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S-Bahnhof Ottensen: Countdown für zweiten Zugang

Der lang versprochene zweite Zugang zum neuen S-Bahnhof Ottensen in Hamburg, der viele Fußwege zur Bahn verkürzen soll, ist noch immer nicht fertig – aber es geht sichtbar voran. Dieses Eröffnungsdatum nennt die Deutsche Bahn und so sieht es aktuell auf der Baustelle aus.
Christian Hinkelmann
Die Fußgängerbrücke am zukünftigen West-Zugang des S-Bahnhofs Ottensen steht seit einigen Tagen.
Die Fußgängerbrücke am zukünftigen West-Zugang des S-Bahnhofs Ottensen steht seit einigen Tagen.
Foto: Christian Hinkelmann

Seit fünfeinhalb Monaten ist der S-Bahnhof Ottensen in Hamburg in Betrieb, doch fertig ist er noch längst nicht. Auf der Westseite des Bahnsteigs fehlt der zweite Zugang zur Haltestelle. Eine stählerne Fußgängerbrücke ist dort geplant, mit der man von der Daimlerstraße im Norden, bzw. der Gaußstraße im Süden direkt bis auf den Bahnsteig kommen soll.

Während der 16 Jahre langen Planungsphase und der vier Jahre langen Bauzeit an der Haltestelle war es der Deutschen Bahn nicht gelungen, die Treppe rechtzeitig zu beschaffen und zu installieren. Bei der Eröffnung des Bahnhofs im Frühsommer hieß es noch aus dem Bahn-Umfeld, dass die Treppe voraussichtlich im September errichtet werden soll, doch dazu kam es nicht. Ursprünglich wollte die Deutsche Bahn die Fußgängerbrücke sogar unabhängig vom Bahnhofsbau im Sommer 2021 eröffnen.

Nachdem lange Zeit nichts auf der Baustelle passiert war, gibt es seit Kurzem sichtbare Fortschritte. In der Nacht vom 1. auf den 2. November wurde die Treppenanlage endlich auf die schon lang vorbereiteten Betonfundamente gesetzt und thront nun über den Gleisen. Benutzbar ist sie allerdings noch…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „S-Bahnhof Ottensen: Countdown für zweiten Zugang“

Danke für den Artikel. Aber da der 2. Zugang verspätet ist müsste es doch sicher ‚Countup‘ heißen? 😉

Ich denke die Richtung der Nordwesttreppe nach Westen ist schon ok. Klar, für die Bewohner der Häuser Thomasstraße 3-7 ist es jetzt länger. Aber für alle östlich davon ist der Haupteingang sowieso näher, für den Weg zum Steindamm mach es praktisch keinen Unterschied, und für alle die von der Schule oder der Daimlerstraße kommen ist es entsprechend kürzer?

Danke für den Artikel. Leider ist die Beschilderung auf dem Bahnsteig nicht optimal. Die Gaußstraße und das Thalia-Theater werden dort nirgends aufgeführt. Desweiteren ist nicht zu verstehen, warum am Ausgang Bahrenfelder Straße kein Mülleimer aufgestellt wird. Der kleine vorhandene Aschenbecher dort ist laufend unglaublich zugemüllt…Vielleicht wollt ihr das mal an die S-Bahn herantragen…

Mit Beschilderung hat es die Bahn nicht so. Am Hbf steht auch seit über einem Jahr an den neuen Treppen ein Hinweis, dass es dort zur S-Bahn gehen soll. Die Treppe zu Gleis 3 und 4 ist ja aber immer noch nicht fertig. Finde ich schon etwas frech.

Mitteilung an Herrn Hinkelmann :

„…u.a. weil jemand meint, dass U.A. (!!) erhöhte Kosten für den Anschluss eines Treppenaufgangs an eine …“

Es gibt natürlich noch andere Gesichtspunkte im Erläuterungsbericht … : „dass
 die Bestands-EÜ von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird. Bedingt dadurch,
dass die Unterführung von zwei Seiten erschlossen werden müsste (eine Seite
Treppe, andere Seite Aufzug) wäre eine Trennung des Rad- und Fußgängerverkehrs
nicht möglich gewesen, was die Verkehrssicherheit stark mindert.
 Die Breite des vorhandenen Mittelbahnsteigs beträgt im Mittel 3,50 m. Ein Mittelbahnsteig
mit Treppe und Aufzugsanlage hätte nach dem aktuellen Richtlinienwerk
und unter Berücksichtigung der geplanten Streckengeschwindigkeiten eine
Mindestbreite von ca. 7,90 m. Um die Differenz von mind. 4,40 m müsste entsprechend
Gleis 3 inkl. der Kabelanlagen und Entwässerung verschoben werden. Dies
hätte erheblich mehr Fremdgrundbeanspruchung zur Folge.
 Bei Mittelbahnsteigen in Mindestbreite muss der Bau von zwei Bahnsteigkanten
mit verschiedenen Höhen vermieden werden, da mit den Höchstquerneigungen
der Höhenunterschied nicht auszugleichen wäre und Rampenkonstruktionen innerhalb
der Bahnsteigflächen vorzusehen wären. Die Konsequenz wäre dann
eine 76 cm Bahnsteigkante sowohl am durchgehenden Hauptgleis 2 als auch am
Gleis 3, wo die für die S-Bahn barrierefreien 96 cm Bahnsteigkanten vorgesehen
werden können.“

Alle diese Gründe sind aber auch nicht stichhaltig !
Ich werde in diesem Zusammenhang an Sie Herr Hinkelmann mein Papier „Variantenuntersuchung zum S4-PFA3“ an Sie senden.

Vielleich können Sie damit etwas anfangen ….

MfG Peter Elmers

Lieber Herr Hinkelmann,
könnten Sie möglicherweise noch einmal zusammenfassend recherchieren und kommentieren, weshalb Stationen bei der S-Bahn immer noch mit Mittelbahnsteig geplant werden selbst wenn Außenbahnsteige topographisch möglich wären ?
Zugabfertigungspersonal, das dann beide Richtungen betreut hat, gibt es doch schon lange nicht mehr…
Störanfällige, wartungsintensive Aufzüge bräuchte es in vielen Fällen dann auch nicht mehr.

Interessanterweise wird der Bahnhof Bargteheide (Einwendungen zu den Planfeststellungsunterlagen sind noch bis übermorgen möglich) für die S4 mit zwei hintereinander liegenden Außenbahnsteigen (auf der Ostseite, also abseitig der Innenstadt !!) für die S4 ertüchtigt.

Knapp 5 km weiter südlich sollen in Gartenholz die erst 15 Jahre alten Außenbahnsteige durch einen Mittelbahnsteig ersetzt werden.
Die (hier deutlich sinnvollere) Lösung mit zwei hintereinander liegenden Außenbahnsteigen wäre hier auch möglich.
Die Treppen und Rampen auf der Gartenholzseite könnten weiter genutzt werden.
Der Aufzug wäre entbehrlich und den Fahrgästen blieben viele zusätzliche Treppenstufen erspart.

Übrigens : Während vieler Monate waren die Aufzüge in Ahrensburg-Mitte unbenutzbar und werden es noch weiterhin sein …
Viele behinderte Menschen -und seien es auch nur solche mit schwerem Gepäck- benutzen deswegen die Station Gartenholz und verzichten auf den Regionalexpress.

Und (wie gerade im Abendblatt berichtet wurde) macht sich Herr Tjarks Sorgen, dass die wegen der nördlich Ahrensburg die Fernverkehrs-Gegengleise kreuzen müssenden „bummeligen !“ S4-Züge im Hamburger S-Kernnetz Verspätungschaos anrichten werden !

Da passt es gut, (Zitat PFV-Erläuterungsbericht Umbau Bahnhof Bargteheide) „dass die Möglichkeit untersucht wurde, den vorhandenen Mittelbahnsteig nach heutigen Richtlinien-Anforderungen umzubauen und als Zugangsmöglichkeit einen Anschluss an die vorhandenen Personenunterführung vorzunehmen.“ und dass „Diese Variante jedoch verworfen wurde, weil der Anschluss an das Bestandsbauwerke aufgrund statischer und abdichtungsbedingter Gründe nur sehr aufwändig umsetzbar wäre.“

Diese Unfähigkeit der DB-Planer, wegen „…abdichtungsbedingter Gründe…“ auf einen eigentlich gebotenen Mittelbahnsteig zu verzichten, lässt tief blicken in deren Kompetenz !
Ein Mittelbahnsteig zwischen den Fernbahngleisen könnte ein Wenden (der in Bargteheide endenden S4-Züge) bekanntlich ohne Kreuzen von Gegengleisen ermöglichen.

