Bund lässt Frist für weitere Gespräche zur S4 verstreichen

Die Planungen für die S4 nach Bad Oldesloe stocken weiter. Der Bund hat noch immer keinen Termin für weitere Finanzierungsgespräche mit Hamburg und Schleswig-Holstein angesetzt.
Christian Hinkelmann
S4-Sonderzug in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein
S4-Sonderzug in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein

Nach Informationen von NahverkehrHAMBURG hatte das Bundesverkehrsministerium den beiden Ländern eigentlich fest zugesagt, bis Mitte letzter Woche zumindest einen Terminvorschlag vorzulegen. Doch der Bund ließ die Frist verstreichen. Bis gestern Nachmittag gab es kein Signal aus Berlin.

Gründe dafür wurden dem Verkehrsministerium in Kiel bislang nicht genannt, teilte Ministeriumssprecher Harald Haase auf Anfrage mit, obwohl sich das Land Schleswig-Holstein seit März intensiv um einen Gesprächstermin bemühe.

Unterdessen wächst auch in Hamburg der Druck auf den Bund: In einer beispiellosen großen Koalition forderten die Fraktionen von SPD, CDU, GAL, LINKEN und FPD den Senat vor wenigen Tagen auf, „mit Nachdruck auf den nächsten Gesprächstermin“ mit dem Bund zu drängen. Nächste Woche will die Bürgerschaft darüber entscheiden.

Außerdem fordern die Fraktionen, dass die Vorentwurfsplanung für die S4 möglichst bald begonnen wird.

Bis es soweit ist, könnte es allerdings noch etwas dauern, bremst das Kieler Verkehrsministerium die Erwartungen. Schleswig-Holstein werde erst Geld für die 2,5 Millionen Eu…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

So stellt sich der Hamburger Senat das Olympia-Finale auf der Binnenalster vor. Grafik: Neuland Concerts

Bremst Olympia den geplanten Hauptbahnhof-Ausbau?

Falls die Olympischen Spiele tatsächlich nach Hamburg kommen, könnte das einige Verkehrsprojekte in der Stadt beschleunigen – und andere ausbremsen. Welche davon betroffen sind.

Fahrgäste warten in Hamburg-Tonndorf auf einen Zug der Linie RB81

Geheimniskrämerei um den Reservezug der RB81

Fahrgäste der Linie RB81 sind viel Frust gewohnt. Nach besonders vielen Ausfällen im Jahr 2022 sollte alles besser werden. Das ist nur bedingt gelungen. Die Deutsche Bahn und die Hamburger Verkehrsbehörde machen außerdem ein Geheimnis daraus, ob ein vor Jahren einführter Reservezug wirklich für Verbesserung gesorgt hat.

Intermodaler Verkehr: HVV-Busse, Autoverkehr und Radfahrer teilen sich den Verkehrsraum in der Feldstraße in Hamburg

Koalitionsvertrag in Hamburg: Etwas weniger Verkehrswende

SPD und Grüne in Hamburg bleiben sich beim Thema Verkehrspolitik zwar grundsätzlich treu, aber der neue Koalitionsvertrag birgt auch Überraschungen. Einige einst hoch gehandelte Projekte tauchen gar nicht mehr auf, andere wurden zeitlich nach hinten verschoben – um bis zu 15 Jahre. Eine Analyse.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert