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Schleswig-Holstein reaktiviert ab 2023 alte Bahnstrecke in Rendsburg

Das Personenbahnnetz im Norden wird größer. Ab Dezember 2023 sollen in Rendsburg Regionalbahnen auf einem alten Gütergleis fahren. Die Eröffnung findet in mehreren Etappen statt.
Christian Hinkelmann
2012 fuhren nur testweise Züge nach Rendsburg-Seemühlen - mit provisorischen Holzbahnsteigen. 2023 soll dort der reguläre Personenverkehr starten.
2012 fuhren nur testweise Züge nach Rendsburg-Seemühlen - mit provisorischen Holzbahnsteigen. 2023 soll dort der reguläre Personenverkehr starten.
Foto: Christian Hinkelmann

Seit mehr als zehn Jahren wird darüber diskutiert, zwischendrin standen die Signale lange auf Rot und jetzt soll sie doch noch kommen: Die geplante Reaktivierung einer alten Güterstrecke innerhalb der Stadt Rendsburg für den Personenverkehr.

Ab Ende 2023 sollen die Regionalbahnen der Linie RB75 erstmals im Stundentakt von frühmorgens bis spätabends auf der rund 2,6 Kilometer langen Strecke vom Rendsburger Bahnhof bis zum Stadtteil Seemühlen fahren. Damit bekommt die 29.000-Einwohner-Stadt am Nord-Ostsee-Kanal quasi eine Mini-Stadtbahn.

Die Pläne für so eine Reaktivierung lagen zwar schon viele Jahre in den Schubladen des schleswig-holsteinischen Verkehrsverbunds NAH.SH, doch die Stadt Rendsburg und auch die wechselnden Landesregierungen im vergangenen Jahrzehnt konnten sich bisher nie so recht zur Realisierung durchringen (siehe hier und hier).

So richtig in Fahrt kam die Sache erst, als im Jahr 2019 der Eisenbahnfahrzeughersteller Stadler ankündigte, in Rendsburg ein Bahnbetriebswerk bauen zu wollen, in dem ab Ende 2022 neuartige Akku…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Schleswig-Holstein reaktiviert ab 2023 alte Bahnstrecke in Rendsburg“

Diese Strecke ist der klägliche Rest der Bahnverbindung (Kiel-)Rendsburg-Erfde-Husum. 1974 stillgelegt(PV). Heute wäre sie eine ideale Ost-West-Verbindung (Aussage verschiedener Verkehrsplaner) gradlinig trassiert, Dörfer an den Bahnhöfen…grottenschlechter Busverkehr…
Es hat so lange gedauert, weil, wie immer, Anwohner Stunk machen, die Politik in Rendsburg sich nicht entscheiden konnte.
und…die Unterstützung der Landespolitik fehlte; ist ja nur ein kleines Stück…
p.s. hier bewährten sich früher schon Akkutriebwagen (ETA 150) hervorragend (pro Tag schafften sie ca. 300km)

Vielen Dank für diesen sachkundigen Kommentar, @Stapelholm, der mal wieder zeigt, wie gut der Input unserer Community die Artikel auf dieser Seite um zusätzliche Hintergründe erweitert. Gemeinsam machen wir http://www.nahverkehrhamburg.de so immer besser. 🙂

Ein Armutszeugnis erster Güte für NahSH und die Landespolitik, in der die Grünen an der Rregierung beteiligt sind, dass die Reaktivierung von 6 km einer verhandenen Schienenstrecke mehr als 5 Jahre dauert. Wenn man wirklich etwas willl, dann kann so etwas in einem Jahr durchgezogen werden. Es hätte natürlich weit mehr Sinn gemacht, die Strecke gleich bis Friedrichstadt, wo sie früher einmal endete, zu reaktvieren. Das wäre ein Beitrag zur Verkehrswende. Was jetzt gemacht wird ist reine Kosmetik und passiert nur, weil ein privater Investor Druck macht.
Un wenn das Planfestellungsamt in Kiel nicht in die Gänge kommt, also binnen eines Jahres lässt es sich sicherlich soweit personell aufstocken, dass die Verfahren ordnugnsgemäß abgewickelt werden können.

eigentlich eine tolle Sache nur die Umsetzung bzw. die Begründung für die tauch nur eilweise zeitnahe Umsetzung sind erbärmlich (kostet fast nix, braucht kaum Eingriffe etc): Es zeigt auch, daß man es mit der Verkehrswende wie schon Anfang der neunziger Jahre nicht ernst meint. Es wird wie damals nur viel gequatscht aber wenn dann Maßnahmen umgesetzt werden sollen wie hier in Rendsburg, dann braucht es einen Zeitraum von 5 Jahren, um eine Bahnstrecke von 2.6 Kilomtern zu bauchen.
(Wer sich noch erinnert: 1990 wollte man im Zusammenhang mit der Wende den Güterverkehr auf die Bahn verlegen mit einem Anteil von bis zu 20%, dann wurde mit dem Hinweis auf erforderliche Baumaßnahmen die Geschichte in die Länge gezogen bzw. die Bahnprojekte Deutsche Einheit waren für die Verlegung gar nicht geeignet. Ab 2000 wurden dann auch weil die Grünen ihren Widerstand aufgegeben hatten, in Deutschland und gerade im Großraum Hamburg fast ausschließlich Straßenprojekte vorangetrieben.

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