Kellinghusen fordert grünes Licht für Bahn-Reaktivierung

Nachdem Schleswig-Holstein angekündigt hat, jährlich 30 Millionen Euro zusätzlich in den Nahverkehr zu investieren, fordert Kellinghusen einen schnellen Wiederaufbau seines Bahn-Anschlusses.
Christian Hinkelmann
Stillgelegte Bahnstrecke in Kellinghusen in Schleswig-Holstein
Stillgelegte Bahnstrecke in Kellinghusen in Schleswig-Holstein
Foto: Christian Hinkelmann

“Meine Forderung an Herrn Wirtschafts- und Verkehrsminister Meyer ist, dass jetzt die Weichen auf Grün gestellt werden und Kellinghusen den versprochenen Bahnanschluss erhält”, so Kellingusens Bürgermeister Axel Pietsch zu NahverkehrHAMBURG.

Die Kleinstadt wartet seit Jahren auf eine Entscheidung des Landes, die rund 2,5 Kilometer lange Bahnstrecke nach Wrist, die in den 70er Jahren erst stillgelegt und 1996 komplett demontiert wurde, wieder aufzubauen.

Vor vier Jahren hatte das Land erstmals konkrete Pläne für dieses Projekt vorgestellt und eine Direktverbindung von Kellinghusen bis nach Hamburg in Aussicht gestellt. Dafür sollen die Züge der Nordbahn, die derzeit in Wrist enden und dort 50 Minuten Wartezeit haben, nach Kellinghusen weiterfahren. Eine Potentialanalyse aus dem vergangenen Jahr rechnet mit täglich 400 Fahrgästen. Kostenpunkt: Sieben bis acht Millionen Euro.

Die Zustimmung in Kellinghusen war damals groß und es wurden mehrere Gutachten erstellt. Doch dann schob das Land das Projekt wegen Geldmangels auf die Warteliste – bis heute.

“Wir warten immer noch auf die Entscheidung des Verkehrsministers zur Reaktivierung der Bahnstrecke Kellinghusen-Wrist”, so Pietsch. “Große Teile der Bevölkerung stehen hinter dem Projekt. In öffentlichen Veranstaltungen wird nach der Umsetzung gefragt und viele junge Leute in Ausbildung oder Studium fordern die direkte Verbindung nach Hamburg.” Der Bürgermeister hofft, dass Kellinghusen …

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Der ehemalige Moia-Manager Robert Henrich (li) wird neuer Hochbahn-Chef und löst zum Jahreswechsel seinen Vorgänger Henrik Falk (re) ab.

Ex-Moia-Manager wird neuer Hochbahn-Chef

Robert Henrich wird neuer Vorstandsvorsitzender bei der Hochbahn und löst zum Jahreswechsel seinen Vorgänger Henrik Falk ab. Henrich kennt sich im Hamburger Mobilitätsmarkt gut aus. Einen U-Bahn-Betrieb hat er aber noch nie geleitet. Das sind seine Pläne.

Wenn die Hochbahn eine neue Buslinie plant, laufen bei ihm die Fäden zusammen: Christoph Jenner, Leiter der Angebotsplanung für den Hamburg-Takt.

Wie entstehen eigentlich neue Buslinien in Hamburg?

Hochbahn-Verkehrsplaner Christoph Jenner gibt im Interview Einblicke, wie die Ideen für neue Buslinien in Hamburg geboren werden, wie nach weißen Flecken im HVV-Netz gesucht wird, warum die Planung bis zur ersten Fahrt meist mehr als ein Jahr dauert und wieso bei der neuen Linie 113 zwischen Eimsbüttel und Elbstrand einfach alles gepasst hat.

Straßenbahn in Nizza (Frankreich) an der Universität

Comeback der Straßenbahn? Was damit in Hamburg möglich wäre

Soll Hamburg wieder eine Straßenbahn bekommen? Und wenn ja, was für eine? Stadtbahnen können mittlerweile auch auf Eisenbahnstrecken fahren oder sind fast wie U-Bahnen unterwegs. Und auch an vollautomatischen Straßenbahnen wird in Deutschland bereits gearbeitet. Ein Überblick, was Hamburg von solchen Systemen lernen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert