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So weit sind die Bauarbeiten für die neue S-Bahn nach Kaltenkirchen

Fotoreport: So sieht es aktuell auf der S-Bahn-Baustelle zwischen Burgwedel und Ellerau aus, deswegen ist von der geplanten Elektrifizierung noch nichts zu sehen und das sind die aktuellen Zeitpläne für den Oberleitungsbau und die Freigabe eines zweiten Gleises bei Quickborn.
Christian Hinkelmann
Der zweigleisige Ausbau der AKN-Strecke bei Quickborn kommt voran. Die ersten Schwellen für die künftige S-Bahn nach Kaltenkirchen liegen schon.
Der zweigleisige Ausbau der AKN-Strecke bei Quickborn kommt voran. Die ersten Schwellen für die künftige S-Bahn nach Kaltenkirchen liegen schon.
Foto: NAHVERKEHR HAMBURG

Seit genau einem halben Jahr laufen die Bauarbeiten für die zukünftige S-Bahn nach Kaltenkirchen. Es ist eines der größten Bahnprojekte derzeit in Norddeutschlandland und es verspricht für Pendlerinnen und Pendler eine enorme Erleichterung im Vergleich zum heutigen Verkehr mit der AKN: Wer von Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Quickborn und Schnelsen in die Hamburger Innenstadt will, muss dann nicht mehr in Eidelstedt umsteigen, sondern kann bequem durchfahren. Verpasste Anschlusszüge und nervige Warterei bei Wind und Wetter gehören dort dann der Vergangenheit an.

Doch bevor die Hamburger S-Bahnen auf der rund 30 Kilometer langen AKN-Strecke bis nach Kaltenkirchen durchfahren können, sind noch viele Umbauarbeiten nötig: Sämtliche Bahnsteige an den 14 Stationen müssen erhöht und verlängert werden, die Diesel-Strecke muss mit Oberleitungen elektrifiziert werden und an zwei Stellen sollen eingleisige Abschnitte zweigleisig ausgebaut werden. Dazu wurde die AKN-Strecke in vier Abschnitte eingeteilt, die jeweils mehrere Monate lang komplett gesperrt werden. Ende 2025 soll dann alles fertig sein.

Der erste Abschnitt zwischen Burgwedel an der Hamburger Stadtgrenze und Ellerau in Schleswig-Holstein ist seit Mitte Januar dicht. Am kommenden Montag (24.7.) soll ein kleiner Teil davon zwischen Burgwedel und Bönningstedt vorzeitig wieder in Betrieb gehen, weil die Bauarbeiten dort schneller als geplant vorankamen. Der restliche Abschnitt bleibt bis zum 19. August voll gesperrt.

Wie weit sind die Arbeiten an der Strecke inzwischen fortgeschritten? Warum ist in dem gesperrten Abschnitt von der geplanten Oberleitung noch nichts zu sehen und sind die Arbeiten grundsätzlich im Zeitplan? Wir haben bei der AKN nachgefragt. Außerdem zeigen wir Ihnen aktuelle Bilder von der Baustelle, die teilweise von unserem NAHVERKEHR HAMBURG-Abonnenten Bernd Plath stammen (ein herzliches Dankeschön dafür!).

Bahnhof Bönningstedt ist fast fertig

Wer in Bönningstedt das Bahnhofsgelände betritt, könnte denken, dass dort schon längst wieder Züge halten. Der um wenige Zentimeter erhöhte und für die S-Bahn-Züge auf 138 Meter verlängerte Bahnsteig sieht auf den ersten Blick schon richtig fertig aus: Alle Pflasterarbeiten sind abgeschlossen, die Zugzielanzeiger hängen, Fahrkartenautomat und Infovitrinen stehen. Erst beim näheren Hinsehen fallen noch kleine fehlende Details auf – wie Sitzbänke und Mülleimer. Auch sind noch nicht alle Geländer an den Zugängen installiert. Doch das wird bis zur Wiedereröffnung sicher noch erledigt werden.

Auffallend ist dort übrigens der hohe Recycling-Faktor: Das in die Jahre gekommene alte Bahnsteigdach wird weiterverwendet, an den ebenfalls aus Altteilen wiederhergestellten Infovitrinen prangt noch das alte HVV-Logo und an offensichtlich eingelagerten und nun wiederaufgebauten Windschutzelementen ist weiterhin der AKN-Schriftzug zu sehen, …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „So weit sind die Bauarbeiten für die neue S-Bahn nach Kaltenkirchen“

Warum bloß muss diese S-Bahnstrecke aufwendig mit 15kV-Oberleitungen elektrifiziert werden? Eine dritte Schiene mit 1.200 V Gleichstrom, der gängigen Stromspannung bei der S-Bahn, hätte es auch getan, wäre billiger, weniger Landschaftsverschandelnd und man hätte nicht die elende Diskussion über Elektrosmog. So wie das Projekt umgesetzt wurde/wird, ist es kein Wunder, dass sich Anwohner wehren. Die Verwendugn altmodischer Fahrzielanzeiger und nicht der, die heute bei der S-Bahn Hamburg üblich sind, kann man eher unter Skurrilitäten abbuchen. Der Einspareffekt dürfte angesichts der Gesamtbaukosten, über die sich der Artikel leider ausschweigt, gering sein. Aber zum Image der S-Bahn als modernes Verkerhsmittel tragen die veralteten Anzeigetafeln sicher nicht bei. Gespart am falschen Ende!

Seitenschienen dürfen bei Neubauten nur verlegt werden, wenn alle Übergange beseitigt und durch Tunnel bzw. Brücken ersetzt werden. Und ich bin mir nicht sicher, ob wirklich die gesamte Strecke entsprechend ausgebaut werden soll. Außerdem braucht man man bei Seitenschienen mehr Umschaltbauwerke und auch die gibt es nicht umsonst. Unabhängig davon ist diese Strecke derart wichtig für die Infrastruktur in Deutschland, das im Notfall die ICEs und vor allem auch die Güterzüge über die S-Bahnstrecke geleitet werden könn(t)en. Weiterhin soll die S4 nach Kaltenkirchen fahren und wie schon einige duzend Male erläutert, kann die Strecke nach Kaltenkirchen nicht mit Seitenschienen versehen werden.

Ok, wenn ich das richtig verstanden habe, werden dann ab August wieder AKN Fahrzeuge auf dem gerade gesperrten Abschnitt unterwegs sein. Wird dann schon irgendwo ein neues zweites Gleis fertig sein und wird das dann auch von der AKN genutzt werden? Und wie funktioniert das mit den neuen Bahnsteigen? Sind die jetzt nicht zu hoch für die AKN? Gehen dann die Türen überhaupt noch auf? Also ich gehe da mal von aus, aber ich frage mich gerade, wie ich mir das vorstellen muss.

Es ist noch kein zweites Gleis in Betrieb ab dem 20.08.2023. Ich nehme an, als erstes wird im Mai 2024 das zweite Gleis in Eidelstedt in Betrieb gehen und dann ab März 2025 das zweite Gleis zwischen Quickborn und Ellerau.

Die AKN kann in Eidelstedt halten und die Türen gehen auf. Die anderen Bahnsteige werden die gleiche Bahnsteighöhe wie in Eidelstedt erhalten. Wenn ich mich richtig erinnere, werden ab dem 20.08. aber wieder VTA zum Einsatz kommen und die LINT auf die A2 nach Norderstedt wandern.

Die VTA haben eine Fußbodenhöhe, in die man deutlich angenehmer von so hohen Bahnsteigen wie dann zwischen Bönningstedt und Quickborn einsteigen kann, als die LINT.

Sehr schöne Bilderstrecke! Ein Hinweis: das Bild von Haslohs Nordkopf ist erneut Bönningstedt. Ich verstehe die Verwechslung, das passiert selbst der AKN auf ihrer eigenen Website leicht. Es ist jedoch leicht zu erkennen an den Signalstandorten. Bönningstedt hat Zwischensignale direkt am Halteplatz stehen, in Hasloh sind das Ausfahrtssignale, die kurz vorm Bahnübergang stehen. (Und die noch nicht wieder aufgestellt sind, wenn ich das richtig sehe?)
Insbesondere bin ich dankbar aber für die Bilder vom Baufortschritt an den Gleisen. Das lässt wirklich die Frage offen, warum es noch über ein Jahr dauern soll, dass das zweite Gleis in Betrieb gehen soll.

Ich denke nicht, dass sich der Zeitplan für die Eröffnung verzögern wird. Oberleitungsarbeiten war ganz zu Anfang der Planung auch für die Nacht angesetzt, wegen der Vollsperrung wieder rausgenommen. Man wird die Nachtarbeiten wieder einführen. Und den Draht zu ziehen, geht wirklich schnell. 2km Gleis schafft man hier in vier Stunden (Nachtruhe). In Tagesrandlagen, wo ein Gleis gesperrt werden kann, schafft man entsprechend mehr.
Dass man während der Bauausführung auf die Idee kommt, die Standorte zu optimieren, finde ich fast schon fahrlässig. Das ist reichlich spät. Dass es keine Kommunikation gibt, finde ich schwierig. Schleswig-Holsteins Baubehörde ist auch nicht gerade der Inbegriff von Geschwindigkeit. Ich hoffe, dass sie die Genehmigung bis Mai 2024 bekommen, sonst sieht das tatsächlich doch düster aus.
Und Informationen zu diesen Standorten wären wirklich schön.

Das sind doch die gleichen Anzeigen wie die, die bei der S-Bahn benutzt werden, jedenfalls bevor sie durch die neuen LCD-Anzeigen ausgetauscht wurden. Und schlecht waren die jetzt nicht.

Ja, finde ich auch. Die Anzeigen vonder AKN sind in inzwischen wirklich schon etwas in die Jahre gekommen.
Aber ich könnte mir vieleicht vorstellen, dass die Anzeigen erst ausgetauschtr werden, wenn die S-Bahn wirklich dort fährt. Die S-Bahn anzeigen haben sicher eine andere Sowtware dahinter, in die man dann extra fpr die Bauphase den Fahrplan für die A1 einstellen müsste.
Den Aufwand würde die AKN sich so spaaren…

Den rest der recycelten AKN-Optik finde ich persönlich auch gar nicht so schelcht, ist dann quasi eine art Denkmal für die AKN.

„Noch sind wir in der Planung der Bauausführung, sodass wir genauere Details zu den Arbeitsabläufen zu diesem Zeitpunkt noch nicht mitteilen können“, erklärt AKN-Sprecherin Brand auf Nachfrage lediglich.
Wozu wird eigentlich 8 Jahre geplant, um dann während des Baus noch einmal „neu“ zu planen? Und „Komplexität“ des Baus??? Was ist an dem Projekt kompliziert? Zweigleisiger Ausbau, keine Tunnel, keine Verlegung der Trasse; Elektrifizierung ist auch kein „Rocket Science“.

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