Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Planung für S-Bahn nach Kaltenkirchen verzögert sich um ein weiteres Jahr

Nach zehn Jahren Planung gibt es weitere Verzögerungen. Auch die Kostenaufteilung ist noch unklar. Das sind die Gründe und so sehen die Auswirkungen auf den Baustart aus.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: S-Bahn auf AKN-Strecke am Haltepunkt Burgwedel in Hamburg
Fotomontage: S-Bahn auf AKN-Strecke am Haltepunkt Burgwedel in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Seit rund zehn Jahren planen wechselnde Regierungen in Hamburg und Schleswig-Holstein eine schnellere Direktverbindung auf den Gleisen der AKN von Kaltenkirchen, Quickborn und Schnelsen bis in die Hamburger Innenstadt – ohne den bisherigen Umsteigezwang zwischen AKN und S-Bahn in Hamburg-Eidelstedt.

Die Prognosen sehen goldig aus: Die Fahrgastzahlen sollen deutlich steigen, die Wirtschaftlichkeit des 30 Kilometer langen Bahn-Projekts ist so hoch, dass jeder investierte Euro fast einen doppelt so hohen volkswirtschaftlichen Nutzen einbringt (siehe hier) – und trotzdem kommt die S-Bahn nach Kaltenkirchen nicht so richtig vom Fleck.

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren neue Probleme, Umplanungen und Neuberechnungen, die den Baustart verzögerten. Eigentlich sollten mal im Jahr 2017 die ersten Bagger anrollen (siehe hier) – inzwischen ist vom ersten Quartal 2023 die Rede.

Kostenaufteilung ist noch immer unklar

Jetzt ist bekannt geworden, dass noch weitere Verspätungen drohen und dass noch immer offen ist, wie viel die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein für das Projekt eigentlich genau zahlen müssen. Das hat der rot-grüne Senat in Hamburg auf Anfrage der CDU-Abgeordneten Silke Seif und Richard Seelmaecker eingeräumt. Die Antworten liegen NahverkehrHAMBURG exklusiv vor.

Darin steht, was der Grund für die neuen Verzögerungen ist, was für Auswirkungen das auf den Baubeginn hat und wieso die Kostenaufteilung des Projekts überhaupt noch offen ist.

Demnach verzögert sich das laufende Planfeststellungsverfahren für den rund 23 Kilometer langen Schienenabschnitt auf Schleswig-Holsteinischem Boden um ein Jahr. Erst Ende 2021 soll der entsprechende Beschluss vorliegen, schreibt der Senat. Im November 2018 hatte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in einem Interview mit dem Niendorfer Wochenblatt noch gesagt, dass das Planfeststellungsverfahren „voraussichtlich bis Ende 2020 abgeschlossen“ werde.

Über die genauen Gründe für die erneute Verzögerung gibt der Senat in seiner Antwort keine Auskunft. Dort heißt es lediglich, dass die AKN derzeit die privaten Einwendungen gegen das Bahn-Projekt beantworte.

Demnach mussten die Planfeststellungsunterlagen im vergangenen Januar und Februar noch einmal neu öffentlich ausgelegt werden, nachdem die AKN auf Wunsch des Lande…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

So könnte es aussehen, wenn Straßenbahnen ohne Oberleitungen auf Rasengleisen am Lübecker Holstentorplatz vorbeifahren. (Visualisierung: Ramboll/Hansestadt Lübeck)

Neue Straßenbahn für Lübeck? Jetzt droht Streit um Gutachten

Ein neues Gutachten zeigt, welche Rolle eine Straßenbahn bei der Lübecker Verkehrswende spielen könnte. Die Stadtverwaltung empfiehlt, die Idee nicht weiter zu verfolgen. Aber an ihrer Interpretation der Ergebnisse hagelt es Kritik.

3 Antworten auf „Planung für S-Bahn nach Kaltenkirchen verzögert sich um ein weiteres Jahr“

Bei der S4 soll der Bau des ersten Abschnittes schon in diesem Jahr beginnen, obwohl für die folgenden 2 Bauabschnitte noch nicht einmal die Planfeststellugnsunterlagen fertiggestellt sind. Bei der S21 will Hamburg nicht mit em Bau beginnen, weil die auf schleswig-holsteinischer Seite die Planfeststellungsnunerlagen erneut ausgelegt werden müssen. Irgend etwas scheint hier nicht zu stimmen! Dann die üblichen Käbbeleien um die Kostenaufteilung. Zudem dürfte der Kostenansatz angesichts der sehr umfassenden Baumaßnahmen eher unrealistisch sind. Mit einer weiteren Verzögerung steigen die Kosten weiter, eine Verdoppelung bis zur Fertigstellung ist voraussichtlich zu erwarten. Und sollte der S-Bahntakt auf der S21 bei entsprechenden Passagierzuspruch erhöht werden, dann geht das nicht, weil der Bahnhof Diebsteich in seier gegenwärtigen Planung mit 2 S-Bahngleisen das nächste Nadelöhr sein wird.
An Herrn Lokstedter sei gesagt: Diebsteich wird sich als das große Hindernis für den Ausbau des s-Bahnverkehrs in den Hamburger Nordwesten erweisen, wenn er nicht auf 4 Gleise für die S-Bahn hin geplant wird.

Typisch für Hedwig-Holzbein. Steuerflucht ins Umland, Infrastruktur von Hamburg mit SUV abnutzen und dann radikal gegen Bahnprojekte vorgehen. Erinnert mich an den Aufstand der Gartenzwerge gegen das de facto holsteinische Wandsbek (S4) und die Seniorenwut gegen Diebsteich. Kann man sich nicht ausdenken, diese Kurzsichtigkeit gepaart mit extremen Egoismus und Profilneurose. Erreichen nix außer Aufmerksamkeit, Verzögerung und Verteuerung. Fast so schlimm wie die Rumpelbahnfraktion, die Hamburg einfach hassen muss.

Aber erstmal allen einen schönen Start in die Woche. ?

Wenn ich schon lese, was man sich beim Ausbau der AKN-Strecke alles an Vorleistungen gespart hat… Wenn es damals schon Pläne gab, die S-Bahn auf diese Strecke zu verlängern, kann man sich echt nur über die Planer wundern. Wäre damals natürlich etwas teurer geworden, aber sicher viel günstiger als heute. Weitsicht ist nicht die Stärker der Planer hier… Für eine echte Trendewende, von der man zig Jahrzehnte etwas haben soll, muss geklotzt und nicht gekleckert werden. Bin auch sehr gespannt auf den eingleisigen Betrieb.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert