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Hamburg reißt Radweg an der Alster ab

Fahrradfahrer am linken Alsterufer müssen ab sofort mehr auf der Straße fahren. Der rot-grüne Senat hat einen bestehenden Radweg zwischen dem US Konsulat und der Alten Rabenstraße auf einer Länge von rund 500 Metern abgerissen. Radfahrer aus der City kommend werden jetzt hinter dem Konsulat auf die Fahrbahn gelenkt.
Christian Hinkelmann
Alsterufer: Ab Oktober sollen Radfahrer hier nur noch auf der Straße fahren
Alsterufer: Ab Oktober sollen Radfahrer hier nur noch auf der Straße fahren

„Es stand den Radfahrern bislang nur ein sehr schmaler Radweg zur Verfügung, nun können sie deutlich komfortabler auf der Straße fahren“, erklärt ein Sprecher der zuständigen Verkehrsbehörde im Hamburger Abendblatt.

Das sieht die Opposition anders: „Hier wurde ohne Rücksicht auf Verluste ein intakter Fahrradweg abgerissen“, so der FDP-Verkehrspolitiker Wieland Schinnenburg zum Abendblatt. Auch CDU-Amtskollege Dennis Thering spricht von einer Fehlplanung.

Tatsächlich erscheint der jetzt gewählte Zeitpunkt ungewöhnlich. Der betroffene Abschnitt soll zwar zur Fahrradstraße umgebaut werden – allerdings erst in den kommenden Jahren, wenn das US Konsulat – wie geplant – in die HafenCity umgezogen ist.

Der alte Radweg am Alsterufer in Harvestehude ist abgerissen worden
Der alte Radweg am Alsterufer in Harvestehude ist abgerissen worden

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „Hamburg reißt Radweg an der Alster ab“

Ich radel lieber auf der Straße auf Asphalt, auf dem ich ohnehin besser vorhankomme, als daß ich auf einem Radweg fahren muß, wo ich ständig träumenden Flanierern, deren freilaufenden Kindern oder Hunden ausweichen muß.

So sinnlos ist der Rückbau nicht. So wurden rund 1000 qm Grund und Boden frei. In der Innenstadt ist das ’ne echte Hausnummer! Selbst auf dem Land wäre es ein beachtliches Grundstück! Wenn man es auch nicht verwerten kann, so ist doch die Fläche jetzt sinnvoller als Rasen genutzt. Was sollten Radfahrer denn auf dem öden Beton, wenn daneben öder, ungenutzter Asphalt zum Radeln einlädt

@ senza parole
Zugegeben, ich gehöre nicht zu den täglichen „beruflichen“ Radfahrern, sondern eher zu denjenigen, die das Fahrrad als „Freizeitobjekt“ verwenden. Trotzdem kann ich nicht verstehen, was einige Radfahrer daran so toll finden auf der Straße fahren zu müssen. Ich nutze lieber jeden vorhandenen Radweg, sei er noch so schmal, fühle mich auf der Straße absolut nicht in Sicherheit.

Persönlich halte ich den Bau der U4 nicht für eine Verschwendung, es war schlau die Strecke zu bauen, bevor dort alle Gebäude stehen. Über die eigentliche Streckenführung läßt sich diskutieren, aber daß man nicht dieselben Fehler gemacht hat wie in Steilshoop, Osborn und vor 1990 Mümmelmannsberg, ist schon beachtenswert.
Bei der Komödie „Busbeschleunigung“ bin ich allerdings auch Ihrer Meinung…

der Radweg war in einem extrem schlechten Zustand, viel zu eng und wurde häufig von Fußgämngern benutzt. Von daher ist der Rückbau total sinnvoll. Auf der Straße ist zudem kaum Autoverkehr, deshalb macht das alles Sinn. Bitte etwas weniger oberflächlich mit dieser Sache umgehen. Man kann die Förderung des Radverkehr kritisieren (ich finde das allerdings sinnvoll), aber nicht so. Und das Argument, Radfahren auf der Straße ist gefährlich wird nicht richtiger, wenn man es ständig wiederholt. ALLE Studien belegen, das Radfahren auf der Straße am Sichersten ist, auf großen Straßen mit Radfahrstreifen ggf. zusätzlich baulich getrennt … und Kinder dürfen selbstverständlich nach wie vor auf dem Gehweg fahren. Zudem wird nach meiner Einschätzung wegen Lärm, Abgasen und den neuen rechtl. rahmenbed. sowieso Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen kommen. Es ist Zeit, dass die Hamburger Verkehrspolitik von denen gemacht wird, die auch in der Stadt leben (wollen)!

Der abgebaute Radweg war viel zu eng für Begegnungsverkehr und ein Überholen war im Sommer aufgrund des vielen Radverkehrs nicht möglich. Offensichtlich sind unter den „Kommentatoren“ keine RadfahrerInnen oder es wurde kürzlich etwas viel BLÖD Zeitung gelesen.

@spm9513
Muss nun gerade der winzige Radverkehrsetat für den Ausbau des ÖPNV herhalten ? Meinen Sie nicht dass die Geldverschwendung für die U 4, Busbeschleunigung und MIV Förderung besser geeignet wäre ?

Ein weiteres Beispiel für die völlig konzeptionslose Radwegen/-verkehrspolitik in Hamburg. Inernationale Standards sehen anders aus (siehe Amsterdam und Kopenhagen).

In den Niederlanden werden in Tempo 30 Sraßen ab einer täglichen Kfz-Belastung von 2500 obligatorisch getrennte Radinfrastruktur eingebaut. Man fördert dort mit Erfolg den Radverkehr.

In Hamburg werden 30er Straßen mit einer Verkehrsbelastung von 3500 Kfz/Tag (incl. hoher Busanteil) zu „Fahrradstraßen“ erklärt (linkes Alsterufer) und die getrennte Radinfrastruktur abgerissen. Man will auch dort den Radverkehr fördern.

Wofür hält Rotgrün die Hamburger eigentlich?

Jetzt wird auch noch Geld ausgegeben für den Abriß von Fahrradwegen ! Der rot-grüne Spuk kennt wirklich keine Grenzen. Dieses und an anderen Stellen sinnlos vergeudetes Geld hätte bereits in die Planung der S-Bahnhaltestelle Ottensen fließen können.

„Schildbürgerstreich“!!! Fahrradfahrer konnten ungestört und gefahrlos auf eigenem Territorium fahren. Aber nein man will sie auf die Straße schicken, die erst viel später zur „Fahrradstraße“ umgebaut werden soll. Da fasst man sich an den Kopf…
ein Fall für „Extra Drei“ (?)

naja es ist nicht so tragisch. Der Radweg führt auf das Ende einer quasi Sackgasse also ist hier sehr sehr wenig Autoverehr. Aber dennoch hätte man die Zufahrt auf die Straße definitiv in einem flacheren Winkel wählen sollen. Wie man auf dem oberen Bild sehen kann, kann man nicht sehen ob ein Auto entgegenkommt.

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