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Bürgermeister spricht sich gegen Stadtbahn-Idee der Grünen aus

Hamburgs Bürgermeister Tschentscher (SPD) hat sich gegen die Idee der Grünen ausgesprochen, langfristig eine Stadtbahn zu bauen. Hamburg sei dafür zu eng, sagte er.
Christian Hinkelmann

Nachdem die Grünen in ihrem Regierungsprogramm für die kommende Bürgerschaftswahl „perspektivisch“ den Bau einer Stadtbahn in Hamburg nicht ausgeschlossen haben (siehe hier), hat sich Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zu der Idee geäußert.

„Die Stadtbahn ist schon zwei Mal gescheitert“, sagte er am vergangenen Donnerstag während einer Diskussionsveranstaltung seines Parteifreundes Gert Kekstadt (SPD) im Zollenspieker Fährhaus. „Ich bin skeptisch, dass ein drittes Mal Planungsgelder vergeudet werden. Es wird schon am Protest scheitern“, ist sich Tschentscher sicher. „Es ist einfach in Hamburg zu eng, um eine weitere Stahltrasse in den Boden zu bringen. Andere Städte haben die gleichen Probleme. Paris baut keine Straßenbahn ins Zentrum. Hannover will es nun auch alles unterirdisch tun. Es wäre ein sehr kurzsichtiges Vorhaben.

Laut Tschentscher gibt es in Hamburg nicht genug Platz

Wir müssen den oberirdischen Verkehrsraum freihalten.“ Schon jetzt sei dieser in Hamburg arg begrenzt und mehr Platz könne man nicht schaffen, so der Bürgermeister. Seiner Meinung nach gäbe es in Hamburg derzeit aber in der Tat zwei wichtige Themen, die alle umtreiben: „Jeder möchte ein Dach über dem Kopf haben – und es geht um die Frage, wie ich meine Ziele  erreiche. Es geht um Verkehr.“

Neuer Expressbus von Bergedorf nach Wandsbek geplant

Bei der Diskussion im Bezirk Bergedorf, bei der fünf weitere Gäste eingeladen waren und auch Zuhörer zu Wort kamen, wurde der Verkehr eher als Randthema behandelt. Erfolge und Projekte wurden aber erwähnt. So auch der, „sehr gut angenommene“, Expressbus zwischen Harburg und Bergedorf. Dieser soll nun häufiger fahren: „Statt bisher alle 30, bald alle 20 Minuten“, so Tschentscher. Dazu soll diese Linie morgens früher und abends später unterwegs sein und  beide Bezirke verbinden. Zud…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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36 Antworten auf „Bürgermeister spricht sich gegen Stadtbahn-Idee der Grünen aus“

@ HVV-Kritiker
Dass Wandsbek schnellbahntechnisch nicht gut angebunden ist, war mir natürlich bewusst. Dort hätte es eine Abzweigung in die dicht besiedelten Gebiete Jenfeld und Hohenhorst längst geben müssen. Da ist viel versäumt worden.
Mir ging es bei meinem Beitrag aber erst einmal nur um die Feststellung, dass die bereits gebauten U-Bahnen Vorteile gegenüber den alten Straßenbahnen aufweisen. Früher fuhren sämtliche radialen Linienäste in die City. Dies war zwar bequemer, kostete jedoch Fahrzeit.
Außerdem kann man über die alte Ringstrecke und über Barmbek nicht so auf Tempo fahren wie über die heutige U1. Auch sollte es typischerweise der linienreine Betrieb sein. Auch deshalb wurde der neue Billstedter Ast seinerzeit bis Barmbek über den Westring durchgebunden und der Ostring mit der U2 über die Zentrallinie nach Hagenbecks Tierpark verknüpft.
Der Hintergrund jedoch, warum man die U1 seinerzeit nicht – wie ursprünglich geplant -, erst in Farmsen auf die Walddörfer-Strecke treffen liess, liegt darin, dass man auf diese Weise sowohl die Wandsbeker als auch die Barmbeker Straßenbahnlinien gleichermaßen stilllegen konnte. Die U1 erschloss direkt das Wohngebiet am Dulsberg und entlastete den Ring, und der Ring nahm Fahrgäste der wegfallenden Straßenbahnlinien 6 und 9 auf. So bündelte man auf einer schnelleren Zubringer-U-Bahn die Fahrgastströme, die dann über den sog. gebrochenen Verkehr an den Subzentren Barmbek und Wandsbek auf entsprechende Pendelbuslinien verteilt wurden. Gleichzeitig drängte man den Oberflächennahverkehr aus dem Zentrum zurück an die Peripherie. Die U-Bahn ersetzte die Straßenbahn, zusätzliche Erschließungen standen zunächst nicht auf der Tagesordnung. Und als der Ersatz dann nicht voranging, obwohl das ganze Straßenbahnnetz abgeschafft wurde, statt es zu modernisieren, musste man sich mit den Bussen begnügen. Deren Vorteil liegt nur darin, sie jederzeit von einer Straße in eine andere verlegen zu können. Ansonsten sind sie auf vielen Strecken völlig unzulänglich, besonders bei den Linien 5 und 6 zu beobachten. Und da muss nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, statt immer noch zu diskutieren und dauernd um zu planen – je nach Bürgerschaftsmehrheiten und Kassenlage.

@Günter Wolter

Stimme Ihnen grundsätzlich zu. Wir brauchen einen Ausbau der S-Bahn, U-Bahn und die Einführung einer Stadtbahn. Die U 4 sollte möglichst zügig nicht etwa nach der U5 nach Harburg weitergebaut werden. Wo immer möglich und sinnvoll oberirdisch aus Kosten und Zeitgründen. Die U 5 wenn sie unbedingt als Voll U-Bahn gebaut werden soll, auch zumindest wo es möglich ist aus Kosten- und Zeitgründen oberirdisch. Auf den Querverbindungen Stadtbahnen.

„Im Umland für die Banlieus, denen man keine gute commuter rail damals bauen wollte, sondern nur eine Billiglösung. Ergebnis bekannt. Religiöser Extremismus, radikalisierte Autofahrer mit Gelbwesten, Vandalismus und Rowdytum.“
Daran soll die Straßenbahn schuld sein?
Loki, Loki, Loki, du erstaunst (bzw. erheiterst) mich immer wieder!

Ich lese hier gerne still mit, bin ich doch inzwischen in eine Stadt mit Verkehrskonzept gezogen, so dass ich mich dann auch eigentlich nicht weiter einbringen will.
Die Aussage des OBs ist aber wirklich sehr.. interessant?

Hamburg ist eine Stadt mit geringer Einwohnerdichte. Es gibt super viele niedrig bebaute Gegenden. Viele große Straßen, die locker Platz für 2 Autospuren und eine Straßenbahn je Richtung hätten.
Aber man hat keinen Platz für Straßenbahnen.
Es gibt 13 Städte, alleine in Deutschland, die eine höhere Einwohnerdichte und eine Straßenbahn haben. (vgl https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Gemeinden,_nach_der_Bevölkerungsdichte_geordnet)
Dazu verbraucht eine Straßenbahn wohl kaum weniger Platz als ein Bus – oder gar entsprechend viele Autos. Sehr schade alles.

„Sehr schade“ ist kein Ausdruck. Wie schon weiter oben geschrieben wurde:
„Die Dilletanz in Sachen ÖPNV in Hamburg ist nicht zu übertreffen.“
Und das seit JAHRZEHNTEN.

Folgender Satz im Artikel fasst den ganzen Innovationswillen und Entschlusskraft der Hamburger zusammen:
Zudem plauderte der Bürgermeister eine weitere Neuerung heraus: “Es ist auch noch nicht offiziell, aber es soll einen Expressbus…“

Ein Expressbus!!!
Ein Expres-fuc*in-Bus!!!

Wenn das nicht die Verkehrspolitik des 21. Jh. ist weiß ich es auch nicht.
Echt nicht.

Immer wieder werden U-Bahn gegeneinander Straßenbahn ausgespielt. Beides wird gebraucht! Nicht zum Spaß wurde 1912 die erste Hochbahn, wie sie ursprünglich hieß, in Betrieb genommen. Man kam einfach schneller von der Wohnung zur Arbeit. Trotzdem blieb die Straßenbahn bestehen. Seinerzeit waren die Wagen kleiner und konnten enge Kurven fahren. Die Hamburger Tram war flexibel. Einen großen Autoverkehr kannte man noch nicht.
In den 50er Jahren endete diese Periode durch den zunehmenden Individualverkehr. Hintergrund war das „Wirtschaftswunder“ und die Vorstellung, nun ist der sog. kleine Mann endlich wer und kann die schlimme Vergangenheit einfach vergessen. Der Autofetisch ist seither ungebrochen. Und deshalb gelten die Straßen als „zu eng“. Diese Polemik kenne ich seit den 70er Jahren. Gegen ein so stark ausgeprägtes gesellschaftliches Potential wollte sich kein Politiker gern positionieren; zudem macht uns das Auto ja u.a. zu „Exportweltmeistern“.
Man hat daher einfach die Straßenbahnnetze in Paris, London, aber auch in Berlin und Hamburg abgeschafft. Und überall dort, wo ein ganz neues System mit längst viel geräumigeren Wagen eingeführt werden müsste und könnte, rennt man gegen die Wand.
Mit der „autogerechten“ Stadt wurden seit ca. 60 Jahren Realitäten geschaffen, die wieder zurück gebaut werden müssten.
Die Politik traut sich nicht, das Auto aus den Innenstädten zu verbannen. Denn dann wäre die Enge weg.
Diese Erwägungen sprechen aber nicht gegen U-Bahnen. Diese hätten wenigstens auf den Hauptradialen geschaffen werden müssen, statt immer nur mit Bussen alle Lücken zu schließen. Der Ausbau der U-Bahn Richtung Billstedt und Wandsbek war gut und richtig, wäre auch nicht sinnvoll zugunsten einer Straßenbahn wieder abzuschaffen 🙂
Mittlerweile wird es aber Zeit, die nötigen Weichen zu stellen. So bedarf es endlich für die überlasteten Buslinien 6 und 6 einen Ersatz durch Schienenverkehr. Das ist m.E. die oberste Priorität. Danach wäre die U4 Süd dran. Die Querverbindungen, die bislang von Metrobussen bedient werden, können nur durch Straßenbahnen/Stadtbahnen ersetzt werden, eine U-Bahn wäre viel zu überdimensioniert.
Ehrlicherweise hätte der Bürgermeister sagen sollen, dass die angestrebte große Lösung mit der U5 und der U4-Süd die finanziellen Spielräume für eine Einführung der Stadtbahn, die man in Hamburg ganz neu aufbauen muss, sehr stark einschränkt.
Die U-Bahn hat natürlich den Vorteil, dass sie vollautomatisch betrieben eine kurze Taktung ermöglicht und Fahrgäste in großer Zahl schnell ans Ziel bringt. Dies können Straßenbahnen so nicht leisten.
Entweder man verzichtet auf einen Ausbau des U-Bahnnetzes und wählt ein Stadtbahnnetz als einzige Alternative mit all seinen Vor- aber auch Nachteilen, da zwar komfortabler als Busse, aber große Entfernungen nicht schnell genug zurück gelegt werden können wie bei U- und S-Bahn – wobei man das Auto aus der Stadt verdrängen müsste -, oder man baut die sehr teure U5 mit ihren besagten Vorteilen. Das ist der eigentliche Hintergrund, der sich hinter der Diskussion verbirgt.

Wenn es nach mir ginge, würde man sich für die U-Bahn zwischen Sengelmannstr. und Lokstedt entscheiden. Die U4-Süd wäre selbstverständlich ebenfalls zu bauen, da der Beginn der Strecke bis in die Hafencity/Elbbrücken als Stummel schon vorhanden ist. Bramfeld mit Anbindung nach Barmbek und weitere Querverbindungen bräuchten ein Stadtbahnnetz. Nur so würde sich ein solches Transportmittel rechnen.
Mir ist einfach die gänzliche Ablehnung der Stadtbahn zu populistisch. Man braucht nicht erst die Aktivitäten einer Greta Thunberg, um zu erkennen, dass das alte Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“ einem rückwärtsgewandten Utopia angehört.

Lieber Herr Wolter,

„Der Ausbau der U-Bahn Richtung Billstedt und Wandsbek war gut und richtig“
Wo viel „Wandsbek“ drauf steht, muss nicht viel Wandsbek drin sein: Wir haben zwar 4, wenn man U- und S-Bahn trennt sogar 5 Haltestellen, auf den „Wandsbek“ steht, aber dafür das dünnste, löchrigste Schnellbahnnetz der geschlossen bebauten Bereiche nördlich der Elbe (also Vier- und Marschlande unberücksichtigt). Es gibt keine Schnellbahnhaltestelle, die Eimsbüttel heißt, dafür hat dieser Bezirk aber die beste Schnellbahnerschließung außerhalb der City.
Was wurde denn mit diesem U-Bahn-Bau denn für Wandsbek getan? Es hat zwar dadurch der citynahe Stadtteil Eilbek eine überdimensionierte Schnellbahnerschließung bekommen und es wurde mit Wandsbek Markt ein überlasteter Bus-HotSpot geschaffen. (Wie sollen dort noch weitere Expressbuslinien aufgenommen werden können?) Alles andere war damals als Walddörferbahn schon längst Bestand und hätte genauso weiter von Barmbek aus bedient werden können. Dafür gingen jedoch große Teile Wandsbeks durch die Umplanung der U1 leer aus.

@HVV-Kritiker: Mit dem Wandsbeker Busbahnhof sehe ich ähnlich und in meinen Augen ist dieser für die jetzt schon vorhandenen Busverbindungen viel zu klein, überhaupt sind dort gerade die Verbindungen zwischen Billstedt und Wandsbek überlastet.

Langfristig wäre es wohl am sinnvollsten die U4 an Wandsbek Markt vorbei gen Jenfeld mit einem Schlenker von der Horner Geest einen Schwenker gen Wandsbek Markt und von dort aus in Richtung Jenfeld hoch zu schicken, als von der Horner Geest gen Jenfeld.

Für den Hamburger Norden fehlt es einfach an einer vernünftigen Querverbindung die die Hauptdrehkreuze im Hamburger Norden verbindet.

Wer jetzt immer noch nicht erkannt hat, dass diese Elbe-SPD DIE Autofahrerpartei Deutschlands ist, ist selber Schuld. Was für eine verlogene Begründung: „Zu enge Straßen“. Dann soll sich dieser Herr mal in Wandsbek umschauen: ehemalige B75, Friedrich-Ebert-Damm, Am Luisenhof/Steilshooper Alle, August-Krogmann-Str./Karlshöhe, Bramfelder Chaussee/Saseler Chaussee, Poppenbütteler Weg/Saseler Damm, Rodigallee, Jenfelder Allee… Alles zu schmale Straßen? Ich fasse es nicht!

Klar sind die zu schmal, wenn man nicht gewillt ist, eine Richtungsfahrspur dem MIV wegzunehmen!
Und das in der „Klimawoche“! Aber vielleicht wird ja Hamburg wieder in Worten und Promotion „Umwelthauptstadt“. Wann merken die Hamburgerinnen und Hamburger endlich, dass der Kaiser keine Kleider an hat?

SPD genau deshalb unwählbar
CDU/FDP und weiter rechts ebenfalls unwählbar (auch wenn die sich am Wochenende als konservative „Wandsbek-Partei“ präsentieren werden)
Linke leider in Wandsbek auch unwählbar, da gegen die S4 eingestellt
Bleibt nur zu hoffen, dass die Grünen die absolute Mehrheit bekommen! 😉

Durch den U5-Bau wird an jeder Haltestelle für 5-10 Jahre der Strassenraum auf einen Bruchteil reduziert.
Wenn Hamburg das überlebt (davon gehe ich aus), dann hat auch eine mit weniger Restriktionen verbundene Stadtbahn dauerhaft ausreichend Platz.

Straßen zu eng: so ist es! Nicht die Hoheluftchaussee ist das Maß aller Dinge sondern Lehmweg oder der Mühlenkamp. Da ist kein Platz für eigene Trassen. Jede Nebenstraße in Berlin-Charlotteburg ist breiter als ein Großteil der Hauptstraßen in Hamburg. Daran scheitert es.

Jede halbwegs förderfähige Tram-Trasse trifft in Hamburg nämlich schnell auf Ecken, wo man mit den Bürgern locker zehn Jahre rumdiskutieren würde. Die Ohlsdorfer Straße war das beste Beispiel. Wenn es schon bei einem einzigen Baum für die Busbeschleunigung fast ein Bürgerbegehren gegeben hätte und Bürger in Ellerau eine Elektrifizierung oder in Wandsbek eine S4 verhindern wollen, muss man sich die Diskussion um eine Stadtbahn in der inneren Stadt nicht mehr geben.

Auch Hochbahn-Chef Falk hat heute die Stadtbahn abmoderiert (und schien dabei einig mit einem möglicherweise künftigen Verkehrs-Senator): „Wenn ich bis 2030 Klimaziele erreichen möchte, dann geht es jetzt darum, schnell Maßnahmen zu vollziehen, und da hilft mir die Straßenbahn überhaupt nicht.“

Die Klimaschüler wollen Straßen zum Spielen und Verweilen! Da stören auch Busse und Straßenbahnen. Nicht zu vergessen, dass nun so breite Radwege kommen, dass für Straßenbahngleise kein Platz mehr bleibt.

ich sach ma so: in der (schmalen) Bismarckstr. fuhr früher eine Strassenbahn, das hat gut funktioniert bis die autogerechte Strassenbreite her musste, von der wir uns ja ab sofort verabschieden, so das Rufen aller Vernünftigen Laien und Wissenschaftlern nach Klimaschutz und Menschengerechtigkeit der Stadt erhört wird. Ich persönlich fürchte wir müssen uns noch bis zur nächsten Wahl gedulden, denn die aktuell zuständigen „Gutmütigen Onkels“ Tschentscher und Westhagemann kommen aus dem letzten Jahrtausend und hören mittlerweile schlecht, genau desshalb sind sie von den wirklichen Strippenziehern auf das Podium gesetzt.

Und ich sach mal so: Was früher funktionierte, muss heute nicht auch noch funktionieren.
(z.B. analoge Zimmerantennen, Rauchen in Restaurants, Straßenbahnen mit geringem Kfz-Verkehr drumrum…)
Und: Kennen Sie die „wirklichen Strippenzieher“? Dann mal raus damit!

Immer noch die gleiche Ideologie: umweltfreundlicher öffentlicher Verkehr für milliarden Euro unter die Erde in den Tunnel, damit die Straßen frei bleiben für den PKW-Individualverkehr. Vielleicht wäre es umgekehrt gerechter?
Die hohen Kosten für die U-Bahn sind heute völlig egal, weil die Stadt Überschüsse hat. Aber was ist, wenn sich die Konjunktur abschwächt und die Zinsen steigen? Wohlmöglich bleibt dann die erste Etappe der U5 ein Torso.

Die Dilletanz in Sachen ÖPNV in Hamburg ist nicht zu übertreffen.
„Zu eng“ sind höchstens die Vorstellungsvermögen einiger auf den Wahlkampf schielender Politiker.

Schaue man sich Städte wie Bordeaux oder Nizza mit ihren neuen Straßenbahnen an. Toll! Und diese Städte sind wirklich eng bebaut.
Kann nicht, heißt übersetzt, will nicht. So einfach ist das.

Eine Stadtbahn wäre eine wunderbare Alternative zur Fantasiebahn U5 gewesen.
Schaue man sich nur den Irrsin U5 an: Man plant eine U5 von Bramfeld kommend ohne Umsteigemöglichkeit zur S1 Richtung Flughafen. Nein, Sengelmannstraße und dann umsteigen in die U1 bis Ohlsdorf und dann zum Flughafen. Eine Stadtbahn hätte hier eine gute Verbindung ermöglicht.

Mir scheint es oft so, als würden die Politiker gar keine Lösungen umsetzen wollen. Sie wollen sich nur duch die Wahlen mogeln. Der Ex-Bürger(lächler)meister hat es ja vorgemacht. Unter SPD ist in Sachen ÖPNV in HH nix passiert.

Die Straßen Hamburgs sind auch für O-Busse zu schmal. Denkt bestimmt unser „Erster“. Und auch für stinknormale Busse. Darum müssen die sich in Hamburg auch immer ganz, ganz, ganz hinten anstellen, vor allem im Bez. Wandsbek.
Im Grunde sind unsere Straßen nur für PKWs nicht zu schmal.

