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HVV führt 360-Euro-Jahreskarte für Azubis ein – aber nicht automatisch für jeden

Kurz vor der Bürgerschaftswahl hat der rot-grüne Senat ein 360-Euro-Jahresticket für Azubis präsentiert. Doch die Karte gibt es nicht automatisch und die Beantragung ist kompliziert.
Christian Hinkelmann
Menschen warten auf einen Metrobus der Linie M15 in Hamburg
Menschen warten am U-Bahnhof Schlump auf einen Metrobus der Linie M15

Vor genau einem Jahr hat der rot-grüne Senat mitgeteilt, dass er die HVV-Fahrpreise für Auszubildende deutlich senken will (siehe hier).  Jetzt – wenige Wochen vor der Bürgerschaftswahl – nannte er konkrete Einzelheiten für das neuartige Azubi-Ticket, das in sechs Monaten starten soll.

In einer Pressekonferenz haben der Senat, der HVV, die Handelskammer und die Handwerkskammer am Mittwoch das neue „BonusTicket für Azubis präsentiert, das zum 1. August 2020 eingeführt wird.

Mit dieser neuen Karte sollen Auszubildende (dual und schulisch sowie freiwillige Dienste) monatlich nur noch 30 Euro für beliebig viele Fahrten im gesamten HVV-Netz zahlen. Die Karte wird ausschließlich als Jahresabo verkauft und kostet somit jährlich 360 Euro.

Ersparnis im Bereich „Hamburg AB“ liegt bei 37,10 Euro monatlich

Zum Vergleich: Aktuell zahlen Auszubildende für ein Azubi-Aboticket im HVV-Gesamtnetz 165,70 Euro. Die Ersparnis liegt also bei 135,70 Euro.

Allerdings dürfte dieser theoretische Wert in der Praxis für viele Auszubildende wesentlich geringer ausfallen – zumindest dann, wenn sie nicht gerade täglich von Cuxhaven bis nach Bad Segeberg fahren und das HVV-Gesamtnetz voll ausreizen.

Ist ein Azubi nämlich nur innerhalb des Tarifbereichs „Hamburg AB“ (ehemals „Großbereich“) unterwegs, liegt die Ersparnis durch das neue Ticket „nur“ noch bei 37,10 Euro monatlich.

Neues Ticket gibt es nur, wenn Arbeitgeber freiwillig draufzahlt

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „HVV führt 360-Euro-Jahreskarte für Azubis ein – aber nicht automatisch für jeden“

Ich muss korigieren:
30 Euro kommen noch vom Azubi. Bleiben also 115,70€, für die der HVV die Hand aufhält:

Sind 6,3 Mio€ – es „fehlen“ 5,7 Mio€ von den 12.

Kann es denn niemand erklären, warum fast 6 von 12 Mio Euro Budget „verpuffen“?
Herr Hinkelmann, Sie vielleicht?

Kann mir jemand erklären, warum die Stadt das Ganze mit 221,40€ (=12 Mio/a / 54.200 Azubis) pro Azubi und Jahr unterstützt, aber das leistungsgleiche Ticket heute „nur“ 165,70€ kostet?
Inkl. 20€ AG-Zuschuss sogar nur 145,70€,

Wohin geht der Rest (4,1 Mio €)?

Wenn ich es mißverstanden habe: sorry – aber dann Danke für die Erleuchtung!

Lokstedter# ich lebe in London, bin Mitglied der labour party und kriege „vor Ort“ mit, was moeglich ist, wenn man mit der Verkehrswende ernst macht. Das gilt fuer Fahrradwege/Trassen, die diesen Namen verdienen, Ausbau des OEPNV (crossrail) usw/ Alles was Deine Beton Ede SPD zustande bekommt, sind absurde Traume von riesigen Tunnelbauwerken bei Planungszeiten von 10+ Jahren. Im uebrigen sind die Thesen ueber den Bedarf ziemlich steil, wenn man bedenkt, dass auch nicht Azubis gibt (so z.b. Migrantenkinder, die eher auch noch arbeitslos sind, weil sich die rechte SPD auch um die soziale Frage nicht scherrt) Aber lebe man mal weiter in Deiner „die Hamburger SPD ist guuuuuuuuuuuuuuut“ Welt, in knapp 3 Wochen ist das Elend hoffentlich vorbei.

Es muss doch möglich sein, in einer so reichen Stadt wie Hamburg, Azubis einen günstige Karte anzubieten, die auch zudem monatlich kündbar ist. Wohnungen sind schon teuer genug in Hamburg.

Anträge auf Papier, Stempel, Bewilligungen, unklare Bedingungen und sehr viel Kleingedrucktes: Die SPD kann Verkehr schlicht und einfach nicht! Schade!

Ich finde es völlig okay, dass die Arbeitgeber sich an diesen Kosten beteiligen. Das gros der Unternehmen kann es sich leisten, die meisten Unternehmen machen dicke Gewinne und warum das sie dafür nicht einen kleinen Teil abgeben und Ihre Azubis unterstützen.
Zudem können Unternehmen diese Ausgaben steuerlich Absetzen!

Wer über Fachkräftemangel jammert und nicht bereit ist mit 20 Euro seine Azubi zu unterstützen, dem kann man auch nicht mehr helfen.

Gilt das Ticket auch für Azubis im Umland? Lüneburg, Norderstedt, Wedel, Seevetal…
Hört sich alles nach einem Wahlgeschenk an.

Autostadt Hamburg gefuehrt von Nahverkehrsignoranten: nicht nur der buerokratische Aufwand. dann auch noch die Begrenzung, nicht einmal eine soziale Pruefung wurde in diesem Zusammenhang angedacht und warum soll der Arbeitgeber draufzahlen?
So wird das nix mit der Verkehrswende. Die SPD tut alles um in 18 Tage in die wohlverdiente Wueste geschickt zu werden,.

Eine Bedürftigkeitsprüfung würde den Aufwand weiter erhöhen und die gibt’s bei den kommenden Führungskräften an Universitäten auch nicht. Dass es sie nicht gibt, heißt zudem nicht, dass sie nicht „angedacht“ wurde. Aus Unwissen werden keine Fakten. Und da es in Hamburg nur knapp über 30.000 Azubis gibt, reicht der bereitgestellte Topf auch locker aus, zumal nicht alle den ÖPNV täglich nutzen.

Untergangsszenarien helfen auch wenig, wenn man selbst eine Partei nie wählen würde und nur pausenlos aufzählt, welche Gründe man für ein altes, tiefsitzendes Problem vorschieben kann. „Ja, öhm, also eigentlich würde ich als Arbeitnehmer ja gerne die SPD wählen, aber ich habe gehört, dass Azubis für ihr subventioniertes Billigticket nun ZWEI FORMULARE (!!!) ausfüllen müssen. Da hilft nur noch Notwehr an der Wahlurne! AfD! AfD! AfD!*“

* = oder sonst eine Partei, die viel behauptet und fordert, aber nie Verantwortung in Hamburg übernehmen wird. Und auch als Juniorpartner werden nicht Milch und Honig fließen. Man kann sich ja bspw. mal fragen, was die Grünen so alles in den letzten 30 Jahren gefordert haben und was am Ende umgesetzt/eingeführt wurde. Immerhin hatten wir zweimal Rot-Grün und einmal Schwarz-Grün. Das wird in den nächsten fünf Jahren nicht anders sein und das ist auch gut so. Ab März redet niemand mehr über eine Tram oder 365-Euro-Tickets für alle. Dann geht’s um realistische, bürgernahe Sachpolitik und nicht Bauernfängerei. Thüringische Verhältnisse wollen wir in Hamburg nicht.

Tja, wer mit der Verkehrs-und Autopolitik aus den 60/70 Jahren in HH zufrieden ist, wählt halt, wie vom Jungsozi vorgeschlagen, Spd. Viel Spass weiterhin beim Drängeln im 5er Bus……

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