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AKN krempelt Liniennetz um – was sich ab Sonntag ändert

Neue Liniennummern, andere Fahrzeiten und Züge, dichtere Takte, aber auch eine neue monatelange Vollsperrung: Die AKN krempelt am Sonntag so viel um wie seit Jahrzehnten nicht. Was sich für Pendler alles ändert, was besser wird und warum sich die AKN davon einen zuverlässigeren Betrieb erhofft.
Christian Hinkelmann
Wird ab dem 20. August gesperrt und muss für den künftigen S-Bahn-Betrieb teilweise abgerissen werden, weil die Treppenabgänge nicht passen: der AKN-Bahnhof Eidelstedt Zentrum in Hamburg.
Wird ab dem 20. August gesperrt und muss für den künftigen S-Bahn-Betrieb teilweise abgerissen werden, weil die Treppenabgänge nicht passen: der AKN-Bahnhof Eidelstedt Zentrum in Hamburg.
Foto: Christian Hinkelmann

Änderungen im Alltag können ermüdend, zeitintensiv und stressig sein. Die Fahrgäste der AKN, die täglich zur Arbeit, Uni oder Schule pendeln, stehen vor genau solchen Veränderungen. Das norddeutsche Bahnunternehmen stellt nämlich am Sonntag (20. August) sein komplettes Liniennetz auf den Kopf: neue Nummern, veränderte Strecken, längere Fahrzeiten, bessere Takte und andere Fahrzeuge. Zudem ändern sich die Abfahrtszeiten an zahlreichen Bahnhöfen. Zusätzlich kommt es zu einer langen Vollsperrung auf einem zentralen Abschnitt.

Der Hintergrund für die tiefgreifenden Veränderung ist die langsame Umwandlung der AKN-Hauptstrecke zwischen Hamburg-Eidelstedt und Kaltenkirchen in eine S-Bahn, die ab Ende 2025 fahren soll. Nach einer ersten langen Vollsperrung seit Jahresbeginn zwischen Burgwedel und Ellerau steht nun der nächste Schritt der Transformation bevor, der Auswirkungen auf sämtliche andere A-Linien nördlich von Hamburg haben wird.

Lesen Sie hier, was sich alles ändert und worauf Sie ab der kommenden Woche bei einer Fahrt mit der AKN achten sollten und warum das Unternehmen davon ausgeht, dass die vielen spontanen Zugausfälle der vergangenen Monate künftig weniger werden.

Linientausch zwischen A1 und A2

Die sichtbarste Veränderung bei der AKN ist ein neues Liniennetz, das ab Sonntag gilt. Die bisher vertrauten Linien A1 (von Eidelstedt über Kaltenkirchen bis Neumünster) und A2 (von Norderstedt Mitte nach Ulzburg Süd) werden dabei neu sortiert. Die A1 wird drastisch gekürzt und verkehrt ab dem 20. August nur noch zwischen Eidelstedt und Ulzburg Süd. Der bisherige Streckenabschnitt nach Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Neumünster wird zukünftig von der A2 bedient, die dann ohne Umstiege von Norderstedt Mitte bis Neumünster fährt.

Reisende, die von Hamburg nach Kaltenkirchen möchten, müssen künftig in Ulzburg Süd in die A2 umsteigen. Diese Anpassung führt zu einer Verlängerung der Reisezeit der A1 um insgesamt 5 Minuten. Auf der anderen Seite ergibt sich jedoch ein Vorteil für Fahrgäste von und nach Norderstedt Mitte, die nun ohne Umstiege bis nach Kaltenkirchen fahren können.

Neuer 10-Minuten-Takt…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „AKN krempelt Liniennetz um – was sich ab Sonntag ändert“

Wird das ganze dann auch entsprechend in einem neuen HVV Netzplan eingepflegt? Nur einige Monate vor der Umstellung des S-Bahn-Netzes müsste hier ja bald mal was durchsickern.

Moin. Die „korrigierte“ Textstelle ist jetzt irreführend: „Die A2 wird künftig in den Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten bis nach Kaltenkirchen verkehren, darüber hinaus werden im Berufsverkehr einige Fahrten auch bis Kaltenkirchen verlängert.“ 🙂

Kleine Korrektur: auf dem Bild ist kein VTA, sondern ein längst ausgemusterter VTE zu sehen. Für die meisten aber vermutlich kaum erkennbar.