PS: Vermutlich wegen meines Textes darf ich jetzt auch PKWs auswählen. Das ist wie mit bedarfsorientierter Werbung. 😉

Nicht genug Platz? Das ist ja fast schon eine lächerliche Begründungsablehnung von Herrn Tschentscher.

Wenn man sich die ganzen Busfahrstreifen ansieht und mal berücksichtigt, dass es ja schon mal eine Straßenbahn in Hamburg gab, finde ich Herrn Tschentschers Aussage wirklich zum An-den-Kopf-Fassen und ein Armutszeugnis.

Selbst wenn es ein Problem wäre, im Zentrum genügend Verkehrsraum für eine Straßenbahn zu finden, warum sagt er der Stadtbahn insgesamt ab und zieht sie nicht zumindest für Querverbindungen außerhalb des Zentrums in Betracht?
Gerade außerhalb des Zentrums wird auf vielen Verbindungen voraussichtlich nie eine U- oder S-Bahn-Verbindung gebaut werden, weil der Bedarf dafür nicht ausreicht bzw. gar nicht das Geld dafür da ist. Aber nur Busse werden dort kapazitätsmäßig Probleme bekommen, wie man ja bereits jetzt vielerort sieht. Dort würde ideal eine Stadtbahn/Straßenbahn passen!

Dann soll er doch lieber nur sagen, dass er Angst vor den von ihm erwähnten Protesten hat als solche „Argumente“ anzuführen…

„Hamburg zu eng für eine Straßenbahn“ – dann ist Hamburg auch zu eng für Busse.
Denn Busse sind 2,55 m breit,
Straßenbahnen dürfen – wegen der genaueren Spurführung
sogar 2,65 m breit sein,
brauchen also nicht mehr Platz in den Straßen,
haben aber etwas mehr Breite im Innenraum..

Gelenkbusse sind 18,75 m, XXL-Busse dürfen 25 m lang sein,
Straßenbahnen sind 30, 40 und die künftigen neuen in Mannheim sogar sechzig Meter lang.
Die können also immer ei Mehrfaches der Busse transportieren
und brauchen somit letztlich WENIGER Platz in der Stadt.

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Bürgermeister Tschentscher diesen Unsinn erzählt in Bezug auf die Enge der Stadt. Die Planung der Stadtbahn aus 2010 war bis auf ganz kurze Abschnitte auf vierspurigen Straßen. Der Herr Bürgermeister kennt offensichtlich die damalige Planung und Strecke nicht. Aber was soll man von einem Autofahrer Partei auch schon erwarten. Auf der Sardinenbüchse -Linie M5 bestehen übrigens schon Busspuren.Sollte er vielleicht gesehen haben, als er mit seinem Dienstwagen da mal längschauffiert wurde.

Es ist zu eng in HH. Darüber kann ich und mnache anderen nur lachen. Die 5 fährt überwiegend auf eigene Busspuren, so das hier nichts weggenommen wird. Bei geschickter Planung könnte eine Stadtbahn auch auf Querverbindungen weitgehend auf eigenständigen Bahnkörpern fahren.

BTW: in London kommen auf 9 Millionen Einwohner 2.56m Autos. Das sind weniger als 1/3.
Und in London sind Preise für den ÖPNV wesentlich höher und insb. die U Bahen weniger zuverlässig.

„Wir müssen den oberirdischen Verkehrsraum freihalten.“ Für was wenn ich mal fragen darf? Damit Hamburg sicher weiterhin als die Autostadt Deutschlands und Europas lächerlich macht. Hamburg ist keinesweg zu „eng“, sondern zu autofixiert, das ist alles. Eine Stadtbahn kann tatsächlich eine Alternative sein, weil kostenfünstiger, um z.b. Bramfeld mit Poppenbüttel oder auch Bramfeld mit Rahlstedt zu verbinden.
Wenn man sich weiterhin ansieht, wie katatstrophal die Fahrradwege in Hamburg upgedated werden. (Neuer Pferdemarkt is ein absolutes Todesdreieck für Radfahrer und Fußgänger), dann braucht es einen nicht zu wundern, dass fast jeder 2. Hamburger (Baby bis Greis) ein Auto hat.
GRETA hat zwar in Hamburg gesprochen, aber die Autofetischisten haben wieder nicht zu gegehört.

Tschentscher war ja stets nicht als missionarische Rampensau, sondern als eher nüchterner, faktenorientierter Realist bekannt. Ein „Hammonia One“-Raumfahrtprogramm wie bei Söder wird es nicht mit ihm geben. Daher ist es nur verständlich und folgerichtig, dass er einer Rumpelbahn eine Absage erteilt. Schlimm genug, dass man in den letzten beiden Jahrzehnten gleich zweimal für diesen Irrsinn Geld und Zeit verballert hat. Aber gut, dass wir uns auf die Zukunft nun freuen können. 🙂

Einer meiner Lehrer pflegte immer zu seinen Schülern zu sagen, die eine Aufgabe nicht lösen konnte: ,,Ich kann nicht heißt immer: Ich will nicht!“ Soll heißen: Derlei Stadtbahnprojekte scheiterten in der Freien und Hansestadt stets am politischen Willen, nicht an der Ausführbarkeit! Nach dem Lehrer noch einen von meiner Großmutter: ,,Warum erschlug der Teufel seine Großmutter? Sie fand keine Ausrede mehr!“
Vergleiche mit Paris hinken- die französische Hauptstadt hat ein engmaschiges Metronetz, aber auch etliche Straßenbahnstrecken in den Außenbezirken! Hannover hat einen großen Teil seiner Straßenbahnstrecken in den 1980er-Jahren in Tunnel verbannt, was viele dort inzwischen bedauern! Es verlangt niemand, dass die erste Stadtbahnstrecke durch die Mönkebergstraße und über den Rathausmarkt errichtet wird! (Wo Platz für Doppelgelenkbusse ist, passt auch die Stadtbahn hin!) In Wandsbek, Bergedorf oder Harburg könnte ein Anfang gemacht werden um Skeptiker zu überzeugen, dass es geht. Übrigens besitzt Berlin neben einem U-Bahnnetz, welches im Gegensatz zum Hamburger seinen Namen verdient, auch ein gutes Straßenbahnnetz auch in der City!
Deshalb zum Schluss noch ein Zitat von Ernst Reuter:,, …Schaut auf diese Stadt!“

„auch etliche Straßenbahnstrecken in den Außenbezirken“

Im Umland für die Banlieus, denen man keine gute commuter rail damals bauen wollte, sondern nur eine Billiglösung. Ergebnis bekannt. Religiöser Extremismus, radikalisierte Autofahrer mit Gelbwesten, Vandalismus und Rowdytum. Wer will sowas für Hamburg? Höchstens Leute, die nicht in der Stadt leben.

Natürlich,

Die Zustände dort sind durch die Straßenbahn verursacht. Ne ganze Zeit waren ihre „Spitzen“ in den Kommentaren ja noch witzig, weil geistreiche Ergänzungen zu sachlich guten Beiträgen. Mittlerweile allerdings leider nur noch nervig, weil aus Prinzip und substanzlos und bloßer Freude an Opposition. Sehr schade.

“Ne ganze Zeit waren ihre „Spitzen“ in den Kommentaren ja noch witzig, weil geistreiche Ergänzungen zu sachlich guten Beiträgen“

Finden Sie?
Ich habe das anders empfunden, weil Lokstedter, WW und Co nie auf die sachliche Ebene kommen und bei dem Thema Stadtbahn fast immer nur mit Schlagworten, wie z.B. Rumpelbahn, Menschenshredderbahn etc aufwarten. Ist bei ewiger Wiederholung auch nicht mehr witzig. Man kann ja zu Themen unterschiedlicher Meinung sein, aber auf einem seriösen Portal erwarte ich z.B. einen Diskurs mit Abwägung der Vor-und Nachteile. Auch die gern wiederholten Unterstellungen von Lokstedter, dass alle anderen keine Ahnung haben trägt auch nicht zur Versachlichung bei.
Aber sei‘s drum, ist vielleicht die heutige Zeit und für jemanden wie mich, der sich bewusst nicht in den „sozialen Medien“ wie Twitter + Co rumtreibt, gewöhnungsbedürftig.

Eine Aussage die zeigt, auch ein Bürgermeister hat nicht von allem Ahnung. Verkehrsraum freihalten, mit im Stau stehenden Bussen und Elektrorollern, wohl kaum.

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