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StadtRad: Kein Entleihen per EC-Karte mehr möglich

StadtRad spart am Service: In Zukunft können die in Hamburg beliebten Mieträder nicht mehr per EC-Karte entliehen werden – angeblich aus Kostengründen.
Christian Hinkelmann
StadtRad-Mietstation mit Terminal am Rathaus in Hamburg
StadtRad-Mietstation mit Terminal am Rathaus in Hamburg

Das beliebte Hamburger Mietradsystem StadtRad schraubt den Kundenservice herunter: In Zukunft können Kunden die Räder an den Stationen nicht mehr per EC-Karte entleihen.

Das schreibt das Hamburger Abendblatt und beruft sich dabei auf Angaben des StadtRad-Betreibers Deutsche Bahn.

Demnach werden die EC-Karten-Lesegeräte in den nächsten Wochen aus den StadtRad-Terminals ausgebaut. Der Grund dafür sind laut Zeitung Kosteneinsparungen in Form von wegfallender Instandhaltung und Zertifizierung der Kartenleser. Außerdem nutze nur noch ein kleiner Teil der StadtRad-Kunden die EC-Kartenfunktion.

Die knallroten Fahrräder lassen sich künftig am Terminal nur noch mit einer speziellen StadtRad-Kundenkarte, per Telefonhotline oder über die StadtRad-App entleihen.

StadtRad-System soll bis 2028 auf 350 Stationen erweitert werden

Erst vor wenigen Tagen hatte der Hamburger Senat mitgeteilt, dass er das StadtRad-System in den kommenden zehn Jahren deutlich ausbauen und das Stationsnetz von derzeit 205 auf bis zu 350 erweitern will.

Der derzeitige StadtRad-Vertrag zwischen Hamburg und der Deutschen Bahn läuft Ende 2018 aus und wird derzeit neu ausgeschrieben.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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15 Antworten auf „StadtRad: Kein Entleihen per EC-Karte mehr möglich“

Wer als Hamburger die Stadträder nutzen will, kann ja mit der neuen Regelung leben. Aber was ist mit den vielen Touristen, die Hamburg besuchen?
Wie sollen die denn ein Stadtrad entleihen?
App installieren ??
Chip beantragen??
Hotline Wartezeit und welche Sprache?
Irgendwie total unüberlegt und typisch Deutsche Bahn?

„Irgendwie total unüberlegt und typisch Deutsche Bahn?“

Ja, es wird sicherlich einige Touristen aus Vorder-Lampukistan geben, die kein Problem mit der elendig langen Registrierung (in deutsch oder englisch möglich) an den Terminals hatten UND obendrein noch eine deutsche EC-Karte im Portemonnaie haben, nun aber weder auf Deutsch oder Englisch mit der Hotline telefonieren können und auch kein Smartphone dabei haben und die ohne Stadtrad im Prinzip ihren ganzen Hamburgbesuch knicken können.

In der Tat: Sehr unüberlegt und typisch von der Deutschen Bahn, in so einem Fall einfach einige zehntausend Euro für die Kartenleser sparen wollen!

Ich habe mir letztens den Chip (StadtRad-Kundenkarte) gegönnt. Den Preis von €9 finde ich alles andere als überteuert (@Bob).
Darüberhinaus ist er alles andere als klobig (@Chris). Er hat ungefähr die Größe einer halben Zigarette. Oder eines Mini-USB-Sticks.
Praktisch ist er auch. Kein langes Genestel und Gesuche im Portemonnaie, sondern einfach den Schlüsselbund vors Lesegerät halten.
Und sicherer ist es auch, denke ich. Sensible Daten befinden sich wohl nicht auf dem Chip.
Mein Smartphone benutze ich übrigens primär zum Telephonieren. Apps sind nur wenige installiert. Und die werden gelegentlich auf Sinnhaftigkeit geprüft und gegebenenfalls einfach mal deinstalliert. Jedenfalls mülle ich mir nicht mutwillig mit fragwürdigen oder temporär trendigen Anwendungen den Speicher voll.

Ob die Nutzung eines Chips sicherer ist, wage ich zu bezweifeln. Wenn mir der Chip geklaut wird, auf dem dann vermutlich „Stadtrad Hamburg“ draufsteht, weiß jeder Dieb sofort, was er damit anfangen kann. Wenn mir jemand die EC-Karte klaut, kann er damit auch erheblichen Schaden anrichten, aber man sieht der Karte nicht sofort an, dass man damit auch in meinem Namen Fahrräder ausleihen kann – probieren könnte ein Dieb dies aber natürlich auch.
Außerdem weiß ich nicht, ob ich jetzt noch in einen Chip investieren sollte. Im nächsten Jahr steht die Neuausschreibung des gesamten Stadtrad-Systems an und falls es einen Betreiberwechsel geben sollte, wird dieser vermutlich auch ein abweichendes Ausleihsystem mitbringen und den Chip zu wertlosem Elektronikschrott machen (es sei denn, ich will dann öfter mal nach Lüneburg fahren und mir dort ein Rad leihen)

Vorschlag: Was spricht eigentlich dagegen, die ohnehin oft in Bank- und Kreditkarten enthaltenen RFID-Tokens kontaktlos an den Ausleihterminals auszulesen, so wie es jetzt schon mit den käuflich bei Stadtrad zu erwerbenden der Fall ist? Technisch kann das doch nicht so schwierig sein und man kann den gesonderten Kartenleser trotzdem einsparen.

Typisch Deutsche Bahn – immer schön danach entscheiden, wie es für sie am günstigsten ist und die Kunden richten sich dann danach. Ich gehöre zu denjenigen, die sich innerhalb weniger Wochen nach Einführung des Stadtrades angemeldet haben. Damals war das Entleihen mit EC-Karte die Norm und das mache ich bis heute so, u.a. weil ich meine Geldbörse mit der Karte nun wirklich immer automatisch dabei habe, wenn ich aus dem Haus gehe.

Die nun offerierten Alternativen bzw. zukünftig einzig möglichen Ausleihwege verschlechtern die Qualität des Angebots. Die größte Unverschämtheit sind die 9 Euro Kosten für die „Kundenkarte“, einen klobigen Stick, den man sich an den Schlüssel machen soll. Dort befindet sich bei mir bereits ein großer Transponder meines Arbeitgebers und ich werde den Schlüsselbund nicht noch weiter aufblähen. Hebe ich die „Kundenkarte“ lose auf, ist sie garantiert in der anderen Jacke, wenn ich mal spontan ein Rad entleihen will.

Mein Handy ist älter und randvoll, kein Platz für zusätzliche Apps, wobei ich dann vorab auch gern wüsste, welche Nutzungsrechte sich die Stadtrad-App denn so einräumt. Darüber erfährt man auf der Stadtrad-Website nichts. Bleibt also nur Telefonieren, was aus meiner Sicht auch deutlich umständlicher ist als eben die EC-Karte rein- und rauszuziehen, Rad auszuwählen und loszufahren.

Unverständlich, dass solche Sachen – und zwar im Interesse eines möglichst breiten und kostenfreien Zugangs der Kunden zum System – in dem Betriebsvertrag offenbar nicht geregelt, sondern ins Belieben der DB gestellt sind.

Ab Android-Versionen >= 6 kann man einzelne Berechtigungen deaktivieren. Es gibt jedoch natürlich Apps, welche sich dann weigern zu arbeiten.

Ich benutze auch fast nie (mehr) die EC Karte zum entleihen. Grund dafür ist aber, dass die EC Karten Leser fast nie funktionieren. Und wenn, dann ist das Bedienmenü so unfassbar langsam, dass man >1min braucht zum entleihen.

Wo gibts denn die „StadtRad-Kundenkarte“? Bisher kannte ich nur einen Chip zum entleihen, der aber extrem Teuer war.

Hallo,

in der Mail, die ich von StadtRad zu diesem Prozesse bekommen habe, werden „Sicherheitsvorgaben“ als Grund für die Umstellung der Ausleihmethoden genannt! Das kann ich auch grundsätzlich nachvollziehen, da die Kartenlesegerät öffentlich zugänglich und damit Manipulationen frei ausgesetzt sind. Ich vermute, dass dies der wahre Grund für die Außerbetriebnahme der Kartenschlitze sein wird.
Das Vorgehen von StadtRad kann als Nutzer nur gut heißen. Da ich sowieso die App nutze um vorher zu sehen, ob noch Räder an der nächsten Station stehen, kann ich das Rad auch darüber ausleihen.

„Frei zugänglich“ ist kein Grund, diese Automaten außer Betrieb zu nehmen.

Die Fahrkarten-Automaten der Bahn sind auch „frei zugänglich“. Deshalb kann man da trotzdem mit EC-Karte zahlen. Es gibt tausende Automaten in Deutschland, auch außerhalb der Bahn, wo das überhaupt kein Problem ist. Aber bei den Stadt-Rad terminals soll es nicht gehen? Das hört sich unglaubwürdig an.

Da spielen wahrscheinlich ganz andere Gründe hinein, die vom Unternehmen nicht genannt werden.
Vielleicht hat man technische Probleme mit den Lesegeräten und eine Umrüstung ist zu teuer?

Ich habe die Mail mit den angeblichen „Sicherheitsvorgaben“ auch erhalten, denke aber, dass diese nur ein vorgeschobenes Scheinargument sind. Wenn man wirklich plötzlich Sicherheitsbedenken bekommen hätte, hätte man die Kartenleser bereits vor dem tatsächlichen Ausbau softwareseitig funktionslos schalten müssen. An vielen Stationen sind sie aber – glücklicherweise – noch in Betrieb. Hier soll ganz klar zu Lasten der Kunden gespart werden.

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