Hauptbahnhof: Bau von Zusatztreppen hat begonnen

Fünf provisorische Treppenabgänge sollen den Südsteg noch in diesem Jahr entlasten. Die auf viele Jahre angelegten Provisorien bedeutet zunächst einmal Einschränkungen. Dies sind die Engpässe und Sperrungen.
Thomas Röbke
Blick auf die Südseite des Hamburger Hauptbahnhofs
Blick auf die Südseite des Hamburger Hauptbahnhofs
Foto: Christian Hinkelmann

Eine halbe Million Menschen wuseln täglich durch den Hamburger Hauptbahnhof, wenn nicht gerade Corona ist. Mehr sind es europaweit nur in Paris-Nord. Dass der Hauptbahnhof damit chronisch überlastet ist und es in Stoßzeiten gefährlich eng auf Bahnsteigen und Treppen wird, ist seit Jahren bekannt.

Eine erste Maßnahme, die zumindest den Südsteg schon mal spürbar entlasten soll, ist die Errichtung provisorischer Treppenaufgänge von den Bahnsteigen zur Steintorbrücke südlich der Haupthalle. Dabei geht es um Bahnsteig 2, an dem die S-Bahnen Richtung Barmbek, Harburg und Bergedorf abfahren sowie die Fernbahnsteige 3 bis 6.

„Der Baubeginn ist wie geplant Ende Februar erfolgt“, so eine Bahnsprecherin zu NAHVERKEHR HAMBURG: „Es wurden bereits Lehrrohre verlegt und Kabel gezogen. Um die Einschränkungen für den Kunden so gering wie möglich zu halten, sind natürlich nicht alle Arbeiten direkt sichtbar.“ Gebaut wird vor allem nachts. Denn während der Bauzeit wird es auf den Bahnsteigen durch das Absperren der betroffenen Flächen ein ganzes Stück enger.

Vollsperrungen der Bahnsteige

Die neuen Zugänge werden nacheinander fertiggestellt. Dass ein Bahnsteig komplett gesperrt werden muss, soll laut DB-Angaben nur an einzelnen Wochenenden vorkommen: Bahnsteig 5 am 3./4. Juli, Bahnsteig 6 am 7./8. August, Bahnsteig 4 am 18./19. September, Bahnsteig 2 am 7./8. November und Bahnsteig 3 schließlich am 14./15. November.

Neue Treppen sind schmal

Die Breite der Treppen wird aufgrund der baulichen Gegebenheiten eher bescheiden ausfallen: Am S-Bahnsteig werden es 2,40 Meter sein, am Bahnsteig 3 sogar nur 2,1…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Thomas Röbke ist freier Redakteur in Hamburg und schaut bei der Arbeit direkt auf den ZOB. Nach Aussage seiner Mutter war sein erstes Wort „Bus”. Vorm Einschlafen schaut er gerne bei Youtube Videos mit Hamburger Straßenbahnen. Wenn er wach ist, schreibt er über alles außer Sport.

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11 Antworten auf „Hauptbahnhof: Bau von Zusatztreppen hat begonnen“

Der Bau der Treppe auf Bahnsteig 2, Gleis 3/4 ist offenbar verschoben worden. Dort wo die Treppen schon stehen, hatten die Arbeiten am Bahnsteig mindestens 4 Wochen vor dem Einheben der Treppen begonnen. Am Bahnsteig 2 wurde noch kein Stein bewegt, nicht mal die Hindernisse (Mülleimer, Infotafel etc) wurden bisher abgebaut. Wie oben geschrieben, war die Sperrung von Bahnsteig 2 (zum Einheben der Treppe) mal für das Wochenende 7./8. November geplant. Der Termin muss mit Sicherheit um mehrere Wochen verschoben werden.
Was heißt das für die vorgesehene Einrichtung der Bushaltestellen auf der Steintorbrücke?

Eine echte Entlastung würde ein Zugang von der Altmannbrücke bringen. Das würde allen Menschen aus der HafenCity, Münzviertel, Sonnen-Viertel etc, helfen schneller in die Züge zu steigen und den Hauptbahnhof zu meiden. Für den Berufsverkehr wäre das eine echte Entlastung die jedoch sicher aufwändiger wäre als die bisherige Planung..

Ist am Hauptbahnhof denn überhaupt noch was los (ich war seit 14 Monaten nicht mehr da)? Die Fahrgastzahlen müssten doch rapide in den Keller gesunken sein, also können die auf die Treppen auch verzichten.

Das Bahnhofserweiterungsprojekt ist mal wieder eines der typischen Stadt/DB-Ablenkungsprojekte. Viel Tam Tam und am Ende kommt nichts Richtiges dabei heraus. Baubeginn 2030? Das ist wohl ein Witz! Fertigtellung dann 2035??? Nach den üblichen DB Bauverzögerungen vermutlich noch später! Und dann ist noch immer nichts für die Kapazitätserweiterung des Hauptbahnhofs getan, denn bei den Architektenwettbewerb geht es nur um die Aufhübung des Hbf. nicht um konkrete Verbesserung für die Fahrgäste. Auf die von der DB geplanten zusätzlichen Shoppoingflächen kann man getrost verzichten, viel wichtiger sind Maßnahmen um den Passagierfluss zu beschleunigen, die Überfüllung der Bahnsteige abzubauen usw. Aber hier kommt ganz offensichtlich nichts Vernünftiges, weil weder die Stadt noch die DB eine Bürger- und Fahrgastfreundliche Bahn wollen.

Einerseits sich beschweren, dass Bauprojekte bei der DB zu lange dauern und dann Muratorium für Altona-Nord fordern? Die Ausführungen von Prof. Hesse zur NBS Bielefeld – Hannover haben mich übrigens (wie auch die meisten User auf Drehscheibe Online) neulich gar nicht überzeugt.

Leider hatte der HVV seine Planung bezüglich der Umleitung der Busse durch die Steinstraße geändert. Ursprünglich sollte es für beide Fahrtrichtungen und alle dort verkehrenden Linien auf der Steintordammbrücke Haltestellen geben. Das wurde jedoch “sang- und klanglos” gestrichen. (Beim Suchen im Hochbahnblog müsste auch noch die alte Planskizze zu finden sein.) Eine Haltestelle dort würde bestimmt eine große Nutzung der neuen Treppen generieren. So ist zu befürchten, dass aus Gewohnheit und vor allem der Lage der Umsteigeziele (U-Bahn, Busse Kirchenallee) die meisten weiterhin den Weg über den Südsteg nehmen. Hoffentlich wird dann eine eventuelle geringe Nutzung nicht als Argument gegen einen grundsätzlichen Ausbau verwendet.

Und die 150 Kurzzeitparkplätze bestätigen wieder mal meine in den letzten Kommentaren geschriebene Meinung.

“Eine Haltestelle dort würde bestimmt eine große Nutzung der neuen Treppen generieren.”

Warte es doch erstmal ab. 🙂

Baubeginn 2030: Das hat nichts mehr mit gesetzlichen Bestimmungen zu tun, sondern mit einer vollkommen ignoranten Politik, die sich einen Sch…darum kümmert, wie die Leute, die den HBF benutzen klar kommen. und warum braucht man 30 verschiedene Entwürfe; allein die Sichtung dieser Entwürfe ist doch schon völlig überzogen. Solange in die Planungs- und Bauentscheider irgendwelche weltfremde beamtete Künstler sind wird sich an diesen Planungszeiten nie etwas ändern.

Klingt gut. Nur wieso da irgendwo 150 Kurzzeitparkplätze hinkommen verstehe ich nicht. Soll die Innenstadt nicht tendenziell unattraktiver für Autos gemacht werden?

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