War die AKN früher als private Vorrortbahn im wesentlichen für die Verbindung von Nebenzielen und kleienren Orten gedacht, hat aber heute angesichts des WAchstums der Metropolregion Hambug eine ganz andere Rolle bekommen. Warum geht man dann nicht den konseqeunten Schritt und integriert die AKN komplett in die S-Bahn Hamburg und belässt es nicht nur bei dem Abshcnitt von Eidelstedt bis nach Kaltenkirchen. Wieso man für die Fertigstellung der Elektrifizierung und geringfügige Bahnsteiganpassungsmaßnahmen auf der A1 noch zwei weitere Jahre Bauzeit braucht wäre ebenso zu hinterfragen, wie die aufwendige Elektrifizierung der Strecke, auf der nichts anderes als die S-Bahn verkehren wird, mit einer 15 kV Oberleitung. Besser wäre es gewesen, gleich das gesamte AKN-Netz mit einer dritten Schiene-Elektrifizierung auszurüsten. Das ist optisch weniger störend, erlaubt den Einsatz von preiswerteren Einsystem-Fahrzeugen und ist weniger störanfällig wie eine Oberleitung. Die Elektrifizierung des gesamen AKN-Netzes wäre ein positiver Beitrag zum Klimaschutz, Windstrom gibt es ja in Schleswig-Holstein im Überfluss. Je mehr davon vor Ort verbraucht wird, umso weniger muss man aufwndig mit neuen Hochspannungsleitungen in den Süden transportieren. Aber Klimaschutzbetrachtungen finden bei der Beurteilung von Bahnbaumaßnahmen noch immer keine Berücksichtigung.

Es ist jedesmal das gleiche, immer kommen Sie mit „Warum keine Stromschiene“ und auf das Argument „rechtlich nicht mehr zulässig“ gehen Sie nie ein.

Betr. Stromschiene: Textbausteine ist der Grund: Ansonsten möchte ich nicht, daß die grundsätzlich gut funktionierende AKN (gut nicht in den letzten 2 Jahren) in die S-Bahn Hamburg integriert wird unabhängig davon, daß wesentliche Strecken der der AKN nicht elektrifiziert sind und mit den S-Bahnen nicht befahren werden könnten.

Lieber Sebastian H.,
ich vermute jetzt schon langsam, das ist reine Renitenz den Autoren und den anderen Forumsschreiber*innen gegenüber. Nachdem ich erst gestern wieder angemahnt hatte, endlich mal mit den Anderen hier in einen produktiven Dialog zu treten, kommt jetzt genau wieder so eine demonstrative Ignoranz zu Antworten anderer. Man kann immer wieder Argumente bringen, es kommt dann immer wieder die gleiche Leier als Antwort darauf, egal ob es das Thema hier ist, oder S4, U5, Bahnhof Altona, VET…
Es ist immer das Gleiche.

Hallo Jens Ruge,

ich weiß. Ich hatte auch schonmal per Mail mit Prellbock versucht in Kontakt zu treten. Eine inhaltliche Antwort auf meine Fragen kam nicht. Selbst eine gänzlich neutrale Frage zu einer Pressemitteilung, wo mir lediglich etwas unklar war, ohne dass ich das irgendwie negativ kommentiert hatte, wurde nicht beantwortet…

„Positiv: Die A2 wird künftig in den Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten bis nach Kaltenkirchen verkehren, während die A1 bisher lediglich im 20-Minuten-Takt fuhr. Somit wird das Angebot an Zugverbindungen zwischen Kaltenkirchen und Ulzburg Süd ab nächster Woche verdoppelt.“

Bisher haben sich doch A1 und A2 auf dem Abschnitt in der HVZ mir ihren jeweiligen 20-Minuten-Takten auf einen 10-Minuten-Takt ergänzt oder nicht? Das wäre dann ja keine Verbesserung im Vergleich zu vorher.

Hallo Bendix,
Sie haben recht. Es kommen nur einzelne zusätzliche Fahrten auf dem Abschnitt dazu. Wir haben die Textstelle entsprechend korrigiert. Danke für Ihren hilfreichen Hinweis.
Beste Grüße
Christian Hinkelmann

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