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Neue Pläne für die Marschbahn: 45 Minuten schneller nach Sylt

Schleswig-Holstein plant nach Jahren des Stillstandes wieder einiges an ihrer Eisenbahninfrastruktur. Was auf der Marschbahn in den nächsten Jahren anstehen könnte und wie der Zeitplan für die Projekte aussieht.
Lars Hansen
Reisen und Meer: Regionalzug auf dem Hindenburgdamm nach Sylt.
Reisen und Meer: Regionalzug auf dem Hindenburgdamm nach Sylt.
Foto: Christian Hinkelmann

Mit dem ICE direkt nach Westerland auf Sylt oder bis zur Dagebüller Mole, um dort auf die Fähre nach Föhr und Amrum zu steigen? Was heute noch wie ein Traum klingt, könnte bald Realität werden.

Nachdem Schleswig-Holstein vor einigen Monaten den viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Elmshorn und Pinneberg lancierte (siehe hier), kam kürzlich die nächste Ankündigung in Sachen Eisenbahnausbau: Die Marschbahn soll elektrifiziert werden.

Dafür hat das nördliche Bundesland seinen eigenen Nahverkehrsverbund NAH.SH mit der Ausschreibung und Begleitung der Planungen auf der Marschbahn beauftragt. Das Land wird die Planung vorfinanzieren – genauso wie schon für die Strecke zwischen Elmshorn und Pinneberg.

Doch bis es so weit ist, werden noch einige Sommer in überfüllten Dieselzügen vergehen. NAHVERKEHR HAMBURG zeigt, wie der Zeitplan aussieht, was genau geplant ist und welche Verbesserungen auf der Marschbahn zu erwarten sind.

Ein Zeitplan auf wackeligen Beinen

Bei der Vorstellung der Elektrifizierung verkündete das Land, dass bei sichergestellter personeller und finanzieller Ressourcenausstattung eine Realisierung bis 2029 realistisch sei. Diese Einschränkung ist wichtig, wie der Sprecher von NAH.SH, Dennis Fiedel, auf die Nachfrage von NAHVERKEHR HAMBURG antwortete: „2029 stellt jedoch in jedem Fall das Fertigstellungsdatum im Best-Case-Szenario dar (vorhandene Ressourcen, klagefrei, Beschleunigungseffekte etc.).“ im Klartext: Im günstigsten Fall vergehen noch mindestens sieben Jahre, bis die geplanten Verbesserungen für die Fahrgäste spürbar werden. Wahrscheinlich wird noch mehr Zeit vergehen.

An diesem knappen Zeitplan würde auch eine derzeit diskutierte Gesetzesänderung für Elektrifizierenden ohne Planfeststellungsverfahren nichts ändern: „Nach unserem aktuellen Kenntnisstand ist nicht davon auszugehen, dass eine Freistellung von einem Planfeststellungsverfahren einen Zeitgewinn brin…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Lars Hansen wuchs im ländlichen Raum nahe der dänischen Grenze auf. Daher kann er sehr gut nachvollziehen wie sich ländliche Mobilität ohne Auto anfühlt. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Transformation der Mobilität und studierte interdisziplinär Philosophie, Politik, Wirtschaft und Informatik in Hamburg, München und London.

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7 Antworten auf „Neue Pläne für die Marschbahn: 45 Minuten schneller nach Sylt“

„Wenn der Zug aufgrund der Taktknoten schon nicht schneller auf Sylt ist, könnte er zumindest häufiger zwischen den Taktknoten halten..“

Wer hat sich denn das nun wieder ausgedacht?! Ist es nicht Ziel, eine ATTRAKTIVE Verbindung von der Westküste nach Hamburg zu schaffen? Und dazu gehört es auch, dass man von Dithmarschen-Süd (Metropolregion HH !) in einer guten Stunde in Hamburg ist – ohne Umsteigen und ohne 14 Halte unterwegs … – das ist doch dann keine Alternative zum Auto !

Heute am 02.08ö2022 RE06 15.40 ab Friedrichstadt nach Altona.
Viele Fahrgäste
Zug kommt pünktlich aus Husum.
Aber vor Heide fängt das langsame Drama an.
Zugführer und Begleiter wissen nicht, wie wir nach Altona kommen.
Kein Durchkommen wg. Oberleitungsschaden ab Elmshorn.
Die Kommunikation des Zugbegeleiters ist 1a, aber er hat fast keine klaren Ansagenn aus seiner Zentrale.
Wir kommen bis Itzehoe, dann steht fest, der Zug geht nur bis Elmshorn.
Umsteigen in den RB70, der fährt aber nur bis Pinneberg.
Zug kommt überfüllt , ist dann für die kurze Fahrt lebensgefährlich doppelt-überfüllt.
Pinneberg in die S3, die aber dann nur bis Elbgaustraße fährt.
500 Leute warten dan auf die Busse.
Ich nutze den 186 nach Othmaschen und freue mich sehr, dass die S1 fährt.
Das Drama: Eine heikel Sache für ältere Fahrgäste, schwangere Frauen, kleine Kinder, Familien mit Kinder-Karre. dazu viele Rucksacktouristen.
Das war der Höhepunkt eines Oberleitungsschaden direkt bei Langenfelde.
Und das bei vielen Fahrgästen nach Norden, denn Wacken startet.
Ich denke erst einmal so:
NaSH und die DB AG machen erst einmal die jetzige Bahn von Altona bis Westerland sicherer, pünktlicher, kommunikativer.
Und der RE06 sollte in der Zeit Juni bis September in der Zeit von 10 bis 20 Uhr alle halbe Stunde fahren.
Setzt besseres Zugmaterial ein.
Eventuell einige Züge mit mehr Fahrradwaggons.
Das würde viele viele Menschen auf dieser Strecke glücklich machen.
alles andere ist „wie immer eine neue „Sau“ durchs Dorf jagen.
Hatte der Verkehrsminister Buchholz ( jetzt soll er AR-Vorsitzender der DB AG werden ) nicht einen Pinneberg Express versprochen und noch so schöne andere Sachen?
Gab es nicht Anfang 2022 eine neue starke Allianz für eine starke Schiene der Nordbundesländer?
Auch schon wieder vergessen.
Eins weiß ich aber: Das, was heute der Bahnhof Altona aushalten musste, am Diebsteich wäre der Bahn-Herzinfarkt passiert.
Zu kein, Pampabahnhof, keine Reserven, wo sollen da zig Langversionbusse als Ersatzverkehr anfahren?

Auf Bundesebene sollte wie in Hamburg die doppische Buchhaltung eingeführt werden. Dann würden nämlich die ganzen Passiva des Staates (Infrastruktur im Staatsbesitz, Unternehmen im Staatsbesitz) ebenfalls einfließen. Die Schuldenbremse in Hamburg sagt nämlich, dass auch dieses öffentliche Kapital nicht an Wert verlieren darf, weil das sonst auch Schulden sind.

Dadurch muss vernünftig in den Erhalt investiert werden und ein Einsparen im Haushalt auf Kosten der Infrastruktur ist nicht länger möglich.

Wendet man dies auf Bundesebene an, dann muss in die Bahninfrastruktur ordentlich investiert werden, damit diese eben zunächst auf einen akzeptablen Standard gehoben wird und dann auch dort verbleibt.

oder wieder im Grundgesetz vorgesehen, daß der investitionshaushalt durchaus durch Kredite finanziert werden „darf“, der Betriebshaushalt allerdings durch Einnahmen gedeckt werden kann. Das entspricht ja auch etwa dem, was jedes Unternehmen tut.

Das sind natürlich alles schöne Pläne. Aber was davon dann wie schnell umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Die Erfahrung lehrt, dass SH gerne mal große Pläne aufstellt, aber bei der Umsetzung eher zögerlich unterwegs ist…

Der Zeitplan ist und bleibt ehrgeizig, zumal wenn die Deutsche Bahn baut sind Verzögerungen und heftige Preissteigerungen quasi vorprogrammiert. Die Fahrtzeitverkürzung mit der geworben wird, bleibt eine Illusion, mag bestenfalls für einzelen Züge ohne Zwischenhalte zutreffen, denn das Hauptproblem der Strecke ist und bleibt der eingleisige Abschnitt zwischen Hattstedt und Bredtstedt sowie die eingleisigen Brücken in Husum und Friedrichstadt. Die Beseitigung der eingleisigen Abschnitte könnte viel besser zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Strecke beitragen als die reine Elektrifizierung. Es ist geradezu peinlich, dass ehemals zweigleisig trassierte Strecken nicht sofort auf Zweigleisigkeit ausgebaut werden. Auch waren früher bei reinem Dieselbetrieb die Fahrtzeiten Hamburg – Westerland schon mal 20 Minuten kürzer als heute…. Aber aus Umweltgründen ist naütrlich eine Elektrifizierung unabdingbar. Wenn man weiß, dass vor 1989 die ehemalige Deutsche Reichsbahn auf dem Gebiet der DDR 180 km Strecke pro Jahr elektrifiziert hat, und es in diesem Fall für einen gleichlange Strecke 7 Jahre dauern soll, dann merkt man, was bei der DB und ihren Planern alles schief läuft. Und wie man Dreh- und Klappbrücken mit Oberleitung versieht, kann man sich in den Niederlanden angucken, dafür braucht es keine teuren Studien.

der Verkehrsminister von SH hat ja auch angedacht, den Abschnitt bei Glückstadt zu begradigen. Ich denke, daß das Vorhaben fast noch wichtiger ist als die Elektrifizierung der Strecke. Ansonsten würde ich das Thema „globale „Entwicklung“ besser in den Bereich „typisch deutsche Neurosen“ einordnen. Wir werden in 2023 schon sehen, daß Lindners albernes Bestreben, die sowieso blödsinnige Schuldenbremse einzuhalten, nicht funktionieren wird. Ob Deutschland in den nächsten 10 Jahren 200 Mrd. mehr oder weniger öffentlichen Verbindlichkeiten aufnimmt oder nicht, spielt angesichts der Größenordnung der deutschen Volkswirtschaft praktisch keine Rolle. Nur ewig Gestrige glauben immer noch daß „Staatsschulden“ (besser ist der Ausdruck „Kredite für die öffentliche Hand“ schädlich sind. Die chronische Unterfinanzierung in den letzten 20 Jahren gerade auch bei der Bahninfrastruktur hat ja gezeigt, wozu das führt. (u.a. nämlich zu einem erheblichen Nachholbedarf im dreistelligen Mrd. Bereich).

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