Da wird also ein reibungsloser Betrieb der FFBQ-Hinterlandanbindung infrage gestellt, u.a. weil jemand meint, dass erhöhte Kosten für den Anschluss eines Treppenaufgangs an eine bestehende Personenunterführung nicht vertretbar seinen.

Armes Deutschland, wenn die Projekt-Verantwortlichen so etwas offenbar blind unterschreiben… !!

Diese Treppe stand nicht gerade ganz oben auf der Liste der Must-haves im Hamburger Nahverkehr. Für die Anwohner nördlich der Bahn bringt sie nur einen marginalen Vorteil – auch wenn die Treppe nach Osten zeigen würde und sich damit der Weg für einige um weitere zwanzig Meter verkürzte. Südlich der Bahn bringt die Treppe mehr, aber nur 800 Meter weiter ist ja schon der Bahnsteig von Othmarschen.

Warum baut man nicht grundsätzlich nur einen Zugang zur Bahnsteigmitte? Das spart Geld und schafft Gerechtigkeit für alle.

Genau. Warum baut man nicht einfach gar keinen Zugang? Dann hat man auch die lästigen Fahrgäste nicht, die ständig Türen blockieren oder sich alle durch eine Tür quetschen, obwohl die daneben frei sind. Dann wären die Bahnen auch wieder pünktlicher.

Oh man 🤦

Wenn man sich das Schauspiel S-Bahnhof Diebsteich ansieht, muss man sich fragen, ist das nur die Ouvertüre für Diebsteich? Da sich Senat und DB – ohne Wenn und Aber – auf den Bau des Verbindugnsbahnentlastungstunnels (VET) versteift haben, wird am Diebsteich die viergleisige S-Bahnstation in Tieflage unter dem Bahnhofsvorplatz und den Fandamenten der „Glitzertürme“, die das Bahnhfosgebäude darstellen sollen, errichtet. Da der VET nicht vor 2040 fertig sein wird können die Hochhäuser auch nicht früher errichtet werden. Somit bleibt der Bahnhof Diebsteich – sofern sich Senat und DB angesichts der Haushaltssperre nicht noch auf einen sofortigen Stopp dieses überflüssigen Projektes einigen – bis weit in die 40er Jahre hinein ein Provisorium. Das besteht dann nur aus zugigen Bahnsteigen. Und die Kosten dieses Provisorium liegen dann nicht im zweistelligen Millionenbereich, sodern im Milliardenbereich. Aber den Kostensteigerungsfaktor von 10 auf 43,6 Mio. Euro im Fall Ottensen sollte man sich merken. Und die Schlussrechnung ist dort noch nicht geschrieben, denn der 2. Ausgang – „barriefrei nach Hamburger Art“ ist ja noch nicht eröffnet.

Na, es gibt auch Lichtblicke bei DB-Projekten in Hamburg. Der Bau der S4 soll laut offizieller Aussage im Plan liegen. (Hatte ich als Laie übrigens gar nicht vermutet.) Aber die Projektleiterin und ihr Team scheinen wohl sehr kompetent zu sein. Wenn ein DB-Projekt mal pünktlich und im Preisrahmen bleibt, wäre das doch auch mal schön.👍
Vielleicht klappt es ja bis Ende 2027 mit der Teilinbetriebnahme. Wenn sich dann noch die angedrohten Totalsperrungen aufgrund der aktuellen Haushaltslage jeweils um mindestens ein halbes Jahr nach hinten verschieben, dann könnte ich im Herbst 2025 problemlos und ohne auf das Auto ausweichen zu müssen Richtung Barth/Stralsund/Rügen fahren, und es müsste auch niemand im Hamburger Nordosten im Herbst 2027 sich in das Drama „Busse“ zwängen oder sich ganz aus dem ÖPNV verabschieden.
Der S4-Bau scheint ja zumindest von der Gelderstreichung nicht betroffen zu sein. 😉

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