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Fahren bald Direktzüge von Uetersen nach Barmbek?

Gutachten in Schleswig-Holstein schlägt schnelle Direktverbindung von Uetersen und Pinneberg in die Hamburger City Nord vor. Auch eine Bahnverbindung nach Geesthacht hätte großes Fahrgastpotential. Wie realistisch sind die Pläne?
Christian Hinkelmann
Bahn-Probebetrieb zwischen Uetersen und Tornesch im Februar 2020
Bahn-Probebetrieb zwischen Uetersen und Tornesch im Februar 2020

Schleswig-Holstein hat in den vergangenen Jahren viele Konzepte und Pläne entwickelt, um den Schienenverkehr im Land voranzubringen. Wirklich realisiert wurde davon bislang wenig. Man erinnere sich beispielsweise an die angedachte Bahn-Reaktivierungen in Geesthacht (siehe hier), Kellinghusen (siehe hier) und Uetersen (siehe hier).

Gestern war es wieder einmal soweit: Im Wirtschaftsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags ließen die Regierungsparteien ein neues Gutachten zum aktuellen Stand des Schienennahverkehrs im Land präsentieren, in dem skizziert wurde, wie der Schienen-ÖPNV bis zum Jahr 2035 ausgebaut werden könnte.

Auslöser für das Gutachten war ein Antrag der SPD-Fraktion vor über zwei Jahren (siehe hier), in dem darum gebeten wurde, die Takte auf den Strecken der AKN und der Hamburger S-Bahn nach Schleswig-Holstein deutlich zu erhöhen. Statt solche Maßnahmen direkt anzugehen, entschied die Regierungskoalition, erst einmal eine gutachterliche Bestandsaufnahme über das aktuelle Verkehrsangebot und deren Nutzung in Auftrag zu geben (siehe hier). Nach mehrfachen Verzögerungen ist diese Analyse inzwischen fast fertig und wurde jetzt erstmals öffentlich präsentiert.

NAHVERKEHR HAMBURG erklärt, was in diesem Gutachten steht, welche Verbesserungen im schleswig-holsteinischen Bahnverkehr konkret vorgeschlagen werden, wie stark sich dadurch die Fahrgastzahlen im Land verbessern könnten und wie es jetzt weiter geht.

Diese Ausbaumaßnahmen schlägt die Studie vor

Konkret wird in dem gemeinsamen Gutachten des Verkehrsplanungsunternehmens PTV Group, dem Institut für Bahntechnik und dem Ingenieursbüro IVE vorgeschlagen, vier weitere Bahnstrecken im Land zu reaktivieren. Dabei handelt es sich um Projekte, die in den vergangenen Jahrzehnten zwar immer wieder diskutiert und teilweise schon mehrfach untersucht wurden, aber bei denen sich die verschiedenen Landesregierungen bis heute nicht durchringen konnten, sie konkret zu beschließen.

Darunter befindet sich beispielsweise die alte Bahntrasse zwischen Uetersen und Tornesch. Die Gutachter schlagen vor, dort wieder regelmäßig Personenzüge fahren zu lassen – und zwar von Uetersen über Tornesch hinaus bis nach Hamburg-Barmbek. Dazu sollen die Züge in Hamburg-Eidelstedt auf die so genannte Güterumgehungsbahn wechseln, die derzeit nicht regelmäßig von Personenzügen befahren wird. Die Gutachter argumentieren, dass somit eine umsteigefreie Dire…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „Fahren bald Direktzüge von Uetersen nach Barmbek?“

Der Anschluß von Uetersen, wie auch die Nutzung (vermutlich mit 2gleisigem Ausbau) der Güterumgehungsbahn sind sinnvolle Projekte. Richtig sinnvoll und nützlich für die FAhrgäste werden sie aber erst bei einer richtigen Einbindung in das Schienensystem in SH und HH. Es ist ja nun noch so, dass alle FAhrgäste aus Uetersen nach Barmbek wollen und alle aus KIel nur in die City.
Sinn macht diese Linie vor allem dann, wenn sie bahnsteiggleich und ohne große Wartezeiten mit dem RE7 oder RE70 verknüpft wird, so dass Fahrgäste aus Kiel,…. direkt nach BArmbek umsteigen können und (!) Fahrgäste aus Uetersen in den RE Richtung HH-City

Gute Ideen. Hoffentlich fahren dann wenigstens Züge mit „Last-Mile-Akkus“ nach Uetersen. Besser wäre natürlich eine Elektrifizierung. Aber der vor einem Jahr eingesetzte und hier zu sehende alte Triebwagen mit dem riesigen Auspuff an der Frontpartie war das wohl Unzeitgemäßeste, was man als ÖPNV-Werbung nehmen konnte.

Die in der Artikelüberschrift formulierte Frage kann man sehr einfach und schnell mit NEIN beantworten. Auch ohne den Artikel gelesen zu haben. Schlicht, weil die Frage das Wort „bald“ beinhaltet. Bekanntlich schließen sich in Deutschland Eisenbahnprojekte und das Wort „bald“ gegenseitig aus. Oder ist ein Eisenbahnprojekt bekannt, das von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme weniger als eine Dekade benötigt hat?
(ganz anders zu bewerten wäre es, würde es um ein KFZ-Straßenprojekt in Bayern gehen. Dort wäre „bald“ eine realistische Option).
Ich schätze Herrn Hinkelmanns Sinn für Ironie bei der Titulierung seiner Artikel 😉
PS: Selbstverständlich habe ich den Artikel gelesen.

Eine durchgägnige Bahnverbindung von Uetersen über Pinneberg nach Barmbek ließe bei Elektrifizierung der kurzen Bahnstrecke von Uetersen nach Tornesch in weniger als einem jahr realsieren. Die Nutzung der Güterumgehungsbahn für diese Verbindung wurde von der Bürgerinitiave prellbock in die Faktencheckgespräche mit der Politik und der Bahn zum ersten Mal eingebracht. Trotz Beelgung dieser eingleisigen Strecke mit Güterzügen ließe sich zuminest eine stüdnliche und bei Ausblendung der Güterzüge in der HVZ eine halbstündliche Verbindung relisieren. Diese sollte aber auch gleich über die GUB bis nach harbugn durchgebunden werden. Das hätte einen echten Mehrwert für die Reisenden. Also interessante Verbindungen, jetzt müssen NahSH und HVV durch entsprechende Bestellungen daraus auch Nägel mit Köpfen machen. Übrigens: Für die Reaktivierung Geeshtacht Bergedorf wäre die Straßenbahn die kostengüsntigere und effizientere Variante.

Ich glaube folgendes wird bis 2035 gemacht: die Bäderbahn wird stillgelegt. Außerdem werden noch viele Gutachten erstellt, um den Bürgern zu verdeutlichen, dass man dran ist am Ausbau.

Moin, mit diesem Gutachten ist sehr viel gewonnen. Das erste Mal ist das gesamte Bahnnetz von SH offiziell auf Potentiale untersucht worden mit spannenden Ergebnissen. Bisher wurde jeweils für einzelne Strecken „gekämpft“. Für Geesthacht-Bergedorf jetzt ein echter Fortschritt, auch für die Uetersener Strecke. Und die Vorschläge sind alle praktikabel, wären auch zügig umsetzbar: damit sind wir beim Geld (siehe Ausbau A23). Unsere MitbürgerInnen werden gebraucht, dringend, sich für eine echte Verkehrswende auch im Großraum Hamburg ein zu setzen. „Also, aus den Sesseln kommen“. Das Gutachten liefert die Argumente!

Spannendes Gutachten und gut von Nahverkehr erklärt. Aber wie passt das alles mit dem Thema: Autobahn A23 wird bis Tornesch auf 8 Spuren ausgebaut- Kosten mindestens 500 Millionen €
Das Geld könnte/muss sich Bund und Schleswig-Holstein sparen. Weniger Autoverkehr mehr starke Schiene ist die Zukunft!!!!!
Aber solange 10 Mal mehr für die Straße als für die Schiene seitens der Politik ausgegeben wird, sind Gutachten gut aber leider oft nur für den Aktenschrank.
Vor allem müssten die norddeutschen Bundesländer beim Thema Starke Schiene eng zusammenarbeiten und sich gut abstimmen.
Dabei aber die Bürger*Innen einbeziehen und einen runden Tisch installieren.
Eine massive Elektrifizierung der Schiene ( notwendiger denn je und sofort ) wäre übrigens eine gute und sinnvolle Konjunkturspritze.

Und wieder eine Gutachten mit dem genau nichts gewonnen ist… Viele der Vorschläge sind nicht neu. Es wäre so schön, wenn das Land jetzt auch den Mut hätte mal die lohnensten der Projekte tatsächlich anzugehen.
Geesthacht-Bergedorf steht seit Jahren im Raum, Wrist- Kellinghusen auch… Es geht gefühlt nirgends dann auch mal wirklich voran.

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