Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Stadtbahn hat keine Mehrheit unter CDU-Wahlkandidaten

Überraschendes Ergebnis zur Bürgerschaftswahl: Die Mehrheit der Hamburger CDU-Kandidaten unterstützt keine Stadtbahn, sondern den Bau einer neuen U-Bahnlinie. Das geht aus einer Kandidatencheck-Analyse von NahverkehrHAMBURG hervor. Auch ein Ausbau des Radverkehrs zulasten des Autos hat keine Mehrheit.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: Stadtbahn am U-Bahnhof Hudtwalckerstraße in Hamburg-Winterhude
Fotomontage: Stadtbahn am U-Bahnhof Hudtwalckerstraße in Hamburg-Winterhude

Obwohl die Hamburger CDU im Bürgerschaftswahlkampf den Bau einer Stadtbahn fordert, hat sie unter den einzelnen Wahlkandidaten keine Mehrheit. Das geht aus einer NahverkehrHAMBURG-Analyse auf Basis des Kandidatenchecks von Abgeordnetenwatch.de hervor.

Demnach sprechen sich nur 37 Prozent der befragten Kandidaten für eine Stadtbahn aus. Der Großteil (55 Prozent) will sich nicht festlegen, acht Prozent lehnen eine Stadtbahn ab und wollen alternativ eine neue U-Bahnlinie, wie vom SPD-Senat gefordert. Die meisten Stadtbahn-Befürworter kommen aus den Wahlkreisen Bergedorf und Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn. In den innerstädtischen Wahlkreisen befinden sich die meisten Unentschlossenen.

Einen Ausbau des Radverkehrs zulasten des Autoverkehrs lehnt ein Großteil der CDU-Kandidaten ab (38 Prozent). Mehr als die Hälfte (51 Prozent) ist in dieser Frage unentschlossen. Nur elf Prozent stimmen zu.

Im Gegenzug fordern ganze 45 Prozent der CDU-Kandidaten mehr Parkplätze in der Innenstadt. Nur 26 Prozent der Befragten lehnen das ab.

Ganze 15 Prozent sind – gegen die Parteilinie – für die Einführung der City-Maut, bzw. stehen dem neutral gegenüber. Das ist ein ähnlich hoher Wert wie bei der SPD, die eine City-Maut offiziell ebenfalls ablehnt.

Die gr…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Schneematsch auf einem Radfahrstreifen in Hamburg (Archivbild).

Winterchaos auf Hamburgs Radwegen: Die unendliche Suche nach einer Lösung

Seit Jahren sucht Hamburg alternative Streumittel für Radwege, die besser wirken. Nach einer aufwendigen Studie liegen seit einem Jahr Ergebnisse dazu vor. Doch passiert ist seitdem kaum etwas. Einen Zeitplan kann die zuständige Umweltbehörde nicht nennen. Radfahrende werden sich wohl noch lange gedulden müssen.

Tunnelbaustelle in Hamburg. Sind die zahlreichen Bahnbauprojekte in der Stadt in Gefahr?

Gerichtsurteil: Bahnprojekte in Hamburg in Gefahr?

Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts könnte auch Bahnprojekte in Hamburg betreffen. Noch herrscht wenig Klarheit, doch es gibt Befürchtungen, die Auswirkungen auf Projekte wie die U5, den Verbindungsbahnentlastungstunnel und die zusätzliche S-Bahnlinie S6 haben könnten.

Vom künftige Bahnsteig an der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich stehen bis jetzt erst einzelne Teile. (undatiertes Bild der Deutschen Bahn, aufgenommen zw. Januar und Juli 2023)

Bahnhof Diebsteich: Wiedereröffnung verschiebt sich um fast ein Jahr

S-Bahn-Station Bahnhof Diebsteich bleibt viele weitere Monate gesperrt. Bahn nennt gewichtige Gründe. Wann die Haltestelle wieder ans Netz gehen soll, was die Verzögerungen für die Eröffnung des Fernbahnhofs bedeuten und welche geplante S-Bahn-Großsperrung deswegen jetzt verkürzt wird. Die Einzelheiten.

8 Antworten auf „Stadtbahn hat keine Mehrheit unter CDU-Wahlkandidaten“

Wenigstens haben sich einige Kandidaten der CDU noch einen Rest von Vernunft bewahrt und glauben nicht auf der Basis einer von einigen Straßenbahnenthusiasten geschaffenen so genannten Stadtbahn-„Studie“ eine ganze Stadt umgraben zu müssen. 100 Kilometer Stadtbahn sind 200 Kilometer Baustelle und das für mindestens 15 Jahre auf den lebenswichtigen Arterien dieser Stadt.

Einigen Kandidaten ist wohl doch noch aufgegangen wie irrational ein Versprechen ist, im Jahr 2016 mit dem Bau anzufangen, wenn man heute noch nicht mal sagen kann, welche Strecke das sein soll. Oder will man das nur nicht sagen um nicht sofort die Bürger gegen sich aufzubringen? So kurze Planungszeiten sind nämlich nur in Diktaturen machbar, wo man auch mal mit Brachialgewalt alle Bürgerbeteiligung aus dem Weg räumt!

Also hat die CDU wohl nicht die Wahrheit gesagt, denn entweder hat sie wissentlich ein unhaltbares Versprechen abgegeben (Baubeginn 2016) oder sie weiss jetzt schon, dass sie sich NIE an das immer wiederholte Versprechen einer Bürgerbeteiligung halten wollte!!

Oder ist es so, dass die CDU so wenig an einen Wahlsieg glaubte, dass es ihr auch völlig egal war? Egal wie man es dreht: Kompetenz sieht anders aus. Ganz anders.

@ww
die SPD muss ja sagen, dass sie nur mit den Grünen zusammen arbeiten möchte. Die Gründe liegen auf der Hand:
FDP und AfD stehen auf der 5%-Grenze. Wenn man im Vorfeld schon sagt, dass man mit diesen Parteien nicht zusammenarbeiten will, verlieren diese natürlich an Zustimmung. Das wiederum könnte die beiden Parteien aus dem Senat heraushalten und die absolute Mehrheit wäre wohl geschafft, zumal die CDU nur noch bei 17% liegt. Wenn nur 3 Parteien reinkommen, reicht das also für eine erneute Alleinregierung der SPD.

Sorry, ich habe ja die Linken vergessen..aber wenn die AfD oder die FDP nicht reinkommen, reicht es wohl trotzdem

Das ist auch eine Problem der Fragestellung: Stadtbahn statt U-Bahn? Die U-Bahn-Pläne machen Sinn. Die zeitliche Streckung bis 2035 ist jenseits von gut und böse!
Die Stadtbahn haben wir eher und billiger!
Wenn später die U-Bahn verwirklicht wird, muss die Stadtbahn nicht aufs Abstellgleis und kann so erweitert werden dass sie andere Wohngebiete mit erschließt.

45% sind für mehr Parkplätze in der CIty? Wofür? Um die Innenstadt noch attraktiver für Autos zu gestalten? Sorry, aber da ist bei denen scheinbar jede Kompetenz in Sachen Verkehr flöten gegangen. Lächerlich…

Dazu auch noch ergänzend: http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/themen/stadtbahn

Da beschweren sie sich über eine angebliche Basta-Politik und schreiben, ohne mit der Wimper zu zucken, in ihre Überschrift, dass die Stadtbahn die „einzige Lösung“ sei. Eine Begründung bleibt aus. Dann soll die Busbeschleunigung aus populistischen Gründen sofort abgeschafft werden und so’n bisschen Bürgerbeteiligung soll ja auch sein. Wer’s glaubt. Wie die Grünen mit den Betroffenen umgehen und was sie von einem Volksentscheid halten, der nicht in ihrem Sinne ausgeht, hat man ja bei der Schulreform gesehen. Da waren sie auch ganz in Tradition der Grünen in Berlin, die den Ausbau der A100 verhindern wollten, obwohl jedem klar war, dass in Bevölkerung und Parlament dafür eine überwältigende Mehrheit zu finden ist. Volksentscheide halt nur dann, wenn man glaubt, man hätte eine Mehrheit hinter sich. Ansonsten muss man den Bürger zu seinem Glück zwingen.

Nicht verwunderlich, das stimmt. Wer zweimal innerhalb von zehn Jahren die Stadtbahn beerdigt, kam eh nicht als seriöser Stadtbahn-Befürworter daher. So vergesslich ist der Wähler nun auch nicht. Und wer eine Stadtbahn wünscht und es ihm wichtig ist, der dürfte wohl gleich die Grünen wählen. Interessant ist bei den Grünen bloß, dass sie sich so dermaßen auf die Stadtbahn eingeschossen haben, dass sie völlig blind wurden für alle anderen Verkehrsmittel im ÖPNV. Die sehen gar nicht mehr, dass für viele Strecken ein Bus (gern auch mit Wasserstoff betrieben) das optimalste Verkehrsmittel ist, während auf anderen Strecken eine Stadtbahn mit ihren Kapazitäten auch schnell zum Erliegen käme. Und daher lehnen sie alles fundamentalistisch ab, überlegen sich anschließend (Schein-)Argumente und präsentieren wieder ihre Stadtbahn. Irgendwie traurig, da eine Stadtbahn wiederum auf anderen Strecken (Bus zu leistungsschwach, für U- und S-Bahn zu wenig Nachfrage) sinnvoll wäre. Doch statt sich auf diese zu konzentrieren, will man den M5 auf eine oberirdische Schiene setzen und etliche Kilometer nördlich vom Flughafen erschließen, damit dort eine Stadtbahn fahren kann, obwohl kleine Standardbusse im 10- bis 20-Minuten-Takt schon heute völlig ausreichen. Aber vielleicht wird’s ja nach der Wahl wieder sachlich und man findet einen sinnvollen Kompromiss für einen „Verkehrsfrieden“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert