Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Exklusiv: S-Bahn nach Elmshorn kommt frühestens im nächsten Jahrzehnt

Hamburg bestellt 64 neue S-Bahn-Fahrzeuge. Allerdings fehlen dabei Züge für eine S-Bahnlinie nach Elmshorn. Auf einer anderen Strecke sollen die neu gekauften S-Bahnen dagegen schon bald als Regionalzüge fahren. Das sind die Details.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: Zug auf der geplanten S-Bahnlinie S4 mit Ziel Itzehoe/Wrist
Fotomontage: Zug auf der geplanten S-Bahnlinie S4 mit Ziel Itzehoe/Wrist
Foto: Christian Hinkelmann

Hamburg will die S-Bahn-Flotte deutlich vergrößern und 64 weitere Fahrzeuge der neuen Baureihe 490 bestellen. Damit sollen einerseits auf den bestehenden Linien mehr Kapazitäten geschaffen werden und andererseits genügend Fahrzeuge für die zukünftigen S-Bahn-Strecken nach Bad Oldesloe (S4 Ost) und Kaltenkirchen (S21) geordert werden.

Das kündigte die Hamburger Verkehrsbehörde gestern an. Was die Behörde dabei allerdings verschwieg: Viele der neu bestellten Züge werden voraussichtlich anderthalb bis vier Jahre lang ungenutzt herumstehen, weil sie zu früh geliefert werden. Und: Mit der jetzt angekündigten Neubestellung rückt eine seit Jahrzehnten diskutierte neue S-Bahnlinie nach Elmshorn (S4 West) in weite Ferne und wird nicht vor 2033 kommen. Das haben NAHVERKEHR HAMBURG-Recherchen ergeben.

Demnach hat der Hamburger Senat jetzt entschieden, erst einmal keine Fahrzeuge zu kaufen, die für einen S-Bahn-Betrieb nach Elmshorn nötig wären. Erst in über zehn Jahren, wenn langsam der Ersatz der heutigen S-Bahn-Baureihe 474 aus den 1990er Jahren ansteht, sollen die entsprechenden Züge für eine Elmshorner S-Bahn mitbestellt werden.

Das geht – eher beiläufig – aus einem aktuellen Antrag des rot-grünen Senats an die Hamburgische Bürgerschaft hervor (siehe hier). Darin heißt es: „Die für die westliche Verlängerung der S4 von Altona in Richtung Elmshorn – Wrist – Itzehoe benötigten Fahrzeuge werden zeitgerecht mit dem Ersatzbedarf für die Baureihe BR 474 beschafft werden“.

Züge für Elmshorner Strecke frühestens 2033 möglich

Hi…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Symbolbild: Bauarbeiten im Hamburger U-Bahn-Netz.

Sommer-Baustellen im HVV: Sperrungen und Ausfälle auf 24 Bahnlinien

So viele Bauarbeiten gleichzeitig gab es lange nicht im HVV. Auf 24 Bahnlinien in Hamburg und Umland fahren in den kommenden Wochen weniger oder gar keine Züge. Lesen Sie hier, was wann wo bis Anfang September gesperrt ist und was Sie bei Ihrer Routenplanung im HVV beachten sollten.

AKN-Chef Matthias Meyer spricht im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview über die aktuelle Ausfallserie und mögliche Bauverzögerungen bei der S-Bahn nach Kaltenkirchen.

AKN-Ausfälle: stabiler Betrieb erst in einem Jahr

AKN-Chef Matthias Meyer im Interview über die vielen Ausfälle, wie der Betrieb wieder stabiler werden soll, mit welchem Strategie-Schwenk die AKN ihre Zukunft sichern will und warum es Verzögerungen beim Bau der S-Bahn nach Kaltenkirchen gibt.

Die HVV-App an einem U-Bahnhof in Hamburg.

Der App-Dschungel des HVV: Holzweg oder richtige Lösung?

Sechs verschiedene Apps bietet der HVV inzwischen an. Für fast jeden Bedarf eine eigene. Trotzdem fehlen darin bis heute teils wichtige Funktionen, die in anderen Städten längst Standard und bei Fahrgästen sehr beliebt sind. Und sind so viele Apps überhaupt der richtige Weg?

11 Antworten auf „Exklusiv: S-Bahn nach Elmshorn kommt frühestens im nächsten Jahrzehnt“

Laut Buchholz vom September 2022 soll die S4 auf neuen Gleisen bis Elmshorn fahren. Darüber hinaus fährt weiterhin die Regionalbahn dann zweimal die Stunde zum Hauptbahnhof über Altona (neu). Ab 2022 sollen vereinzelt Dostos eingesetzt werden (ausgeliehen vom Netz Ost) ab 2027 im neuen Verkehrsvertrag dann ausschließlich. https://wimikiel.com/2020/09/02/bahnstrecke-hamburg-elmshorn-ende-nachsten-jahres-kommen-die-ersten-doppelstock-wagen/

Züge können nie zuviel sein, denn eine Sicherheitsreserve ist immer gut. Außerdem werden ja nicht immer die gleichen Fahrzeuge abgestellt, wenn weniger benötigt werden, sondern der Einsatz rotiert. Ich sehe darin überhaupt kein Problem.
Interessant wäre, ob im Zusammenhang mit der HVV-Erweiterung nun doch die S4 über Elmshorn hinaus fahren wird. Ist da schon etwas bekannt?

Schade, dass die Stadt die allerletzte Chance verstreichen lässt, die Züge auf den dann ja sehr langen Strecken mit Toiletten auszustatten. Das ist ein nicht zu unterschätzender Komfortverlust (mit dem Auto ist es egal, ob ich fünf Minuten später fahre. Die Bahn z.B. nach Stade muss ich bekommen, wenn ich keine Stunde später ankommen will. Da ist der Blasendruck dem Fahrplan egal).

Wieso eigentlich eine S-Bahn nach Elmshorn? Eine Straßenbahn wäre ja billiger und damit in allen Belangen besser. Zudem kann sie alle 200 Meter halten und somit die Zeit für Fußgänger reduzieren. Bei einer Geschwindigkeit von im Schnitt 19 km/h (Beispiel Ostberlin) wären das nur zwei Stunden von Elmshorn nach Hamburg Hbf. Höhere Geschwindigkeiten verträgt der Mensch doch eh nicht. Das wusste man schon vor 150 Jahren, aber die heutigen Planer haben ja alle keine Ahnung. Prellbock, bitte übernehmen!

Ach, ich glaube auf der Streck zwischen Elmshorn und Hamburg halten sich die Fußgänger in Grenzen – daher die Straßenbahn lieber in die Stadt – bevorzugt auf die die Buslinie 5, damit auch der Lokstedter in den Genuß kommt ^-^.

„ich glaube auf der Streck zwischen Elmshorn und Hamburg halten sich die Fußgänger in Grenzen“

Ach hör doch auf Du! Das wären im Zweifel ja Fakten gegen die eierlegende Wollmilchsau und das haben wir Trampisten gar nicht gerne.

„bevorzugt auf die die Buslinie 5“

https://i.imgur.com/mxryLgS.jpeg

😉

Tja, also ich würde da sagen, die Züge sind nicht zu früh da, sondern die Strecken zu spät fertig. Aber besser so als andersrum. Ich hoffe nur, sie werden auch noch fertig. Zumindest bei der S21 nach Kaltenkirchen glaube ich fast eher nicht mehr dran, obwohl das ja noch ein einfacheres Vorhaben im Vergleich zur S4 ist. Manchmal ist es echt unglaublich, wie viel Wasser die Elbe runterfließt, bis so ein Umbau/Ausbau fertig geplant ist. Was mich grade wirklich erstaunt, ist die zeitliche Befristung der Zulassung. Es wird ja immer als Selbstverständlichkeit erwähnt. Ist sowas aber wirklich nötig? Sind die Züge nach 7 Jahren dann so alt und so aus der Zeit gefallen, dass sie nicht mehr zugelassen werden können? Ich meine der 474 wurde doch auch über 10 Jahre fröhlich auf die Gleise gebracht. Und bei der HHA war es mit dem DT4 doch noch länger, oder irre ich mich da?

Das Normenfreezing ist auf 7 Jahre festgelegt. Danach gilt die aktuelle Normung.

Beim DT4 konnte man sich entweder anders einigen – oder die Normung hat sich nicht nennenswert geändert. Die BOStrab ist oft auch weniger anstrengend.

Das ist wieder typisch Verkehrspolitik a lá Rot/Grün. Der Fokus wird darauf gelegt, unwirtschaftliche (U5) oder verkehrlich überflüssige Projekte(Bahnhofsverlegung zu Diebsteich) zu realisieren, anstatt sich auf das Notwendige, Finanzierbare und Machbare zu konzentrieren. Jetzt soll die Autobahn A23 nach Elmshorn bis 2029 auaf 6 Spuren ausgebaut werden, die dringend notwendige Erweiterung der Bahn soll dann erst 2033 (who knows)einige sagen sogar erst 2040 in Betrieb gehen.
Und eines wird auch noch verschwiegen. Für die S-Bahn nach Elmshorn, (interessanterweise wird die S32 nach Lurup/osdorf/Schenefeld erst gar nicht erwähnt) müsste der Bahnhof Diebsteich zu einem S-Bahn-Drehkreiuz im Hamburger Westen mit 4 Gleisen ausgebaut werden. Die DB-Pläne sehen aber nur 2 S-Bahn-Gleise vor. Also wird das alles nicht funktionieren.
Einen weiteren Pferdefuß hat die S-Bahnbestellung. Alle Fahrzeuge sind 2-System-Fahrzeuge, aber nur für einen geringeren Teil der Strecfken werden die gebraucht. Also wird bei vielen Fahrten nutzlos ein tonnenschwerer Trafo mit herumgeschleppt, was die höhere Energieeffizienz der Fahrzeuge wieder zu nichte macht. Sinnvolle Verkehrsplanung sieht anders aus. Um nicht missverstanden zu werden, generell ist gegen die Beschaffung neuer S-Bahnhzüge nichts einzuwenden, aber sie sollte zur Streckenausbauplanung passen, und da hakt es an allen Ecken und Enden, nicht zuletzt an der Finanzierung, weil bei der Realisierung der U5 für den S-Bahn-Ausbau kein Geld mehr übrig bleibt.

Zuviele Fahrzeuge ist zumindestens für die Fahrgäste kein Problem.
Der vorzeitige Einsatz auf Regionalbahnstrecken ist durchaus nicht ungewöhnlich. Bei den reinen Wechselstrombetrieben wie München wurde es auch schon ca. 2 Jahre im voraus so gehandhabt. Die Fahrzeuge müssen ja auch angesammelt werden bevor ein Netz oder nur eine Linie umgestellt wird und müssen sonst herumstehen.
Die S21 muß dann ja auch für die nach Kaltenkirchen verschwenkten Kurse auf Zweisystemfahrzeuge umgestellt werden und die freiwerdenden Einsystemfahrzeuge können dann auf anderen Linien (nur noch S1, S11, S2 und S31 und die neue S32) für Verdichtungen eingesetzt werden. Es war also nötig alle Fahrzeuge als Zweisystemfahrzeuge nachzubestellen.

Zu viele Bahnen sind ja schon mal besser als zu wenig 🙂

Aber werden manche der neuen Fahrzeuge nicht auch für die S32 benötigt oder wird die nicht mit der neuesten Baureihe befahren werden?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert