Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Weitere S-Bahn-Linie nach Harburg ist noch nicht nötig

Die S-Bahnen zwischen der Innenstadt und Harburg haben grundsätzlich ausreichende Kapazitäten und die Erweiterung des HVV-Gebiets wird untersucht. Das erklären die HVV-Geschäftsführer Aigner und Hartmann im zweiten Teil unseres großen Neujahrs-Interviews.
Christian Hinkelmann
S-Bahn an den Elbbrücken in Hamburg
S-Bahn an den Elbbrücken in Hamburg

Die HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner und Dietrich Hartmann über den Sinn der oft geforderten neuen S-Bahn-Linie S32, warum zusätzliche Schnellbahnlinien wünschenswert wären und dass das HVV-Gebiet heute seine optimale Größe hat.

NahverkehrHAMBURG: Die Fahrgastzahlen im HVV steigen seit Jahren immer weiter. Eine der am stärksten belasteten Strecken ist die S-Bahnlinie S3 zwischen der Innenstadt und Harburg. Frühestens 2018, wenn die S-Bahn neue Züge bekommt, könnte das Angebot dort ausgeweitet werden. Wird dann der Takt dort verdoppelt?

Dietrich Hartmann: Nötig wäre das nicht unbedingt. Probleme haben wir auf diesem Abschnitt eigentlich nur, wenn die S-Bahn mit kürzeren Zügen fährt als vorgesehen – also, wenn statt eines geplanten Langzuges mit drei gekuppelten Einheiten zum Beispiel nur ein Vollzug mit zwei Einheiten fährt. Das passiert in letzter Zeit leider häufiger mal, weil die alten Bahnen der Baureihe 472 aus den 70er und 80er Jahren nicht mehr so zuverlässig sind. Aber wenn die Züge dort alle in den vorgesehenen Längen fahren, dann sind die S-Bahnen nach unseren Qualitätskriterien nicht überfüllt. Das zeigen alle unsere Analysen.

NahverkehrHAMBURG: Das bedeutet: Die immer wieder von der Politik geforderte zusätzliche S-Bahn-Linie S32 wäre im Moment gar nicht nötig?

Dietrich Hartmann: Wie gesagt: Die Linien S3 und S31 reichen aus, wenn die Züge in vereinbarter Länge gefahren werden. In der S31 ist heute selbst in den Hauptverkehrszeiten noch ausreichend Platz – wobei ich zugeben muss, dass diese Linie auch nicht durch den Citytunnel fährt, wo viele Fahrgäste aus Harburg vielleicht hin wollen. Wenn nun aber die Fahrgastzahlen auf der Strecke stark ansteigen – um zwei Prozent pro Jahr – dann wird eine S32 später notwendig. Das wird nicht anders funktionieren.

NahverkehrHAMBURG: Wie wollen Sie noch auf die steigenden Fahrgastzahlen reagieren? Welche Angebotsverbesserungen und neue Strecken sind geplant?

Dietrich Hartmann: Ein ganz wichtiges Projekt ist die S4 nach Bad Oldesloe, um statt des bisherigen Rumpeltakts dort endlich einen sauberen Taktverkehr fahren zu können. Hier rechnen wir mit stark steig…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Wenn die Hochbahn eine neue Buslinie plant, laufen bei ihm die Fäden zusammen: Christoph Jenner, Leiter der Angebotsplanung für den Hamburg-Takt.

Wie entstehen eigentlich neue Buslinien in Hamburg?

Hochbahn-Verkehrsplaner Christoph Jenner gibt im Interview Einblicke, wie die Ideen für neue Buslinien in Hamburg geboren werden, wie nach weißen Flecken im HVV-Netz gesucht wird, warum die Planung bis zur ersten Fahrt meist mehr als ein Jahr dauert und wieso bei der neuen Linie 113 zwischen Eimsbüttel und Elbstrand einfach alles gepasst hat.

Wird der U- und S-Bahnhof Bahnhof Berliner Tor bald zum Regionalzughalt? So könnte ein zusätzlicher Regio-Bahnsteig an der Strecke Richtung Bergedorf aussehen.

Regionalzughalt am Berliner Tor hätte riesiges Potenzial

Zwischenergebnis einer Bahn-Untersuchung zeigt: Ein Regionalzughalt am Berliner Tor würde den Hamburger Hauptbahnhof massiv entlasten und könnte auch bei dessen Umbau hilfreich sein. So viele Fahrgäste werden dort erwartet und so konkret sind die Pläne derzeit.

Ein LINT-Triebwagen der AKN.

Personalmangel: AKN kürzt Fahrpläne drastisch — für lange Zeit

Weil die AKN ihre Personalprobleme weiterhin nicht gelöst bekommt, streicht sie ab Samstag die Fahrpläne der Linien A1 und A2 radikal zusammen. Auf einer der beiden Linien fährt samstags künftig gar kein Zug mehr, auf der anderen wird der Takt gestreckt. Darauf müssen sich Fahrgäste einstellen und so lange sollen die Einschränkungen dauern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert