Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Verkehrswende-Diskussion vor Bundestagswahl: Wenig Konkretes

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat mit Politikern aus Hamburg und Kiel über deren Pläne zur Mobilitätswende diskutiert. Die größte Überraschung des Abends lieferte eine eher harmlose Frage des Moderators.
Matthias Schinck
Von links nach rechts: Moderator Michael Weidemann, Jakob Blasel (Die Grünen), Franziska Hoppermann (CDU), Lorenz Gösta Beutin (Die Linke), Dorothee Martin (SPD) und Michael Kruse (FDP).
Von links nach rechts: Moderator Michael Weidemann, Jakob Blasel (Die Grünen), Franziska Hoppermann (CDU), Lorenz Gösta Beutin (Die Linke), Dorothee Martin (SPD) und Michael Kruse (FDP).

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat der Verkehrsclub Deutschland am vergangenen Dienstag Politikerinnen und Politiker der großen Parteien zu einer Diskussion über die Verkehrswende im Norden zusammengebracht. Kontrovers diskutiert wurden unter anderem Grundsatzfragen, wie die Verstaatlichung der Bahn, die Beschleunigung von Planfeststellungsverfahren oder auch das Tempolimit. NAHVERKEHR HAMBURG fasst die wichtigsten Thesen und Argumente zusammen. 

Wie die einzelnen Vertreterinnen und Vertreter von CDU, SPD, Grüne, Linke und FDP beim Thema Verkehr ticken, offenbarte gleich eine der ersten Fragen von NDR-Moderator Michael Weidemann. Er wollte von ihnen wissen, wie sich ihr Mobilitätsverhalten in letzter Zeit verändert habe.

Die Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin (43) betonte, dass sie inzwischen gar kein eigenes Auto mehr besitze und brauche. Ihren Firmenwagen haben sie bereits 2018 abgegeben. „Ich nutze die neue Mobilität mit vielen Apps.“

Überraschend war die Aussage des schleswig-holsteinischen Grünen-Politikers Jakob Blasel (20). Er bedauerte, dass vielfach keine andere Wahl bleibe, als das Auto zu nehmen, wobei das Auto keinesfalls beim Klimaschutz vergessen werden dürfe.

Und der Landesvorsitzender der Hamburger FDP, Michael Kruse (37), gab zu Protokoll, dass er sein Verkehrsverhalten gar nicht verändert habe. Er brauche sein E-Mobil um die Termindichte im Wahlkampf abzuwickeln. 

Auf die …

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Matthias Schinck ist hauptberuflich Informationsgrafiker, Artdirector und Zeitungsmacher. Daneben schreibt er darüber, was ihn bewegt: Bus, Bahn und Rad. Für eine Weile lebte er in einem Van und ist Experte für mobiles Arbeiten. Der Liebe wegen hat er in Hamburg den Anker geworfen.

Auch interessant

Emsiges Arbeiten im Gleisdreieck am S-Bahnhof Hasselbrook. Hier soll die S4 aus der S1-Strecke ausfädeln und Richtung Bad Oldesloe führen.

So weit sind die Bauarbeiten an der neuen S4 in Hamburg

Seit Tagen ist die S-Bahnlinie S1 im Hamburger Nordosten voll gesperrt, weil dort an der künftigen S4 gebaut wird. Was passiert da genau? Wir waren vor Ort und zeigen aktuelle Bilder vom S4-Baufortschritt. Langsam wird der Zeitplan sportlich.

Der neue S-Bahnhof Ottensen ist seit dem 31. Mai endlich in Betrieb – 20 Jahre nach Abschluss des Planungsvertrags zwischen der Stadt Hamburg und der Deutschen Bahn.

Neuer S-Bahnhof Ottensen wird gut angenommen

Seit Mittwoch hat Ottensen endlich einen eigenen S-Bahnhof. Gleich am ersten Tag wurde die neue Haltestelle gut genutzt. Ein gelungenes Vorbild für die Verkehrswende ist sie trotzdem nicht: Zeitpläne und Kosten liefen beispiellos aus dem Ruder. Eine Chronik des Schreckens.

Altes Straßenbahngleis direkt am Hamburger Rathaus - gefunden von NAHVERKEHR HAMBURG-Abonnent Daniel Jasiulek auf einer Baustelle. Das Gleis erzählt eine spannende Geschichte.

Die Geschichte hinter Hamburgs On-Demand-Straßenbahn am Rathaus

NAHVERKEHR HAMBURG-Leser entdeckt am Hamburger Rathaus alte Straßenbahnschienen. Sie gehören zu einer längst vergessenen Strecke, die viele Jahre lang eine Art On-Demand-Trasse und Notfallretter war. Am Ende musste sie trotzdem weg. Aus einem profanen Grund.

2 Antworten auf „Verkehrswende-Diskussion vor Bundestagswahl: Wenig Konkretes“

Und gleichzeitig soll z. B. in Schleswig-Holstein die tolle Bäderbahn abgeschafft werden. Ja und Ausbau der S-Bahn auf dem Gebiet von SH scheint wenig ambitioniert. Eingleisige Streckenführung bei Kaltenkirchen… Kein barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Bargteheid…

da beschweren sich alle Politiker über zu lange Planungszeiten und Bürokratie (was ja stimmt). Aber wer hat den diese Gesetze gemacht? Der Papst oder die Marsmenschen? Warum kann man in Deutschland nicht wie in anderen Ländern auch, die Machbarkeitsstudie mit der Entwurfsplanung verbinden und dann in Form eines Gesetzes die Planfeststellung ersetzen. Klagen kann man dann gegen die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes und gut ist. Und warum in Hamburg in den nächsten 15 Jahren Autobahnen verbreitert und auch neu gebaut werden sollen, ist mir schleierhaft. Wann kapieren die Politiker endlich, daß Verkehrsströme umgeleitet werden müssen und nicht die Infrakstruktur für den Autoverkehr verbessert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert