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Neue S-Bahn: Bergedorf fährt bald am Schreibtisch zur Arbeit

Das gab es in Hamburg noch nie: Eine neue S-Bahn pendelt demnächst mit eingebautem Schreibtisch zwischen Altona und Bergedorf im ganz normalen Alltagsverkehr. Der Zug hat noch einige andere Innovationen an Bord, die an Fahrgästen getestet werden sollen. Wann der Start bevorsteht und wie es im Zug genau aussieht.
Christian Hinkelmann
Das "Schmuckstück" im Ideenzug der Hamburger S-Bahn: Der große Tresen, an dem bis zu drei Menschen während der Fahrt arbeiten können.
Das "Schmuckstück" im Ideenzug der Hamburger S-Bahn: Der große Tresen, an dem bis zu drei Menschen während der Fahrt arbeiten können.
Foto: Christian Hinkelmann

Laptop auf dem Schreibtisch, Blick aus dem Fenster und vielleicht noch ein Kaffee dazu, während man mit 100 km/h von Bergedorf Richtung Hauptbahnhof donnert. Klingt wie eine Fantasie, doch in der Hamburger S-Bahn ist das schon bald Realität. 

Um die Fahrt mit der S-Bahn bequemer und kundenfreundlicher zu machen, testet die Bahn nämlich in einem ihrer Züge ein neues Innenraumkonzept. Neben dem Schreibtisch gibt es darin auch neue Sitzlandschaften und Displays, die an den Türen anzeigen, in welche Richtung es beim nächsten Halt am schnellsten zur Treppe geht.

Sehen Sie hier exklusive Fotos von dem neuen Zug und lesen Sie, wann er zwischen Bergedorf und Altona in den Fahrgastbetrieb gehen soll.

Die Idee für die neue Inneneinrichtung ist nicht ganz neu. Vor rund einem Jahr wurde sie von der Deutschen Bahn erstmals der Öffentlichkeit präsentiert (siehe hier). Damals allerdings noch als Holz- und Pappmodell im Originalmaßstab. Inzwischen hat das Projektteam, das sich vorgenommen hat, den Innenraum in S-Bahnen komplett neu zu denken, ganze Arbeit geleistet, die Ideen Stück für Stück in einen älteren S-Bahn-Zug eingebaut und erfolgreich durch verschiedene Zulassungsprozesse navigiert.

Viele neue Bildschirme überall

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „Neue S-Bahn: Bergedorf fährt bald am Schreibtisch zur Arbeit“

Anstelle des Spielkrams mit den „Schreibtischen“, wo sicherlich nur Müll und Dreck abgestellt wird, sollte für anständige Fahrradplätze gesorgt werden. Bei den neuen S-Bahnen(490)
können Räder nur im Eingangsbereich „geparkt“ werden, was immer wieder zu Konflikten führt.

Fahren Sie einmal nach London oder nach Tokyo, dann wissen was ich meine und nein, daß ist keine Satire; lieber 20 Minuten dicht gedrängt als 20 Minuten auf einen Zug warten.
Wenn Hamburg unbedingt Weltstadt spielen will, dann sollte man sich auch an Weltstädten orientieren.

Zu den Notebook-Tischen: Wie hier schon geschrieben, wird wohl kaum einer mögen, wenn andere Leute auf den Bildschirm gucken können. Außerdem sind Notebooks dafür konzipiert, auf dem Schoß genutzt zu werden – daher ja auch der alte Name „Laptop“. Man braucht also keinen Tische dafür – und schon gar nicht mit diesen unbequemen Hockern.

