Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Neues Logo, neue Mission: HVV stellt sich komplett neu auf

Der HVV macht einen kompletten Neuangang und will seine Fahrgäste künftig bei allen Aktivitäten mehr in den Mittelpunkt stellen. Mit einem neuen Selbstverständnis will der älteste deutsche Verkehrsverbund zum zentralen Player der Mobilitätswende werden. Das sind die Pläne und so sehen das neue Logo und eine neue Werbekampagne aus.
Christian Hinkelmann
Neues Logo, neue Werbemotive im HVV.
Neues Logo, neue Werbemotive im HVV.
Foto: hvv

Die Corona-Pandemie hat den Hamburger Verkehrsverbund in die größte Krise seit Jahrzehnten gestürzt: Ausbleibende Fahrgäste, massenhafte Abo-Kündigungen und Imageverluste im ÖPNV waren die Folge.

Gleichzeitig steigt die Zahl der Privat-PKW in Hamburg unvermittelt weiter an (siehe hier) und immer mehr Carsharing-Anbieter, Shuttle-Dienste wie Moia, E-Scooter-Verleiher und Fahrradvermieter buhlen um Kundschaft – oft sind es ehemalige Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs.

Kurz: Der Druck auf den altehrwürdigen Verkehrsverbund, sich komplett neu zu erfinden, ist derzeit riesig – zumal der HVV bei der politisch gewollten Verkehrswende eine Schlüsselrolle spielen soll.

Nicht ohne Grund holten die Verantwortlichen im vergangenen Frühjahr eine neue Geschäftsführerin an die HVV-Spitze, die als Reformerin gilt und gleich nach ihrem Antritt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview neuen frischen Wind, kreative Denkweisen und eine konsequentere Ausrichtung aller Produkte auf die Kundschaft ankündigte (ganzes Interview hier lesen).

Dass also Veränderungen auf den ältesten Verkehrsverbund der Welt zukommen, war damit absehbar und deutete sich in den vergangenen Tagen auch durch einige Vorzeichen an (siehe hier). Dass der HVV sein Erscheinungsbild und seine Kundenabsprache aber so konsequent ändert, wie heute erstmals der Presse präsentiert wurde, überrascht dann doch – denn es ist weit mehr als ein einfacher Relaunch des Markenauftritts.

„Der heutige Tag ist für uns ein Startschuss dafür, dass wir unsere Denkweise verändern“, erklärte HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt heute auf einer Pressekonferenz zum Neustart des Verkehrsverbunds. Dies sei dringend nötig, um neben den heutigen Fahrgästen vor allem neue potentielle Kundschaft anzusprechen. „Der öffentliche Nahverkehr hat ein Imageproblem. Daran müssen wir dringend arbeiten und den Menschen zeigen, dass der ÖPNV nichts schlimmes ist und dass er nicht nur für Menschen ist, die sich andere Formen von Mobilität nicht leisten können“, so Korbutt weiter.

Neues Selbstverständnis des HVV

Und: Der HVV will seine Kundinnen und Kunden bei allen Überlegungen, Kommunikationsmaßnahmen und neuen Produkten in den Mittelpunkt stellen. „Der HVV ist für mich nicht nur der älteste Verkehrsverbund. Der HVV sind für mich in erster Linie die Menschen, die täglich mit uns fahren“, brachte es Korbutt auf den Punkt. Hamburgs Verkehrssta…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Hamburger Senat will bislang geheime HVV-Daten regelmäßig veröffentlichen.

Hamburg veröffentlicht geheime HVV-Daten

Der Hamburger Senat will ein gut gehütetes Geheimnis lüften und die Fahrgastzahlen für jede einzelne HVV-Haltestelle in der Hansestadt öffentlich machen. Was das für Verkehrsprojekte bedeutet, ab wann die ersten Daten online gehen und was der Haken an der Sache ist.

Wenn die Hochbahn eine neue Buslinie plant, laufen bei ihm die Fäden zusammen: Christoph Jenner, Leiter der Angebotsplanung für den Hamburg-Takt.

Wie entstehen eigentlich neue Buslinien in Hamburg?

Hochbahn-Verkehrsplaner Christoph Jenner gibt im Interview Einblicke, wie die Ideen für neue Buslinien in Hamburg geboren werden, wie nach weißen Flecken im HVV-Netz gesucht wird, warum die Planung bis zur ersten Fahrt meist mehr als ein Jahr dauert und wieso bei der neuen Linie 113 zwischen Eimsbüttel und Elbstrand einfach alles gepasst hat.

Schneematsch auf einem Radfahrstreifen in Hamburg (Archivbild).

Winterchaos auf Hamburgs Radwegen: Die unendliche Suche nach einer Lösung

Seit Jahren sucht Hamburg alternative Streumittel für Radwege, die besser wirken. Nach einer aufwendigen Studie liegen seit einem Jahr Ergebnisse dazu vor. Doch passiert ist seitdem kaum etwas. Einen Zeitplan kann die zuständige Umweltbehörde nicht nennen. Radfahrende werden sich wohl noch lange gedulden müssen.

5 Antworten auf „Neues Logo, neue Mission: HVV stellt sich komplett neu auf“

Ich finde das neue Logo genauso wie das vorherige. Es signalisiert also ’neu‘ aber nicht ‚besser‘ – was ja auch der Wahrheit entspricht, aber wohl nicht dem was die Designer sich erhoffen.

Wie lange es wohl halten wird? Das alte HVV-Logo war vielleicht über 20 Jahre alt, aber die besten ÖPNV-Logos sind viel älter – und werden trotzdem wohl kaum je geändert – British Rail wird bald 60, London Underground ist über 90, das S-Bahn-S auch, und das U-Bahn-U ist über 100…

Leider scheint der neuen Strategie auch der Twitter-Account HVV-Störungen zum Opfer gefallen zu sein, was einen herben Verlust bedeutet. Ich hoffe, es steht in Zukunft eine ebenso aktuell informierende Plattform auf Twitter zur Verfügung.

Zudem erhoffe ich mir, dass die Seite über die Verfügbarkeit der Fahrstühle endlich mal überarbeitet wird. Auf einem Smartphone ist diese kaum sinnvoll nutzbar.

„Das bedeutet: Die einzelnen Verkehrsunternehmen, die ihre Fahrgäste bisher sehr individuell und in sehr unterschiedlicher Qualität über Störungen, Baustellen und Neuigkeiten an unterschiedlichsten Orten in der realen und digitalen Welt informiert hatten, sollen sich künftig zurückhalten und diese Kommunikation dem HVV überlassen, der sie zentral bündelt.“

In Realität wird das dann so laufen:

Alt:
Bei einem Sturm abends hat früher hat S-Bahn-Hamburg die Störung bei Elbgaustraße getwittert, die Hochbahn hat ggf. was zu Ersatzlinien geschrieben, die Nordbahn schickte an den E-Mail-Newsletter Hinweise, dass die RB trotzdem fahren und man ja von Pinneberg auch nach Halstenbek kommt.

Neu:
*der entsprechende Mitarbeiter des hvv ist leider schon im Feierabend*

Da war ich wohl heute morgen etwas vorschnell. ?

Die Kleinschreibung war ja schon bei den Alt-68ern beliebt, siehe taz und co. Das werden die Senioren schon verkraften, genau wie das Du.

Nicht mein Geschmack und Neongrün ist eine Zumutung, aber nun denn. Wenn sich der HVV was davon verspricht, soll er’s machen. Schön aber, dass das Ticketsystem endlich auf den Weg kommt. Also für jene, deren Linie nicht zwei Monate später gestrichen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert