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Hier entsteht ein neuer S-Bahnhof in Hamburg

Schnelsen bekommt einen zusätzlichen Bahnhalt. Fast 25 Jahre nach der ersten Baugenehmigung wird endlich gebaut. Deswegen kommt die Station so spät und so sieht aktuell der weitere Bau der neuen S-Bahnlinie zwischen Hamburg und Kaltenkirchen aus.
Christian Hinkelmann
Vor 24 Jahren wurde die erste Baugenehmigung erteilt – jetzt wird endlich dran gebaut: Ein neuer S-Bahnhof im Süden von Schnelsen.
Vor 24 Jahren wurde die erste Baugenehmigung erteilt – jetzt wird endlich dran gebaut: Ein neuer S-Bahnhof im Süden von Schnelsen.
Foto: Bernd Plath

Eigentlich sollte sie schon vor mehr als 20 Jahren gebaut werden: eine zweite Bahnstation im Hamburger Stadtteil Schnelsen entlang der AKN-Linie A1. Bereits 1999 wurde die Baugenehmigung für die Haltestelle an der Halstenbeker Straße erteilt und tatsächlich begannen dort auch kurz darauf erste Arbeiten. Doch die wurden schon nach kurzer Zeit nicht weiter fortgesetzt.

Erst jetzt, im Rahmen des Umbaus der gesamten Strecke zwischen Hamburg und Kaltenkirchen zur neuen S-Bahnlinie S5, kommt neuer Wind in das Projekt. Seit einigen Wochen wird dort wieder gearbeitet. Der Bahnsteig ist schon gut zu erkennen.

Und nicht nur dort: Auf dem gesamten Teilabschnitt zwischen Hamburg-Eidelstedt und Burgwedel, der seit August voll gesperrt ist, laufen die Umbauarbeiten für den künftigen S-Bahn-Betrieb auf Hochtouren. An einer Station gestalten sich die Arbeiten besonders aufwendig. Nur eine wichtige Sache fehlt bei den Umbauarbeiten derzeit noch komplett.

NAHVERKEHR HAMBURG zeigt Ihnen in diesem Artikel viele aktuelle Fotos vom Baufortschritt und erklärt, was dort im Detail geplant ist.

Seit drei Monaten fahren zwischen Eidelstedt und Burgwedel nur Busse statt Bahnen, damit die AKN auf diesem knapp sechseinhalb Kilometer langen Abschnitt ungestört den S-Bahn-Ausbau vorantreiben kann. Noch bis Ende Juni kommenden Jahres soll die Vollsperrung dort dauern.

Die AKN hat sich in dieser Zeit viel vorgenommen: Bahnsteige sollen erhöht und verlängert werden, Gleise tiefergelegt und Bahnübergänge umgebaut werden. Und die Installation einer Oberleitung für die elektrischen S-Bahnen auf der bisherigen Dieselstrecke ist ebenfalls vorgesehen.

NAHVERKEHR HAMBURG-Abonnent Bernd Plath war in den vergangenen Wochen an der gesperrten Strecke unterwegs und hat die Bauaktivitäten dort dokumentiert. Hier zeigen wir seine Bilder (vielen Dank dafür!).

Teilabriss in Eidelstedt

Die erste Station auf der gesperrten Strecke befindet sich von Süden kommend im Zentrum von Eidelstedt. Sie wurde erst vor knapp 20 Jahren neu eröf…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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15 Antworten auf „Hier entsteht ein neuer S-Bahnhof in Hamburg“

Wenn die Bahnübergänge auch noch aufgeboben werden sollen, dann ist dies ein großer Eingriff in den vorhandenen Straßenraum und das Umfeld. Überlegen gab es ja für Schnelsen dafür.
In Schnelsen und Schnelsen-Süd ist meines Erachtens kein Platz für einen Straßentunnel.
Auch im weiteren Verlauf wäre dies ein Projekt welches noch Jahrzehnte dauern würde.
Die S-Bahn in den Tunnel legen wird noch länger dauern…..

Da sich S-Bahn im gleichen Takt wie die AKN fährt (wozu braucht man dann die S-Bahn ????), sehe ich die vorhandenen Bahnübergänge nicht als Problem. Auf der stark befahrenen Pinneberger Straße klappt es doch ohne große Probleme. Man sollte lediglich versuchen die Schließzeiten zu verkürzen, was in Schnelsen aber an der Nähe zum Bahnsteig scheitern wird.

Wir sollten nicht die Planer von damals verdammen, dass sie den Umbau auf S-Bahn-Betrieb nicht konsequent vorbereitet haben. Keiner konnte und kann in die Zukunft blicken und es gibt genug Beispiele für Vorarbeiten, welche nie Verwendung fanden, weil es am Ende dann doch anders gekommen ist.

Die Bahnsteige auf Straßenniveau („S-Straßenbahn“) sind für die Fahrgäste sehr bequem und erhöhen die Akzeptanz im Vergleich zu hohen Treppen und dunklen, verschmutzten Tunneln. Dumm nur, wenn man zu spät kommt und die Schranke schon geschlossen ist.

Sicherlich wird es einen guten Grund dafür geben, warum die Systemwechselstelle schon südlich von Eidelstedt Zentrum angelegt wird. Hätte man sich dafür entschieden, diese nördlicher zu bauen, wäre die Vertiefung des Trogs von Eidelstedt nicht notwendig.

