrannt und weitere Beschleunigungsmaßnahmen auf der Linie 3 ad absurdum geführt werden, ist unfassbar! Hier würde ich ein Machtwort von Olaf Scholz erwarten. Statt dessen rühmt er sich der 2 Bauphase der neuen Mitte Altona, obwohl sein Verdienst daran kaum wahrnehmbar ist, denn die Vorplanungen sind vor seiner Regierungszeit entstanden, und dass die Bahn sich endlich entschieden hat, ist nicht sein Verdienst.

Diese Nachricht bestätigt mein (Vor-)Urteil über die Hamburger Verkehrspolitik aufs Feinste. Verbesserungen des ÖPNV nur soweit es den MIV nicht stört. Dazu das übliche Trostpflaster – Ampelschaltung am St.-Nimmerleins-Tag – und das allfällige „Totschlagsargument“ – Wenn alle schneller fahren kommt’s auch dem Bus zugute –
Ein Trauerspiel…

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