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Praxistest: So sind die neuen E-Scooter zum Leihen in Hamburg

Seit dem vergangenen Wochenende stehen in Hamburg die ersten E-Scooter zum Mieten. Drei Anbieter sind in der Hansestadt vertreten. Was kosten sie? Wie hoch ist der Fahrspaß? Und wie sicher sind die Roller? Wir haben den Praxistest gemacht.
Christian Hinkelmann
Intermodalität: Zwei E-Scooter-Fahrer stehen an einer Ampel in Hamburg-EImsbüttel. Im Hintergrund ein Bus des Ridesharing-Anbieters Moia
Intermodalität: Zwei E-Scooter-Fahrer stehen an einer Ampel in Hamburg-EImsbüttel. Im Hintergrund ein Bus des Ridesharing-Anbieters Moia

Seit dem vergangenen Wochenende stehen sie in Hamburg: Die ersten Elektro-Tretroller zum Mieten; die neuen kleinen Flitzer, die seit Wochen Gemüter erhitzen: Nützliche Ergänzung im Stadtverkehr oder hochgefährlicher Hype?

Drei Anbieter haben am vergangenen Wochenende ihre ersten Leihroller in der Hansestadt aufgestellt: Die deutschen Startups „Tier“ und „Circ“, sowie das US-Unternehmen „Lime“. Insgesamt rund 300 E-Scooter, wie eine NahverkehrHAMBURG-Stichprobe am Sonntagvormittag ergab – Tendenz steigend.

Meist standen die neuen E-Roller in kleinen Grüppchen an exponierten Orten aufgestellt – zum Beispiel auf dem Gänsemarkt und am Dammtor – und wurden von neugierigen Menschen immer wieder begutachtet.

Praxistest: Was taugen die neuen E-Scooter in Hamburg?

Doch was taugen die neuen kleinen Flitzer? Wie teuer ist die Miete? Und wie sieht es mit der Sicherheit aus? NahverkehrHAMBURG-Redakteur Christian Hinkelmann hat den Praxistest gemacht und am vergangenen Samstagmittag alle drei in Hamburg vertretenen E-Scooter-Verleiher getestet.

Samstag, 12.45 Uhr: Ich beschließe, zuerst die E-Scooter des amerikanischen Anbieters „Lime“ zu testen. Dafür muss ich auf meinem Smartphone deren App herunterladen und einen Account anlegen. Praktisch: Als Zahlungsmethode kann ich sowohl Kreditkarten, Paypal als auch Apple Pay angeben. Allerdings reicht die Angabe meiner Zahlungsdaten nicht: „Lime“ will noch vor meiner ersten Fahrt Geld sehen. Ich soll mindestens 5 US-Dollar vorab zahlen und als Guth…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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16 Antworten auf „Praxistest: So sind die neuen E-Scooter zum Leihen in Hamburg“

Danke für den ausführlichen Artikel! Der Einzige übrigens, der auf die Bezahlmöglichkeiten von Hamburger Mietrollern eingeht. Autobild schreibt online:“Die meisten Anbieter akzeptieren Kreditkarte oder Lastschrift“. PCwelt schreibt: „Die meisten akzeptieren nur Kreditkarte, manche auch Lastschrift“. PCwelt und Autobild machen sich jedoch nicht die Mühe aufzuführen, welche Anbieter das Lastschriftverfahren akzeptieren. Tatsächlich habe ich alle Apps von Hamburger Mietrollern heruntergeladen und alle (bis auf den amerikanischen Anbieter Lime, der wie in diesem Artikel beschrieben auch Paypal akzeptiert, allerdings auch die Handynummer verlangt- wie andere auch) bot keines der Unternehmen das Lastschriftverfahren an.

Vielen Dank für das Lob 🙂 Tatsächlich ist uns weder bei Lime, noch bei Circ und Tier eine Möglichkeit aufgefallen, per Lastschrift zu zahlen.

Also Tretroller gab es ja schon länger, und sie wurden als Verkehrsmittel praktisch nicht benutzt weil sie gegenüber der Konkurenz (Zu-Fuss-Gehen, Rad, ÖPNV, Auto) keien Vorteile hatten.
Die Frage ist also ob die neuen mitbaren E-Scooter so viel besser sind? Der elektrische Antrieb ansich mag ‚Mega wow‘ zu sein, aber reicht dass alleine? Werden sich jetzt viele Leute E-Roller zulegen und diese dann anstelle von Zu-Fuss-Gehen, (E-)Rad, ÖPNV, Auto benutzen? Als Zubringer zu Schnellbahnen haben sie einige Vorteile gegenüber zum Zu-Fuss-Gehen (schneller), Rad (kann einfacher mitgenommen werden) und Bus (schneller). Aber viele Nachteile bleiben: unbequemer als Radfahren, muss (bei eigenem E-Roller) rumgeschlept werden, beim Einkaufen/Tragen von anderen Gegenständen weniger praktisch, Wetter, bei Nutzung anstelle von Bahn oder Auto niedrigere Reisegeschwindigkeit – und in Hamburg natürlich auch mangelde sichere Straßen.
Oder sind E-Treter nur als Mietfahrzeuge zukunftsfähig? Dann dürften die ganzen Vor- und Nachteile von Uber, Moia, Stadtrad, usw, gelten. Und das problem ist hier dass bisher keines dieser Systeme gezeigt hat wie es ökunomisch funktioniert…

So toll es ist, innerhalb der City ein vielfältiges Angebot zu haben, so unübersichtlich ist dieses Angebot leider.

Mit Sixt, Car2Go, Miles und DriveNow, Line, Tier und Circ, sowie Moia habe ich neben dem HVV und dem Stadtrad also nur 10 Möglichkeiten, von A nach B zu kommen – und leider auch 10 Apps, in denen ich checken muss, ob sich gerade ein Fahrzeug in der Nähe befindet, ob mein Ziel im Geschäftsgebiet liegt, was die Kosten sind usw.

Hier fehlt eine App, in der alle Angebote gebündelt werden.

Ältere Menschen, die nicht Smartphone-affin sind, schauen in die Röhre, und alle Hamburger außerhalb des Ring 2 bei den meisten Angeboten ebenfalls – von den Orten an Rand Hamburgs erst Recht nicht zu sprechen.

Ob das nun die Lösung für die Mobilitätsprobleme ist?

Das stimmt natürlich. Aber solche Apps lösen auch nicht alle Probleme: Gebe ich meine Login-Daten von Car2Go und Co. dort ein, verstoße ich oft gegen die AGBs der Anbieter; das Geschäftsgebiet der einzelnen Firmen wird nicht angezeigt, davon abgesehen, dass solche Apps nur einen Teil der Anbieter integrieren können.
Und jemand, der in Rahlstedt oder Ahrensburg wohnt, wird in absehbarer Zeit kaum eines dieser Angebote in Anspruch nehmen können.

Naja, von den Leuten im Bezirk Wandsbek weiß man ja, dass sie Verbesserungen (U-Bahn-Ampel) generell ablehnen. Da würde ich als Dienstleister auch einen großen Bogen drum machen.

Schön wäre es auch schon, wenn die Scooter-Anbieter eine Plattform hätten, zumal sie sich preislich nicht wenig nehmen. Und da muss ich sagen: ganz schön teuer. Ist man schnell bei 50 oder mehr Cent pro Kilometer, ist man schon auf einer Preisebene mit dem ineffizienten eigenen Pkw.

Interessant wird es dann, wie viele Hamburger sich einen eigenen Scooter kaufen; ob für den Kofferraum, ÖPNV oder den gesamten Arbeitsweg. Ich selbst werde aber die Tage auch mal ausprobieren, wie so das Fahrgefühl auf den Dingern ist. Ein Ersatz für mein E-Rad wäre es aber so oder so nicht.

Man gibt seine Logindaten nicht bei Urbi ein, sondern wird in die jeweilige App des Anbieters geleitet.

Geschäftsgebiete: Wenn man ein Fahrziel angibt, werden nur die Anbieter angezeigt, in deren Geschäftsgebiet das Fahrziel liegt, alles andere würde keinen Sinn ergeben. Reisedauer und Kosten aller Anbieter werden übersichtlich im Vergleich angezeigt.

Kann man in Urbi sehen, ob die Bahn/der Bus verspätet ist? Das bekommt ja noch nicht mal die S-Bahn verlässlich hin.
Irgendwo hört es auf mit der Bündelung der ganzen Angebote.

Auch wenn noch viele Fehlen ist Switchh die Lösung der Wahl für Hamburg. Und die App der Wahl ist dann die HVV-App, in der man Cambio, car2go, DriveNow, Europcar, StadtRad, TaxiHH zusammen hat. Zwar braucht man fürs echte Buchen noch die Apps der Anbieter, aber zumindest Standorte kann man sehen. Und hoffentlich kommen noch weitere Anbieter ins Boot.

Das traurige daran ist, das die Nachhaltigkeit leider vergessen wird. Ich finde die selbst eine spannende Sache.

Ich hatte mal gelesen als ich in Wien war, dass die Roller dort ( die in der Kernzone zu duzende an allen Ecken stehen), mit einer Lebensdauer von 4 bis 6 Wochen gerechnet wird eh die dann auf den Müll landen.

Dann werden die Roller zwar 1400 bis 1600 km runter haben aber ich mag mir diese Verschwendung mal der Anzahl der Roller gar nicht vorstellen, alleine die Umweltbelastung durch die Akkus. Ein Stadtrad schafft da bestimmt mehr und ist Umweltverträglicher zu entsorgen.

https://www.welt.de/wissenschaft/article193547157/Umweltfreundliche-Elektroroller-So-eindeutig-ist-das-nicht.html

Da Sie den „Fußabdruck“ angesprochen haben: Wie sieht es denn mit dem Laden der Fahrzeuge aus? In einem TV-Beitrag wurde davon gesprochen, dass Nachts alle Roller eingesammelt werden, gemeinsam geladen und wieder verteilt werden. Mit was für Servicefahrzeugen werden hier was für Strecken zurückgelegt? Beim Strom gehe ich mal von Ökostrom aus, alles andere wäre ja geschäftsschädigend heutzutage 🙂

Mitnichten. Habe das mal recherchiert, scheinbar lässt man seine Flotten von sog. „Rangern“ laden: Privatpersonen sammeln leere Akkus ein und laden die dann zu Hause auf. Mit was immer da so am Start ist. Ökostrom bei allen Anbietern: Fehlanzeige. Aber mit „sauberer Mobilität“ werben. Zum Kotzen eigentlich.

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