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Bei Verspätungen: SPD und Grüne wollen HVV-Garantie vereinfachen

Wer mit dem HVV mehr als 20 Minuten zu spät kommt, soll in Zukunft leichter Geld zurückfordern können. SPD und Grüne wollen die komplizierte Beantragung vereinfachen.
Christian Hinkelmann
Menschen kaufen Tickets an einem Fahrkartenautomaten in Hamburg
Menschen kaufen Tickets an einem Fahrkartenautomaten in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Wer mit dem HVV unterwegs ist und sein Ziel mindestens 20 Minuten zu spät erreicht, kann sich die Hälfte des Fahrpreises nachträglich zurückerstatten lassen. Besitzer von Zeitkarten bekommen pro Verspätung pauschal 1,00 Euro ausgezahlt.

Seit 2011 gibt es diese so genannte HVV-Garantie, mit der der Verbund öffentlichkeitswirksam für seine Pünktlichkeit wirbt (siehe hier) und damit über gesetzliche Regelungen hinausgeht.

Doch was in der Werbung so praktisch klingt, ist im Detail für Fahrgäste kompliziert und zeitraubend: Wer eine Verspätung reklamieren will, muss zuvor für jeden einzelnen Fall einen Online-Fragebogen mit rund 30 Fragen ausfüllen und dabei auch jedes Mal neu seine Personendaten eingeben.

Antrag auf HVV-Garantie ist extrem kompliziert und zeitraubend

Nachdem der Antrag vom HVV geprüft wurde, müssen die Antragsteller einen Auszahlungsbescheid umständlich auf Papier ausdrucken und diesen Zettel zusammen mit der Fahrkarte in einer HVV-Servicestelle vorlegen. Erst dann wird das Geld in bar ausgezahlt.

Vielen HVV-Kunden ist das zu mühsam. Trotzdem hatten im vergangenen Jahr immerhin mehr als 108.000 Fahrgäste die HVV-Garantie in Anspruch genommen. Der Verbund musste rund 153.000 Euro auszahlen.

SPD und Grüne wollen Erstattung deutlich vereinfachen

Nachdem bereits vor einigen Monaten ein privates Start-Up eine neue Smartphone-App auf den Markt gebracht hat, die das Ausfüllen der Anträge …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Bei Verspätungen: SPD und Grüne wollen HVV-Garantie vereinfachen“

Wenn die Erstattung unkompliziert online verläuft, dann würde ich diese auch des öfteren in Anspruch nehmen.
So wie es jetzt ist, wegen 1€ irgendwo rumtappern wie ein Flaschensammler und eine Zettelwirtschaft betreiben, das ist nicht ökonomisch.

Zumindest bei HVV-Abonnenten, die ja ihre Abo-Kundennummer bei der Beantragung der Erstattung mit angeben müssen, wäre es doch am praktischten, wenn der Erstattungsbetrag gleich von der nächsten Abbuchung abgezogen würde.

Auch die jetzt angedachten Änderungen vereinfachen das Verfahren schon, aber wenn man schon etwas ändert, sollte man keine halben Sachen machen und auf das Hin- und Herüberweisen von Beträgen verzichten.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen:
Der HVV führt Anfang 2011 die HVV-Garantie ein. Kurz danach übernimmt Olaf Scholz mit seiner SPD die Macht im Hamburger Rathaus und setzt seinen ehemaligen WG-Mitbewohner, Parteifreund und jetzt Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhoff (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Rieckhof) als Vorsitzenden in den HVV-Aufsichtsrat.

Dann lässt die SPD knapp 9 Jahre tatenlos vergehen, bis ihr kurz vor einer wichtigen Wahl – bei der sie wahrlich keine gute Figur macht – auffällt, dass die HVV-Garantie kundenunfreundlich ist.

9 Jahre lang hatte die SPD zusammen mit ihrem Staatsrat die Macht, die HVV-Garantie zu verbessern. 9 Jahre lang hat sie das nicht getan. Warum bekomme ich das Gefühl, dass ich als Wähler und HVV-Kunde gerade vera***t gerade werde?

Gut, dass wir Wähler ein gutes Gedächtnis und diese Website als Dokumentation haben. Wir werden es uns bei der nächsten Wahl sehr gut merken, wer uns hier verraten hat.

So ein ähnliches Gefühl hatte ich eben beim Lesen des Artikels auch. Da hätte längst schon etwas passieren können, aber erst kurz vor der nächsten Wahl wird etwas angeschoben…

Noch besser als die Entschädigungen einfacher zu machen, wäre es vielleicht gewesen, auch mal sinnvoll die Ursachen für die Entschädigungen zu minimieren.

Dass man wirklich immer jedes Mal alle Daten (auch, wenn ich in „MeinHVV“ eingeloggt bin) eingeben muss, ist wirklich hinderlich. Riecht für mich danach, dass man es den betroffenen Fahrgästen schwer machen möchte.

Bitte nachfolgenden Text nicht als Belehrung, sondern nur als ironische Überspitzung eines Grundproblems unserer schönen Gesellschaft verstehen, danke. Bin mal wieder getriggert, da der Artikel dieses Grundproblem wieder einmal hervorragend beschreibt

„Noch besser…wäre es vielleicht gewesen, auch mal sinnvoll die Ursachen für die Entschädigungen zu minimieren.“

Na, na, na! Gerade Hamburg ist mit seinen unzähligen Verwaltungsgebäuden ein stolzer Garant für die Zementierung, der hier immer und immer wieder auftretenden, aber auch der neu auf tretenden Probleme. So haben wir alle immer schön viel Gesprächsstoff und werden so nicht mit so profanen Dingen wie Innovationen oder gar Problembekämpfung belästigt und gefährden so auch noch bestehende Machtstrukturen. Zufriedenheit wird so ebenfalls nicht erzeugt und die Umsätze der Antidepressiva bleiben gesichert.

Nein, (schlechter) Spaß beiseite: Nicht nur hier beim Thema Verkehr, sondern überall (d.h. besonders natürlich im Bereich Politik, aber auch immer weitreichender in jedem wirtschaftlichen oder versorgungstechnischen Bereich, wird uns unser Wahn Alles, Jedes und Jeden zu ´verwalten´ in einen tiefen, dunklen Abgrund reißen. Probleme werden nicht gelöst, sondern es werden nur neue Formulare entwickelt, um mit den Problemen effektiver zu verfahren. Unsere Vorfahren hätten auf diese Weise niemals die Steinzeit verlassen können. Die Entwicklung von Zügen, Autos und anderen Fortbewegungsmitteln wäre so nie geschehen und wären jeweils Utopien geblieben.

Wie man unter solchen Bedingungen, die seit Jahren immer krasser werden, noch zu G20 Treffen eingeladen wird, ist mir vollkommen schleierhaft. Naja, es zeugt davon, dass der Wahnsinn überall weitest gehend verbreitet ist und somit unter all den anderen nicht so auffällt.
Blöde nur, dass gerade an allen Ecken und Enden tragende Strukturen zusammen brechen und uns der Laden in den nächsten Jahren (Monaten?) komplett um die Ohren fliegen wird. In zu vielen Bereichen funktionieren elementare Dinge nicht mehr; dann aber zugegebenermaßen Klima schonend, anti diskriminierend, Gender gerecht und politisch korrekt.

Die Zeiten, die auf uns warten werden jedoch alle ´Verwalter´ und v.a.´Verteiler´(und damit mehrheitlich wohl eher auch Stadtbevölkerung, da diese Eigenarten dort stärker verbreitet sind) konsequent aussortieren und sie als nicht wirklich überlebensfähig demaskieren. Wer dann nicht am Morgen Lösungen für seine Probleme entwickeln kann (weil er es ja nie praktiziert hat), wird diese dann abends nicht mehr erleben.
Hört sich krass an, jedoch sollten diverse geschichtliche Ereignisse, die von wirklichen Krisen berichten bzgl. den dann herrschenden Anforderungen hellhörig machen. Ich weiß, kann sich niemand vorstellen (auch ich nur sehr schwer) und ist somit wohl Quatsch.

Vor über 10 Jahren wurde unser aller Vorgehen bereits als ´Fallhöhenoptimierung´bezeichnet. So lange wird mindestens gemahnt und so lange werden Mahner halt als Verrückte und ´Theoretiker´ bezeichnet, in der Hoffnung, dass wenn die in die betreffende Schublade abgelegt werden, damit auch das beschriebene Problem ´ad acta´gelegt wurde. Verwaltung eben – früher nannte man das übrigens Scheuklappen.
Nur Probleme interessieren sich weder um (politische) Meinungen (also unser alles begleitendes Rechts vs. Links), auch nicht ob man in der Stadt bzw. auf dem land lebt oder eben für die interessantesten Verdrängungsmechanismen (halt die kritischen Stimmen als Miesmacher und s.o. zu bezeichnen und sich nur den wirklichen Problemen, wie Inklusion etc. zu widmen). Eben all die so weise vorausschauend erschaffenen ´Nebenkriegsschauplätze´. All Jene, die diese Kultur, der scheinbaren ´Problemlösung´ pflegen, sind halt nur ´Fallhöhenoptimierer´.

Ein Problem sitzt eben da einfach nur so stoisch rum und wartet auf seine optimale Lösung. Ob sie einem persönlich passt oder nicht. Eben wie ein Fahrgast, der auf seine S-Bahn wartet.

P.S.: Das Problem ist allerdings nicht neu und wurde schon 1977 korrekt beschrieben
https://www.youtube.com/watch?v=MJbn5BtAEoc
eben von dem, der 1998 schon das Narrenschiff sehr erschreckend real besungen hatte.

Ja, ja, die Spd und die Verkehrspolitik in Hamburg. Es ist ja nicht die einzige Versprechung, die die SPD zum nächsten Wahlkampf macht. Irgendwann Mitte der 2020 Jahre soll es ja ein 5 Minuten Takt auf allen Linien im HVV geben. Aber da hat ja schon ein Hvv Mitarbeiter die Sinnhaftigkeit infrage gestellt.

P.s. Die Wahl ist im Februar 2020…..

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