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HVV-Busse in der Hamburger City brauchen bis zu vier Minuten länger

Neue Linienwege, neue Haltestellen, längere Fahrzeiten: HVV startet heute größte Buslinienveränderung in der Innenstadt seit Jahren – und schweigt zu Fahrzeitverlängerungen.
Christian Hinkelmann
Zwei Hochbahn-Busse überholen sich in der Mönckebergstraße
Zwei Hochbahn-Busse überholen sich in der Mönckebergstraße in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

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Wer mit dem HVV-Bus in die Hamburger Innenstadt fährt muss sich ab sofort an neue Linienwege, neue Haltestellen und längere Fahrzeiten gewöhnen. Der Verkehrsverbund hat am frühen Morgen sein Busliniennetz in der City so stark umstrukturiert, wie seit vielen Jahren nicht – und das möglicherweise dauerhaft.

Hintergrund sind die Bauarbeiten am Tunnel der U3 unter der Mönckebergstraße (ausführlicher Bericht dazu hier), die deswegen heute komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt werden soll. Deswegen werden sämtliche Buslinien, die bisher durch die Mönckebergstraße fuhren, mindestens sechs Monate lang über zwei Alternativrouten umgeleitet.

Möglicherweise bleiben diese Umleitungen sogar dauerhaft, denn Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) will die U-Bahn-Baustelle für einen Verkehrsversuch nutzen und auswerten lassen, ob dieser provisorische Zustand nicht dauerhaft positive Auswirkungen auf die Hamburger Innenstadt haben könnte (siehe hier).

Dementsprechend aufwändig sind die Umleitungsstrecken für den Busverkehr umgebaut worden, was wiederum auch große Auswirkungen auf den Fahrrad- und Autoverkehr in der Innenstadt hat.

Konkret fahren seit heute folgende Buslinien auf einem anderen Weg durch die Hamburger Innenstadt und sind deswegen dort bis zu vier Minuten länger unterwegs: Die Metrobuslinien 3, 5, 6, 17 und 19, sowie die Schnellbuslinie 37.

Bis auf die Metrobuslinie 3 werden alle diese Linien ab sofort durch die parallel zur Mönckebergstraße verlaufende Steinstraße umgeleitet. Die zentralen Bushaltestellen „Gerhard-Hauptmann-Platz“ und „Hauptbahnhof/Mönckebergstraße“ entfallen. Stattdessen halten die genannten Linien ersatzweise in der Steinstraße an der Haltestellen „Jakobikirchhof“.

Buslinien bekommen zusätzliche Haltestellen

Außerdem halten die Linien auf der Umleitungsstrecke noch an zwei zusätzlichen Haltestellen – und zwar in Richtung Rathausmarkt an der Station „Hauptbahnhof/Steintorwall“ (Bisher stoppte da nur die 112) und in beiden Richtungen an der Haltestelle „Rathausmarkt/Petrikirche“, die jetzt umbenannt wurde in „Speersort/Mönckebergstr…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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4 Antworten auf „HVV-Busse in der Hamburger City brauchen bis zu vier Minuten länger“

Autofreie Innenstadt muss ja nicht unbedingt mit verkehrsfreier Innenstadt gleichgesetzt werden.
Für mobilitätseingeschränkte Personen ist die Verlegung des Busverkehrs in die Steinstraße eine jetzt schon schlechte Lösung. Auf Dauer mag ich mir das nicht vorstellen.
Auch für die (noch) vorhandenen Geschäfte birgt das die große Gefahr, dass die Kunden wegbleiben.
Soviel Außengastronomie kann man gar nicht auf der MÖ implementieren.

Heute gegen 16 Uhr stand an der Kreuzung Bergstraße / Mö / Rathausmarkt alles still. Sämtliche Busse blockierten sich gegenseitig und das in den jeweiligen beiden Fahrtrichtungen. Ich bin dann zu Fuß zum Hauptbahnhof gegangen. Wenigstens fuhr die RB81 und war pünktlich.

Das wird Herr O. auf Facebook nicht gerne lesen wollen, aber de facto halten die Busse schon an der U Steinstraße, aber halt nicht an einer gleichnamigen Bushaltestelle. Stadteinwärts sind es von der Jakobikirche (Mö) keine Minute Fußweg bis zum Eingang zur U-Bahn. Und stadtauswärts wurde die Haltestelle Steintorwall entlang des Saturn verlängert, sodass die umgeleiteten Linien fast bis zur Kreuzung Steinstraße fahren und dort halten. Und was erwartet einen kurz vor der Kreuzung auf der Straßenseite? Korrekt, ebenfalls ein U-Bahneingang.

Es ist sicher sinnvoll, darüber nachzudenken, ob es das beste ÖV-Konzept ist, wenn nahezu alle Buslinien in der City durch die Mönckbergstraße fahren. Damit müssen Fahrgäste, die zum BAllindamm/Raboisen oder zum Chile-Haus/Burchardplatz merkliche Fußwege in Kauf nehmen. Dann hätte ein richtiges – vorher mit Fahrgästen diskutiertes- Konzept erstellt werden müssen, dass Busspuren, gute Verknüpfungen der Busse untereinander wie auch genügend Haltestellen vorsieht.

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