Außerdem vermeide ich persönlich, in der Öffentlichkeit jemanden im Rücken zu haben, unabhängig ob mit oder ohne Notebook oder Smartphone oder sonst was. Ich fühle mich einfach sicherer, wenn ich die anderen Menschen im Blick habe. Daher halte ich mich auch sehr gern im Türraum auf, bevorzugt jeweils auf der Seite, wo sich die Türen nicht öffnen.

das bringt mich auch auf den Gedanken, eine erhebliche Kapazitätssteigerung zu erreichen. Nach Londoner Vorbild (Tube und auch Crossrail teilweise) sollten nur noch an den Seiten Sitze angebracht werden und der wesentliche Teil des Zuges aus Stehplatzmöglichkeiten bestehen. Das ließe sich schnell umsetzen und würde die Kapazität um 30 bis 40% erhöhen. Und da die Fahrt von Harburg zum Hbf weniger als 20 Minuten dauert, wäre die Stehplatzoption auch auszuhalten. In der Londoner Tube stehen die Leute mitunter eine Stunde dichtgedrängt bzw. zusammengepfercht.
Natürlich weit weniger komfortabel aber immerhin würde man im System Luft schaffen und sogar mit weniger dichten Zeitfolgen auskommen.
ABER: es gibt natürlich zwei gewichtige Probleme: Da viele wenn nicht sogar die Meisten am HBF umsteigen, müßte aktiv dafür geworben werden, ggf. auch am Jungfernstieg bzw. Stadthausbrücke umzusteigen und ggf. sogar zurückzufahren, wenn es Richtung Poppenbüttel oder Bergedorf gehen sollte.
Und natürlich muß man sich im Verhalten entsprechend anpassen.
Regeln wie
– erst aussteigen, dann einsteigen
– Leute die in der Mitte des Zuges stehen, eine Möglichkeit zum Aussteigen geben und dafür ggf. selbst auszusteigen (um dann wieder einzusteigen).
– Einsteiger müssen seitlich an den Zugtüren stehen, damit die Aussteigenden schnell rauskommen.
müßten eingehalten werden.

Und vor allem DRÄNGELN ist ein NO GO.

Ja, und diese Benimmregeln werden ja jetzt schon icht überall angewendet… Es fängt doch oft damit an, das viel zu vile Menschen in den Eingangsbereichen stehen bleiben, damit sie ja nicht im Zug bleiben, wenn sie aussteigen müssen…
Das warten neben der Eingangstür am Bahnsteig wäre auch für uns blinde Menschen angenehmer. Auch wir versuchen, vor allem wenn viel verkehr ist von der Seite zur Tür zu gelangen. So kann ich am ehesten mitbekommen ob alle ausgestiegen sind. Aber wir werden gerne von „wohlmeinenden“ Menschen direkt auf die Tür gelotzt, weil sie nicht verstehen können, warum man vermeintlich nicht direkt auf diese zusteuert.
Und ich finde maximale Beförderung kann nicht das einzige Ziel sein. Nicht alle Menschen können lange stehen und Komfort gehört meiner Meinung auch zu einem guten ÖPNV.

Schön, dass die Ideen zur Inneneinrichtung der S-Bahn dann mal getestet werden. Bin gespannt, ob sich das „Büro“ dann in der Praxis auch durchsetzt und dort wirklich der Laptop genutzt wird.
Bei all der Innovationsfreude mit den Bildschirmen frage ich mich, warum eigentlich bisher überhaupt keine Ideen zu einer angenehmeren Beleuchtung in den Zügen umgesetzt werden.
In den Flugzeugen werden ausgeklügelte Lichtkonzepte eingesetzt, um die Stimmung zu verbessern. Und wir fahren in Zügen, die lichttechnisch immer noch den Charme einer Fabrikhalle haben. Das geht besser!

Warum verkaufen die Zugführer keinen Kaffee im Zug, denn das was die nur noch machen, neben dem Spielen am Smartphone, können die bestimmt auch über eine App auf dem Smartphone machen. Das währe doch Mal Inovation, oder? Wenn man da schon Büros einbaut, dann hätten die Herschaften der Hebel wenigstens Mal eine Aufgabe für den Fahrgast direkt

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