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HVV plant größte Preissteigerung seit fünf Jahren – diese Tickets werden besonders teuer

Der HVV will seine Ticketpreise im Dezember so massiv erhöhen wie seit Jahren nicht mehr – und geht damit gegen einen bundesweiten Trend. Diese Tickets sollen besonders teuer werden.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat der Hamburger S-Bahn
Fahrkartenautomat der Hamburger S-Bahn

Trotz Debatte um Klimaschutz und Verkehrswende will der Hamburger Verkehrsverbund seine Ticketpreise Mitte Dezember erhöhen – und zwar so massiv, wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Um durchschnittlich 2,2 Prozent sollen die Fahrpreise steigen, teilte der Verbund auf seiner Website mit. Das wäre der höchste Preisanstieg seit 2015 – und er läge sogar über der Inflationsrate, die laut Prognosen in diesem Jahr bei 1,6 Prozent liegen soll (siehe hier).

Politik muss über HVV-Antrag abstimmen

Der HVV werde einen entsprechenden Antrag stellen, sagte HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner den Berichten zufolge. Dann muss die Hamburger Politik, genauer gesagt – die Bürgerschaft darüber abstimmen.

In den vergangenen Jahren war dies aber lediglich eine Formsache. Bisher hatte der Verbund seine Fahrpreisanhebungen stets mit dem Segen des Hamburger Senats erarbeitet. Dementsprechend wurden die Anträge in der Bürgerschaft dann auch regelmäßig mit der Mehrheit der Regierungsparteien „durchgewunken“.

Laut HVV müssten Ticketpreise eigentlich noch mehr erhöht werden

Laut Aigner hätte die Fahrpreiserhöhung im HVV sogar noch deutlicher ausfallen können als nun geplant. Demnach seien die Betriebs- und Lohnkosten für den Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg nämlich so stark gestiegen, dass eigentlich eine Preiserhöhung um 3,0 Prozent nötig wäre. Die Preisanhebung falle also geringer aus, als es die Kostenentwicklung eigentlich erfordern wü…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „HVV plant größte Preissteigerung seit fünf Jahren – diese Tickets werden besonders teuer“

Warum erhöht sich der Betrag für die Seniorenkarte ohne Sperrzeit nur um wenige Cent, während sich die ABO-Karte um wenige Euro erhöht?

Die zweite Frage ist, warum die Seniorenkarte günstiger ist, obwohl sie zur „normalen Fahrkarte“ keine Einschränkungen hat?
Nur deswegen, weil Senioren weniger Geld als normale Fahrgäste haben? Ich (knapp über Mindestlohn) würde auch gerne für diesen Preis fahren.
Für mich ein Verstoß gegen das AGG. Würde ich gerne mal Gerichtlich klären lassen, geht leider nicht mangelns Masse.

Wenn die Bürgerschaft das durchwinken sollte kann man sich doch bei einer Partei besonders bedanken (hoffentlich bei der nächsten Bürgerschaftswahl im Februar), nämlich bei den „GRÜNEN“

Wir sind auf der Strecke Wilhelmsburg Richtung Hauptbahnhof (S3/31) täglich mit überfüllten Zügen konfrontiert, wenn sie nicht wieder wegen der maroden Infrastruktur (Signal-Weichen-Stellwerksstörung) ausfallen. Und jetzt soll die einfache Fahrt von Wilhelmsburg zum Hauptbahnhof 3.40 kosten?? Ich hoffe, der Senat winkt das dieses Mal nicht einfach durch, sondern nimmt die eigenen Aussagen zum Klimaschutz ernst.

Man könnte glatt meinen, dass man beim HVV in der entsprechenden Entscheider Etage nicht ganz verstanden hat, wie man die Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr bekommt. Dass das mit immer wieder neuen Fahrpreiserhöhungen funktioniert, oder besser nicht bzw. schlecht funktioniert ist den meisten klar. Zumindest denen, die es nicht entscheiden.

Das ein kostenloser Nahverkehr, wie von vielen Politikern gefordert, nicht finanzierbar ist, sollte wohl jedem normal denkenden Menschen mittlerweile klar sein. Aber stehtische Preiserhöhung regelmäßig einmal im Jahr wie beim HVV ist auch der falsche Weg. Günstige Fahrkarten, heißt das Zauberwort.

Das Angebot ausweiten, bei gleichzeitiger Fahrpreis Senkung wäre der richtige Weg. Andere Städte und Gemeinden machen es vor, dass es so funktionieren kann. Nahverkehr kostet Geld, das ist klar. Aber man könnte über die Masse entsprechend das Geld einnehmen. Denn je mehr Menschen Bus und Bahn nutzen, um so mehr Geld kommt in die Kasse und desto kostendeckender ist das Prinzip öffentlicher Personennahverkehr.

Vielleicht ist der Politik und den Entscheidern beim HVV das Kaffee- Prinzip nicht bekannt.
Dieses Prinzip ist ganz einfach. Ein Pfund Kaffee kostet im Einkauf 4 €
Ich bekomme aus einem Pfund Kaffee schätzungsweise 50 Tassen Kaffee.
Jetzt kann ich jede einzelne Tasse zum Preis von 2,50 € verkaufen. Allerdings gehe ich damit das Risiko ein, dass kaum Leute meinen Kaffee kaufen. ich also entsprechend weniger Einnahmen habe.
Verkaufe ich eine Tasse Kaffee aber zum Preis von einem Euro, mache ich zwar weniger Gewinn, aber ich habe mehr Leute für mein Produkt begeistert. Und habe trotzdem noch genug unterm Strich über um weitere Pakete Kaffee zu kaufen.

Zugegeben der Vergleich ist etwas abstrakt. Aber mit dem gleichen Prinzip kann man auch im ÖPNV etwas werden. Je mehr Leute sich begeistern für Bus und Bahn, desto besser. Und desto mehr Fahrgeldeinnahmen kommen zusammen. Mit diesem Fahrgeldeinnahmen kann dann auch das Angebot entsprechend vernünftig ausgebaut werden. Und zwar ohne dass die Fahrkarten teurer werden.

Ich selber bin ganz froh, dass ich diese stetigen Preiserhöhungen im HVV nicht mittragen muss. Denn ich bin bis im Besitz eines Schwerbehindertenausweises und habe somit mit diesem ständigen Schikanen bei den Fahrkarten Preisen nicht viel am Hut. Aber müsste ich mir jeden Tag bzw. jeden Monat eine neue Fahrkarte kaufen und das zu den absolut überteuerten Preisen, würde ich mir vier Mal überlegen, regelmäßig mit Bus und Bahn zu fahren.
Und ich bin mir ziemlich sicher, das mittlerweile wieder mehr Leute dieser Überlegung Rechnung tragen. Öffentlicher Verkehr muss für jeden erschwinglich sein, nur beim HVV ist man weit entfernt davon. Bald sind Bus und Bahn, wie zu den Anfangszeiten, nur noch für privilegierte und diejenigen, die es sich leisten können. Und das kann und darf nicht das Ziel sein.

Vielleicht sollten die bunten Pillen mal in der Schublade bleiben und die Chefetage beim HVV etwas weniger sich aufs Konto überweisen, dann kommt man auch mit den Fahrpreisen für die Fahrkarten etwas besser hin, Velleicht könen auch die Preise mal gesenkt werden – statt den Kurs immer weiter nach oben einzuschlagen.

Eines steht fest, so wie der HVV den Kurs mit seiner Preispolitik momentan fährt, wird das nichts mit dem Klimawandel und mehr Fahrgästen in Bus und Bahn.

Die Nagelprobe, ob es mit Klimaschutz und Verkehrswende ernst gemeint ist, müssen jetzt SPD und Grüne in der Bürgerschaft liefern. Stimmen sie dem Erhöhungsantrag des HVV zu, dann weiß man, wie wenig ernst alles Gerede über eine Verkehrswende hin zum ÖPNV oin Hamburg gemeint ist. Bei Berufspendlern besonders zuzulangen, bestraft diejeinigen, die schon ein umweltgerechtes Verkehrsverhalten zeigen. So sieht keine gründe Verkehrspolitik aus. Oder sind die Ticketpreiserhöhungen notwendig, um die ehrgeizigen aber teuren Elektrobus und Schnellbahnpläne des HVV zu finanzieren, weil man gedanklich sich kostengünstigeren Lösungen wie O-Bus und Straßenbahn nicht nähern will?

Sie haben vergessen zu schreiben: „kostengünstigere Lösungen wie O-Bus und Straßenbahn, aber nicht für den Bezirk Wandsbek“
Aber das setzen Sie bestimmt voraus.
(PS: Trotzdem wird die S4 gebaut und dafür der Prellbock abgerissen. 😉 )

Inzwischen ist nachgewiesen, dass die hohen Fahrgastzahlen in Wien NICHT durch die niedrigen Preise kamen sondern allein durch den Angebotsausbau!

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