Drohnen, virtuelle Stadtrundfahrten, selbstfahrende S-Bahnen und Busse: Mit 90 Projekten, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, will Hamburg beim ITS-Weltkongress die Mobilität von Morgen greifbar machen. Mehr als fünf Jahre lang hatte die Stadt auf den Kongress hingearbeitet, der sich hauptsächlich um die digitale Vernetzung des Verkehrs dreht. Mehr als 400 Ausstellerinnen und Aussteller aus der ganzen Welt bringen dafür ihre Ideen in die Hamburger Messehallen. Und mehr als 13.000 Menschen haben sich für diese erste große Messe seit Ausbruch der Corona-Pandemie registriert.
Eigentlich sind das vier markante Zahlen, die ein äußerst spannendes Spektakel rund um das Thema Mobilität mitten in Hamburg versprechen.
Doch so richtig ist der Funken gestern Nachmittag bei der offiziellen Eröffnungszeremonie im frisch renovierten CHH noch nicht übergesprungen. Geschlagene zwei Stunden lang quälte der Veranstalter Ertico das versammelte Fachpublikum mit vielen Worten und wenig Neuigkeiten durch die “Show”. Der Erkenntnisgewinn blieb gering, von Inspiration und Aufbruch war wenig zu spüren.
Wenig Inspiration bei Eröffnungsfeier
Stattdessen viele ältere Funktionäre des Veranstalters auf der Bühne, die sich gegenseitig für Ihre Leistungen auszeichneten und feierten. Dazu Interviews mit den Kongress-Sponsoren und in der Ecke eine Band, die zwischendurch für musikalische Auflockerung sorgen sollte.
Vielleicht mag es daran gelegen haben, dass Hamburg nach anderthalb Jahren Corona-Pause schillernde Großveranstaltungen verlernt hat. Vielleicht war es den Organisatoren aber auch einfach nicht wichtig genug, Begeisterung bei den Besucherinnen und Besuchern zu erzeugen.
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3 Antworten auf „ITS-Kongress eröffnet: Spannende Projekte – langweilige Eröffnungsfeier“
Ich vermute, damit ist gemeint, dass die vier Einheiten 4046-4048 und 4051 im ATO/ETCS-Betrieb auf dem dafür ausgerüsteten Streckenabschnitt Berliner Tor – Bergedorf fahren und auf den restlichen Abschnitten mit herkömmlicher Steuerung durch den Triebfahrzeugführer. Natürlich werden diese Fahrzeuge dann als zwei “Pärchen” verkehren und nicht mit anderen der BR 474 gekoppelt.
Einen ausführlichen Text gibt es hier: https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/28362-hamburg-db-und-siemens-praesentieren-ersten-automatisch-fahrenden-zug.html
“Ab Dezember sollen die vier speziell ausgerüsteten S-Bahn-Züge im ganz normalen Fahrgastbetrieb zwischen der Hamburger Innenstadt und Bergedorf fahren.”
Was heißt ab “Innenstadt”? Ab Hauptbahnhof? Dann wird das ein Verkehrshindernis. Oder als S2 ab Altona?
Also ich finde das Thema der automatischen S-Bahn wirklich interessant. So aber, wie es in den letzten Tagen in den Medien beschrieben wurde, löst es schon Fremdscham aus. Es wird ständig von “Weltneuheit” oder “Weltpremiere” gesprochen, da der Zug ja nun automatisch fahren kann. Sowas gibt es doch grundsätzlich seit Jahren und es würde viel Platz brauchen, um alle bereits existierenden Systeme zu nennen. Bei sowas wird mir die Enge “Partnerschaft” zwischen den Hamburger Medien und dem Senat deutlich, die ja im Zuge der Olympiabewerbung schon sehr ausgebaut wurde.