Nachdem das freiwillige Tragen von Mundschutzmasken im HVV trotz ausdrücklicher Empfehlung des Hamburger Senats in den vergangenen Tagen nur mäßig funktioniert hat und nachdem in den vergangenen Stunden immer mehr Bundesländer eine Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr angekündigt haben, zieht jetzt auch Hamburg nach.
Ab dem kommenden Montag gilt auch im HVV: Jeder Fahrgast muss eine “einfache Gesichtsmaske” als zusätzlichen Infektionsschutz tragen. Das hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) heute angekündigt. “Unser Eindruck bisher ist, dass die Empfehlung noch nicht so richtig durchgeschlagen hat”, begründete der SPD-Politiker den Schritt. Zudem sollen Durchsagen in Bahnen und Bussen verstärkt auf das Tragen von Masken hinweisen. Dies sei nötig, weil Busse und Bahnen nach dem Lockdown in den nächsten Wochen wieder voller würden und es zunehmend schwieriger werde, die Mindestabstände einzuhalten.
Bei den Mundschutzmasken geht es nicht um medizinische Masken, sondern laut Tschentscher um Alltagsmasken, die inzwischen in großer Zahl im Hamburger Einzelhandel verfügbar und auch günstig zu erwerben seien. Solche Alltagsmasken schützen laut Experten zwar nicht vor Infektionen, aber sie können andere Menschen vor dem Coronavirus schützen, falls man selbst infiziert ist. Einfache Masken lassen sich aus einem Taschentuch, einer Küchenrolle, Gummibändern und Draht in wenigen Minuten selber basteln (Anleitung hier).
Noch unklar, wie Masken-Kontrollen im HVV organisiert werden
“Mit dem großen Verkehrsangebot auf der einen und der Sensibilisierung für Abstands- sowie Hygieneregeln und den neuen Hinweisen zum Tragen von Masken auf der anderen Seite leistet der HVV seinen Beitrag zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus”, kommentiert der Verkehrsverbund die neue Mundschutz-Pfli…
10 Antworten auf „Corona: Hamburg führt ab Montag Maskenpflicht im HVV ein“
Was nützen Masken, wenn diese Mangelware sind. Jetzt alleine bekommt man kaum noch Kleinstpackungen. Wenn jetzt noch jeder der nur einen Laden betreten möchte, bzw. mit den Nahverkehr zur Arbeit / zum Einkaufen eine Maske tragen soll, wird es sich nicht positiv auf die Verfügbarkeit auswirken. Es sei man soll sich eine der noch verfügbaren Großpackungen kaufen und den ganzen Tag eine Einwegmaske tragen. Was ich gesundheitlich nicht gerade für positiv halte.
Ich habe zum Glück noch vor Ostern selbstgenähte Masken bestellt und heute die erste ausprobiert. Geht, ist aber nicht schön, die Brille beschlägt und wenn die Maske nicht wirklich gut sitzt, muss man ständig mit den Fingern dran. Ich fürchte weiterhin, dass dies dann die Gefahr einer Ansteckung mit was auch immer deutlich erhöht. Die Gefahr von Schimmel auf der feuchten Maske wurde schon erwähnt.
Die gekauften Masken hingegen sind Einwegmasken. Einmal tragen, dann wegwerfen. Bedeutet, dass im Monat für den üblichen Pendler 40 Stück benötigt werden. Die sollten dann wohl im HVV-Abo drinnen sein und mögen bitte bis Sonnabend zugeschickt werden. Kann Tschentscher sich ja drum kümmern. Sind ohnehin nur Erdnusskrümel gegen die Beträge, die jetzt zur Ankurbelung der Wirtschaft rausgehauen werden sollen.
Die verlinkte Bauanleitung taugt nichts. Das breite Klebeband ist leider alle, da es wegen abgesagter Geburtstagsfeiern eilig um Kartons gewickelt wurde, die später DHL zur Verzweifelung gebracht haben. Vor allem ist das aber die Anleitung für Humanoide mit vier Ohren. Ich habe leider nur zwei. Passt nicht. Zum Glück weist Chip gleich darauf hin, dass die Armbeuge besser die anderen Fahrgäste schützt. Wenn es nicht so traurig wäre, aber einer der niveauvollsten Beiträge scheint der von Ditsche zu sein: https://www.youtube.com/watch?v=XG2G40anjGg
Hilfreich wäre, statt Vorschriften auch Lösungen zu bringen. So würde ich mich an den wichtigesten Umsteige-Stationen über Handwaschtröge freuen. So etwas gibt es mobil für Festivals und Camps und werden dort momentan nicht gebraucht.
Bleibt Gesund!
Wenn Maskenpflicht im gesamten öffentlichen Raum gilt, dann ist das OK. Maskenpflicht nur im ÖPNV kann von vielen ÖPNV-Nutzern als diskriminierend empfungen werden. Die bleiben dann als Fahrgäste weg oder nutzen wieder ihr Auto (das schützt mich besser und ich muss keine Maske tragen!). Wer sich durch eine Maske schützen will, sollte das tun, aber man sollte bei aller Corona Hype nicht vergessen, dass die Zahl der nachgewiesenen Coronafälle brutto bei noch nicht einmal 2 Promille der gesamten deutschen Bevölkerung liegt, und deutlich mehr als Hälfte der insgesamt 146.000 Infizierten als geheilt gilt. Also die Wahrscheinlichkeit sich im ÖPNV anzustecken ist überaus gering. Traurig auch der Kleinstaaten Überbietungswettbewerb, wer hat die schärfsten Regeln. Es wird viel Kraft kosten die ÖPNV Nutzerzahlen wieder auf das Niveau vor Krisenbeginn zu heben, dafür wird es ein EUR 365,- Jahresticket geben müssen.
