Drei Jahre nach dem Start haben die Bauarbeiten zur Beseitigung der Bahnübergänge an der Hammer Straße in Horn eine wichtige Stufe erreicht: Seit Kurzem fahren die Züge der Bahnstrecke Hamburg – Lübeck auf Hilfsbrücken über die Baustelle hinweg. Das benachbarte Verbindungsgleis zur Güterumgehungsbahn liegt bereits seit Ende vergangenen Jahres auf so einer Hilfskonstruktion.
Jetzt kann unter den Gleisen der Trog für die spätere Straßenunterführung ausgebaggert werden – bis zu 14 Meter tief. Insgesamt sollen in den nächsten Monaten rund 75.000 Kubikmeter Boden für den Straßentrog ausgehoben und rund 1.000 Anker gesetzt werden.
Sobald der Bodenaushub fertig ist, wird südlich des Güter-Verbindungsgleises die spätere Brückenkonstruktion gebaut. Dafür sind 2.500 Kubikmeter Beton und 550 Tonnen Stahl nötig. Allein dieser Bau dauert ein halbes Jahr.
Im März kommenden Jahres soll diese 6.500 Tonnen schwere Konstruktion dann unter das Bahngleis verschoben werden. Dafür muss die Güterstrecke eine Wochenende lang gesperrt werden.
Dasselbe Verfahren ist auch für die Bahngleise der Strecke Hamburg – Lübeck geplant. Hier soll die künftige Brückenkonstruktion nördlich der Bahngleise vorbereitet und dann im kommenden April unter die Gleise geschoben werden. Auch hier muss die Bahnstrecke während des Einschubs für knapp zwei Tage gesperrt werden.
Möglichst im Spätherbst 2018 soll der Autoverkehr dann auf zwei Spuren durch den neuen Straßentrog unter den Gleisen hindurch fließen. Dann sind die Bahnschranken, die sich derzeit noch rund 190 Mal am Tag schließen, Geschichte.
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15 Antworten auf „Beseitigung der Bahnübergänge Hammer Straße kommt voran“
Stellen Sie das Meckern mal bitte kurz ein und beantworten Sie sich folgende zwei Fragen:
– Die Ausführungsplanungen für die derzeit durchgeführte Baumaßnahme sind schätzungsweise wie alt?
– Seit wann ist klar, dass die S4 kommen soll?
Gerne.
Die Ausführungsplanungen sind vermutlich mindestens 10 Jahre alt, und die Entscheidung für die S4 fiel erst vor wenigen Wochen.
Na und?
Wenn man privat ein Haus baut und in der frühen Bauphase feststellt, dass der Keller fehlt; baut man dann fertig, um alles wieder abzureißen?
Wenn eine Firma einen Auftrag fertigt und mittendrin stellt sich heraus, dass das Ergebnis unbrauchbar sein wird; wird dann erst mal weiter gemacht nach Abschluss aufwendig geändert?
In beiden Fällen ein klares ja, wenn man einen Dummen hat, der es bezahlt.
Ich denke schon, dass man als Steuerzahler erwarten darf, dass bei signifikanten Änderungen des Bedarfes SOFORT untersucht wird, wie diese Änderung möglichst kostenschonend in das laufende Projekt integriert wird, oder ob es billiger ist, erst mal fertig zu bauen und dann nachträglich zu ändern.
Und eine zeitnahe Veröffentlichung dieser Überlegungen könnte den “Meckerern” den Wind aus den Segeln nehmen.
Sie sagen es: “vermutlich 10 Jahre” und “wenige Wochen”. Und ja: Man baut dann erst mal fertig und entscheidet sich vielleicht für einen Schuppen AM Haus statt eines Kellers UNTERM Haus. Es gibt ja immer Lösungen, die auch zum Budget passen (sollten).
So oder ähnlich wird es hier auch gelaufen sein. Dass jedoch all diese Überlegungen veröffentlicht werden, um einige wenige Interessierte mitzunehmen, halte ich für zu kompliziert. Immerhin muss jede Verlautbarung abgestimmt sein und sollte von professionellen Pressemenschen verantwortet werden. Bei einer so komplexen Bauaufgabe mit unzähligen Entscheidungen ist das ein weiterer Extraposten, dessen Gewinn jedoch eher gering ist. Also belässt man es bei gelegentlichen Pressemitteilungen z.B. auf dieser netten Webseite hier.
Ich vermute mal, das ging wohl in erster Linie an mich…
1. Wie lange die Ausführungsplanungen für die BÜ-Beseitigung schon bestehen, kann ich nicht sagen.
2. Auf jeden Fall war aber zu dem Zeitpunkt schon mal klar, dass eine S4 irgendwann einmal kommen und dass diese dann 4 Gleise benötigen würde, auch wenn noch keine irgendwie geartete Planung eingeleitet wurde. Also hätte man getrost die 2 zusätzlichen Gleise der Hauptstrecke berücksichtigen können. Aber das wurde weder bei den Tonndorfer Brücken noch anderswo berücksichtigt. In Tonndorf müssen z.B. beide Straßen unter den Brücken dann noch tiefer ausgebaggert werden, da ein Höherlegen der zusätzlichen Gleise kaum möglich sein wird. Oder man hat die nächsten Kandidaten bezüglich Brückenanfahrtsschäden à la Bovestraße.
…der notorische Meckersack
Sie glauben erst an die S4, wenn tatsächlich irgendwo angefangen wird zu bauen? Das tun offensichtlich viele in Hamburg und SH. Und deswegen werden logischerweise bei Bauprojekten irgendwelche Eventualitäten eher nicht berücksichtigt. Und wenn man das doch mal tut, ist es umsonst, wie z.B. die (eigentlich sinnvolle) U-Bahntrasse auf der Freihafenelbbrücke. Wobei nicht zu vergessen ist, dass eine Planungsberücksichtigung von Eventuellem meistens sehr schwierig umzusetzen ist.
Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Es gibt tatsächlich viel zu meckern beim ÖPNV in HH, und bei vielen der von Ihnen angesprochenen Themen muss ich tatsächlich nicken. Aber man sollte schon darauf vertrauen, dass es für das letztendlich Gebaute nachvollziehbare Gründe gibt. Und vor allem bei allem Meckern nicht übersehen, dass sich derzeit tatsächlich einiges bewegt – vor allem gemessen an den letzten 40 Jahren.
@Julian, @ursusmutus
Es wäre ja schön, wenn es so wäre.
Nur glaube ich bei dieser Hamburger Verkehrspolitik erst daran, wenn ich’s selbst sehe, dass da etwas für die S4 Passendes hingebaut wird.
Es kann ja auch sein, dass es für die autogerechte Stadt wichtiger ist, auf der Hammer Straße nun endlich auch absolute Freie Fahrt für Freie Bürger auf jeweils 2 Spuren und ohne lästige Schranken zu bekommen, als dass an die S4 gedacht wird.
In einem früheren Artikel auf dieser Seite steht ganz deutlich, dass die S4 berücksichtigt ist.
Es ist ja auch so, dass bei sämtlichen Lärmschutzwänden die S4 keinerlei Berücksichtigung gefunden hat. Di kann man dann erstmal schön wieder abreißen.
Eine interessante Baustelle, ich komme gelegentlich dort vorbei und freue mich immer wenn die Schranken geschlossen sind, dann habe ich ein bißchen Zeit zu “luschern”.
Ich hoffe nur, die Brückenkonstruktion für die Hauptstrecke ist auch gleich breit genug für die beiden zusätzlichen Gleise der zukünftigen S4 😉
Und ich befürchte, dass das nicht berücksichtigt wir.
Falls immer noch die als Visualisierung vorgestelle Version gilt, dann ist die S4 definitiv nicht mit berücksichtigt. In dieser Visualisierung war deutlich zu erkennen, dass
1. der Betondeckel für die Lübecker Strecke nur für 2 Gleise
2. der Betondeckel für die Verbindungskurve nur für ein etwa diagonal (und mit Kurve) zur Straßenachse verlaufendes Gleis (also bei Blick nach Osten von der “linken hinteren Ecke” zur “rechten vorderen Ecke”) ausgelegt ist.
Es müssten aber sein:
1. der Betondeckel für die Lübecker Strecke muss mehr als doppelt so breit sein (für 4 Gleise, davon S4-Gleis Ri West bereits wg. der Einfädelung Hsb von der Parallellage “abspreizend”)
2. der Betondeckel für die Verbindungskurve muss um ein weiteres parallel liegendes diagonales Gleis verbreitert werden
Ich habe mal eine entsprechende Frage bei der m.E. ausführenden Firma (Aug.Prien) platziert. Mal sehen, ob und was für eine Antwort ich bekomme …
interessiert mich auch. bitte hier dann posten 😉
Die Antwort kam schnell, ist aber dünn. In den verlinkten Unterlagen habe ich keine Informationen über 4 Gleise gefunden, aber vielleicht hat ja jemand bessere Augen als ich:
“Sehr geehrter Herr …,
ich bitte Sie um Verständnis, dass wir aus vertragsrechtlichen Gründen keine Auskünfte über dieses Bauvorhaben erteilen dürfen.
Unter dem link
http://lsbg.hamburg.de/konstruktive-ingenieurbauwerke/4626708/hammer-strasse-aufhebung-bahnuebergaenge/
finden Sie veröffentlichte Einzelheiten zu dem Bauvorhaben.
Mit freundlichen Grüßen
ppa. …
AUG. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co. KG)”
Hallo Oliver,
Du brauchst noch keine Brille 😉
Es ist genau die Simulation, die ich auch kenne und die ich oben kurz beschrieben hatte. Und daran hat sich offensichtlich bis Stand Juli 2016 nichts geändert, denn auf diesem aktuellen vom LSBG verlinkten PDF-Dokument sind die Brückenkonstruktionen genau so wie oben von mir beschrieben dargestellt und im Text steht nichts von S4 o.ä.
Es ist also wieder die gleiche Augenauswischerei “Die S4 wird berücksichtig” wie immer in Hamburg, oder wie die, dass nie über die wirkliche geplante Taktung ehrlich in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Immer nur dieses verschämte “In der HVZ wird es zwischen Hamburg und Ahrensburg einen 10-Minuten-Takt geben”. (Wer in der DDR gelebt hatte, hat den großen Vorteil der Gabe, zwischen den Zeilen lesen zu können 😉 )
Also Leute, die S4 kann man getrost vergessen, die kommt nicht auf absehbare Zeit. Eher erstickt Hamburg in den Abgasen. Angeblicher Baubeginn soll nun wohl 2021 sein. Vor ein paar jahren hieß es, dass sie dann bereits fahren sollte. (Und dazu kommt noch, dass der Osten Hamburgs keine Lobby hat. Für manche zählt ja Wandsbek bereits als Vorort. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Stadtpläne neuerdings das Stadtzentrum auf der Reeperbahn haben.)
@HVV-Kritiker in einem anderen Artikel hatte ich gelesen, dass wohl an die S4 gedacht wurde. “Auch die Gleise der geplanten neuen S-Bahnlinie S4 sind schon berücksichtigt.” vom 11. Februar 2016.