Das mit den „Vergessen“ beim Bauen, kennt man ja schon. Denn damals beim Bau der A7 wurde schlicht das Autobankreuz Hamburg Nord-West vergessen. Denn wie die A7 gebaut wurde, war die A23 schonlange im Gespräch gewesern und wurden dann mit reichlich Geld nachgebaut. Das war auch mit der vierten Röhre des Elbtunnels so, da die Politiker scheinbar nicht vorausschauent Denken können, musste dann für viel Geld dieser nachgebaut werden. Denn es gibt da noch mehr Beispiele in und um Hamburg

Der aufwendige Umbau der Station Eidelstedt-Zentrum mit Tieferlegung des Trogbauwerkes wird nur erforderlich, weil die DB sich auf die unsinnige und kostenträchtige Idee versteift hat, die S-Bahn mit einer Oberleitung zu versehen, statt die Elektrifizierung über die dritte Schiene, wie im größten Teil des Hamburger S-Bahn-Netzes, laufen zu lassen. Und jetzt findet sich peinlicherweise keine Firme, die die Oberleitung bauen will und das führt zur Verzögerung der Einführung des S-Bahnbetriebes nach Kaltenkirchen um satte 3 Jahre von 2025 auf 2028. Und was soll bis dahin passierne? Werden die Umbauarbeiten solange gestreckt, oder werden auf den dann schon fertig umgebauten Streckenabschnitten wieder die AKN-Dieselfahrzeuge verkehren??? Dann sind aber die gerade erhöhten Bahnsteige ein Problem. Wie immer bei DB-Bauarbeiten: nichts ist zu Ende gedacht und die Leidtragenden sind die Pendler.

Wurde vermutlich schon 5x durchgekaut, aber die Beseitigung aller Bahnübergänge und Fußwege zu den Bahnhöfen auf der ganzen Strecke wäre also die „einfachere“ Variante gewesen? Du weißt schon, wie die meisten AKN-Bahnhöfe aussehen? Da bräuchte man überall Unter- oder Überführungen.

Es sind übrigens keine DB-Bauarbeiten, sondern die AKN ist verantwortlich.

Die Strecke ist und bleibt im Besitzer der AKN. Sie ist auch für den aktuell laufenden Ausbau alleinverantwortlich. Die Deutsche Bahn hat damit nichts zu tun. Sie wird die Strecke lediglich als „Mieter“ mit ihren Zügen regelmäßig befahren.

Die Oberleitungsfrage wird in den Planfeststellungsunterlagen ausführlich erläutert. Demnach sind die fast flächendeckend verlegten Stahlschwellen auf der AKN-Strecke nicht mit einem Gleichstrombetrieb kompatibel. Würde man da Stromschienen montieren, müssten auf fast der gesamten Strecke alle Gleise hochgenommen und die Schwellen darunter ausgetauscht werden. Das dürfte ähnlich oder noch aufwendiger ausfallen als die punktuellen Gleistieferlegungen, die aktuell zu beobachten sind.

auch wenn ein Rentner ( von der Deutschen Bundesbahn, der die Oberleitungen 1965 zwischen Bremen und Hamburg mit konstruiert hat) auch meint, daß Seitenstromschienen möglich wären und angeblich auch keine weiteren Unterwerke erforderlich sein, aber lassen wir das einmal dahingestellt. Was wohl überhaupt nicht mehr geht, daß man bei Um- und Neubauten Bahnübergänge beibehält. Wäre schön, Herr Jung (oder auch jemand anders) hier einmal für Klarheit sorgen könnte?!

Warum hat man damals vor 20 Jahren die S-Bahn nicht mitgedacht? Optionen zur Bahnsteigverlängerung und Installation einer Oberleitung wurden schlicht vergessen. Die Verantwortlichen waren damals meine Chef und ich war studentischer Praktikant. Im Gespräch war die S-Bahn ja schon gefühlt ewig.

Die AKN hätte man technisch mit einfachsten Mitteln schon vor mindestens zehn oder sogar 15 Jahren ins S-Bahn-Netz verlängern können! Größte verpasste Chance in den Nullerjahren.

Die AKN wollte mit allen Mitteln verhindern, dass die S-Bahn ihr die Brot-und-Butter-Linie abnimmt. Daher rüstete sie einige ihrer Züge für Stromschiene aus um damit auf S-Bahngleisen bis Hauptbahnhof fahren zu können. Zugelassen und billig. Hätte man innerhalb von Monaten mit den restlichen Zügen auch machen können. Dafür baute sie bewusst kürzere Bahnsteige, damit eine S-Bahn dort nur mit ganz teurem Umbau halten konnte.

Die S-Bahn tat es der AKN gleich. Sie erlaubte für die zugelassenen Stromschienen-Züge der AKN nur einen Alibi-Verkehr. Denn die S-Bahn hätte die S21 dafür ganz abgeben müssen und einen Mitbewerber im eigenen Netz gehabt. Das durfte im DB-Konzern nicht sein und die S-Bahn saß es einfach aus.

Die Politik begriff es nicht oder hatte durch die Landesgrenze mit zu vielen Zuständigkeiten kein Interesse. Wie sonst erklärt es sich, dass die Fahrgäste 20 Jahre unnötig darauf warten müssen?

Mich wundert, dass die neue Station Schnelsen-Süd lang genug für S-Bahn Züge werden soll. Sieht sehr kurz aus, der vorgehaltene Platz.
Zur Oberleitung: wo soll eigentlich die Systemwechselstelle Stromschiene/Oberleitung entstehen? In Eidelstedt oder Eidelstedt-Mitte? Zwischen den Stationen? Die Info ist an mir vorbei gezogen ….

Hallo,
die Systemwechselstelle von Stromschiene auf Oberleitung soll zwischen den Stationen Eidelstedt und Eidelstedt Zentrum platziert werden.

Der Bahnsteig in Schnelsen Süd ist laut Planungen lang genug. Wir haben dazu eben noch einmal ein paar Zeichnungen aus den Planfeststellungsunterlagen ergänzt.

Beste Grüße
Christian Hinkelmann

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