Finanzprobleme beim Bund, die Kosten für das Deutschlandticket, die hohe Inflation und steigende Gehälter bringen Verkehrsbetriebe, Städte und Länder zunehmend in Schwierigkeiten – und die Verkehrswende ins Wanken.
Nachdem die Fahrpläne von Bahnen und Bussen in den vergangenen Jahren landauf, landab immer weiter verdichtet wurden, legen die ersten Städte und Kommunen inzwischen den Rückwärtsgang ein, weil schlicht das Geld fehlt. In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist am vergangenen Wochenende beispielsweise der Busverkehr an Sonntagen und im Abendverkehr drastisch zusammengestrichen worden. Bis zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember fallen dort offenbar mehr als 35.000 Fahrten weg. Auch in Darmstadt fahren seit Ende März in den Wochenendnächten weniger Straßenbahnen. Und in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz soll in den näc…
10 Antworten auf „Fährt die S-Bahn nach Pinneberg und Aumühle bald seltener?“
Es ist doch ökonomisch und ökologisch höchst bedenklich, zu den Randzeiten im engen Takt leere Busse und fast leere Züge fahren zu lassen. Mit einer Verdoppelung der Frequenz erreicht man doch keine Verdoppelung der Fahrgastzahlen, sondern nur eine Verdoppelung des Defizits.
Ich bin froh, dass die ersten Verantwortlichen nun aufwachen und die Verkehrspolitik der letzten Jahre überdenken. Auch das Deutschlandticket sollte auf den Prüfstand gestellt werden, denn es führt nicht nur zur Erhöhung der Defizite, sondern auch zu mehr Mobilität, was wiederum ökologisch höchst bedenklich ist.
Um nicht frustriert zu sein und zynisch zu werden, kann man das nur noch mit Humor ertragen:
Zum Bahnabbauland 1.0 im “Pegelnotstandsgebiet” jetzt das Bahnabbauland 2.0 mit “SPNV in absoluter Ruhe”. 😌
Ihr Holsten, Sassen, Wagrier, Obodriten, Lutizen und Ranen, was ist nur los in euren Ländern? 🤷♂️
😂
– die Kassen sind nicht leer! (bzw. sie werden leer herbei geredet. Der Staat muss endlich von der Schuldenbremse weg.
– Man kann auch die viel zu geringe Einkommensteuer erhöhen oder sogar eine Sonderabgabe ÖPNV einführen, wenn man wollte.
– Niemand hindert SH, selbst Geld in die Hand zu nehmen, um den ÖPNV zu verbessern. Wer 700 Mio ausgibt für Straßenausbau – und Instandhaltung, der kann sich auch 50 Mio für wirklich sinnvolle Investitionen leisten.
Die Grünen wie üblich, wenn es nicht um russophobe Tiraden geht, schnarchen munter durch, solange sie nur “dabei” in der Regierung sein dürfen.
Was tatsächlich stimmt, daß die Politik die Verkehrswende nicht will, weil man eben Autoland bis in den wirtschaftlichen Untergang bleiben will. (wir hatten das gleiche Phänomen schon einmal Anfang der neunziger Jahre) und die Verkehrsverbände, von denen viele wegen des Deutschlandtickets eigentlich überflüssig sind, spielen nur die beleidigte Leberwurst und finden es wichtiger, das sie erhalten bleiben anstatt ihre Aufgaben zu erfüllen.
Etwas komisch jetzt in diesem Zusammenhang auf die Grünen zu schimpfen. Denn die Realität ist doch dass je stärker die Grünen sind desto mehr für den ÖV getan wird. Klar, bei jeder Koalition gibt es Kompromisse, aber glaubt wirklich jemand dass es ohne die Grünen mit dem ÖV irgendwie besser würde???
Naja, meine Erfahrung ist ja eher, dass die Grünen schon etwas für den ÖPNV tun, aber eben vorrangig mit dem Fokus auf ihre bevorzugten Quartiere. Und die liegen in Hamburg vorrangig im Westen und sind meist schon super mit dem ÖPNV, vor allem mit Schnellbahnen, angebundenen, sodass man dort auch kein Auto braucht. Wenn, dann gibt’s als Sahnehäubchen noch eine 113 dazu. (Wann kommt denn eigentlich noch der X113 dazu? 😅)
Die Erfahrungen in Wohngegenden, die seit Jahrzehnten auf eine S-Bahn-Anbindung warten, sind eben andere. Auch, und gerade, weil der Bau meiner künftigen S-Bahnlinie eben auch durch die Politik der Grünen in der “schwarz-grünen Koalition” verzögert wurde, als die Stadtbahn gegen die S4 ausgespielt wurde.
Dass das alles keine Begeisterungsstürme auslöst, ist wohl einleuchtend.
Vielleicht sollten die Grünen (und auch der >hvv) mal ganz bewusst auf die mehr oder minder abgehängten Stadtteile zugehen und dort für einen / besseren ÖPNV / Schnellbahnausbau / Stadtbahnneubau / sorgen. Das würde dann auch zu mehr Sympathie in Tonndorf und so weiter führen.
Wie wäre es denn mal zur Abwechslung Straßen zu sperren, um Kosten zu sparen? Es gibt Menschen, die sind auf den Nahverkehr angewiesen. Die können nicht mal eben via Car-Sharing oder anderweitig ihre Wege machen.
Halb OT: Es wundert mich, dass Hamburg, SH und DB noch keine baldige langzugtaugliche Verlängerung der Bahnsteige Reinbek, Wohltorf und Aumühle vereinbart haben. Denn solange die S2 nicht vollautomatisiert verkehrt, ließe sich dort am einfachsten der Bedarf für Fahrpersonal reduzieren. So schön ein 5-min-Takt nach Bergedorf ist (die Verstärkerleistungen scheinen nicht selten auszufallen): Ein 10-min-Takt in Langzügen nach Bergedorf, alle 20 min weiter nach Aumühle, könnte bis zum Bezug von Oberbillwerder ein tragbares Konzept sein. Oder hätte man damit schon jetzt große Probleme?
Wann wachen wir endlich auf, und machen ganz deutlich wie teuer der Pkw ist. Und wir da mal einsparen können.
Für ein Land, dass mal eben 100 Milliarden für die Aufrüstung übrig hat, dafür dann die Regionalisierungsmittel kürzt und das Land Schleswig-Holstein wegen fehlender 50 Mio. Euro dann eine Rolle rückwärts bei der Verkehrswende macht und massiv Nahverkehrsleistungen abbestellt, ist das ein Armutszeugnis erster Klasse. Um das nahjverkerhsangebot weiterhin finanhzieren zu können, ist daher ein sofortiger Stop der prestigebehafteten aber völlig überflüssigen Großprojekte wie Bahnhofsverlegung Altona nach Diebsteich, Verbindungnbahnentlastungstunnel, S4-Ausbau über Rahlstedt hinaus erforderlich. Was nützt die schöste S-Bahn, wenn auf den schleswig-holstinischen Teilstrecken kein Geld für die Bestellung der Verkehrsleistungen vorhanden ist. Wenn schon jetzt gesagt wird die Leistungsbestellung für die S-Bahn nach Pinneberg, Aumühle muss eingechränkt werden, was gilt dann für die in Bau/Planung befindlichen Streckenabschnitte Elbaustraße – Kaltenkirchen, Rahlstedt-Ahrensburg-Bad Oldesloe?
Warum wundet sich da jemand? Die Verkehrswende wurde vor Corona und Zeitenwende(n) ersonnen, als die Kassen voll waren. Jetzt sind die Kassen leer, sind die Kosten für Löhne und Energie mega gestiegen und wurden mit dem Deutschlandticket auch noch Milliarden Einnahmen aus dem System genommen. Außerdem soll der Staat überall “retten”. Die Medien schreiben nur nicht darüber, dass viele Politiker und Nahverkehrsbetriebe das schon verstanden haben und der Angebotsausbau erledigt ist. Liegt vielleicht an den vielen Pressemitteilungen, die in jedem zweiten Satz “Verkehrswende” hochjubeln? Das Land Bremen hat seinen Ausbau schon vor Monaten auf Eis gelegt und weiss noch nicht, wie das explodierte Defizit der Straßenbahn gedeckt werden soll.