Vor genau einem Monat haben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, erklärt, dass der seit Jahren überlastete Hamburger Hauptbahnhof kurzfristig provisorisch ausgebaut werden soll: Auf dem engen Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 sollen mehrere Aufbauten abgerissen werden, beispielsweise ein Kiosk, eine Aufsichtsbude und Getränkeautomaten, um das oft dichte Fahrgast-Gedränge zu entschärfen.
Außerdem hat die Deutsche Bahn zugesagt, innerhalb der nächsten drei Jahre, also bis 2021, an der Steintorbrücke südlich des Hauptbahnhofs fünf zusätzliche provisorische Treppenabgänge zu den Bahnsteigen bauen.
SPD und Grüne wollen der Bahn Druck machen
Die Fraktionen von SPD und Grünen in Hamburg fordern jetzt in einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag vom rot-grünen Senat die Einhaltung dieser Kurzfrist-Zusagen.
Bis zum 30. Juni 2019 soll der Senat der Bürgerschaft konkrete Pläne der DB vorlegen, wie und wo die provisorischen Treppenabgänge von der Steintorbrücke zu den Bahnsteigen gebaut werden sollen. Außerdem soll die Bürgerschaft auch über alle weiteren kurzfristigen Ausbaumaßnahmen informiert werden.
Auch über S4-Finanzierung soll schnell verhandelt werden
Zudem fordern SPD und Grüne in dem Antrag, dass sich Hamburg, Schleswig-Holstein und der Bund schnellstmöglich über die Finanzierung der neuen S-Bahnlinie S4 einigen, die den Regionalverkehr nach Bad Oldesloe und Elmshorn ersetzen und somit für zusätzliche freie Kapazitäten an den Fernbahnsteigen im Hamburger Hauptbahnhof sorgen soll.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Bund die S4 im Bundesverkehrswegeplan priorisiert und da…
14 Antworten auf „Rot-Grün fordert schnellen Ausbau des Hamburger Hauptbahnhofs“
Hamburg braucht nicht nur Erweiterungen der Bahnsteige, Zugänge und Gebäude, sondern auch mehr Bahnsteiggleise im Hbf und zwei zusätzliche Gleise für Fern- und Regionalverkehr von Hamburg Hbf über Diebsteich nach Elmshorn.
Iim Studium Verkehr gibt es eine beliebte Übungsaufgabe:
Wie dicht kann ein U Bahntakt sein, wenn xx% der Fahrgäste umsteigen und welche Kapazitäten muss dann das Treppenhaus haben, damit der Bahnsteig vor Ankunft des nächsten Zuges geräumt ist.
Am Hbf steigen 100% um.
In anderen Städten wurden z.b. Fussgängereinbahnstrassen eingerichtet, um Behinderung durch Gegenverkehr zu vermeiden.
Das 4 Dostos in 15 min von Süden ankommen ist schon ziemlich heftig.
Zu Spitzensunden sollten einige davon bis Altona durchgebunden werden. Dann entspannt sich der Verkehr, z.b. zur Uni. Das kostest ggf. Eine Fahrzeuggarnitur. Für den Verkehr von Kiel sollte der Halt Sternschanze wieder aktiv werden. Denn als der stillgelegt wurde fuhren die RE Züge noch mit Diesel nach Altona. Die Durchbindung zum Hbf. Wurde nicht zuendegedacht.
Eine Durchbindung Üelzen Elmshorn bleibt wohl ein föderalistischer Traum.
Der Plan von Rot-Grün ist reine Augenwischerei. Er ist weder mit Kostenannahmen und Kostentragungsvereinbarungen unterlegt noch mit einer klaren Zeitachse versehen, bis wann was passieren soll. Eine echte Kapazitätserweiterung wird es dann wohl erst in 2030 gegben, aber bis dahin kann Hamburg nicht mit den Zuständen am Hbf. leben. Dass die Umsetzung des S4 Projektes eine Entlastung für den hauptbahnhof bringt, ist ein Märchen, es werden lediglich Verkehrsströme vom Bahnsteig 5 auf Gleis 1/2 verlagert.
Was sofort etwas brächte und so gut wie nichts kostet, ist eine Fahrplanumstellung: Umsteigevorgänge nach Dammtor, Bergedorf, Harburg und Atlona verlegen: Ferner RE-Züge durchbinden, d.h. die von Kiel/Flensburg kommenden Züge fahren durch bis Lübeck und die von Elmshorn bis nach Büchen. Damit würden Standzeiten auf den Gleisen am Hauptbahnhof, der ja zu 2/3 seiner Kapazität als Kopfbahnhof genutzt wird, frei.
Dann sollte die DB AG mal einen Hausmeister am Hauptbahnhof einstellen, der die defekten Glühbirnen auswechselt. Wenn die Niedergänge und Bahnsteige besser beleuchtet sind, dann bewegen sich die Passagiere schneller und verteilen sich über die gesamte Bahnsteigfläche. So etwas kann in wenigen Tagen umgesetzt werden.
Eine Verbreiterung des neurlagischen Bahnsteigs Gleis 13/14 dauert auch nur wenige Wochen, wurde an andren Bahnhöfen an Wochenendsperrpausen erledigt und ist ebenfalls kostenmäßig überschaubar. Das geht auch allemal schneller als der Bau zusätzlicher Treppen.
„Dass die Umsetzung des S4 Projektes eine Entlastung für den hauptbahnhof bringt, ist ein Märchen, es werden lediglich Verkehrsströme vom Bahnsteig 5 auf Gleis 1/2 verlagert.“
Ja, ja, ja! Haben Sie wieder Ihr Lieblingsthema untergebracht? Schreiben Sie doch gleich „Beamtenbahn S4“. Das mit den Verkehrsströmen wurde hier übrigens schon bis zum Abwinken durchgekaut: von mir und anderen Wandsbeker Forenteilnehmern. Beratungsresistenz?
Macht nix, die S4 wird gebaut! 🙂
Lokstedters Beiträge sind wenigstens lustig, Ihre sind nur dröge.
Ach wat find ich dat lustig, wenn die, die etwas bewegen können (weil sie ja die Regierung stellen und einfach nur regieren müssten) großspurig Forderungen aufstellen. Klappe halten – umsetzen. Aber was machen wir? Wir gehen diesem Mist auch noch auf dem Leim und beschäftigen uns damit überhaupt.
Und mit was wird sich beschäftigt? Es geht doch hier nur um eine Shopping-Erweiterung (Südseite) damit noch mehr Verkehr entsteht. Eine überdachte Passage in der KiAllee und ein Dach über der Nordseite verbreitern oder vermehren nicht die Bahnsteige (der eigentliche Grund eines Bahnhofes – schon vergessen?).
Und ich bleibe dabei: Jetzt ist noch alles doof, aber die Planungen stehen und 2030 wird es dann ganz toll… Ich hab den Quatsch Jahrzehntelang selbst geglaubt, denn dieses Spiel läuft schon seit Jahrzehnten. Es ist zwar lobenswert, was z.B. die Hochbahn in den Jahren aufgebaut hat, jedoch ist die Gesamtsituation fatal.
Aus ländlicher Sicht auf Hamburg stelle ich nur folgendes fest: wie oben beschrieben der Hauptbahnhof säuft seit Jahrzehnten ab und Hoffnung auf Besserung ist wie Pfeifen im Walde. Der 5er säuft ebenso lange schon ab – Besserung nicht in Sicht, aber er ist jetzt gefühlt eine Minute schneller da. Die S3 säuft seit Jahren ab – Besserung? Was ist mit den anderen S- U- A- Metrobus- Stadtbuslinien? Schon mal Metronom gefahren? Ist es da besser?
Aus der Ferne ist Hamburg auf der Spitze vom Achterdeck der Titanic. In den letzten Jahren ging es hoch hinaus und der Fernblick ist einmalig. Alle Kritiker sind doch Miesmacher oder Verschwörungstheoretiker wo doch die Kapelle so schön spielt. Ah und jetzt kann man den Kapitän hören, wie er fordert, dass die Aussichten noch besser werden sollen…
Das Ende der Geschichte wird wohl für die meisten völlig überraschend kommen und notfalls wechseln wir einfach den Kapitän aus. Der letzte hatte doch auch so tolle Sachen gefordert.
Ich finde es auch immer wieder lustig, wenn sich SPD und Grüne immer wieder selber auffordern. Eigentlich eine geniale PR-Methode. Und dazu noch die salbungsvollen Worte zu den Verkehrsthemen aus deren Munde, aber „tuen tut sich nichts“. Oder es werden ganz, ganz kleine Brötchen gebacken, passend zu den neuen Cucci-Brötchenklappen und anderen Fress- und Kaufbuden, die dann als Ersatz für die eine abgerissene auf der Steintorbrücke entstehen werden. Für die Verkehrsentzerrung auf dem Südsteg wird es bestimmt wieder eine Minimallösung geben.
Warum ist alles immer so mutlos in Hamburg? Warum werden nie mal radikale Schnitte gemacht, wo es nötig wäre?
Warum nicht den Geschäftsleuten im Hbf verklickern, dass das ein (überlasteter) Bahnhof ist und keine Europa-Passage und dass der Bahnverkehr absoluten Vorrang hat?
Warum nicht zusätzlich den Tunnel unter dem Südsteg ausmisten und freigeben?
Warum nicht die brachliegenden Bereiche jetzt schon nutzen, wie z.B. den alten Postbahnsteig mit dem schon ewig abgesperrten misslungenen Parkdeck (oder was das sein soll) darüber, nutzen?
Warum nicht die Gleis-/Bahnsteigstruktur grundlegend überarbeiten, wie ich es hier schon einmal vorgeschlagen hatte?
Und, und, und
„Schnellen“ Ausbau, – man fordert „‚jetzt“ – da fragt man sich wo die Damen und Herren eigentlich in den letzten 5-10 Jahren gelebt haben? Das am Hbf *dringend* was passieren muss ist doch seit Jahren klar, aber geschehen ist nichts.
Wenn rot-grün das wirklich ernst meint wäre es schön wenn man mal gleichzeitig erklärt warum in den letzten Jahren kaum was passiert ist. Ist es weil man das Problem als weniger wichtig angesehen hat? Weil man sich von der DB einlullen lies? Weil man nicht die Bundesregierung (DB-Eigner) vergrätzen wollte während man gleichzeitig um Extra-Knete für die S4 bettelt? Es kann ja gut sein dass es gute Gründe gibt – aber wenn die nicht genannt werden, wenn nur dieselben Phrasen gedroschen werden, dann kann sich rot-grün wirklich nicht wundern wenn ihnen das keiner glaubt.
Im Prinzip ok, aber das wird nicht reichen. Wo bleiben die Visionen über 2030 hinaus?
Visionär wäre z.B. ein zusätzlicher Regionalbahnhof auf dem Grasbrook mit U4- und Fähranschluss. Dort stehen riesige Flächen zur Verfügung, die nach und nach frei werden.
Oder ein großzügiger Ausbau am Berliner Tor, mit attraktiver fußläufiger Verbindung zum Bahnhof Hammerbrook.
Man muss auch mal den Mut haben, Verkehrsströme umzulenken und nicht immer nur sagen „die Kunden wollen halt zum Hauptbahnhof“ und zusehen, wie sich dort die Probleme kulminieren.
und warum werden neue U-Bahnstrecken immer noch und ausschließlich über Hbf geplant? Warum wird die u5 nicht nördlich der u3 verlaufen? Steilshoop – sengelmann – rtg niendorf.
Hamburg ist stupid.
Die U5 soll die überlasteten Metrobuslinien 5 und 6 ersetzen. Das geht nicht, wenn sie von der Sengelmannstraße direkt Richtung Niendorf führt.
Genau. Für mich die wichtigste Frage überhaupt! Warum keine nördliche Ost-West-Verbindung?
Weil eines der größten Probleme des ÖPNV in Hamburg die in Fahrgästen absaufende Metrobuslinie 5 ist und eine Nordumgehung der Alster da nichts dran ändern würde.
Es ist ja nicht so das die von ihnen und anderen immer wieder vorgeschlagene U-Bahn-Halbring keinen Sinn machen würde. Aber die Ressourcen sind nun mal begrenzt und die größten Probleme woanders.
Ja, mag sein.
Aber der erst recht „absaufende“ Hbf würde durch eine fünfte U-Bahnlinie, die keiner Alternativtrasse folgt wohl vollends zugrunde gehen.
Diese Alternativtrasse (oder einfach mal NETZ genannt) scheint es in Hamburg im Gegensatz zu anderen U-Bahn-Städten wie Berlin oder München nicht geben zu können.
Muss wohl ein Hamburger Naturgesetz sein oder die Planer wissen etwas, was sonst niemand weiß?
Ich persönlich denke mittlerweile in Hamburg hat man einfach keine Kompetenz (weil nie wirklich gerlernt & gemacht), was die Ausbildung von Umsteigeknoten oder eines Netzes angeht.
Alleine der Bestand (alt und neu) spricht Bände – muss ich jetzt nicht wirklich aufzählen, oder?
Das wird am 28.11. hoffentlich eine spannende Bürgerschaftsdebatte.
Denn SPD und Grüne müssen sich deutlich fragen lassen, was sie insgesamt für den
Schienenverkehr und vor allem für den Regional-und Fernverkehr machen wollen.
Dazu gehört mehr als die provisorischen Treppen an der Südseite am Hauptbahnhof.
Warum muss ein Bergedorfer – ICE-Fernreisender nach Berlin mit der S21 zum Hauptbahnhof fahren, um dann mit dem ICE nach Berlin die Strecke zurück zufahren?
Bergedorf kann doch fester Halt für alle Züge Richtung Berlin werden.
Eine Entlastung für den Hauptbahnhof.
Warum fahren nicht wieder mehr Fern-Züge ab Altona und entlasten so den Hauptbahnhof.
Schon jetzt sind die Fahrgastzahlen am Altonaer Bahnhof stark gestiegen und er wird mehr und mehr zum Liebling aller Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind:
Familien mit Kinderwagen und Koffern, Menschen mit Gehhilfen, Rolli-FahrerInnen.
Dieser Bahnhof mit seinen 8 Gleisen ist ein Juwel und es gibt ja wunderbar einen Baustopp am Diebsteich.
Warum halten nicht alle Fernzüge in den Süden und aus dem Süden auch in Harburg?
Das würde für alle aus dem Süden Hamburgs ein großes Glück sein.
Und die S-Bahn auf den beiden Gleisen in der großen Halle des Hauptbahnhofs:
Das war im Stockholm Central auch so und die Schweden haben die gesamte S-Bahn unter den Bahnhof gelegt und damit 2 weitere Gleise für den Fern-und Regionalverkehr frei bekommen.
Haben gleich noch einen zentralen S-Bahnhof unter der Erde mitten in der Stadt dazu gebaut.
Alles seit Herbst 2017.