Der HVV und die Verkehrsunternehmen hatten sich akribisch vorbereitet: Für jede einzelne Buslinie, die durch das innere Stadtgebiet führt, wurden die Fahrpläne angepasst und vorzeitige Wendepunkte definiert – doch am Ende reichte das HVV-Fahrplankonzept zum G20-Gipfel bei Weitem nicht aus.
Zu groß waren die tatsächlichen Verkehrsbehinderungen durch Flughafentransfers, Demonstrationen und schwere Krawalle in Altona und rund um das Schanzenviertel.
Dafür konnten die Mitarbeiter und Verantwortlichen in den Verkehrsbetrieben herzlich wenig – sie waren mit vollem Einsatz unterwegs und hielten die Fahrgäste vor Ort und in den Sozialen Netzwerken mit ständigen Statusmeldungen auf dem Laufenden. Ärgerlich war es für die Kunden trotzdem.
Donnerstag: HVV-Plan gerät bereits am ersten Tag ins Wanken
Bereits am vergangenen Donnerstagnachmittag, also noch vor Beginn des G20-Gipfels, geriet das ursprüngliche HVV-Verkehrskonzept ins Wanken. Die Polizei hatte für die Kolonnenfahrten der G20-Gäste vom Flughafen in die Innenstadt mehrere Stunden lang quasi alle Ausfallstraßen in diesem Korridor dicht gemacht. Die Folge: In Winterhude, Eppendorf und Barmbek ging ab dem Nachmittag nichts mehr. Tausende Autofahrer saßen über Stunden bis in den späten Abend in kilometerlangen Staus fest – und die …
4 Antworten auf „Protokoll: So sehr hat der G20-Gipfel den HVV-Verkehr tatsächlich blockiert“
äh… Modi = Art der Wegenutzung, also zu Fuß, ÖPNV usw.
Modal Split Anteil = Anteil der Wege (Modi) an allen Wegen (zu Fuß, Rad, ÖPNV, MIV, Flugzeug, Sharing), nicht Anteil der Personen an der Bevölkerung. D.h. 81% aller Wege werden nicht mit dem ÖPNV zurückgelegt. Manche legen pro Tag 10 Wege zurück, andere nur drei. Manche nutzen nur zu Fuß und Pkw, andere nur zu Fuß und ÖPNV usw. Wie hoch der Anteil aller Hamburger ist, die den ÖPNV insgesamt (wenn auch ggf. nur gelegentlich) nutzten, kann aus dieser Statistik nicht abgeleitet werden, vielleicht sind es auch 1/3 oder 77%, who knows.
Dafür gibt es bald Platz für einen neuen Busbahnhof direkt in der Schanze 🙂
Vielen Dank für diese Übersicht, die Einzeleindrücke aus dem Westen Hamburgs und aus der Innenstadt in ein Gesamtbild einordnet. Die vollständige Sperrung sämtlicher Hauptstraßen östlich der Achse Hallerstraße – Schlump – Altonaer Straße – Max-Brauer-Allee und die Dauerstaus auf dieser Achse und westlich davon setzen bereits am späten Donnerstagvormittag lange vor den zusätzlichen Behinderungen durch die Ausschreitungen ein. Diese umfassenden und dauerhaften Straßensperrungen waren so keineswegs angekündigt (außerhalb der Sperrzonen „kurzfristige“ Behinderungen durch Schleusungen) und legten das öffentliche Leben für zehntausende Bürgerinnen und Bürger lahm – eine Zumutung, die im Gegensatz zu den Gewaltexzessen vorauszusehen war und all denen Recht gibt, die Hamburg aufgrund seiner Topographie und der Lage der Messe für ungeeignet für eine solche Veranstaltung hielten. War wohl doch etwas mehr als ein Hafengeburtstag, Herr Scholz!