Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Hamburg will Busspuren nicht für PKW und E-Scooter freigeben

Nach dem Vorschlag von Bundesverkehrsminister Scheuer, Busspuren in Zukunft für E-Scooter und PKW mit mindestens drei Insassen freizugeben, kommt aus Hamburg eine klare Absage.
Christian Hinkelmann
Metrobus 4 auf Busspur am Dammtor
Ein Metrobus der Linie 4 fährt auf einer Busspur in der Edmund-Siemers-Allee in Hamburg am Autostau vorbei.

Die neuste Idee von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) dürfte bei Nahverkehrsbetrieben gestern Entsetzen ausgelöst haben: Nach Medienberichten plant der Minister eine Änderung der Straßenverkehrsordnung dahingehend, dass E-Scooter und Autos mit mindestens drei Personen an Bord in Zukunft die Busspuren in deutschen Städten mitbenutzen dürfen.

Verkehrsbetriebe, wie die Hamburger Hochbahn, die auf den exklusiven Spuren pro Stunde teils mehrere tausend Menschen am Auto-Stau vorbei transportieren, müssten ihren Verkehrsraum künftig mit dem Individualverkehr teilen.

Verkehrsbehörde: Busspuren in Hamburg bleiben für PKW tabu

Doch die Hamburger Verkehrsbehörde ist strikt gegen solche Pläne: „Eine Nutzung durch private PKW oder erst recht E-Scooter lehnen wir entschieden ab. Wir sind uns mit der Behörde für Inneres und Sport darüber einig, dass wir in Hamburg die Busspuren nicht für den Individualverkehr freigeben werden“, erklärt Behörden-Sprecherin Susanne Meinecke auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage. „Wir werden den Busbetrieb in den nächsten Jahren massiv ausbauen. Es wird nicht nur mehr U- und S-Bahnen geben, es werden auch mehrere hundert Busse zusätzlich in Hamburg unterwegs sein. Die müssen pünktlich und zuverlässig sein. Deswegen müssen die Busspuren frei sein.“

Deutscher Städtetag hält Scheuer-Plan für „lebensfremd“

Auch der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) lehnt den Vorstoß von Bundesverkehrsminister Scheuer ab. „Busspuren sind dafür da, den Busverkehr pünktlicher und zuverlässiger zu machen…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Sieht digital aus – funktioniert aber mit viel Handarbeit: Eine neue Störungs-App im HVV.

Reaktion auf HVV-App-Mängel: Handarbeit statt Digitalisierung

Weil die HVV-App Verspätungen und Ausfälle bis heute nur lückenhaft meldet, hat der Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt selbst die Initiative ergriffen und eine App programmiert. Statt digitaler Vernetzung setzt sie auf Handarbeit. Interview mit dem Verantwortlichen über eine eigenwillige, aber schnelle Problemlösung für Fahrgäste.

Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 490 am Bahnhof Elbbrücken in Hamburg

S-Bahn nach Osdorf kommt frühestens 2040

Seit 40 Jahren soll eigentlich eine S-Bahn nach Osdorf und Lurup fahren. Doch das Projekt verzögert sich immer weiter. Inzwischen ist klar: Vor 2040 wird die Strecke nicht in Betrieb gehen. Und: Die Zahl der geplanten Stationen wird immer weniger. Heute präsentiert der Senat seine aktualisierte Routenplanung. Das sind die Gründe für die ständigen Verzögerungen.

Tunnelbaustelle in Hamburg. Sind die zahlreichen Bahnbauprojekte in der Stadt in Gefahr?

Gerichtsurteil: Bahnprojekte in Hamburg in Gefahr?

Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts könnte auch Bahnprojekte in Hamburg betreffen. Noch herrscht wenig Klarheit, doch es gibt Befürchtungen, die Auswirkungen auf Projekte wie die U5, den Verbindungsbahnentlastungstunnel und die zusätzliche S-Bahnlinie S6 haben könnten.

9 Antworten auf „Hamburg will Busspuren nicht für PKW und E-Scooter freigeben“

Vor Jahren gab es schon Berichte, dass sich Obdachlose für Geld mitnehmen lassen, damit Geldsäcke ihre Limousinen auf den Sonderspuren fahren dürfen. Vielleicht ist das auch ein Job für Rentner, anstatt Flaschen zu sammeln.

Hallo WW,

ich muss protestieren, denn als ortansässiger Verschwörungstheoretiker möchte ich mich von Fake News distanzieren. Obdachlose also in einer S-Klasse oder einem Cadillac… aha?! Schon mal mit Obdachlosen Kontakt gehabt? Z.B.: mit der Nase? – Nicht abwertend, sondern realistisch betrachtet, denn als Obdachloser hat man keine hygenischen Verhältnisse, sondern kämpft ums Überleben! Den meisten Flaschensammlern geht es nur selten besser.

Außerdem würde das in Hamburg nicht klappen, da die Obdachlosen in der Innenstadt und keineswegs im Speckgürtel wohnen (darum wohnen dort doch auch alle anderen) und sich dort draußen eben auch nicht aufhalten. Schon mal vor 6 Uhr durch die Mönke gegangen?

Nichts für ungut, aber logisches Denken: sechs.

Den meisten Obdachlosen würdest Du nicht ansehen, dass Sie obdachlos sind. Die liegen nicht alle als Bettler in der City herum. Und Obdachlose hatten wir auch schon oben in Niendorf. Die Vorurteile helfen niemandem weiter.

Busspuren wurden dafür geplant und gebaut, Busspuren zu sein. Wenn man sie nachträglich per Gesetz umwidmet, werden sie meistens dafür nicht passend sein. Klar, dass Herr B. Scheuer sich an den Diamond Lanes in Nordamerika orientiert, aber die wurden halt auch speziell für den Zweck ausgelegt.

Die Idee, auch in Deutschland HOV-lanes (Fahrspuren für Fahrgemeinschaften) einzuführen (z.B. auf pendlerstarken Autobahnen) ist super. Wenn man damit Anreize für Pendler_inen schafft, gemeinsam zu fahren, ist dagegen nicht einzuwenden. Eigentliches Ziele sollten aber sicherlich eine verkehrsvernünftige Siedlungsstruktur und vernünftige Schienenanbindungen ins Umland sein.
Innerstädtische Busspuren für gut besetzte Fahrzeuge freizugeben, ist allerdings kompletter Nonsense.

Naja, seit Jahren haben wir CSU-Verkehrsminister. Das hängt ziemlich direkt mit der Verfassung der Straßen, Schienen und Radwege zusammen, die ein jeder draußen bewundern kann. Daher verwundert mich der Scheuer-Vorschlag nicht groß.

Allerdings gibt es auch in Hamburg Busspuren, die bereits so ähnlich genutzt werden, wie von Scheuer vorgeschlagen (z.B. Max-Brauer-Allee). Plant die Stadt da eigentlich mal was, oder soll das so toll bleiben?

Der gute Herr scheuer sollte sich mal Gedanken über seine Medikation machen. Wie kommt man bloß auf die Idee, Sonderspuren für den Individualverkehr – wenn auch mit Einschränkungen – freigeben zu wollen…..
Auf so eine blödsinnige Idee kann auch nur jemand kommen, der schön mit seinem Dienstwagen bzw nie mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt…

Wenn das wirklich durchkommt, sind weitere Verspätungen auch bei den Bussen vorprogrammiert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert