Alte U-Bahnen verabschieden sich von der U3

Jahrzehntelang gehörten die alten silbernen U-Bahnen vom Typ DT3 auf der U3 zum Alltag. Doch seit Monatsbeginn sind sie plötzlich fast verschwunden. Dafür gibt es einen Grund.
Christian Hinkelmann
Neu und alt: Zwei U-Bahnen vom Typ DT5 und DT3 am Baunwall im Hamburger Hafen
Zwei U-Bahnen vom Typ DT5 und DT3 der Linie U3 am Baumwall im Hamburger Hafen

Generationenwechsel auf der U3: Seit Monatsbeginn fahren auf der Ringlinie fast nur noch Züge der neuesten Baureihe DT5. Die knapp 50 Jahre alten silbernen Bahnen vom Typ DT3 sind  zum Großteil verschwunden.

Hintergrund: Die Hochbahn hat die Oldtimer nach Berichten zum 1. Mai aus dem regulären Fahrplan genommen und setzt sie seitdem nur noch als Verstärkerzüge morgens im Berufsverkehr und an Samstagnachmittagen ein.

Demnach sollen mit der fortschreitenden Auslieferung der DT5-Züge auch diese Verstärkerfahrten schrittweise reduziert werden.

Die Verschrottung der ersten DT3-Züge hat bereits Anfang April begonnen (Fotos hier) und soll im Laufe des Jahres fortgesetzt werden.

Zehn Oldtimer bleiben noch über 2020 hinaus im Einsatz

Ganz aus dem Stadtbild werden die alten U-Bahnen aber erst einmal noch nicht verschwinden: Derzeit lässt die Hochbahn zehn DT3 in der Nähe von Berlin generalüberholen (siehe hier). Sie sollen so auch über das Jahr 2020 hinaus als Reservezüge eingesetzt werden.

Die ersten beiden ertüchtigten Fahrzeuge sind seit der vergangenen Woche wieder zurück hin Hamburg – und glänzen fast wie fabrikneu (

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Alte U-Bahnen verabschieden sich von der U3“

Kleine Korrektur:
Es fahren durchaus noch DT3 in regulärer Fahrplanlage mit Ziel Wandsbek-Gartenstadt auf der U3. Gerade erst heute nachmittag damit gefahren.

Aber gefühlt 80-90% der Züge sind inzwischen DT5. (Und – ein Wunder – die Klimaanlagen sind diese Woche noch nicht kollabiert. Zumindest nicht in den Zügen, in denen ich gefahren bin :-))

Mir gefallen die neuen DT5 sehr, bis auf die Klimatisierung: Im Winter überflüssig und in der übrigen Zeit zu kalt eingestellt. Wenn ich für 30 Grad gekleidet durch die Stadt laufe, brauche ich in der U-Bahn keine gefühlten 18 Grad … brrr. Aber vielleicht kennt sich ja ein Hochbahn-Mitarbeiter mit der Temperatursteuerung aus und macht da mal was 🙂

Bei aller Nostalgie: Gut, dass sich der Nahverkehr in Hamburg ändert. Die Zukunft ist spannender als die Vergangenheit.

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