Der Hamburger Senat hat am Dienstag eine neue Strategie zur Digitalisierung des Verkehrs beschlossen. Darin geht es beispielsweise um automatisch fahrende U- und S-Bahnen, Bürokratieabbau und neue Vorrangschaltungen an Ampeln.
Damit soll die Mobilität in Hamburg einfacher, komfortabler und schneller werden, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) bei der Vorstellung des Plans im Rathaus. Außerdem sagte er erstmals, in welchem Gebiet in Hamburg bald die ersten selbstfahrenden Shuttles Fahrgäste mitnehmen sollen.
Was steht in dieser Strategie genau drin? Was davon ist wirklich neu? Wozu dient der Plan? Und welche interessanten Details verstecken sich darin? NAHVERKEHR HAMBURG gibt einen schnellen Überblick.
Das steht drin in der Digital-Strategie
Die „Strategie Digitale Mobilität“ ist laut Verkehrssenator Tjarks einer von drei Bausteinen auf dem Weg zur Mobilitätswende in Hamburg. Die anderen Bausteine sind der Verkehrsentwicklungsplan, den der Senat vor einigen Monaten vorgestellt hatte und eine Strategie für den Rad- und Fußverkehr.
Alle drei Strategien leiten sich laut Tjarks aus dem rot-grünen Koalitionsvertrag von 2020 ab. Es sind im Grunde nur neue Gefäße, in dem viele altbekannte Einzelprojekte strukturiert zusammengebunden werden. So ist es auch bei der neuen Dig…
7 Antworten auf „So soll die Mobilität in Hamburg digitaler werden“
Herr Tjarks hat offensichtlich nur in der Vorwahlkampfzeit gute Stimmung für seine insgesamt verfehlte Verkehrspolitik machen wollen…
Die Digitalisierungsvisionen des Verkehrssenators sind ja ganz nett, damit kann man sich auf internationalen Konferenzen gut präsentieren, denn dort kennen die Teilnehmer nicht die Relitäten im Hamburger ÖPNV. Dieser ist gekennzeichnt durch ausfallende oder überfüllte Busse, Hafenfähren, S-Bahnen. Und kein Fahrzeug/Zug/Waggon oder Bahnhof lässt sich digital reinigen, keine kaputte Glühlampe digital austauschen, dafür braucht es Menschen, motivierte Menschen und keine neue Computer-App, die wieder viele der ÖPNV-Nutzer ausschließt, weil sie entweder ihr Handy nicht dabei haben, sich kein neues leisten können oder wollen. Alle reden von Barrriefreiheit, aber mit der Digitalisierungsstrategie werden neue digitale Zugangsbarrieren aufgebaut. Und verdienen an dem Digitalkram tun nur die US-Datenkraken und andere Großkonzerne für die Digitale Leittechnik. Die 800 Mio. Euro, die in die Digitalsierung der S-Bahn fließen, wäre besser investiert in der beschleunigten Sanierung der S-Bahnhöfe, Herstellung einer vollständigen Barrierefreiheit und der Schaffung von mindestens zwei Ausgängen pro S-Bahn-Station. Alles kleinteilige Maßnahmen, die aber für die Fahrgäste und die Verkehrswende einen höheren Nutzen hätten, als die jetzt vorgestellten Projekte, die wenn überhaupt erst in jahren umgesetzt werden können. Ganz nebenbei, eine Vorragnschaltung von Ampeln für den ÖPNV gibt es in anderen Städten und Lädnern schon seit Jahrzehnten, diese ist allerdings in Hamburg nie richtig vorangekommen. Und wo ich den Eisnatz moderner Computertechnik gelten lasse, da findet sie nicht statt. In Groningen /NL gibt es z.B. schon seit Jahren eine Ampelvorranggschafltung für Radfahrer bei Regen, damit die nicht unnötig lange an den Ampeln warten müssen. Aber einen so menschenfreundlichen Einsatz moderner Technik sucht man in Hamburg vergebens.
aber Herr Jung: Sie als alter Investmentbanker waren in den neunziger Jahren doch im Vorreiterbereich der Digitalisierung tätig. Ohne digitale Systeme würden z.b. an der Börse heutzutage nichts mehr laufen bzw. Börsenmakler immer noch rumschreiend in den Hallen herum agieren. Und außerdem: gerade mit einer modernen IT kann man doch erst Effizienzen freimachen, die es ermöglichen, zb. pünktlich zu operieren. Die klassische Physik ist das Eine, die automatisierte Steuerung aber eben genauso wichtig. Übrigens: Ich hoffe ja nicht, daß in Hamburg noch irgendwo Glühbirnen herumhängen. Da gibt es wesentlich bessere und langlebige Beleuchtungssysteme. Un psychologisch ist es für Kunden schon interessant zu sehen, wie weit der Bus noch von der Bushaltestelle entfernt ist.
Zu den Kosten: Suggerieren Sie nicht daß andere Dinge, die auch wichtig sind, aus Kostengründen nicht vorangetrieben werden. Zum Beispiel: Der Bau einer Stadtbahn zb. durch Ottensen scheitert nicht am Geld, sondern daran, daß die Politik bei der Verkehrspolitik noch nicht ganz den Verstand verloren hat.
Ich kann schon ahnen, wer hier gleich wieder einen Post dagegen schreibt…
Jo, bingo!
Und gestern habe ich gelernt, dass – egal was sie macht oder nicht macht – die HADAG sowieso dem Untergang geweiht ist. 😱🙈
Man darf gespannt sein, wie diese Ziele erreicht werden.
Beispiel Ampel-Vorrang-Schaltung:
Laut Abendblatt können im Jahr 2024 von den verbliebenen 34 Bettelampeln in Hamburg gerade mal 14 umprogrammiert werden. Und im Rahmen der mit viel Getöse angekündigten Busbeschleunigung sind auch gerade mal ca. 150 Ampeln in 13 Jahren angepasst worden.
Und nun will der Verkehrssenator im Schnitt 100 Ampeln pro Jahr (!) mit neuer Technik und Vorrangschaltung umbauen lassen?
Klingt erstmal nach für Hamburg utopischen Zielen, die womöglich irgendwann heimlich, still und leise wieder kassiert werden…
Und dabei bringt eine Ampelbevorrechtung wirklich etwas. Das merke ich ganz eindeutig auf der Linie 9 zwischen Wendemuthstraße und Kurfürstenstraße. Klar gibt es auch Situationen, in denen es mal nicht mehr hinhaut (Staus z.B.), aber meistens doch.
Nur leider sieht es wohl doch so aus, als ob das Anmeldeampel-Projekt auf der 9 schon wieder „verendet“ ist, zumindest, wenn ich eine entsprechende „offizielle“ Kartendarstellung richtig interpretiere. Und dabei wäre es wirklich wichtig, folgende noralgische Punkte in die Ampelbevorrechtung einzubeziehen: Ein-/Ausfahrt ZOB Wandsbek Markt, die Kreuzungen Wandsbeker Allee, Ölmühlenweg, Tonndorfer Hauptstraße, Sonnenweg und nochmal Tonndorfer Hauptstraße, und natürlich die besch… Drückampel Nordmarkstraße. Weiter Richtung Rahlstedt kenne ich mich leider nicht so aus, wie es dort mit Wartezeiten an Ampeln aussieht.
Was sagen denn unsere Verkehrspolitiker dazu?