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Bahnhof Wandsbek wird im Dezember geschlossen – für immer

Der Bahnhof muss für den Bau der zukünftigen S-Bahnlinie S4 weichen. Weil die Arbeiten schnell vorankommen, wird die Station zum kommenden Fahrplanwechsel geschlossen und abgerissen. So sieht es aktuell auf der S4-Baustelle aus. Ein Fotobericht.
Christian Hinkelmann
Regionalbahn im Bahnhof Wandsbek in Hamburg
Regionalbahn im Bahnhof Wandsbek in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Paukenschlag für alle Bahn-Pendlerinnen im Hamburger Nordosten: Der Regionalbahnhof Wandsbek wird zum kommenden Fahrplanwechsel am 12. Dezember geschlossen – und zwar für immer.

Das erfuhr NAHVERKEHR HAMBURG exklusiv von der Deutschen Bahn. Die Aussage überrascht und widerspricht bisherigen Angaben. Die letzten Züge der Regionalbahnlinie RB81 werden am 11. Dezember dort halten, dann gehen die Lichter aus. „Die heutige Station macht Platz für die beiden Gleise der neuen S-Bahn-Linie S4“, erklärte eine Bahn-Sprecherin. Lediglich das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude wird stehenbleiben und weiter an den alten Bahnhof erinnern.

Sechs Jahre lang Alternativverkehr mit Bussen

Wer vom Wandsbeker Bahnhof wegkommen will, soll alternativ die Metrobuslinie 10 Richtung Jenfeld, bzw. die Stadtbuslinie 162 Richtung Rahlstedt nehmen oder zu Fuß 750 Meter zum U-Bahnhof Wandsbek Markt laufen, so die Bahn. Eine unbequeme Situation, die wahrscheinlich sechs Jahre lang zum Dauerzustand wird. So lange soll es nämlich dauern, bis die neue S-Bahnlinie S4 zwischen der Hamburger Innenstadt und Rahlstedt teileröffnet wird.

Voraussichtlich dann erst werden in d…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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14 Antworten auf „Bahnhof Wandsbek wird im Dezember geschlossen – für immer“

Hatte mich schon gewundert warum in den Fahrplänen der RB81 Wandsbek nicht auftaucht. Hatte es mir aber schon fast gedacht da der Bahnsteig ja absolut im Weg steht. .
Ich glaub aber das man den Wegfall verschmerzen kann da der Bahnhof auch kaum Frequentiert war und durch Buslinien recht gut angeschlossen ist.

Und auch wenn es sich nicht lohnt: Auf den Bestandsgleisen lässt sich kein realistischer Betrieb mit S-Bahnen und Regionalverkehr abwickeln.
Und zu den aktuellen Doppelstockwagen ist zu sagen das die S-Bahn zwischen Hasselbrook und Hauptbahnhof die Regionalbahn regelmäßig beim Rennen hinter sich lässt und das Argument mit den Klos ist doch albern oder um es mit Jugendsprache auszudrücken „cringe“.

Mit freundlichen Grüßen ein genervter Nutzer von der RB81 der sich nicht von sog. Bürgerinitiativen terrorisieren lässt.

Man sollte nicht immer von der S4 reden, sondern dies ist der Bau für die Güterverkehrsschneise der feste Fehmarnbelt-Hinterlandanbindung. Die stadtzerstörende Bahnschneise wäre bei der Verlagerung des Güterverkehrs auf ein Trasse parallel zur A1 überhaupt nicht nötig. Dann hätte sich der SPNV auf den Bestandsgleisen verbesern lassen. Ist die S4 einmal fertiggestellt, sicher nicht von 2030, werden sich alle die Augen reiben, über letztendlich verschlechterte Anbindung mit deutlich längeren Fahrzeit in S-Bahnzügen, die weniger komfortabel sind als die jetzigen Dosto Züge und zudem keine Klos haben. Die Schließung er Haltestelle Wandsbek, obwohl in den Planfeststellugnsterlange etwas anderes angegeben wurde, ist nur ein Vorgeschmack davon, was in den nächsten Jahren auf die Bürger im Osten Hamburgs zukommt und dann als Verkehrswende verkauft wird. Das wird die Fahrgäste wieder scharenweise in die Autos treiben. Eine kluge Verkehrspolitik sieht anders aus.

Herr Jung, schreiben Sie doch einfach Ihre Dauermeinung zur S4 an den Senat. Vielleicht bekommen Sie ja dann eine definitive Antwort. Wir hier wissen doch nun schon, dass Sie und Ihr Mitkämpfer vom Prellbock die S4 nicht mögen. Inhaltliche Diskussionen sind da sowieso müßig, zumal Sie sowieso nicht diskutieren wollen.
Wissen Sie, dass ich anfänglich sogar Sympathie für Ihr Altona-Anliegen hatte? Ach, egal.

was soll das? Die Lage der S Bahnstationen für die S4 sind die Folge entsprechender Untersuchungen. Da mag man als Laie wie Sie es sind einen anderen Eindruck haben aber das ist eben ein Irrtum. Der Bau einer neuen Strecke an der A1 wäre wohl kaum für weniger als 3-4 Mrd. zu machen gewesen sein. Im übrigen gibt es die S4 Initiative seit 1991 und damals dachte niemand an die feste Fehmarnquering. Im Gegensatz zu Frankfurt wo tatsächlich skandalöserweise eine Strecke durch die Stadt verbreitert wird für den Güterverkehr und gleichzeitig als S-Bahn verkauft wird, werden in Hamburg 2 neue S-Bahn Gleise gebaut. Und was bequem daran sein soll, an eimem überfüllten Doppelstockwagen und dem Einstieg am Hbf sein soll, weiß ich auch nicht.

Eine Nachfrage noch zu der Schließung des Bahnhofs Wandsbek:
Ist die Personenunterführung auch im Dezember schon davon betroffen (mit entsprechend längeren Wegen für Fußgängerinnen und Radfahrer), oder bleibt die zunächst weiter offen?

Soviel ich gehört habe, soll die wohl nur temporär geschlossen werden, wenn in dem Bereich umgebaut wird, nicht ständig. Auf der anderen Seite sind die Bauzäune auch so gesetzt, dass man entlang gehen kann. Hoffen wir, dass das so bleibt.

Vermutlich ist in dem Artikel im Fließtext nicht die Eisenbahnbrücke über die Tonndorfer Straße, sondern die über die Hammer Straße gemeint.

Am Bahnhof Tonndorf wird momentan die Rampe zum Busbahnhof renoviert: die alten Klinker-Riemchen wurden in der vergangenen Woche abgestemmt. Ich dachte, der Bahnhof wird im Zuge des S4-Baus auch komplett umgebaut? Macht da eine Renovierung jetzt noch Sinn?

Ansonsten: Klasse Artikel und spannende Einblicke auf den Bildern. Gerne mehr davon – vielleicht auch wieder mal von der U-Bahn zur Horner Geest?

Danke für den Hinweis. Ist inzwischen korrigiert. Auf unsere Community ist eben Verlass 😉
Und die Horner Geest werden wir demnächst auch mal besuchen!

Moin DirkHamburg,
die Renovierung macht sicher kaum Sinn, aber nicht wegen dem Ausbau, der dort gar keine Veränderung zur Folge hat, sondern wegen dem häufigen Vandalismus. Die Backsteinverblendung der Unterführung hat schon x Farbschichten, weil Graffitireinigung gar nichts mehr bringt. Und auch da schließt sich wieder der Kreis bezüglich der Sinnhaftigkeit der S4: mehr und besserer ÖPNV -> mehr Personenverkehr und -aufenthalt -> weniger Chancen für Vandalismus -> mehr Aufenthaltsqalität usw.
Übrigens, in Tonndorf soll nur der Bahnsteig an die S-Bahn angepasst werden. Alles andere soll so bleiben.

Der Bezirk Wandsbek ist ja allgemein bekannt für seine Überversorgung in Sachen Schienenanbindung, während der Norden den ÖPNV weiterhin meidet und der Süden an der Nutzung scheitert (siehe U-Bahn-Ampel). Das dürfte also nicht weiter auffallen. Ob die S4 da überhaupt Not tut, ist natürlich eine interessante Frage. Andererseits hat kein Bezirk eine höhere Fluktuation bei den Einwohnern, sodass es in einigen Jahrzehnten besser aussehen kann. Und solch Infrastruktur baut man bekanntlich ja für Generationen.

Bei dem Kommentar stellen sich dem interessierten Leser einige Fragen:
Was hat die (Nicht-)Nutzung der U-Bahn-Ampel mit den Anwohner:innen Wandsbeks zu tun? Hätte das aus Ihrer Sicht z.B. am Schlump anders ausgesehen, und warum?
Woher haben Sie die (nicht unbedingt zum Kernthema dieser Website passende) Aussage, dass Wandsbek die höchste Fluktuation an Einwohnern hat (und was hat diese Tatsache mit dem ÖPNV zu tun)?

Da muss ich jetzt mal einspringen: Lokstedters Beitrag kam bestimmt wegen meines manchmal ausufernden Engagements für die Belange des Bezirks u.a. hier im Forum. Hab ich recht? ?
Aber immerhin ist er ja für die S4. ?

auch wenn wegen mangelnder Planungskapazitäten in Schleswig Holstein die Strecke noch über Rahlstedt nicht planfestgestellt ist, immerhin wird gebaut. Aber warum das noch 6 Jahre dauert bis die Strecke bis Rahlstedt fertig ist, leuchtet mir nicht ein. Denn es gibt weder Tunnelbauten noch müssen Häuser abgerissen werden.
Und wer jetzt die Stilllegung von Hamburg Wandsbek kritisiert: So wie ich das verstehe, hat man ausführliche verkehrliche Untersuchungen angestellt, um den optimalen Standort der S-Bahn Haltestellen festzulegen. Und auch wenn man vielleicht subjektiv eine andere Sicht der Dinge hat, sollte man (auch bei gewissen Herren in Altona) akzeptieren, daß hier Fachleute im Bereich Planung unterwegs sind.

Ich besuche in Abständen die Baustelle, da ich für eine Zeitschrift über die S4 berichte. Dabei ist mir schon aufgefallen, dass es vermutlich auch nicht anders geht, als den Bahnhof Wandsbek zu schließen. Die große freie Fläche dient nur als Lagerplatz, außerdem bleibt das ehemalige Bahnhofsgebäude bestehen. Auf der anderen Seite wurde gerade die Mastreihe um etwa 2 m nach außen versetzt. Dazwischen passen, wie auch in den Unterlagen zu sehen, gerade nur die vier Gleise ohne Bahnsteig. Es geht also wohl wegen des fehlenden Platzes leider auch nicht mit temporären Holzbahnsteigen.
Die Nutzungszahlen an Ein- und Aussteiger waren für Wandsbek eh nicht so hoch. Außerdem ist die U-Bahn mit ihrem dichten Takt nicht weit weg. Wichtiger wäre eher, dass, solange kein Haltestellenersatz besteht, die Südseite der Bahnlinie besser mit Bussen an die nächstgelegenen Schnellbahnstationen angebundenen wird. Daran scheint es wohl noch mangeln.

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