Es gilt auch für Kunden von Geschäften sowie Besuchern von Märkten, nicht nur für ÖPNV-Nutzer.
Und bitte nicht mit Statistik irgendwie einschätzen, wie groß die Ansteckungsgefahr ist. Das kann nur schiefgehen. Das tun genug Personen in den sozialen Medien schon und es ist nie schön zu lesen. Sonst springt der nächste darauf an und stellt am Küchentisch Vergleiche mit der Grippe auf. Oder teilt mit, dass Masken nichts bringen, weil doch die Zahl der Neuansteckungen angeblich sinkt. So als wenn man ein Jahr lang mit einem Kondom verhütet und meint, nun könne man es weglassen, weil es ja offensichtlich bisher keinen Nachwuchs gab.
Bei dem zögerlichen Handeln kann von Überbietungen auch wenig die Rede sein, zumal die großen Flächenstaaten hier vorpreschten. Für Hamburg-Bashing also auch nicht geeignet.
Der Verweis auf ein gewünschtes Billigticket ist auch wenig überzeugend, wenn man erwartet, dass Leute lieber das teurere (und vermeintlich bessere schützende) Auto derzeit nehmen. Wer statt 54 Euro für den HVV lieber 400 Euro für den Pkw aus gegebenem Anlass ausgibt, wird zu einem späteren Zeitpunkt nicht bei 31 Euro im Monat wieder zurückwechseln, was er bei 54 Euro nicht täte. Da muss man heimliche Wünsche nicht auch noch hiermit unüberlegt vermengen. Der Sprung auf den Klimaschutz-Zug (wegen drei S-Bahnminuten mehr Fahrt) war ja schon ziemlich… Es steht einem aber natürlich frei dies zu tun. Kritik und Gegenansichten werden im Milieu derzeit ja gerne als Einschränkung der Meinungsfreiheit gewertet.
Habe gestern den Run auf die Geschäfte in Norderstedt erlebt. Weihnachten und Schlussverkauf in einem. Masken sind dagegen ein Fremdwort, Abstandsregeln auch. Maskenpflicht muss sein, wenn es keine zweite Welle geben soll. In New York gilt die U-Bahn schon als Hauptursache für die Verbreitung:
https://www.welt.de/wirtschaft/article207378715/Corona-Studie-aus-New-York-U-Bahnen-sind-schlimmste-Virenschleuder.html
Hoffentlich wird es kein Chaos geben, das Hamburg die Maskenpflicht einführt und Schleswig-Holstein und Niedersachsen nicht. Das heißt es an der Landesgrenze Maska auf und zurück Mundschutz könnte abgenommen werden. Zudem müssen die Verkehrunternehmen bei Verspätung achten, dass auch ein Einhalten der Sicherheitsabstände gewährleistet ist und das sich die Leute nicht in den Zug reinqueschen. Hier wäre geholfen im Notfall ein Ersatzzug mit Lokführer an den Endhaltestelle, wo möglich bereit zu halten. Sonst machen sich die Verkehrsbetriebe mitschuldige an der Ausbreitung des Virus.
Hedwig-Holzbein hat bereits eine Maskenpflicht angekündigt. In Niedersachsen haben dies mehrere Städte bereits getan und am Donnerstag wird Hannover tagen, um dies fürs ganze Land zu besprechen. Sehr unwahrscheinlich, dass man darauf verzichtet.
Für Verkehrsbetriebe haben keine Schuld, wenn sich mündige Bürger unvernünftig verhalten. Wenn ein Rumpelbahner mir auf die Pelle rückt und wir es wie Männer mit den Fäusten austragen, wird die Hochbahn sich nicht anhören müssen, dass sie präventiv solche Ereignisse nicht unterbunden hat, z.B. durch ein kontrolliertes Beförderungsverbot für Rumpelbahner. Alle kennen die Regeln.
Und bevor es hier gebölkt wird: der HVV ist auch nicht verantwortlich für die Beschaffung Eurer Masken. Das liegt in Eigenverantwortung. So schwer es Unwaschechten auch fällt.
Und was tun die Behörden, wenn die Nutzer beim Nutzen massive Fehler machen und die die Masken damit unwirksam werden?
Es scheint ja eine echte Wissenschaft für sich zu sein, die Dinger zu benutzen.
Ich würde sagen, dass ich ziehmlich genau 5 Minuten brauche, um aus einer Schutzmaske einen unwirksamen nassen Wischlappen zu machen, der nichts bewirkt, außer das ich einen Finger drunterstecke, um nicht zu ersticken (waterboarding). Jedenfalls morgens, wenn ich vom Fahrrad komme (300 Watt Dauerleistung hinter mir).
Bachblüten helfen nicht und sollten daher auch nicht verordnet werden.
Wer hat denn gesagt, dass Sie beim Radfahren die Maske tragen sollen? Davon ist nirgendwo die Rede. Oder fahren Sie Rad >in< der Bahn?
300 Watt Dauerleistung? Mal bitte nicht so dick auftragen.