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Hamburger Elektrobusse im Praxistest: Das sind die bisherigen Erfahrungen

Rund 90 elektrische Linienbusse fahren inzwischen tagtäglich auf Hamburgs Straßen. So zuverlässig läuft der Betrieb, so steht es um das Thema Brandgefahr und diese Vor- und Nachteile sieht ein Fahrer.
Martina Kalweit
Foto: Honorarpflichtig

Angeblich gleiten sie mehr als sie fahren und sie sind der neue Stolz von Hochbahn und den Verkehrsbetrieben Hamburg Holstein (VHH): Die erst vor drei Wochen präsentierten nagelneuen Elektro-Gelenkbusse von Daimler, die auf den Typennamen „E-Citaro“ hören. Inzwischen sind die ersten Fahrzeuge im rauen HVV-Alltag auf Strecke. Es werden nicht die letzten sein. 

Die E-Bus-Flotte wächst: Im vergangenen Jahr hatte die Hamburger Hochbahn 36 Elektro- und zwei Wasserstoffbusse im Einsatz, inzwischen sind 40 E-Busse unterwegs und bis Ende des Jahres soll die Flotte noch einmal durch 43 Solo-Batteriebusse und 17 E-Gelenkbusse ergänzt werden. Langfristig hat die Hochbahn sogar den Zuschlag für die Beschaffung von bis zu 520 emissionsfreien Bussen bis 2025 erteilt. Emissionsfrei, erklärt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum, steht dabei für den Antrieb durch Batterie oder Brennstoffzelle oder einer Kombinationen von beidem (siehe hier).

Bei der VHH fuhren im vergangenen Jahr 22 E-Busse, Brennstoffzellenbusse wurden keine angeschafft. „Die Entwicklung von Fahrzeugen dieser Antriebsart haben wird durchaus im Auge, ziehen die Anschaffung aber erst ab 2026/27 in Betracht“, so VHH-Sprecher Stefan Genz auf Nachfrage von NAHVERKEHR HAMBURG. 

Aktuell sind bei der VHH 37 Solo-E-Busse und zwei E-Midibusse im Einsatz. 17 E-Gelenkbusse gehen gerade sukzessive in den Betrieb. Bis Jahresende soll die Zahl  mit der Lieferung von 14 weiteren Gelenk- und 18 Solobussen auf 88 Fahrzeuge ansteigen. Außerdem sind für die VHH 10 Hybridbusse mit einem Euro 6-Dieselmotor auf Strecke.

Bund fördert Hamburger E-Busse mit Geld

Mit dem Anstieg von 60 E-Bussen (2020) auf knapp 200 (Ende 2021) folgen die Hamburger Verkehrsbetriebe dem politischen Willen des Senats, des Bunds und der EU-Kommission. Die unterscheidet in ihrer „Clean Vehicle Directive“ zwischen emissionsfreien und emissionsarmen Fahrzeugen. Zwischen August 2021 und Ende 2025 sollen 22,5 Prozent aller neuen Linienbusse emissionsfrei, weitere 22,5 Prozent „sauber“ sein, also über Plug-in-Hybrid-Antriebe verfügen oder mit synthetischen und paraffinhal…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Martina Kalweit arbeitet als freie Journalistin in Reinbek. Zuvor pendelte sie jahrelang in ihre Stammredaktion am Hamburger Hafen. Mit allen mobilen Angeboten vertraut, ist ihr der E-Roller heute am liebsten. Martina Kalweit schreibt für NAHVERKEHR HAMBURG und für verschiedene Medien über Film, Fernsehen und das Kulturleben im Norden.

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4 Antworten auf „Hamburger Elektrobusse im Praxistest: Das sind die bisherigen Erfahrungen“

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Da tut sich ja doch etwas. Auf den Linien bei mir in der Nähe war die Anzahl der E-Busse in der letzten Zeit recht konstant, daher hatte ich eher den Eindruck die Beschaffung sei ins Stocken geraten. Einen MAN-E-Bus habe ich im Bereich Barmbek noch nie gesichtet (wieviele von denen gibt es denn?)

Wie sieht es eigentlich mit den Wasserstoffbussen aus? Ich erinnere mich das Hamburg hier einen zweiten Veruisch starten wollte.

Schade, dass die Verteilung der Elektrobusse bundesweit nur als Grafik / Foto eingestellt wird. So bleibt mir diese Information verborgen. Zumindest ein Link auf eine Textversion wäre toll und hilfreich.

Ganz, ganz toll von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein, dass sie auf der Linie 29 meistens elexity-Busse einsetzen. Nachdem ich vor längerer Zeit am Bahnhof Tonndorf schon ein stimmungsvolles Foto mit dem eCitaro „edith“ machen konnte, stand gestern der neue Elektro-MAN „edgar“ dort. Der wurde natürlich auch gleich von mir fotografiert.
Es ist schon schön, dass eine Gegend wie die meinige, die bezüglich ÖPNV meist „hintendran steht“, auch mal Vorreiter sein darf.
Von den meist alten Diesel-MANs auf den anderen Linien in unserem Stadtteil schweige ich mal lieber. Vielleicht schafft es der Betriebshof W ja auch irgendwann mal zu umweltfreundlichen Fahrzeugen?

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